Bürgerkonferenz zur Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes

Der gerade eröffnete Mechelner Platz ist mit seinen Funktionen als „Museumsvorplatz“ und mit seinen Spielmöglichkeiten für Kinder klar definiert, was eine Nutzung angeht, ebenso der Kapellenplatz mit seinem kirchlichen Hintergrund. Viel spannender, zumindest was die Anforderungen angeht, ist der Peter-Plümpe-Platz.
Hier treffen aktuell viele Nutzungen aufeinander: Ankunft der Pilger in Reisebussen, Wochenmarkt und Kirmes, Stadtfest und andere Veranstaltungen. und natürlich ist dieser Platz zwischen altem und neuem Rathaus, Markt- und Annastraße auch der größte innerstädtische Parkplatz der Wallfahrtsstadt.
Im Zusammenhang mit den Erfahrungen, die man mit den Diskussionen über die eingangs erwähnten beiden Plätze, der Umgestaltung der Hauptstraße, der Anlage des Gradierwerks und des Solegartens St. Jakob auf der Hüls und nicht zuletzt bei der Umsetzung der lange geplanten OW1 machte, bei denen es auf verschiedenen Kanälen zahlreiche mehr oder minder konstruktive Beiträge gab und gibt, wundert es nicht, dass die Verwaltung „großes Besteck“ bezüglich der Planungen auffährt. Der erste Schritt dazu ist eine Bürgerbeiligung, der offizielle Auftakt die „1. Bürgerkonferenz“, zu der die Verwaltung in der vergangenen Woche ins Bühnenhaus eingeladen hatte.
Rechnet man die Anwohner, Verwaltungsmitarbeiter und Politiker ab, war die Zahl der Bürger, die sich in die Planug einbringen wollten, durchaus überschaubar.
„Ich bin vor 20 Jahren in den Rat eingetreten und da fing die Diskussion um den Peter-Plümpe-Platz an“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Middeldorf zur Begrüßung. Der Platz sei inzwischen „ein bisschen in die Jahre gekommen“ und solle „attraktiver gestaltet“ werden, sagte Middeldorf.
Dabei sei es erklärtes Ziel von Politik und Verwaltung, dass sich Bürger in die Planung einbringen könnten, weshalb die Bürgerbeteiligung an erster Stelle stehe. „Einfach frei heraus“ sollten interessierte Bürger „Ideen zu Papier bringen“.
Große Pläne
Das taten die wenigen Anwesenden dann auch: Auf mehreren Tischen waren große Pläne des Areals ausgelegt, auf denen Ideen und Nutzungen eingetragen wurden. „Man wird wahrscheinlich keinen Plan bekommen, der alles abdeckt“, hatte Bettina Lelong vom Kölner Planungsbüro Dr. Jansen in ihrer Einführung gesagt. Und man darf sagen, dass die Zusammenfassung der Ergebnisse ihrem Kollegen Sven Wörmer nicht gerade leicht fiel.
Einigkeit bei der Eheschließung
Immerhin waren sich fast alle, die mitdiskutierten, beim Thema Eheschließung einig. Dass die frisch getrauten Brautpaare aus dem Alten Rathaus quasi direkt auf die Straße treten, hielten alle für schlecht. Wie zu verhindern sei, dass die Eheleute nach der Trauung „sofort überfahren werden“, da gingen die Ideen dann aber schon wieder auseinander und reichten von der kompletten Sperrung der Busmannstraße für den Verkehr über Einschränkungen bis zur Verlegung der Straßenführung.
Ähnlich sah es bei anderen Fragestellungen aus: Bebauung? Ja oder Nein. Aber wo? Ganz unterschiedliche Vorschläge. Pilgerbusse auf dem Platz? Ja oder Nein. Aber wenn nein, wohin dann? Kirmes? Oft ja, teilweise aber auch Nein. Könnte man ja auf der Hüls machen. Oder so. Wochenmarkt? Muss nicht, könnte aber. Und so weiter.
Wird wohl wirklich nicht leicht, die Ergebnisse zusammenzufassen, zumal weitere Vorschläge und Beiträge aus dem Info-Pavillion, der am Wochenende auf dem Peter-Plümpe-Platz stand, und dem „interaktiven Planungsmodul“ auf der Internetseite der Stadt hinzukommen werden. Im Oktober sollen sie durch das Planungsbüro Dr. Jansen auf einer zweiten Bürgerkonferenz vorgestellt werden. In welchem Umfang sie in die „maximal drei“ Vorschläge des Büros einfließen werden, wird man dann sehen können.