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Aus einem besonderen Holz geschnitzt

Dass das Schicksal in 300 Jahren Familien- und Firmengeschichte mehrfach „den groben Hobel“ ansetzt – niemand unter den geladenen Gästen im Kevelaerer Priesterhaus zweifelte daran, als Heinz-Josef van Aaken sie dort empfing.
Der Firmenchef ließ in einer dem Anlass angemessenen Rede diese Geschichte – die wohl im Priesterhaus ihren Anfang genommen hatte – lebendig werden. Die Schar der begeisterten Gratulanten von städtischer, handwerklicher und schließlich sogar Landesseite riss in der Folge nicht ab.
Blick in die Zukunft
Weil die van Aakens ihren Blick, man ist versucht zu sagen gleichermaßen traditionell wie schon immer, in die Zukunft gerichtet haben, gab‘s zum Abschluss unter dem Titel „300+“noch eine Firmenübergabe: Heinz-Josef van Aaken legte die Geschicke des von ihm 43 Jahre lang geführten Unternehmens in die Hände seines Sohnes Martin. Nicht ohne den Hinweis natürlich, als „graue Eminenz“ stehe er weiterhin mit Rat und Tat zur Seite und sei einer, „der noch Bock auf Arbeit hat“.

Heinz-Josef van Aaken legte die Geschicke des von ihm 43 Jahre lang geführten Unternehmens in die Hände seines Sohnes Martin.


Dass zuvor die Firmenübergaben in der Geschichte (das KB berichtete) nicht immer so geordnet gelebt wurden, hatte er in seiner Rede schon mit Blick auf den „groben Hobel“ zum Ausdruck gebracht. Umso mehr freuten sich die Gäste über Dauer und Umfang der Familien- und Firmengeschichte: Er sei noch zu keiner solchen Feier eingeladen worden, bei der die Firmengeschichte „durch 300 zu teilen gewesen wäre“, sagte der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Andreas Ehlert.
NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart überbrachte Gratulation und Dank der Landesregierung und sagte angesichts des vermutlich im Priesterhaus vereinbarten ersten Darlehens für das Unternehmen und mit Blick auf die heutigen Hausherren, Wallfahrtsrektor Gregor Kauling und Weihbischof Rolf Lohmann, er habe gelernt, dass man auf die Kirche auch zählen könne, wenn es um Wagniskapitalfinanzierung gehe. Den Gründern und ihren Nachfolgern im Unternehmen sei immer wieder „Vertrauen geschenkt worden“. Die Firma van Aaken sei aber auch ein herausragendes Beispiel für die Prämisse: „Zukunft braucht Herkunft“.
Prominente Gäste
Die ehemalige Bundesumweltministerin, Dr. Barbara Hendricks ,nahm angesichts zahlreicher Projekte des Unternehmens Bezug auf die Baukultur in Deutschland, die das Kevelaerer Unternehmen durchaus mit geprägt habe. Kevelaers Bürgermeister Dr. Dominik Pichler nahm neben der Firmengeschichte auch Bezug auf die Ratstätigkeit des Firmen-Seniors Heinz-Josef van Aaken.

NRW-Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.


Der habe lange Zeit nicht nur unternehmerische, sondern auch politische Verantwortung übernommen, letztere ehrenamtlich – und das ist beileibe nicht die einzige ehrenamtliche Tätigkeit, wie die Ausführungen weiterer Handwerksvertreter und -kollegen zum Ausdruck brachten. „Das nötigt mir Respekt ab“, sagte der Erste Bürger der Wallfahrtsstadt an die Adresse Heinz-Josef van Aakens gerichtet.
Zum Abschluss des offiziellen Teils der Feisterstunde im Priesterhaus bedankte sich Heinz-Josef van Aaken nach, wie er es selbst formulierte „43-jähriger Lehrzeit“, bei den Mitarbeitern des Unternehmens. Langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden mit einer Urkunde und Blumensträußen geehrt.

