Aktuelles aus Kevelaer

Kunstauktion zugunsten der Tafel

Während eines Redaktionsgesprächs mit Ulla Genzel, der beliebten niederrheinischen Künstlerin, entstand die Idee gemeinnützige Organisationen in Kevelaer zu unterstützen. Spontan sagte die Winnekendonkerin zu, eines ihrer beliebten Motive mit den „Kevelaerer Ladys“ zu stiften. Das Bild (50 x 100 cm) zeigt die drei lebenslustigen älteren Damen während einer Fietstour rund um unser beschauliches Kevelaer.

Ab 25 Euro sicher gewinnen

Die Auswahl der Organisation fiel nicht schwer, schließlich hatte Ulla Genzel eine nicht ganz freiwillige Beziehung zur Tafel in Kevelaer. „Es gab mal Zeiten, wo die Tafel in Kevelaer unsere Rettung war. Leider sah ich dort sogar auch viele Rentner. Damals schwor ich mir, wenn ich irgendwann mal genug Geld habe, die Tafel zu unterstützen, dann tue ich das. So richtig reich bin ich immer noch nicht, aber ein Bild von den Kevelaerer Ladys kann ich gerne zur Verfügung stellen“, sagt sie voll Inbrunst. „Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn viele Kevelaerer mitmachen, schließlich ist die Tafel eine besonders wichtige und notwendige Institution für Kevelaerer Bürger, die sich finanziell oftmals Lebensmittel nicht leisten können“.

Für diese Aktion wird nicht nur das Originalbild versteigert, sondern auch hochwertige handsignierte Kunstdrucke des Motivs. Jeder, der am Ende der Aktion insgesamt 25 Euro oder mehr gespendet hat, erhält einen Druck in Originalgröße. Es lohnt sich also in jedem Fall mitzumachen.

„Die Versteigerung funktioniert jedoch etwas anders als man es kennt“, sagt der KB-Herausgeber Rudi Beerden. „Wir möchten, dass möglichst viel Geld für die Tafel zusammenkommt, daher haben wir uns eine besondere Spendenaktion mit Versteigerungscharakter überlegt.“

Wie genau läuft das ab? Jeder, der spenden möchte, kann Woche für Woche (bis einschließlich 3. Juli 2018) einen Betrag seiner Wahl geben, egal ob einen Euro oder 100 Euro. Jeden Mittwoch wird dann die höchste additive Einzelspende ermittelt und am darauffolgenden Donnerstag im KB und im Internet anonym veröffentlicht. Jetzt kann man weitersteigern, um das Originalbild zu ergattern oder zumindest die 25 Euro für einen garantierten Kunstdruck zu erreichen. Dazu muss man das Höchstgebot übertreffen, in dem man die Differenz zwischen diesem Betrag und seiner eigenen zuvor getätigten Spende(n) plus mindestens einen Euro gibt.

Wenn also zum Beispiel der Höchstbetrag der Woche 28 Euro betrug und man hatte selbst zuvor insgesamt zehn Euro gespendet, dann muss man jetzt mindestens 18 + 1 Euro oder mehr geben, um im Rennen zu bleiben. So kann man sich jede Woche überlegen, ob man noch mitmachen und das Gebot erhöhen möchte.

Tafel hat hohe Sachkosten

Wilfried Binn von der Kevelaerer Tafel ist begeistert von dieser Idee und freut sich sehr über das Engagement von Ulla Genzel und dem Kevelaerer Blatt. „Wir haben schon immer nach Wegen gesucht, wie wir den Finanzbedarf des Vereins besser decken können. Die Lebensmittel werden uns kostenfrei bereitgestellt, aber die laufenden Sachkosten sind schon enorm, insbesondere wenn wir neue Fahrzeuge anschaffen müssen. Daher ist diese Aktion eine tolle Sache darauf aufmerksam zu machen“, sagt Binn voll Freude.


So bieten Sie mit:

Um mitzubieten überweisen Sie Ihr Gebot an das Konto der Tafel bei der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze, IBAN DE39 3225 0050 0700 4377 83, oder bei der Volksbank an der Niers, IBAN DE71 3206 1384 4313 2230 14 oder direkt über www.facebook.com/KevelaererTafel/. Bitte geben Sie als Betreff unbedingt „Ulla Genzel“ an. Ab einem Spendenbetrag von 25 Euro stellt die Kevelaerer Tafel auf Nachfrage eine Spendenbescheinigung aus.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer der Spendenaktion erklärt sich damit einverstanden, im Falle des Gewinns ggf. mit Namen und Foto im Kevelaerer Blatt und dessen Onlineauftritt sowie in anderen Medien wie Facebook und Instagram veröffentlicht zu werden.

