Eine Lösung gefunden, um weiterzumachen

Vereinfacht gesagt, die Kreispolizeibehörde Kleve interessiert es nicht, dass die Motorradfahrer-Wallfahrt (MoWa) „einen wichtigen Bestandteil des kirchlichen Lebens und der Kultur am Niederrhein darstellt“, wie Kaplan Christoph Schwerhoff diese bei der Mitgliederversammlung des Motorradfahrer-Wallfahrt Kevelaer e.V. bezeichnete.

Markus Appel, 1. Vorsitzender, und Wilhelm Verhülsdonk, 2. Vorsitzender des Vereins, hatten eingeladen, um über die Umorganisation zu informieren, nachdem die Kreispolizeibehörde Kleve den Ausstieg aus den Ausfahrten bei der jährlichen Wallfahrt bekannt gegeben hatte. Ohne begleitende Maßnahmen der Behörde wäre keine Genehmigung der Konvoifahrten erfolgt, und somit wären die Kernveranstaltungen unmöglich gewesen.

Als Begründung führte die Polizei die zunehmenden Überstunden der Beamten an und machte klar, dass hiervon auch andere Wallfahrten betroffen seien. Schwerhoff erwähnte als Beispiel die geplante Fahrradfahrer-Wallfahrt vom Flugplatz Weeze zur Gnadenkapelle. Auch hier war eine Konvoifahrt untersagt worden.

Nachdem der Vorstand des Vereins MoWa getagt und viele Gespräche geführt hatte, wurde eine Lösung gefunden, die den Charakter der Wallfahrt erhält und das Weitermachen ermöglicht. Die übliche Eröffnungsfahrt wird es nicht mehr geben, jedoch ist jeder Motorrad-Pilger eingeladen, individuell und unter Beachtung der Straßenverkehrsordnung zum Kapellenplatz zu kommen. Von 13 bis 15 Uhr wird der Platz um die Gnadenkapelle für die Motorradfahrer freigegeben und um 14 Uhr wird dort eine Andacht stattfinden.

Die traditionelle Lichterfahrt am Samstag konnte mithilfe eines Polizeibeamten aus Kevelaer erhalten bleiben. Selbst Motorradfahrer, wird er mit zwei Kollegen aus den Niederlanden den Konvoi führen, ihn sicher über die bisherige Route geleiten und bis zur Einfahrt auf den Kapellenplatz bringen.

Die Abschlussfahrt am Sonntag mit Segnung von Fahrern und Maschinen wird auf ein Minimum verkürzt: Walbecker Straße, OW1, Twistedener Straße, Marktstraße, Bahnstraße, Marienstraße, Basilikastraße bis Kapellenplatz ist die minimierte Strecke.

Um zu verhindern, dass seitens der Polizeibehörde weitere Argumente gegen die MoWa aufkommen, muss (auch bei Ausfahrten) genau auf die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung geachtet werden. Helmpflicht und die Fahrt auf der rechten Fahrspur müssen dringend eingehalten, die linke Fahrbahn muss frei gehalten werden. Bei Verstößen kann die MoWa gefährdet sein.

Wenn unter dem Motto: „Suche. Frieden.“ Anfang Juli die Motorradfahrer-Wallfahrt stattfindet, geht es nicht nur um die Motorradfahrer. Viele Kevelaerer lassen sich von der Wallfahrt mitnehmen und beteiligen sich an den Andachten. Dem Verein ist es auch ein Anliegen, sich deutlich von einem einfachen Motorradfahrer-Treffen zu unterscheiden, denn hier stehen nicht die Maschinen, sondern die Fahrerinnen und Fahrer und ihr Verhältnis zu Gott und Maria im Vordergrund.

Zur Durchführung der Wallfahrt werden noch helfende Hände gesucht. Auch Nichtmitglieder könnten beim Aufbau auf der Festwiese oder zum Beispiel bei den Absperrungen helfen. Informationen und Kontakte gibt es unter: www.motorrad-wallfahrt.de