Nacht der Trends 2019: Einkaufen bis 23 Uhr

Am Samstag, 14. September, ist wieder die „Kevelaerer Nacht der Trends“. Welche Farben trägt man im Herbst? Was sind die angesagten Accessoires der Saison? Was hat sich eigentlich in der Welt der Unterhaltungstechnik getan? Die „Kevelaerer Nacht der Trends“ gibt Antworten.
Drei Modenschauen, moderiert von Willi Girmes, finden am Samstag am Niederrheinischen Museum statt. Fünf Kevelaerer Modehäuser präsentieren die Trends der Herbst- und Wintermode. Um 15.30 Uhr, um 17.30 Uhr und um 19.30 Uhr laufen die Models über den „Catwalk“ und beim abendlichen Late-Night-Shopping gibt es neben einem abwechslungsreichen kulinarischen Angebot Zeit, mit den Kevelaerer Einzelhändlern ins Gespräch zu kommen.
Traditionell werden die Modenschauen von den zwölf jungen „Nachwuchs-Models“, die die Herbst- und Wintertrends für Kids und Teens der Firma „Mutter und Kind“ vorführen, eröffnet. Kollektionen – unter anderem von Jack & Jones, Only, Cars und Review – sollen Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistern.
Abgerundet werden die Outfits durch ausgefallene Accessoires der Firma Barts. Als besondere Aktion bei der „Kevelaerer Nacht der Trends“ lädt das Kindermode-Haus „Mutter und Kind“ die Kinder in seinen Verkaufsraum ein. Dort können sich alle kleinen Besucher in Prinzessinnen, Tiger oder Superhelden verwandeln, denn hier findet in der Zeit von 18 bis 21 Uhr ein Kinderschminken statt. Die Teilnahme ist kostenlos.
„Mode Abels“ geht voll Dynamik in die neue Saison. Der Blazer ist das neue „It-Piece“ und wird zu Kleidern, schmalen und weiten Hosen kombiniert. Mit den Labels Marc Cain, Luisa Cerano, drykorn und closed kann die modebewusste Frau ihren eigenen, unverwechselbaren Look kreieren, weg von Fast-Fashion, hin zu einer edlen, zeitlosen Mode. Flauschige Stoffe treffen auf Hightech-Glanz. Und coole Accessoires wie zum Beispiel Cowboy-Boots, Sneaker und Taschen geben jedem Outfit bei Mode Abels den letzten Schliff.
„Landhausmode Biesemann“ präsentiert in diesem Herbst wunderschöne Trachtenmode mit Liebe zum Detail, denn in den Kleinigkeiten offenbart sich meist das Besondere. Der Mix aus Tradition und Moderne wird die Modebewussten begeistern. Die Tracht lässt sich kreativ kombinieren, zum Beispiel mit modischer Jeans zur Shoppingtour, zum Familienfest oder zum Arbeitsmeeting.
Und dann läuft noch der Oktoberfest-Countdown: Wie wird das Wiesnfest perfekt? Ein fesches Dirndl und Lederhose gehören einfach dazu. Landhausmode Biesemann zeigt die schönsten Dirndl-Varianten mit handwerklich raffinierten Details wie Glitzersteine, Perlen und effektvolle Schnürungen. Die kurze Lederhose ist bei den Männern wieder voll im Trend, sehr fesch mit passender Weste im Trachtenmuster oder in Jeansoptik.
Beim „Modehaus Kaenders“ und „Go-In“ sind Lederjacken und Stepp in dieser Saison als Trends auf dem Vormarsch. Patchwork-Prints und bunte Animal-Muster bringen Exotik-Feeling in jedes Winter-Outfit und XL-Capes ermöglichen einen imposanten Layering-Look. Auch die Karos bleiben, ob als Glencheck, Tartan-, Argyle-, Schachbrett oder Hahnentritt, mal zweifarbig, mal kunterbunt. Der Hosen-Anzug, neu interpretiert und farblich erfrischt, erfährt in dieser Saison ein Comeback. Der von den Männern geliebte Tragekomfort von Jersey wird neben den Sakkos auch für die Hemden genutzt.
Das Sortiment von Modehaus Kaenders und Go-In umfasst viele bekannte und angesagte Modelabels wie zum Beispiel Mos Mosh, Elias Rumelis, Brax, G-Star, Grace, Frieda&Freddies, Smith & Soul, Opus, Marc O‘Polo, Wellensteyn, Cinque, Monari, Tommy Hilfiger, PME Legend und Olymp, die alle auf dem Laufsteg am Museum zu sehen sein werden.
Zwischen und nach den Modenschauen können die Besucher der „Kevelaerer Nacht der Trends“ in den Geschäften, die an diesem Tag bis 23 Uhr geöffnet haben, die Outfits der neuen Kollektion anprobieren und erwerben. Im Rahmen der Aktion „Heimat Shoppen“ erwartet die Modeinteressierten die eine oder andere Überraschung in der Innenstadt. In diesem Jahr kommt erstmalig ein „Trendsofa“ zum Einsatz.
Das Sofa wird durch die Innenstadt „wandern“ und mithilfe des Moderators Robin Lammerschop die dortigen Einzelhändler zu den kommenden Trends und Neuheiten interviewen. Die „kleine Weinkammer“ sorgt für eine gemütliche Atmosphäre in der Museumspassage.
Die Weinliebhaber können dort einen neuen Lieblingswein entdecken und sich mit allem rund ums Thema Wein versorgen. Die Hauptstraße wartet mit einigen Überraschungen auf. Kulinarische Angebote und eine Musikbeschallung der kompletten Straße laden die Besucher zum Verweilen ein.
Auf der Busmannstraße verarztet die „Cocktailambulanz“ die Durstigen mit köstlichen Mixgetränken und der Foodtruck „Bear`s Streetfood“, der obligatorische Grillstand der Busmannstraße und Edekas „Obstgarten“, der durch die Firmen Gartencenter Breuer und self-Mein Markt unterstützt wird, verwöhnen die Besucher mit kulinarischen Highlights. Spaß und Musik gibt’s von „Tobias, der Zauberer“ und der Twistedener Band „Q-Brass“. Die Geschäfte und Gastronomie in der Innenstadt haben an diesem Abend bis 23 Uhr branchenübergreifend geöffnet.