Der Königstitel geht nach Winnekendonk

Im Jubeljahr, anlässlich des 375. Bestehen der St. Petrus-Bruderschaft 1643 Wetten e.V hatte der Bezirksverband Kevelaer e.V. im Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften nach Wetten eingeladen. Beim Bezirksschützenfest sollte unter anderem für die Orte Kervenheim, Kevelaer, Twisteden, Wetten und Winnekendonk der Bezirksschützenkönig ermittelt werden. Nach einem Tag voller Höhepunkten holte Dieter Frerix diesen Titel nach Winnekendonk.

Begonnen hatte das Bezirksschützenfest mit einer Festmesse in der St. Petrus Kirche. Neben den Fahnenabordnungen waren so viele Mitglied der Schützenbruderschaften in die Messfeier gekommen, dass selbst einige der „gekrönten Häupter“ stehen mussten. Bezirkspräses Pastor Michael Wolf und Diakon Berthold Steeger, Präses der St. Petrus Bruderschaft Wetten, hielten den Gottesdienst.

Wolf betonte in seiner Predigt über den Sämann aus dem Markusevangelium, dass Gott die Menschen eingeladen habe die Liebe, die er den Menschen gegeben hätte, an andere weiterzugeben: „Gott ist nicht kaputt zu kriegen. Wir dürfen auf seine Güte und sein Erbarmen setzen, denn sein Licht leuchtet weiter und es leuchtet für alle Menschen.“ Monika Voss verschönerte mit ihrem Gesang den Gottesdienst.

Es folgten ein Umzug durch Wetten und ein Präsentation mit Fahnenschwenken auf Festwiese. Dort bedankte sich Bezirksbundesmeister Hans-Gerd Frerix bei der gastgebenden Bruderschaft und begrüßte als Vertretung von Dr. Dominik Pichler, die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Middeldorf und die Ortsvorsteherin Beate Clasen. Frerix entschuldigte Thomas Krahnen, den Präsidenten der Geselligen Vereine Wette, der sich im Urlaub befand und begrüßte weitere Gäste vom Bezirksverband, unter anderem Diözesankönig Michael van Bühren, und Bezirkskönig Heinrich Hacks. Auch der Musikverein Wetten und die Swingenden Doppelzentner, die den Festzug musikalisch begleiteten fanden seine Anerkennung.

Beate Clasen sprach danach besonders Willi Selders an: „Du als Brudermeister hast mit Deinen Vorstandskollegen, den Schützen, den Partnern und vielen anderen Helfern dafür gesorgt, dass die Gäste und wir Wettener heute ein Fest für alle Sinne erleben dürfen. Die Augen finden es prächtig, die Ohren freuen sich, weil wieder die Trommel durchs Dorf geht. Die Nase und der Mund merken, dass wir kulinarisch verwöhnt werden und es fühlt sich einfach gut an, hier zu sein. Der Erfolg Eurer Bruderschaft ist deutlich, der Wert aber nicht von der einen oder anderen Aktion abhängig. Euch macht aus, dass Ihr keine Idole, sondern Ideale habt. Mit Respekt, Achtsamkeit und Gottvertrauen habt Ihr das Euch anvertraute Erbe der vorhergehenden Generationen in unsere Zeit getragen und so die Tradition etabliert und als Teil Wettens erhalten. Wir Wettener sind froh, dass wir Euch haben und freuen uns auf ein unbeschwertes Fest.“

Auf dem Friedensplatz, wo neben der Verköstigung auch das Schießen stattfand, hatte man das Gefühl, als sei man auf einer internationalen Tagung mit Staats­chefs. Überall liefen ernst aussehende Herren mit schwarzen Koffern mit Zahlenschloss und sichtbaren Zusatzschutz hinter den Königinnen und Königen her. Die Koffer waren jedoch nicht mit Schaltern für Raketen bestückt, sondern waren für das Silber der Königsketten gedacht.

Es gab zahlreiche Wettkämpfe. Unter den strengen Augen von Bezirksfahnenschwenkermeister Guido Langenhuizen und seiner Kollegen aus Rees, Geldern, Kleve und Moers fanden die Fahnenschwenker-Wertungen statt. Während Dieter Frerix den Königstitel mit nach Winnekendonk nahm, waren auch die Frauen gefordert. Der Damenpokal mit Schüssen auf besondere „Scheiben“ die mit Wertungsballons von 10 bis 100 Punkten aber auch Minuspunkten versehen waren, war eine offene Wertung.

