Die Kerze und ihre Verwandten

Erinnern Sie sich noch an dieses annähernd 10 Meter hohe Teil, wo der Docht nachgeliefert werden musste zwecks Entfaltung einer „echten“ Flamme, die so gar nicht wie eine Kerzenflamme aussah?

Der Blick auf unseren idyllischen Kapellenplatz wurde durch dieses monströse Gebilde eingeengt, das darüber hinaus in hartem Kontrast stand zu dem schönen großen Tannenbaum, der Jahr für Jahr an dieser Stelle aufgebaut wird und warmes Licht spendet. Und die dicke Bauchbinde mit der Aufschrift eines Geldinstitutes in taktisch-praktischer Augenhöhe … ach, lassen wir die Vergangenheit doch einen Moment mal ruhen. Denken wir lieber an das, was an Schönem in Kevelaer in der Adventszeit auf uns zukommt.

Die Kerze – nein, nicht die soeben erwähnte – wird seit vielen Jahrhunderten als ein Symbol des Friedens, der Hoffnung und des Lichtes angesehen, das still und friedlich vor sich hin flackert; der Christenheit verkündet sie die Ankunft des Herrn. Sodann hilft sie seit ebenso langer Zeit den Menschen, sich in der Dunkelheit zurechtzufinden.

Millionen von Adventsartikeln und Weihnachtsbäumen kommen nicht ohne ihren Glanz aus und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sich eine Dorfgemeinschaft oder eine ganze Stadt zur passenden Zeit mit ihrem Schein schmücken. Und da, wo sie zu schwach erscheint, steht ihr sehr gerne der viel später nach ihr erfundene „Kollege“ und Verwandte hilfreich bei: das elektrische Licht.

Beide sind vereint in dem Bemühen zu schmücken – das ist das Stichwort. Ich wandere durch unsere adventlich geschmückte Stadt und habe eine echte Freude an vielen liebevoll ausgestellten Kleinigkeiten, die im Schein von Kerzen und Lampen noch ansprechender präsentiert werden.

Und so äußert Mechel auch schon zu Beginn der Adventszeit ihre Vorfreude auf das Fest, angesteckt vom Bummel durch unsere Stadt und dem Anblick der leuchtenden Fenster: „Sägg, ek fend et doch de schönsten Tit in’t Joar, on dor lott ek mej ok doer dat kalde Weer minne guije Senn ni verdriete. Dat gehört derbej.“

Euer Hendrick