Der weltbeste Hobbyhandwerker

„Eigentlich wollte ich ja Elektriker werden“, erzählt der 93-jährige Polstermeister Erwin Schneider, der in diesem Jahr mit dem Eisernen Meisterbrief der Handwerkerinnung Kleve ausgezeichnet wurde. „Ich hatte schon eine Stelle, aber als dann am 1. September 1939 der Krieg ausbrach, wurde mein Meister eingezogen und so musste ich mir einen anderen Ausbildungsplatz suchen.“
Dass es ein Handwerk sein sollte, das stand fest, denn „Handwerker haben immer einen goldenen Boden, sie kommen überall durchs Leben“. Bei einem Sattler und Polsterer in seiner Heimat Üls in Schlesien kam Schneider schließlich in die Lehre.
Doch gerade als er die Gesellenprüfung in der Tasche hatte, wurde er selbst als Soldat eingezogen. Er kam nach Russland, wo er im Juni 1944 verwundet wurde. Ihn traf der Splitter einer Handgranate in den Rücken. „Das war mein Heimatschuss. Die Wunde hat mich wohl gerettet, denn ich konnte zurück in die Heimat!“, steht für ihn heute fest.
Nach dem Lazarett in Rügen kam er zum Genesungsurlaub an den Niederrhein und danach in britische Gefangenschaft in Remagen. Nur eine Handvoll trockenes Brot und Wasser bekamen die Gefangenen dort, aber es reichte aus um zu überleben.
Einer seiner vier Brüder, der wie er nach Russland kam, sollte aus diesem Land nie mehr zurück kommen, er galt bald als vermisst. Erwin Schneider konnte einige Zeit nach der Vertreibung seine Eltern sowie zumindest drei Brüder und seine Schwester wiedersehen.
Doch der junge Mann ging nun seine eigenen Wege, lernte in Kevelaer seine spätere Braut kennen, die die 1950 heiratete und in deren Elternhaus auf der Wember Straße er heute noch leben kann. Er fand als ausgebildeter Polsterer bald Arbeit in der Polstermöbelfabrik Meyer in Kevelaer und 1953 und 1954 machte er neben der Arbeit noch über die Abendschule seinen eigenen Meister. „Ich bin SPD – Sattler, Polsterer und Dekorateur“, so lacht er verschmitzt.
Auch als Meister arbeitete er noch lange in Geldern bei der Polsterei Gammerschlag, wo er später auch Lehrlingsausbilder war. „Ich habe immer gern mit jungen Leuten gearbeitet. Früher kamen sie meist schon mit 14 Jahren in die Lehre und sie waren in so jungen Jahren immer sehr aufmerksam bei der Sache!“, weiß er aus Erfahrung.
24 Jahre arbeitete der Polsterer bei Dorenbusch in Nieukerk und dann als Lehrlingsausbilder bei der Firma Brinkel in Rheinhausen. Arbeit von früh bis spät war sein tägliches Leben. Die beiden Kinder Ruth und Helmut sahen ihren Vater werktags immer erst abends, aber zum Ausgleich sorgt nach dem Tod seiner Frau vor 23 Jahren nun Tochter Ruth intensiv für ihn.
Vieles an schönen Möbeln hat Erwin Schneider im Laufe seines langen Berufslebens geschaffen und mit Näh- und Zupfmaschine sowie mit viel Geduld und Handarbeit unzählige Arbeiten hinterlassen. Neben Leder und Stoff hat er immer gern mit Holz gearbeitet und sich Gestelle aus Holz für die Sitzmöbel und später viele filigrane Holzschränkchen gemacht. „Ich fühlte mich wie der weltbeste Hobbyhandwerker. Holz war mein Lieblingsmaterial. Daraus konnte ich in der Schreinerwerkstatt eines Freundes viele schöne Möbel machen“, erzählt er. Auch für seine Enkel und Urenkel fertigte er viele kleine Kindermöbel.
Nun allerdings ist es mit Handarbeiten vorbei. Seit Kurzem hat er kein Gefühl mehr in den Händen und seine hinterlassenen Werke kann er nur noch genießen, nicht mehr vermehren. Aber eines ist ihm immer noch wichtig: Alles zu hinterfragen, immer neugierig zu sein.
Gemeinsam mit seinen Urenkeln Jonas und Julian kann er nun die Welt und die Dinge hinterfragen. Und wenn der Zweitklässler Julian wieder mal wissen will, warum der Wind weht oder woher der Regen kommt, dann heißt es immer: „Geh zu Uropa. Der weiß das. Der kann dir das erklären.“ Kinderfragen und Kreuzworträtsel halten Erwin Schneider, der nun gerne auf seinen gut gepolsterten Möbeln sitzt und ruht, hoffentlich auch weiterhin noch lange fit.