Schüler- Jugend- und Königsschießen standen natürlich im Mittelpunkt. Die Scheiben-Wettkämpfe fanden bereits einige Tage zuvor statt. Jugendliche aus Wetten, die auch der St. Petrus- Bruderschaft verbunden sind, gestalteten für die Kinder einen Spielenachmittag mit „Spielen von Oma und Opa“, wie es Willi Selders ankündigte. Sackhüpfen, Eierlaufen und Teebeutel-Weitwurf erinnerten wirklich auch an vergangene Zeiten, aber den Kindern machte es Spaß.

Das gesellige Miteinander endete mit den Siegerehrungen. Die Ergebnisse wereden unter http://bezirksverband-kevelaer.eu/ergebnisse/ veröffentlicht.

https://www.kevelaerer-blatt.de/bezirksschuetzenfest-in-wetten/

Vorbereitet auf die Zeit danach

Schulleiter Karl Hagedorn war die Freude anzusehen, als er den 47 jungen Schülerinnen und Schülern der Stufen 7 bis Q 2 des Kardinal-von Galen-Gymnasiums die Zertifikate für ihre abgeleisteten Sprachübungen in der Präsenzbibilothek des Gymnasius übergeben durfte.
„Humanistische Bildung gehört zu unserem Auftrag und die Vermittlung von Sprache als Katalysator europäischer Verständigung“, gratulierte der Schulleiter den jungen Leuten für ihr Engagement abseits des normalen Unterrichts.

Die Schüler hatten für die Sprachen Englisch und Französisch Sprachzertifikate erworben, zum einen das „Cambridge for Schools“-Zertifikate FCE und CAE und zum anderen das DELF (Diplome d´etudes en langue francais)-Diplom des „Institut Francais“ mit den diversen Niveaus A1, A2, B1 und B 2 und das „Cambridge for Schools“-Zertifikate FCE und CAE.

In beiden Fällen handele es sich um Zertifikate, die dem Europäischen Referenzrahmen entsprechen, unterstrichen die beiden Lehrerinnen Katrin Boland (Englisch) und Rita Aretz-Richter. „Insbesondere in den Niederlanden und England verlangt man an den Unis oft den CAE“, erläuterte Boland, wie sinnvoll die Zeitinvestitionen für die Schüler tatsächlich ist. „Das machen viele Schüler also schon gezielt, um ihre Qualifikation für die Universität zu erreichen.“ Im Abitur komme dieser europäische Rahmen verstärkt zum Tragen.

„Wortschaftsarbeit, Redewendungen, authentisches Material zu haben, ist da wichtig.“
„Das Ganze hier haben wir vor dreieinhalb Jahren begonnen“, so Boland. Die 22 Englisch-Schüler wurden am Xantener Stiftsgymnasium in den Bereichen „Speaking“, „Listening“, „Reading and Use of English“ sowie „Writing“ in Kooperation mit der VHS-Düsseldorf geprüft. Auch im Französischen erfolgte für die 25 Schüler nach gut einem Dreivierteljahr eine Prüfung am Krefelder Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium in den vier Sprachkompetenzen Hörverstehen, Schreiben, Leseverstehen und Sprechen, erklärte Rita Aretz-Richter.

„Das fängt vom Niveau her mit A1 an, was der siebten Klasse nach eineinhalb Jahren Französisch entspricht und geht bis zum B2, was der Oberstufe gleichkommt. Da haben wir diesmal aber eine Lücke“, so die Pädagogin.

Der Stoff sei sehr „lebensbezogen“ ausgerichtet, mit der Wahrnehmung von Metro-Durchsagen und Situationen wie Einkaufen oder Umtauschen. Die Schüler erhalten ein Diplom von einer außerschulischen Institution. „Das ist auch für uns Lehrer eine gute Bestätigung, dass wir sie gut vorbereitet haben,“ sagte Aretz-Richter.

Den Effekt auf das weitere schulische Lernen gelte es auch nicht zu unterschätzen, ergänze die Franzözischlehrerin: „Die DELF-Schüler trauen sich, mehr im Unterricht zu sprechen und wählen das Fach oft in der Oberstufe.“

Rollerfahrerin bei Ausweichmanöver schwer verletzt

Am Montag, 18. Juni 2018, gegen 14.10 Uhr fuhr eine 18-jährige Frau aus Kevelaer mit einem Motorroller auf der Hubertusstraße in Richtung Egmontstraße. Als sie sich in Höhe der Grundschule befand, sah sie einen Rettungswagen im Einsatz, der ihr entgegenkam. Die 18-Jährige wollte zur Seite fahren und rutschte dabei auf nasser Fahrbahn aus. Bei dem Sturz verletzte sie sich schwer. Der Rettungswagen brachte die 18-Jährige zur stationären Behandlung ins Krankenhaus.

