„TheaterWerkstatt Haus Freudenberg“ bringt Brechts „Dreigroschenoper“ auf die Bühne

Mensch, Mackie…

Manche schlüpfen in ungewohnte Rollen. Foto: nick

Hat dieser Mackie eigentlich ‘ne Macke? Und ist das wichtig? Was ist überhaupt wichtig bei diesem Stück? Was Brechts „Dreigroschenoper“ angeht, gibt‘s wohl mehr als ein Dutzend Möglichkeiten, sich in die Nesseln zu setzen. Das beweisen diverse Aufführungen und Interpretationen. Mal werden sie von der Kritik gelobt und vom Publikum verschmäht, mal läuft‘s andersrum. Mal wird der Stoff gelobt und das Schauspiel geschmäht – oder andersrum. Mal ist das epische Theater nicht unterhaltsam genug, mal die Unterhaltung zu dominant… die Reihe ließe sich endlos fortsetzen. Und dann kommt die Theaterwerkstatt Haus Freudenberg mit einer Inszenierung von Anna Zimmermann-Hacks.

Die hat bislang im bunten Wechsel zwischen Shakespeare- und anderen Theater-Klassikern bewiesen, wie man Inklusionstheater auf eine große Bühne hebt und auf eine emotional ergreifende Weise für ein breites Publikum erlebbar macht. Ja, mag man da sagen, das ist vielleicht bei Shakespeare zu schaffen, der in seinen Stücken die Flucht vom Schrecklichen und Bösen ins Lächerliche gleich mit einbaut. Aber bei Brecht?

Ohne jetzt zu sehr in die theatertheoretischen Untiefen von Epik, Lyrik, Dramatik, Musik  oder Katharsis abtauchen zu wollen, darf man sagen, dass es diese Inszenierung wieder einmal auf eine wundersame Weise geschafft hat, Mauern einzureißen und Grenzen verschwimmen oder gar verschwinden zu lassen. Diese Dreigroschenoper nutzt viele Elemente des epischen Theaters, von der Moritat zu Beginn über Chortexte bis hin zu den auch hier wieder ohne wenn, Weill und aber feinfühlig ausgewählten Musikstücken, m…