Der KSV vergab Sportabzeichen an 49 Sportler

Den Ordner in der Hand, rief Andrea Foitzik den Sportlern die aktuellen Zwischenzeiten beim 800- und 3000-Meter Lauf zu. „Da muss ein Endspurt her“, meinte sie angesichts der Zeit ihres 17-jährigen Sohnes Christian, der sich für die 800 Meter eine Zeit von 2:45 Minuten vorgenommen hatte, um das Goldene Sportabzeichen zu absolvieren. Am Ende lag er knappe sechs Sekunden drüber, was ihm aber nichts ausmachte. „Einmal darf man Silber haben. Ich habe trotzdem Gold, das tut mir nicht weh.“

Der 19-jährige Marc Jasienski quälte sich in dem leichten Regen durch die 3000 Meter. „Jetzt ist das Sportabzeichen sicher – ich laufe lieber Kurzstrecken als lang“, gestand er danach. „Ich mache das schon lange, habe auch Leichtathletik gemacht. Es ist der sportliche Anreiz, es immer zu schaffen – und dann auch in Gold.“

Corona habe alles, was sonst beim Sportabzeichen normal war, komplett durcheinander gebracht, erzählte Andrea Foitzik, die beim KSV seit Jahren für das Sportabzeichen zuständig ist. „Wir haben 2020 bislang noch kein Sportabzeichen gemacht, heute ist der erste Tag. Wir durften ja nicht.“ Man habe jetzt vom Landessportbund die Corona-Auflagen erhalten: „mit Abstand halten, Geräte desinfizieren, Teilnehmerlisten führen. Mit den zehn Leuten ist das durchführbar.“

Normalerweise werde das Training von Ostern bis Herbst durchgeführt. „In den Ferien war ich aber auch weg. Jetzt habe ich gesagt, wir machen noch vier Termine, damit wir überhaupt was machen.“ Dementsprechend gab es an diesem Abend eine Art improvisierte Ehrung derjenigen Hobbysportler, die ihr Sportabzeichen 2019 absolviert hatten. „Normalerweise vergebe ich die Urkunden ja im Frühjahr, aber da war Corona ja auch schon im Anmarsch, so dass sich jetzt alles verschoben hat“, erläuterte Foitzik. Insgesamt konnte sie in Gold, Silber und Bronze 49 Urkunden zählen – 24 Jugendliche und 25 Erwachsene hatten das Sportabzeichen absolviert. „Sonst waren es immer so zwischen 65 und 70.“

Der Spaß ist wichtig

Holger Bollendonk kassierte für 2019 das vierte Silber-Abzeichen, hatte zuvor auf dem Platz noch den Schleuderball geworfen. „Man muss einen guten Arm und Koordination haben“, erklärte der 43-Jährige, was das Ganze eigentlich ausmacht. „Es geht ums Spaß haben, das ist immer total lustig mit den Leuten.“ Sonst sei er immer mit der Familie da. „Dieses Jahr passt das von den Terminen nicht so, ich kann selbst von den vier Terminen nur zwei wahrnehmen. Aber Dabeisein ist alles – und nächstes Jahr sind wir zu fünft wieder dabei.“

Und Josef Derks, der nahm seine erste Urkunde entgegen – mit 69 Jahren, was aber nicht hieß, daß er vorher sportlich untätig war. „Ich war lange Jahre im Triathlon und vorher im Radsport aktiv, da habe ich mich hier angemeldet.“