Gedanken des Weihbischofs zum Kulturwandel

Das Kreisdekanat Kleve lädt wieder herzlich zur konstituierenden Sitzung der Kreisdekanatsversammlung am Donnerstag, 28. Juni, um 19.30 Uhr ins Priesterhaus, Kapellenplatz 35, ein. An diesem Abend stehen unter anderem die Themen „Kulturwandel“, Gedanken des Weihbischofs zum Prozess des Kulturwandels, diverse Wahlen, Informationen zu verschiedenen Aktionen und Angeboten auf dem Programm.

Im November 2017 wurden die Räte in den Pfarrgemeinden des Kreisdekanates Kleve neu gewählt und haben mittlerweile ihre Arbeit aufgenommen. Viele (neue) Ehrenamtliche haben sich (wieder) bereit erklärt, neben den hauptamtlich Tätigen Verantwortung für die Gestaltung kirchlichen Lebens in ihrer Pfarrgemeinde zu übernehmen. In den nächsten Wochen konstituieren sich jetzt die Gremien der Mitverantwortung auf der mittleren Ebene und in der Diözese.

Hierzu gehören die neuen und noch amtierenden Vorsitzenden der Pfarreiräte bzw. des Rates der Seelsorgeeinheit.
Darüber hinaus gehören der Kreisdekanatsversammlung die Dechanten und weitere Seelsorger aus den Dekanaten Emmerich, Geldern, Goch und Kleve an. Außerdem der Weihbischof sowie Vertreter des Kreisdekanates im Diözesanrat, im Kirchensteuerrat und im Kreiskomitee der Katholiken.

Im Bistum Münster hat man sich auf den Weg eines „Kulturwandels“ gemacht. „Kirche ist, was man draus macht“, erklärt Weihbischof Rolf Lohmann. „Darum ist es uns wichtig, künftig stärker als bisher eine Kultur der Beziehung im Geiste Jesu zu fördern. Das möchten wir natürlich auch nach innen und außen erlebbar machen.“ Es besteht im Anschluss die Möglichkeit zum Gedankenaustausch mit dem Weihbischof Rolf Lohmann.

Die Kreisdekanatsversammlung dient der Unterstützung und dem Aufbau von lebendigen Gemeinden und ist Plattform für verschiedene Themen, die die Kreisdekanatsebene betreffen.
Wichtig sind in erster Linie der gegenseitige Austausch sowie die Weitergabe von Informationen und Inhalten von der Bistumsebene zur Pfarrgemeinde, aber auch von der Pfarrgemeinde zur Bistumsebene. Somit hat die Kreisdekanatsversammlung eine wichtige „Drehscheiben-Funktion“.

Alle waren so zuversichtlich

Tristesse und Enttäuschung herrschten nach der 0:1-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft bei ihrem WM-Auftakt gegen Mexiko. Der Siegtreffer von Lozano bedeutete auch für die Fans in Kevelaer einen herben Rückschlag.

Dabei war alles für eine schöne Party angerichtet. Am Bühnenhaus hatte Gastronom Torsten Pauli eine überdimensionale schwarz-rot-goldene Flagge aufgehängt. Und die Fans zeigten sich vorm Anpfiff noch optimistisch. „Wir sind zu den Fußball-Events alle zwei Jahre immer hier. Ich tippe auf 3:1“, gab sich der Wettener Maurice Tschache siegessicher.

Große Zuversicht herrschte auch bei David Pawlik und seinen Kumpels (alle im Deutschland-Trikot): „Es gibt keine Spannung, natürlich gewinnen wir.“ Der mäßige Zuspruch beim ersten Public Viewing störte Pauly nicht. „Das war auch nicht die Erwartungshaltung jetzt.“ Da setzte er noch auf die Zeit, wenn Deutschland weitergekommen ist.

