Was machen eigentlich die Aufsteigerinnen?

Vor der Saison war der Jubel grenzenlos bei der ersten Damenmannschaft der Viktoria Winnekendonk: Nach nur zwei Jahren in der Bezirksliga gelang der Mannschaft von Trainer Ulrich Berns der ungefährdete und souveräne Aufstieg in die Landesliga. Nach kleineren Startschwierigkeiten hat sich die Viktoria in der höheren Spielklasse nun eingespielt und steht auf einem guten achten Tabellenplatz. Auch die vor der Saison neu gegründete Winnekendonker Damen-Zweitvertretung steht derzeit in der Kreisliga A (Süd) gut da, in der die Frauen der DJK Twisteden sogar Tabellenführer sind. Unterdessen belegt die Union Wetten in der Nordstaffel der A-Liga einen gesicherten Mittelfeldplatz.
Zwölf Spiele sind inzwischen absolviert in der Landesliga – und die Bilanz des Aufsteigers aus Winnekendonk kann sich sehen lassen: Vier Siege, drei Remis und fünf Niederlagen sind für das Team von Ulrich Berns eine starke Ausbeute. Und es hätten noch deutlich mehr Punkte als die derzeit 15 Stück sein können: „Anfangs haben wir viel Lehrgeld zahlen müssen. Wir waren zwar nicht schlechter als die Gegnerinnen, haben aber keine Punkte gesammelt. Da waren die Gegner noch abgezockter. Jetzt sind wir aber in der Liga angekommen und sind wirklich sehr zufrieden“, sagt Berns.
Zuletzt zeigte die Formkurve stark nach oben. Nur eines der letzten vier Spiele ging verloren, vor rund zwei Wochen unterlag man dem Tabellenzweiten Bocholt mit 0:3. Doch nur eine Woche zuvor gelang der Viktoria die faustdicke Überraschung und das bisherige Saisonhighlight: „Wir konnten gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer aus Kaldenkirchen mit 6:2 gewinnen“, freut sich Berns über die Leistung seiner Damen. Bis zum Aufeinandertreffen hatten die Kaldenkirchener Frauen erst sechs Gegentreffer kassiert – die schenkte die Viktoria dann in nur 45 Minuten ein, denn bis zu Halbzeit hatte es noch 0:0 gestanden.
„Wir haben uns von Spiel zu Spiel besser an die Anforderungen der Liga gewöhnt. Man kann der Mannschaft nur ein riesiges Kompliment aussprechen, denn im Gegensatz zur Vorsaison hat sich einiges getan. Wir haben vier bis fünf neue Spielerinnen integriert, das hat natürlich etwas Zeit gebraucht. Inzwischen treten wir in der Landesliga Woche für Woche mit bis zu fünf 17-Jährigen in der Startelf auf, die bis zum letzten Jahr noch bei den Juniorinnen gespielt haben“, nennt Berns die Gründe für die anfänglichen, aber weitgehend behobenen Schwierigkeiten.
Bereits am Donnerstag steht für die Viktoria das nächste Meisterschaftsspiel auf dem Programm – sollte das Wetter bis dahin einigermaßen mitspielen und der Platz bespielbar sein. Dann empfängt die Berns-Elf den Tabellenvorletzten SV Budberg II am Sportplatz an der Kevelaerer Straße. Die Gäste könnten dabei jedoch im Ernstfall auf Spielerinnen der ersten Mannschaft zurückgreifen, die in der Niederrheinliga agiert. Das befürchtet Berns zwar, er sagt aber auch: „Auch mit Spielerinnen aus der Ersten können wir auf jeden Fall etwas reißen. Wenn wir die Form der letzten Wochen abrufen, dann geht es für uns Richtung Sieg“, meint der Trainer. „Wir haben großes Selbstbewusstsein und wollen unbedingt auf die drei Punkte gehen.“ Das Hinspiel zu Beginn der Saison endete in Budberg mit einem 1:1-Unentschieden, damals hatte die Viktoria eine Führung verspielt und einige gute Chancen verpasst. „Jetzt sind wir vor dem Tor cleverer“, weiß Berns. Anstoß der Partie in Winnekendonk ist um 19:30 Uhr.
Doch nicht nur die Erste Damenmannschaft der Viktoria ist gut drauf, auch die Zwote hat sich nach ihrer Gründung vor der Saison gut in die Kreisliga A integriert. In der Südstaffel belegt die Viktoria nach zehn Spieltagen mit 14 Punkten den sechsten Tabellenplatz und hat damit einen komfortablen Vorsprung auf die untere Tabellenregion. Noch besser läuft es da für die Damen der DJK Twisteden, die in der selben Liga die Tabellenführung innehaben. Sieben Siege und nur je ein Remis und eine Niederlage stehen dort für die Twistedener Damen zu Buche – 22 Punkte und drei Zähler Vorsprung auf den Verfolger aus Veert sind das Ergebnis. Außerdem stellt die Mannschaft mit 48 geschossenen Toren und nur sechs Gegentreffern die mit Abstand beste Offensive und Defensive der Liga. Nach einem neunten Tabellenplatz in der Vorsaison läuft es nun auch bei den Frauen der Union Wetten besser: In der Nordstaffel der Kreisliga A hat die Mannschaft nach acht Spieltagen eine ausgeglichene Bilanz. Je vier Spiele wurden gewonnen, vier verloren – das macht zwölft Punkte und Platz fünf in der Tabelle. Kurz vor dem letzten Hinrundenspiel ist die Union also auf dem besten Wege, die Platzierung der letzten Spielzeit deutlich zu überbieten. (jaab)