Ein magischer Abend mit zwei Puppenspielern

Noch einmal gut gefüllt präsentierte sich die Öffentliche Begegnungsstätte zum Ende der Serie „Puppenspiel 18+“ . Wobei der Chef des Kevelaer Marketing, Bernd Pool, das Publikum angesichts des parallel stattfindenden Bühnenstücks „Zum weißen Rössl“ in Lederhosenoutfit begrüßte.
Dabei warb er aber ausdrücklich für die Nachfolgereihe am September. Einige hätten schon wieder ein Abo dafür gezeichnet. „Da haben wir wieder Besonderheiten“, war ihm wichtig, deutlich zu machen, wieviel es der Stadt daran liege, „die Serie hier weiterzuführen.“
Zuvor aber durfte das „Theater con Cuore“ aus dem osthessischen Schlitz mit dem Stück „Hear my song – a Puppet(s) (a)Live“ das Publikum faszinieren. Vier Jahre lang hatte das Ehepaar Stefan und Virginia Maatz Szenen für das Stück gesammelt, das Puzzle der Ideen für das eineinhalbstündige Programm zusammengestellt, um wirklich „etwas Persönliches“ von sich zu erzählen. Heraus kam eine Geschichte über sich, die Liebe und die Welt der fahrenden Leute. Mit viel Liebe, Humor und Ideen erählten die Beiden die Geschichte der Künstler Marc und Vien, die sich im Leben verlieren und in der Musik wiederfinden. Die Vorführung mit lebensechten Großpuppen gestaltete sich in weiten Teilen als pure Poesie.
Das fing bereits mit der Bühne an, die mit ihren sanften Lichtern, einer Puppenbühne, auf deren oberem Teil Minipuppenspiel stattfand.  Auf dieser Fläche entwickelte das Paar (in verschiedenen Rollen agierend) die Szenen und Lieder, die alle in den verschiedenen Varianten irgendwo um das Thema „Sehnsucht und Liebe“ kreisten. Ob nun der Hund, der seinem Traum vom Berühmtheit nachhängt und bei der „08/15  Casting-Show“ damit überzeugen sollt, einfach nur zu bellen. Der Zauberer in Miniformat, der beweisen will, wie brilliant er zaubern kann  und der am Ende einen angeflammten Hasen aus dem Hut zaubert. Oder die Geschichte von der Biene und der Blume, deren Bestäubungsakt eine echte Kraftprobe wird und sie das Blatt „Ruf mich an“ zum Abschied hochhält. Das Puppenspielpaar bot die gesamte Bandbreite an Fantasie und Ironie.
Betörend-poetisch geriet die Szene des Gitarrenspielers „El Mariachi“, der zwei Schmetterlinge zum Miteinanderflattern bringt und der in seinem Hut ein Herz findet, wunderbar überraschend und böse die Szene mit dem Schausteller und der erotischen Puppe, die sich beim Küssen in einen Vampir verwandelt.
Am Ende tanzen die beiden sich Liebenden vereint als „Puppen“ auf der Bühne. Die Miniaturdarstellung auf dem Puppenspieldach mit der gesamtem Bühne und den beiden in klein spiegelte auf wunderbare Weise die poetische Szenerie  und die ganze Lebenszenerie der beiden Künstler wider.
„Es war ein Traum, ein Stück von uns zu machen“, meinte Stefan Maatz danach. Diesen Traum haben sie sich erfolgreich erfüllt  und damit ein Pubikum verzaubert, was am fast überschwänglichen Beifall erkennbar war.