„Viele sind in der WM noch nicht angekommen“, hatte der Ecki Bormann eine Vorahnung. Der Duisburger schaute mit seiner Schwester (sie lebt in Kevelaer) und deren Kindern das Spiel: „Mexiko ist der schwerste Gegner der Gruppe.“ Das sollte sich bewahrheiten.
Schon kurz nach dem Anpfiff schwante der Wettenerin Nicole Manten nichts Gutes: „Ich hatte Mexiko nicht so stark erwartet.“ Und auch Marcel aus Kevelaer wollte gerade seinen Tipp von 4:0 auf 2:0 korrigieren, da fiel auch schon das Tor für Mexiko.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt machte sich auch in den beschaulichen V.I.P.-Räumen von Georg Kaysers der Frust breit. „Hier sind die Alten Herren vom KSV, Nachbarn und ausländische Gäste“, betonte er das Private der Feier. „Wir machen das seit 2001 von den Alten Herren aus, dass wir uns treffen.“ Beim privaten Kickerturnier hatte es sogar eine Überraschung gegeben: „Da wurde Island Weltmeister.“

Verwundert blickten die Fußballfans auch jetzt auf eine große Leinwand und einen Bildschirm. „Das Problem liegt hinten rechts“, schüttelte Dirk Keris den Kopf. „Aber eigentlich spielen sie alle nicht gut.“ Die Einwechslung von Reus brachte nochmal einen Impuls, aber der Kervenheimer Artur sah die Hoffnung schwinden: „Mexiko ist die bessere Mannschaft.“ Und Christian Ricken hatte kein gutes Gefühl. „Wenn die noch mehr Risiko gehen, dann kontern die Mexikaner.“

Am Ende blieb es bei dem Ergebnis, was Uwe Wassen ein wenig peinlich war. Hatte er doch 0:1 getippt. „Alle tippen Sieg für Deutschland. Wenn du Geld gewinnen willst, musst du schon ein blödes Ergebnis tippen.“ Und bei Rolf Sturme wuchs die Erkenntnis: „Es gibt bei der WM kein wirklich schwaches Team mehr. Mexiko war besser.“ Ein Gast blieb aber optimistisch: „1974 haben wir auch 0:1 verloren und danach wurden wir Weltmeister.“

SPD Kevelaer auf der Spur der Orgel

Die SPD Kevelaer besuchte zuerst die Firma Orgelbau Romanus Seifert & Sohn GmbH & Co. und hatte danach noch die Gelegenheit die Orgel in der Marienbasilika zu besuchen und sich von Elmar Lehnen auf der Orgel in der Basilika etwas vorspielen zu lassen. 

Firmenchef Roman Maximilian Seifert, der die Führung persönlich vornahm, erklärte zu Anfang die Geschichte der Firma Seifert, bevor er ausführlich über die eingesetzte Technik beim Bau von Orgeln einging. Nach dieser Einführung setzte sich die Führung durch die Werkstatt fort, bevor sie dann im Holzlager fortgesetzt wurde. Neben interessanten Details zum den eingesetzten Hölzern, erfuhren die Politiker auch einiges über die Verarbeitung und Lagerung der Hölzer. Zum Schluss gab es dann noch interessante Geschichten über die verschiedenen Projekte der Firma.

Nach Beendigung der Führung, ging es weiter in die Marienbasilika, wo Basilika Organist Elmar Lehnen auf die Gruppe wartete. Hier erfuhren die Politiker weitere interessante Details zur Basilika Orgel und ihrer Geschichte. Zum Abschluss gab eine ausführliche Improvisation von Elmar Lehnen, in der er die verschiedenen musikalischen Möglichkeiten der Orgel vorführte.