Großes Interesse am Kevelaerer Gradierwerk

Wie funktioniert eigentlich so ein Gradierwerk? Welchen Nutzen hat es für den Besucher? Wie wird es in die Infrastruktur und in die Marketingstrategien der Wallfahrtsstadt eingebunden? Und nicht zuletzt: Wann wird‘s fertig und was kostet der Spaß? Fragen gab‘s genug und viele wurden bei der ersten öffentlichen Baustellenführung im Solegarten St. Jakob auf der Hüls durch Projektleiterin Sandra Kimm-Hamacher auch beantwortet.
Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger jedenfalls war groß, sodass man eng zusammenrücken musste, um die geballten Informationen mitzubekommen. Schließlich fand die Führung am Dienstagnachmittag bei laufenden Baustellenarbeiten statt. Momentan wird gerade der „Innenhof“ gepflastert. Das Wasser läuft schon seit einiger Zeit die Schwarzdornwände herunter und der Salzgehalt steige durch die Zugabe der Sole aus dem nur wenige Meter entfernten Bohrloch kontinuierlich und man werde den von Experten als gesundheitsförderlich angesehenen Wert bald erreichen, erläuterte die Projektleiterin.
Dann ist das Gradierwerk im Prinzip „betriebsbereit“, allerdings muss noch der Garten rundherum mit zahlreichen teils sportlichen, teils gesundheitlichen, aber auch kirchlichen Aspekten fertiggestellt werden, um dem Motto „Gesund an Leib und Seele“ Genüge zu tun. Momentan werden hier entsprechende Flächen angelegt, einige Wege sind schon erkennbar.
Auf 2,9 Millionen Euro bezifferte Kimm-Hamacher das Projektvolumen, 1,8 Millionen Euro erhalte man aus Fördermitteln. Für die interessierten Bürgerinnen und Bürger hatte sie eine gute Nachricht: Sie könnten Gradierwerk und Garten „umsonst benutzen“, schließlich sei ja vorher die Nutzung der Wiese auf der Hüls „auch umsonst“ gewesen, meinte sie augenzwinkernd.

Ein Hoffest der Nachhaltigkeit

Es war ein reges Kommen und Gehen, das im Zuge des Hoffestes am vergangenen Sonntag auf dem Gelände der Familie Etzold am Hestert vonstatten ging. Viele Menschen nutzten die Chance, sich auf dem 58 Hektar großen Biohof ausführlich umzusehen, im hiesigen Hofladen reinzuschauen und Produkte zu kaufen. Daneben gab es die Gelegenheit, ein gutes Stück Biofleisch, Kuchen oder Kaffee unter dem Pavillon zu genießen oder die diversen Stände im Garten zu betrachten.
Großes Interesse

