Der Königstitel geht nach Winnekendonk

Im Jubeljahr, anlässlich des 375. Bestehen der St. Petrus-Bruderschaft 1643 Wetten e.V hatte der Bezirksverband Kevelaer e.V. im Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften nach Wetten eingeladen. Beim Bezirksschützenfest sollte unter anderem für die Orte Kervenheim, Kevelaer, Twisteden, Wetten und Winnekendonk der Bezirksschützenkönig ermittelt werden. Nach einem Tag voller Höhepunkten holte Dieter Frerix diesen Titel nach Winnekendonk.

Begonnen hatte das Bezirksschützenfest mit einer Festmesse in der St. Petrus Kirche. Neben den Fahnenabordnungen waren so viele Mitglied der Schützenbruderschaften in die Messfeier gekommen, dass selbst einige der „gekrönten Häupter“ stehen mussten. Bezirkspräses Pastor Michael Wolf und Diakon Berthold Steeger, Präses der St. Petrus Bruderschaft Wetten, hielten den Gottesdienst.

Wolf betonte in seiner Predigt über den Sämann aus dem Markusevangelium, dass Gott die Menschen eingeladen habe die Liebe, die er den Menschen gegeben hätte, an andere weiterzugeben: „Gott ist nicht kaputt zu kriegen. Wir dürfen auf seine Güte und sein Erbarmen setzen, denn sein Licht leuchtet weiter und es leuchtet für alle Menschen.“ Monika Voss verschönerte mit ihrem Gesang den Gottesdienst.

Es folgten ein Umzug durch Wetten und ein Präsentation mit Fahnenschwenken auf Festwiese. Dort bedankte sich Bezirksbundesmeister Hans-Gerd Frerix bei der gastgebenden Bruderschaft und begrüßte als Vertretung von Dr. Dominik Pichler, die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Middeldorf und die Ortsvorsteherin Beate Clasen. Frerix entschuldigte Thomas Krahnen, den Präsidenten der Geselligen Vereine Wette, der sich im Urlaub befand und begrüßte weitere Gäste vom Bezirksverband, unter anderem Diözesankönig Michael van Bühren, und Bezirkskönig Heinrich Hacks. Auch der Musikverein Wetten und die Swingenden Doppelzentner, die den Festzug musikalisch begleiteten fanden seine Anerkennung.

Beate Clasen sprach danach besonders Willi Selders an: „Du als Brudermeister hast mit Deinen Vorstandskollegen, den Schützen, den Partnern und vielen anderen Helfern dafür gesorgt, dass die Gäste und wir Wettener heute ein Fest für alle Sinne erleben dürfen. Die Augen finden es prächtig, die Ohren freuen sich, weil wieder die Trommel durchs Dorf geht. Die Nase und der Mund merken, dass wir kulinarisch verwöhnt werden und es fühlt sich einfach gut an, hier zu sein. Der Erfolg Eurer Bruderschaft ist deutlich, der Wert aber nicht von der einen oder anderen Aktion abhängig. Euch macht aus, dass Ihr keine Idole, sondern Ideale habt. Mit Respekt, Achtsamkeit und Gottvertrauen habt Ihr das Euch anvertraute Erbe der vorhergehenden Generationen in unsere Zeit getragen und so die Tradition etabliert und als Teil Wettens erhalten. Wir Wettener sind froh, dass wir Euch haben und freuen uns auf ein unbeschwertes Fest.“

Auf dem Friedensplatz, wo neben der Verköstigung auch das Schießen stattfand, hatte man das Gefühl, als sei man auf einer internationalen Tagung mit Staats­chefs. Überall liefen ernst aussehende Herren mit schwarzen Koffern mit Zahlenschloss und sichtbaren Zusatzschutz hinter den Königinnen und Königen her. Die Koffer waren jedoch nicht mit Schaltern für Raketen bestückt, sondern waren für das Silber der Königsketten gedacht.

Es gab zahlreiche Wettkämpfe. Unter den strengen Augen von Bezirksfahnenschwenkermeister Guido Langenhuizen und seiner Kollegen aus Rees, Geldern, Kleve und Moers fanden die Fahnenschwenker-Wertungen statt. Während Dieter Frerix den Königstitel mit nach Winnekendonk nahm, waren auch die Frauen gefordert. Der Damenpokal mit Schüssen auf besondere „Scheiben“ die mit Wertungsballons von 10 bis 100 Punkten aber auch Minuspunkten versehen waren, war eine offene Wertung.

Schüler- Jugend- und Königsschießen standen natürlich im Mittelpunkt. Die Scheiben-Wettkämpfe fanden bereits einige Tage zuvor statt. Jugendliche aus Wetten, die auch der St. Petrus- Bruderschaft verbunden sind, gestalteten für die Kinder einen Spielenachmittag mit „Spielen von Oma und Opa“, wie es Willi Selders ankündigte. Sackhüpfen, Eierlaufen und Teebeutel-Weitwurf erinnerten wirklich auch an vergangene Zeiten, aber den Kindern machte es Spaß.

Das gesellige Miteinander endete mit den Siegerehrungen. Die Ergebnisse wereden unter http://bezirksverband-kevelaer.eu/ergebnisse/ veröffentlicht.

https://www.kevelaerer-blatt.de/bezirksschuetzenfest-in-wetten/