Eine Schutzhütte für kristallisierten Geist

Ein chinesisches Sprichwort sagt sinngemäß: „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Schutzhütten, die anderen Windmühlen.“ Als gehorsam dem Fetisch Digitalisierung hinterherhechelnder ‚Weltbürger‘ ist die ‚korrekte‘ Entscheidung für die Windmühle natürlich eine ebenso ‚selbstverständliche‘ wie die Einsicht in die Konstanz der Veränderung keine neue ist: Panta rhei – alles fließt. Dennoch, was uns lieb und teuer ist, was uns überzeitlich erscheint, was uns als Produkt kreativen Geistes gilt, entziehen wir den erodierenden Kräften des Fließens und Wehens und verwahren es lieber in der sprichwörtlichen Schutzhütte.
Der Herr und Hüter unserer Kevelaerer „Schutzhütte“, des „Niederrheinischen Museums für Volkskunde und Kulturgeschichte“, übergibt sein gut bestelltes Haus zum Ende des Monats in die Verantwortung seiner Nachfolgerin Veronika Hebben und „muss von nun an nichts mehr müssen“, wie er selbst ironisch lächelnd sagt.
Nach altsprachlichem Abitur beginnt der 1949 im westfälischen Ahaus geborene Schwering mitten im unruhigen Jahr 1968 ein Studium in den Fächern Germanistik, Geographie und Pädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster. Nun ist das behäbig gediegene Münster gewiss nicht als Unruheherd in die Geschichte der 68er-Bewegung eingegangen, dennoch entsinnt sich Schwering an Studentendemos, Hörsaalbesetzungen und eine Politisierung des studentischen Alltags, die im gegenwärtig „modularisiert sterilen“ Lehrbetrieb nur noch schwer vorstellbar ist. Überhaupt ist der Geist der ‚universitas‘ von Jugend an für ihn lebensbestimmend: Die Dinge möglichst allumfassend, über die Grenzen des eigenen Fachs hinaus begreifen. Das sich anschließende und in der Promotion zum Dr. phil. mündende Studium der Volkskunde (Europäische Ethnologie), erscheint daher auch beinahe wie eine logische Konsequenz.
Fließend, noch vor dem Abschluss seiner Promotion, erfolgt 1979 der Wechsel nach Kevelaer, wo er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Leiter des Museums angestellt ist. Nach eigenem Zeugnis ist der Erstkontakt mit der ‚Unmittelbarkeit‘ der rheinischen Herzlichkeit für den auch heute noch anfänglich reserviert wirkenden Westfalen verstörend, zumindest fremd gewesen. Seine aus hiesigen Breiten stammende Frau muss ihre Aufgabe als Kulturbotschafterin allerdings bestens wahrgenommen haben, bezeichnet Schwering doch Kevelaer und den Niederrhein als seine Heimat im Sinne von: „Ubi bene, ibi patria“ – Wo es mir gut geht, dort ist mein Vaterland.
Heimatliche Verwurzelung entsteht bekanntlich nicht nur durch Arbeit oder vielleicht sogar am wenigsten durch sie, sondern vielmehr durch ein Sicheinweben in das einen umgebende Geflecht aus Kultur und Natur. Die tägliche Auseinandersetzung mit volkskundlichen Artefakten, die für Schwering einerseits als Dokumente der Alltäglichkeit das „pralle Leben“ abbilden, andererseits in ihrer durch den Menschen geschaffenen Einmaligkeit „gefrorenen Geist“ abbilden, verlangt Kontrast. Und so zeigt sich Burkhard Schwering als naturverbundener Mensch, der bei seinen beiden großen Leidenschaften, der Jagd und dem Angeln, Rückzug und Ruhe sucht. Das Sammeln, Ordnen und Präsentieren sucht seinen Gegenpol im (gelenkten) Chaos des Reichswaldes oder des heimischen Gartens.
Nach gefühlter Unendlichkeit wird Schwering 2007 schließlich in Altersnachfolge seines Vorgängers zum Leiter bestellt und kann nun maßgeblich die Arbeit des Kevelaerer Museums prägen. In die Zeit seines in Summe über 40jährigen Wirkens fallen 54 von ihm kuratierte Sonder- oder Kabinettausstellungen, wie auch ungezählte Publikationen zur regionalen Volkskunde und Kulturgeschichte. Dem Volkskundler ist dabei immer die dokumentarische Breite seines Hauses eine Herzensangelegenheit gewesen, um Geschichte an Objekten des Alltages erlebbar und verständlich werden zu lassen, ohne sich der Banalität des Durchschnittlichen hinzugeben.
In wenigen Tagen nun für ihn die Zäsur, ein Einschnitt im Leben – Ruhestand. Es wäre sein erster Pensionsbeginn, daher lägen auch noch keine Erfahrungen im Umgang mit demselben vor, wie er verschmitzt anmerkt. Die Vorhaben klingen ein wenig wie solche, die man vor jedem längeren Urlaub fasst: die Berge auf dem heimischen Schreibtisch verkleinern, jene Bücher lesen, die schon vor Jahren gekauft, ungelesen Patina bekommen haben und die wiedergewonnene Freiheit genießen. Letzteres ein beneidenswertes und sicher auch das höchste Gut. Dennoch dürfen wir gespannt sein, welchen Dingen sich ein suchender und hinterfragender Geist wie Burkhard Schwering nach dem Ende der „großen Ferien“ widmen wird.
Eines sagt er klar, als Zäsur im Leben, die ein Loslassen von „seinem Museum“ erfordert, begreift er seinen Ruhestandsbeginn eindeutig. Die Nachfolgerin wird es beruhigt goutieren. Man merkt Burkhard Schwering an, dass er über die Entscheidung für Veronika Hebben in seiner Nachfolge mehr als nur zufrieden ist. Eine Kunsthistorikerin prägt fortan ein volkskundlich aufgestelltes Haus und beerbt auch einen Volkskundler. Mit der Henschel-Ausstellung hat sie einen ersten Markstein gesetzt und auch Schwering liegt die Erweiterung der Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit auf das Gebiet der bildenden Kunst am Herzen. Die Integration einer in Aussicht gestellten Privatsammlung in das Museum mit Werken von Mondrian, Slevogt und Barlach lässt auf Großes für Kevelaer hoffen.
Ein Bildungsbürger zieht sich zurück
Mit Burkhard Schwering geht nicht nur einfach der „Herr Museumsdirektor“ in Pension, sondern vielmehr zieht sich ein Bildungsbürger alten Schlages von der öffentlichen Bühne zurück, in dessen Wirkungsspanne sich der gesellschaftliche Stellenwert und die allgemeine Wahrnehmung (nicht nur) seiner Arbeit grundlegend geändert hat. Vorbei die Tage, als ein Museum Stätte der Bildung und Stolz der Bürger war! In einer Zeit, in der Ausstellungsstücke, sofern sie nur spektakulär genug sind, im „Selfie-Wahn“ einzig zur Projektionsfläche des eigenen kleinen ‚Ich‘ pervertiert werden, heißt es griffige Antworten darauf zu finden, wie die „Digital Na(t)ives“ sich überhaupt noch im Sinne des Bildungsauftrages erreichen lassen, der einem jeden Museum zugrunde liegt.
Was macht uns als Menschen aus? Was macht den Menschen zu mehr, als einfach nur zu einem ‚primus inter pares‘ im Reich der Tiere? Ganz gewiss ist es auch seine Kulturfähigkeit, die in Alltags- und Kunstgegenständen unmittelbar erfahrbar wird – Generationen überlebend. Das Museum als Ort der Begeisterung für Kulturzeugnisse war Kern der Arbeit Burkhard Schwerings – „das pralle Leben dokumentieren“, sagt der Volkskundler. Das ist Quintessenz und Auftrag in einem, letzteres nicht nur an seine Nachfolgerin.
Das Museum lebendig zu halten, ist Auftrag an uns alle, denn kein digitales Abbild ersetzt die Authentizität vermittelnde Nähe zum Objekt – genauso wenig, wie ein Audiostream das Live-Konzert und ein youtube-Video den Theaterbesuch überflüssig macht.
Bekanntlich beginnt auch ein Weg von tausend Meilen mit dem ersten Schritt – Wann waren Sie also zuletzt im Kevelaerer Museum?