Als abwechslungsreich erwies sich dabei das Angebot. Unter anderem erzählte die Naturheilpraktikerin Heike Pliska aus Kevelaer, wie man mit basischen Mineralstoffen den Säuregehalt seiner Zellen ins Gleichgewicht bringen könne. Das Straelener Ehepaar Heidi und Rolf van Bebber zog mit seinen Holztischen und Dekoartikeln aus Holz die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Mona Vogelzang und Herman Nettelbusch kamen über ihre tierischen Öl- und Acrylbilder ins Gespräch mit den Besuchern.
Ein definitiver Hingucker waren natürlich die Alpakas von Nicole Feldbusch, die dort für ihre „kunterbunte Alpaka-Welt“ in Goch-Hassum warb. Die kleinen Gäste konnten sich auf einer Strohburg austoben und bei der Seifenblasenmaschine herumtollen.
„Wir haben 2016 das erste Hoffest gemacht, ein Jahr aus privaten Gründen ausgesetzt“, berichtete Biobauerin Miriam Etzold, die sich über das große Interesse der Besucher freute. Sie betonte, wie wichtig es sei, trotz der vielen Arbeit auf dem Hof Aufklärungsarbeit über die biologische Tierhaltung und den Gedanken der Nachhaltigkeit auch im Bereich Ernährung und beim Vertrieb regionaler Produkte zu betreiben.
Dazu führte sie gemeinsam mit ihrem Sohn Jonas an diesem Tag diverse Besuchergruppen über das Gelände, vorbei an den Schweineställen und den festen und mobilen Ställen für die Hühner. Beide erläuterten die Palette des Gemüse- und Pflanzenanbaus auf dem Biohof – von Buschbohnen über Kürbisse, Spargel und Paprika bis Fenchel. Dabei unterstrich Miriam Etzold, dass die Gesellschaft insgesamt viel zu viel an Lebensmitteln unnötig wegwerfe – und erntete für ihre klare Meinung zustimmendes Nicken.
Thema Nachhaltigkeit

Als weiteres Problembeispiel benannte sie die Legehennen, die nach dem Abbau ihrer Leistungsfähigkeit kaum noch zu verkaufen seien und dann von einem Großabnehmer nach Norddeutschland für 50 Cent pro Kilo zum Schlachten gebracht würden. Das rechne sich finanziell nicht und mache mit Blick auf die Nachhaltigkeit und den Vertrieb regionaler Produkte auch keinen Sinn, ergänzte Jonas Etzold.
Und als sie einmal 60 bis 80 Tonnen Möhren-Rohware an eine Sammelstelle liefern wollte, wurden gerade mal 30 Tonnen davon bezahlt, weil der Rest von der Form zu krumm oder von der Farbe her zu grün gewesen seien, so Miriam Etzold. Deshalb verkaufe sie das Produkt lieber selbst in der naturgegebenen Form auf den Märkten der Region.

