Viktoria: Die Hoffnung ruht auf der Jugend

Das Projekt „Jugend forscht“ hat bei der Viktoria Winnekendonk bereits in der vergangenen Saison begonnen. Damals hatte Trainer Sven Kleuskens teilweise arge personelle Sorgen, die A-Jugendlichen der Grün-Weißen mussten neben ihrem Projekt Meisterschaft in der Junioren-Leistungsklasse auch oft bei den Senioren aushelfen. Nun sind viele Talente fest zur Ersten Mannschaft der Viktoria gestoßen, die Hoffnungen ruhen auf den Schultern der jungen internen Neuzugänge. Mit ihrer Hilfe soll nun behutsam etwas aufgebaut werden in Winnekendonk.

Doch die Vorbereitung lief bei der Viktoria – wie so oft – nicht ganz nach Plan, zumindest was die reinen Ergebnisse angeht. „Wir haben viel gespielt, waren dabei aber zu oft erfolglos“, resümierte Kleuskens nach den Wochen des intensiven Trainings. Gearbeitet wurde dabei nicht nur ganz klassisch im Ausdauerbereich und an der Spritzigkeit, sondern auch und ganz besonders in Sachen Taktik. „Wir haben eine neue Systemvariante einstudiert. Früher haben wir immer im klassischen 4-2-3-1 gespielt, nun lässt es die personelle Situation zu, dass wir auch mal mit einer Dreierkette agieren und so das Mittelfeld stärken können“, schätzte Kleuskens die Lage mit Blick auf den neu formierten Kader ein. „Je nach Personal und Gegner können wir so das System variieren.“

Insgesamt zeigte sich der Trainer des A-Ligisten mit dem vorhandenen Spieler-Material zufrieden: „Alle drei Senioren-Mannschaften sind nun gut besetzt. Wir hatten sogar die unschöne Aufgabe, unseren Kader auszudünnen. Das tut weh, zeigt aber, dass wir wieder mehr Möglichkeiten haben.“ Die bereits angesprochenen A-Jugendlichen sind dabei ein wichtiger Baustein. Gleiches gilt auch für den zurückgekehrten Offensivmann Marco Timm sowie Mittelfeldspieler Alexander Horsten, der von der Union Kervenheim nach Winnekendonk gewechselt ist.

Das Ziel lautet nun, frühzeitig nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben. Zu lange hatte man in der vergangenen Saison um den Verbleib in der Kreisliga A zittern müssen. Auch dabei ruht bei Kleuskens die Hoffnung auf der Jugend: „Für uns ist das ein wichtiger Prozess. Einige Jungs brauchen mehr, andere weniger Zeit, um sich an die Gegebenheiten im Senioren-Fußball zu gewöhnen. Ich bin aber davon überzeugt, dass mit diesem Kader vieles möglich ist, wenn wir es schaffen, die jungen Spieler gut zu integrieren.“ Dabei sollten die vom Trainer bescheinigte „geile Stimmung und Trainingsbeteiligung“ in der Vorbereitung sowie der im Vergleich zum Vorjahr um Längen gesteigerte Konkurrenzkampf in jedem Fall beitragen.

Das erste Pflichtspiel der Saison stieg für die Viktoria am vergangenen Sonntag mit dem Kreispokal-Duell beim TSV Nieukerk. Torben Schellenberg und Patric Liszewski, der doppelt traf, sorgten am Ende für einen knappen 3:2-Auswärtssieg beim B-Ligisten. „Am Ende war es mir egal, wie wir dort gewonnen haben. Wir hatten die nötige Portion Glück, aber das geht schon in Ordnung“, blickte Kleuskens auf den Einzug in die nächste Pokal-Runde zurück.

Ein härterer Brocken wartet wohl am Sonntag auf die Winnekendonker, denn zum Auftakt der neuen Spielzeit in der Kreisliga A ist die Kleuskens-Elf dann beim Bezirksliga-Absteiger SV Sevelen zu Gast (Anstoß 15 Uhr). „Der SVS ist hundertprozentig ein Favorit auf den Aufstieg. Nicht umsonst hat Sevelen gerade den Voba-Cup gewonnen. In personeller Hinsicht hat der Kader sich sogar vielleicht noch verstärkt nach dem Abstieg, das macht die Sache für uns umso schwerer. Wenn wir dort irgendwie, egal wie dreckig, einen Punkt entführen, haben wir unser erstes Ziel erreicht“, sagte der Trainer vor dem Auftakt-Duell am Sonntag. JAN ABEN