Bald heißt es wieder: Wido grillt

Der Heimatverein „Ons Derp“ Winnekendonk lädt am Samstag, 23. Juni 2018, zum wiederholten Male zur Aktion „Wido grillt“ auf der Minigolfanlage, Grüner Weg 25, in Winnekendonk ein.
In diesem Jahr hat sich der Heimatverein zu einer Änderung im bisherigen Konzept der Veranstaltung entschlossen. Nach dem Motto „der Heimatverein grillt für Sie“ können sich die Besucher mit allerlei Leckereien vom Grill verwöhnen lassen. Auf verschiedenen Grills werden Schweine-, Rind- und Geflügelfleisch angeboten, im Räucherofen wird Fisch zubereitet. So kann sicherlich jeder etwas nach seinem Geschmack finden. Wer jedoch – wie in den Jahren zuvor – lieber selbst grillen möchte, kann dies natürlich auch machen. Eine rechtzeitige Anmeldung bei Irene und Peter Siebers, Telefon 02832-8384, genügt und ein Grill wird zur Verfügung gestellt. Für eine einfachere Planung sollten sich die Gäste und Gruppen, die sich vom Heimatverein beköstigen lassen wollen, auch vorab anmelden.
Ab 17 Uhr sorgen die „Volleys“ für die musikalische Unterhaltung. Das Vorrundenspiel der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Schweden wird selbstverständlich auch gemeinsam in geselliger Runde verfolgt.
Weitere Infos können auch über die Internetseite des Winnekendonker Heimatvereins erfragt werden: www.onsderp.de.