Hochschul-Präsident zu Besuch in Kevelaer

Am frühen Morgen war der Saal prall gefüllt: Über 70 Menschen waren gespannt darauf, was Dr. Oliver Locker-Grüntjen den Unternehmern zu sagen hat. Der neue Präsident der Hochschule Rhein-Waal war anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Hochschule beim Unternehmerfrühstück im Konzert- und Bühnenhaus zu Gast. Bürgermeister Dominik Pichler eröffnete die Veranstaltung mit ein paar Einstiegsworten. Pichler erwähnte zudem, dass durch den Bau des neuen Rilano-Hotels die Übernachtungszahlen einen neuen Aufschwung finden sollen. Ebenfalls war Pichler darüber erfreut, dass die Gewerbesteuer eine positive Entwicklung genommen hat.
Anschließend hatte den Unternehmern noch der Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers etwas zu mitzuteilen. Kuypers erwähnte den Mann, ohne dessen Akribie und Schaffenskraft dieser zentralitätssteigernde Treffpunkt inmitten des Kreisgebietes kaum in der Weise realisiert worden wäre. Die Rede war von Heinz Paal, dem früheren Stadtdirektor und Bürgermeister der Stadt Kevelaer. Kuypers wollte an den ersten Bürgermeister dieses Jahrtausends erinnern. Heinz Paal war beispielsweise für die Verwirklichung der Luxemburger Galerie zuständig und das daran angeschlossene Parkhotel.
Dann kam Locker-Grütjen zu Wort. Er hatte eine Präsentation vorbereitet über die Hochschule Rhein-Waal, die Locker-Grütjen den Teilnehmern etwas näher bringe wollte. Der Präsident erwähnte erfreut, dass die Hochschule Rhein-Waal seit der Eröffnung im Jahre 2009 jedes Jahr immer einen großen Sprung an Studentenwachstum hatte. Mittlerweile besteht die Hochschule Rhein-Waal aus ca. 7.300 Studenten. Ebenfalls erfreulich sei die Mitarbeiteranzahl. Diese beträgt mittlerweile über 440 Mitarbeiter in Wissenschaft und Verwaltung. Außerdem hoffte der 48-Jährige auf gutes Miteinander zwischen Hochschule und Unternehmerschaft. Locker-Grütjen bat um Plätze für ein Praxissemester in den Betrieben und unterstrich, dass eine Förderung von erfolgreichen Studierenden in Form der Mitfinanzierung von Deutschland-Stipendien einen besonders guten Weg zur Partnerschaft darstelle. Er erwähnte auch, dass man in Zukunft das Thema duales Studium intensiver verfolgen wolle. Abschließende Worte fand der Präsident darin, die Teilnehmer nochmal darauf hinzuweisen: ,,Ich lade Sie alle ein zu Mut und Zuversicht, uns als Hochschule auf Ihre Probleme anzusprechen.“
Nach dem Vortrag von Locker-Grütjen begann eine Gesprächsrunde, die Nathalie Tekath-Kochs von der Kreis-Wirtschaftsförderung leitete. Heinz-Josef van Aaken von der gleichnamigen Tischlerei, der auch das 300-jährige Bestehen seines Hauses feierte. Van Aaken hat in Kevelaer den Wiederaufbau der St.-Antonius-Kirche leisten dürfen, bei Maria Magdalena in Goch war er nach deren Einsturz dabei und auch den Turmhelm auf Schloss Moyland habe er „aufsetzen dürfen“. Nathalie Tekath-Kochs Frage an van Aaken war, ob das alles so einfach sei, wie es klinge. Darauf antwortete van Aaken: “Das Leiten eines Handwerksbetriebes kommt einem Hürdenlauf gleich: Ab und zu tritt man auch in den Wassergraben.“
Der zweite Unternehmer war Georg Bors, der Geschäftsführer der Nacke Logistik GmbH. Als Bors damals das Unternehmen übernahm, war es alles andere als einfach. 36 Mitarbeiter habe man damals den Arbeitsplatz gerettet. Heute hat das Unternehmen auch viele große Kunden wie C&A. Bors kritisierte, dass Leute heute öfter mal ans Studium denken und weniger an handwerkliche Berufe. Bors erwähnte darauf: “Wem hilft es, wenn wir sieben Ingenieure haben, die uns bestätigen, dass eine Birne richtig eingeschraubt ist, aber keiner von ihnen kann sie selbst einbringen.“
Als letzte Unternehmerin stand dann da noch Nadine Ruelfs, die Geschäftsführerin der Stahlbau Porath GmbH & Co. KG. Das Unternehmen Porath suche dringend Schlosser. Im Unternehmen habe man über die letzten Jahre immer mal wieder Praktikanten aus der Hochschule Rhein-Waal gehabt. Das Unternehmen ist ein klassischer Familienbetrieb, denn Ruelfs erwähnte, dass sie den Betrieb schon kenne, seit sie laufen kann. Mit diesen Worten war auch das Unternehmerfrühstück beendet.

