Ab Himmelfahrt geht‘s hoch hinaus

Kevelaer. „Infinity“ heißt übersetzt so viel wie „Unendlichkeit“. Und obwohl das im Falle des gleichnamigen Kirmes-Fahrgeschäfts nicht ganz stimmt, weil die maximale Höhe mit 65 Metern angegeben wird, dürfte man Himmelfahrt und an den darauffolgenden Kirmestagen dem Himmel in der Marienstadt auf einem Fahrgeschäft noch nie so nah gewesen sein. Zum Vergleich: Der höchste mobile „Wolkenkratzer“ des vergangenen Jahres, die durchaus imposante Schleuder „Jekyll & Hyde“, war „nur“ 40 Meter hoch.
Ein wenig scheint Heinz-Josef Theunißen Angst vor der eigenen Courage zu haben: Zwar hat der Kevelaerer Jahrmarkt-Meister dafür gesorgt, dass mit dem „Infinity“ das nach Angaben des Betreibers „höchste mobile Looping-Fahrgeschäft der Welt“ nach Kevelaer kommt – aber er traut sich nicht drauf.  „Das ist nichts für schwache Mägen“, sagt er, während sich Bürgermeister Dominik Pichler die Hände reibt und sich nach dem Absturz der SPD bei der Landtagswahl vom vergangenen Wochenende auf den bevorstehenden persönlichen Höhenflug freut.
Das Leben ist ein ständiges Auf und Ab, könnte man auch bei anderen Fahrgeschäften denken: „Break­Dancer“ und „Disco-Jet“ werden sich auf der diesjährigen Kirmes zu angesagter Musik drehen, nur beim Autoscooter geht‘s zeitweise geradeaus – wenn auch nicht immer in die gleiche Richtung. Insgesamt  zwölf Fahr- und Laufgeschäfte sollen aufgebaut werden, darunter viele „Kinderkarussells“, aber auch familientaugliche wie das „Aqua-Labyrinth“. „Auch in diesem Jahr gab es wieder über 200 Bewerbungen“, sagt Theunißen, aus denen dann 69 Kirmesbeschicker ausgewählt wurden. „Die Schausteller kommen gerne zu uns, das freut uns und zeigt, dass Kevelaer attraktiv ist.“
Vom 25. Mai (Christi Himmelfahrt) bis 29. Mai läuft die Kirmes auf dem Peter-Plümpe-Platz, entlang der Marktstraße bis auf den Roermonder Platz. Und die Wallfahrtsstadt setzt auch im Jubiläumsjahr nicht nur auf Rummel, sondern auch weiterhin auf Tradition. Das reicht vom Kirmesauftakt am Donnerstag um 10.30 Uhr durch den Umzug der „Swingenden Doppelzentner“ und den folgenden Fassanstich durch den Bürgermeister über das Wecken durch den Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr am Samstagmorgen, den Umzug der Geselligen Vereine zum Rathaus zur Festkettenübergabe (Festkettenträger ist in diesem Jahr Theo Keysers von der St. Hubertus Schützengilde, Adjutant Georg Bors), den feierlichen Gottesdienst und den großen Festzug durch die Stadt, die Stadtmeisterschaft der Faustkämpfer am Sonntag bis zur Rückgabe der Festkette am Montag und das Verbrennen der „Kermespopp“.
Ach ja, die Schausteller bringen nicht nur ein neues, riesiges Karussell mit, sie haben auch den Pyrotechniker gewechselt und wollen sich am letzten Kirmestag mit einem prächtigen Höhenfeuerwerk verabschieden.
Infos zum Programm der Kirmes und zu den Zugwegen in der Kirmes-Ausgabe des KB, die am 24. Mai erscheint.