Wie Maria Christusträger werden

Am vergangenen Samstag konnte die 34. Wallfahrt der Malteser im Erzbistum Köln bei bestem Wetter reibungslos durchgeführt werden. Viele Helfer waren schon am Tag davor angereist und hatten Sorge, weil es tags zuvor bis mittags fast ohne Unterbrechung regnete. Doch alle Sorgen waren grundlos: Die drittgrößte Wallfahrt nach Kevelaer fand bei schönstem, sonnigem Wetter stand.
Über 600 ältere, kranke und behinderte Menschen konnten mit rund 480 oft noch jugendlichen Helfern aus dem ganzen Erzbistum Köln zum Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ kommen. Zum ersten Mal feierte nicht wie gewohnt Weihbischof Klaus Dick die Festmesse. Nachdem dieser Anfang des Jahres sein 90. Lebensjahr vollenden konnte, wollte er etwas kürzer treten. Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki, der statt seiner angefragt wurde, hatte jedoch sofort zugesagt und feierte eine gelungene Premiere.
Eine zweite Neuerung war, dass die einzelnen Gruppen nicht über die Hauptstraße, sondern über die Busmannstraße einzogen, aber das war, so ein Helfer, kein Problem. Fast ohne Pause zogen die einzelnen Ortsgruppen der Malteser Richtung Kapellenplatz und wechselten sich mit einer kurzen Andacht an der Gnadenkapelle ab, bevor es um 11.30 Uhr im feierlichen Zug mit Fahnenabordnungen, mit den Damen und Rittern des Malteserordens und der liturgischen Abordnung zum Pontifikalamt in die Marienbasilika ging. Dass vorne links die Bänke alle zur Seite geräumt wurden, um dort dauerhaft für den Chor und Orchester der Basilikamusik Platz zu machen, erwies sich als glückliche Fügung: So konnten die etwa 100 Rollstuhlfahrer dort bequem Platz finden und die hl. Messe von ganz vorne bestens mitverfolgen.
Einen besonderen Willkommensgruß in der Heimat richtete Pastor Gregor Kauling an Pfarrer Markus Polders, der aus Kevelaer stammt und Diözesanseelsorger der Malteser im Erzbistum Köln ist.
„Schön, dass die Basilika so übervoll ist“, freute sich Kardinal Woelki. Er segnete drei Pilgerkerzen, die sinnbildlich für alle Sorgen und Anliegen der Pilger, aber auch für ihre Dankbarkeit brennen sollten. Um zu zeigen, wie wichtig die Kranken sind, ließ er einen Kranken eine Kerze entzünden. In seiner Predigt ging Kardinal Woelki am Tag nach dem Herz-Jesu-Fest darauf ein, dass jeder Einzelne von uns Gott so wichtig sei, dass er uns Jesus hingegeben habe. „Oft ist unser Leben durch Krankheit gezeichnet, aber unsere Existenz weist in die Existenz Gottes hinein.“ Er verwies auf Maria, die wie kein anderer ein Herz für Gott und die Menschen gehabt habe und die auch unter dem Kreuz ausgehalten und die Dunkelheit durchgestanden habe. „Heute sollen wir wie Maria zu Christusträgern werden, ihn in die Welt tragen, ihn durch die Höhen und Tiefen begleiten. Wir sollen wie Maria für Gott unser Herz öffnen, damit er in uns lebt, denkt und handelt. Wie Maria soll Gott durch uns erspürbar, erfahrbar, Mensch werden. Schenken wir Ihm unser Herz. Gott hat sein Herz an Sie schon lange vergeben!“
Nach der Wallfahrtsmesse ging es noch zum Gnadenbild, wo das Angelusgebet erfolgte. Anschließend nahm sich Kardinal Woelki viel Zeit für die Begegnung mit den Menschen.
Im Anschluss fand im Forum Pax Christi das gemeinsame Mittagessen aus der Feldküche der Malteser statt, wo etwa 1200 Portionen Rindergulasch mit Rahmwirsing und Petersilienkartoffeln ausgegeben wurden. Danach wurde in der Kerzenkapelle der Kreuzweg gebetet und nach einer eucharistischen Andacht ging es zurück zu den Bussen und auf die Heimreise.
Albrecht Prinz von Croÿ, Diözesan- und Wallfahrtsleiter der Malteser, dankte dem Kardinal für die schnelle Zusage und dankte besonders auch den Pilgern, dass sie ihre Wallfahrt mit den Maltesern machten, die sich ja den Dienst an den Bedürftigen besonders zur Aufgabe machen. „Für viele ältere Teilnehmer ist unsere Wallfahrt eine der wenigen Möglichkeiten, ihre Sorgen für ein paar Stunden hinter sich zu lassen und den Glauben in großer Gemeinschaft zu feiern“, sagte er.