FDP Kevelaer besucht Baumschule Peters

Der Stolz auf eine Kevelaerer Erfolgsgeschichte ist hörbar, als Senior-Chef Helmut Peters der Besuchergruppe der FDP Kevelaer die Geschichte der von ihm aufgebauten Baumschule erzählt. Klein angefangen habe man damals und dann Schritt für Schritt den Betrieb immer weiter ausgebaut. „Alles, was ich verdient habe, habe ich immer wieder in den Betrieb investiert“, so Peters.
Was als kleine Gärtnerei vor den Toren Kevelaers begann, ist nun ein großer Akteur auf dem Markt für Bäume und Gartenpflanzen geworden. „Wir verkaufen seit 1978 auf dem Kölner Blumengroßmarkt und beliefern heute Großkunden im ganzen Bundesgebiet und in Österreich. Dabei konzentrieren wir uns auch auf Nischenprodukte: Wir fahren zu einer Vielzahl von Messen und versuchen immer wieder die neuen Trends vorherzusehen, damit wir, wenn der Trend dann da ist, bereits in großer Stückzahl liefern können“, fasst Peters die Spezialisierung des Betriebs zusammen. Aktuell seien dies langhalmige Gräser und Bambus, besonders der schwarze Bambus sei sehr gefragt und werde von nicht sehr vielen Betrieben angeboten.
Nach dem schrittweisen Ausbau des Betriebs in den vergangenen 41 Jahren präsentiert sich dieser heute auf einer Fläche von 26.000 Quadratmetern Glashaus und 10 Hektar freier Fläche und produziert etwa dreieinhalb Millionen Pflanzen im Jahr. In Kevelaer ist man jetzt an der Grenze des Machbaren angekommen, weitere Flächen stehen nicht mehr zur Verfügung, weshalb die Baumschule weitere Betriebe in Walbeck und Düsseldorf aufgebaut habe. Dennoch steht der Standort in Kevelaer weiter im Fokus: Im kommenden Jahr sollen hier rund eine Millionen Euro in die Automatisierung des Betriebs und den Einsatz von Robotern investiert werden.
Die Investitionen sollen auch die Mitarbeiter entlasten. Schon heute stehen den 20 Mitarbeitern elektrische Karren zur Verfügung, damit die schweren Transportkarren nicht mit Muskelkraft bewegt werden müssen, für die Fortbewegung auf dem weitläufigen Gelände stehen den Mitarbeitern Golfcarts zur Verfügung. „Wo wir unsere Mitarbeiter durch technische Innovationen entlasten können, da machen wir das auch. Es ist sowieso schon schwer genug, geeignetes Personal zu finden“, stellt Helmut Peters die Hintergründe dar. Früher hat der Betrieb auch viel ausgebildet, über die Jahre mehr als 100 Auszubildende, heute scheine das Berufsbild nicht so attraktiv zu sein. Dabei ist es ein Beruf mit hohen technischen Herausforderungen und interessanten, abwechslungsreichen Tätigkeiten.
Die Baumschule Peters war bereits von Beginn an innovativ und beging neue Wege in Sachen Umweltschutz und Effizienz. „Einiges davon auch aus der Not heraus: Früher gab es auf dem Gelände schlicht keinen Brunnen, wir haben hier kein Grundwasser anbohren können“, lacht Peters. Man habe dann damals umständlich über lange Rohrverbindungen Wasser an den Betrieb heranführen müssen, das war aufwendig und teuer. Deshalb habe man von Beginn an darauf geachtet, einen geschlossenen Wasserkreislauf herzustellen und das Wasser wiederzuverwenden. Dazu seien Kilometer an Rohren verlegt worden, die das von der automatischen Bewässerungsanlage eingesetzte Wasser wieder auffangen und in Lagertanks transportieren. Bevor dieses Wasser dann erneut eingesetzt werden kann, muss es aufbereitet werden. „Vor einigen Jahren haben wir geringe Mengen Glyphosat im Grundwasser feststellen können. Was aufgrund der geringen Dosierung im Normalfall nicht so sehr tragisch wäre, war für uns ein handfestes Problem. Denn wir benutzen das Wasser ja immer wieder und dementsprechend reichern sich dann derartige Stoffe an. Aufwendige Wasseraufbereitungsanlagen sind dann die Folge“, benennt Peters auch ein gemeinsames Problem mit der Landwirtschaft. Selber setze man keine Pflanzenschutzmittel ein und bevorzuge biologische Maßnahmen, nur im Ausnahmefall würden Mittel eingesetzt, dann aber immer nur auf einzelne befallene Pflanzen, niemals flächendeckend.
Helmut Peters hat mit Erreichen des 60. Lebensjahres seinen Betrieb in die Hände seines Sohnes Michael gelegt, der als Gärtnermeister zusammen mit seiner Frau Ulrike, einer Gartenbautechnikerin, erfolgreich den Weg weiter beschreitet.
Die Besucher der FDP zeigten sich beeindruckt von den Innovationen und den Dimensionen des Betriebs, dem man seine Größe von außen gar nicht so ansieht. Für die Zeit nach dem Umbau hat sich die FDP bereits zu einem Folgebesuch angekündigt: Schließlich seien technische Innovationen, Mittelstand und Arbeit 4.0 Kernthemen liberaler Politik.

Der jüngste Handwerksmeister

Karl van de Braak hat seinen Meisterbrief als Bäcker seit nunmehr 65 Jahren. Im Konzert- und Bühnenhaus wurde er mit anderen Jubilaren bei der Altmeisterfeier der Kreishandwerkerschaft Kleve mit dem Eisernen Meisterbrief ausgezeichnet.
Dabei kam er zu diesem Handwerk fast durch Zufall. Sein Vater hatte die Twistedener Mühle gebaut und in der angeschlossenen Bäckerei wurde immer nur von Auftragsbäckern gebacken. Karl war von acht Kindern das Jüngste, und da sich vor ihm keiner zu diesem Handwerk entscheiden wollte, sollte er dieses Handwerk erlernen.
Nach seiner Schulausbildung ging er für drei Jahre in die Lehre nach Gelsenkirchen, anschließend an die Meisterschule nach Olpe und schon mit 20 Jahren hielt er am 9. Dezember 1954 den Meisterbrief in Händen. „Ich war damals der jüngste Handwerksmeister von ganz NRW. Das war schon eine kleine Sensation!“, erzählt der heute 85-Jährige.
Er übernahm die der Mühle angeschlossene Bäckerei, die nun auch in Familienbesitz überging, und mit 21 Jahren durfte er auch Lehrlinge annehmen, die er sein ganzes Berufsleben hindurch gerne ausbildete. 1962 baute er in Twisteden eine zweite Bäckerei mit angeschlossenem Lebensmittelgeschäft und heiratete seine Frau Liesel im Jahr 1963.
Sechs Kindern schenkte das Ehepaar das Leben. Ein Lehrer fragte mal eines der Kinder in der Grundschule: „Was arbeitet eigentlich dein Vater?“ – „Der schläft nur!“, war die Antwort aus Kindermund, erinnert sich seine Frau lachend. Aber wenn der Tag in der Backstube um vier Uhr begann, dann kann man nur zu gut verstehen, dass der Bäckermeister sich mittags erst mal noch hinlegte und schlief, wenn die Schulkinder nach Hause kamen.
16 Geschäfte belieferte der Bäckermeister bald täglich und auch die älteren Kinder halfen gerne mit, mit dem Fahrrad Brötchen- und Brotbestellungen in Twisteden auszufahren, immer frühmorgens vor der Schule. „Nur in den Ferien, da machten unsere Brötchenausfahrer schon mal ein paar Tage Ferien und die Kunden mussten sich die Brötchen bei uns im Laden holen“, erzählt Liesel van de Braak. Daneben wurden in der Backstube für die Kirmes, für Hochzeiten oder Taufen fleißig Torten gebacken und kunstvoll verziert, Lebkuchen oder Kekse gebacken. „Selbst baute ich auch in unserem Garten einen Steinbackofen und ich war über die Qualität der Ergebnisse selbst erstaunt“, erzählt der Meister.
1972 wurde der Laden dann auf Selbstbedienung umgestellt und vergrößert. 1992 wurden die Bäckerei und der Laden verpachtet und beherbergt heute ein Nah-und-Gut-Geschäft.
Traurig stimmt den Bäckermeister natürlich auch die Entwicklung der Zeit. „Von 24 Bäckermeistern aus der Zeit, in der ich mich selbstständig machte, sind heute in Kevelaer nur noch drei übrig geblieben.“ Natürlich macht die Massenproduktion aus dem Backshop der Supermärkte den herkömmlichen Bäckereien mächtig Konkurrenz.
Nach dem Austritt aus dem Berufsleben fuhr Karl van de Braak noch bis zu seinem 80. Geburtstag den Bürgerbus Kevelaer, den er mitinitiierte. Mit seiner Frau Liesel, mit der er 2013 die Goldhochzeit feiern konnte, zog er sich vor neun Jahren in eine kleine Wohnung im Zentrum von Kevelaer zurück. Beide sind nun nur noch künstlerisch tätig: Während sie Ikonen malt, bereichert er mit seiner Stimme den Männergesangverein.
Die Lebkuchenformen hängen nun nur noch zierend an der Wand. Im Hause van de Braak wurde viele Jahrzehnte hindurch täglich gebacken. Nun ist damit Schluss und das Ehepaar genießt gerne die Backergebnisse anderer Meister und freut sich daran, ihre inzwischen vier Enkelkinder heranwachsen zu sehen und jeden Morgen auszuschlafen.

Freitag lockt erneut Busmanns Spätschicht

Bummeln, gemütlich shoppen, einkaufen, wenn anderswo die Geschäfte längst geschlossen sind – das Konzept von „Busmanns Spätschicht“ trifft voll ins Schwarze. Am Freitag, dem 6. September 2019, ist es wieder soweit: Viele Foodstände, geöffnete Geschäfte und Livemusik locken ab 17.00 Uhr auf der Busmannstraße und dem Luxemburger Platz die Menschen in die Kevelaerer Innenstadt.
Zum ersten Mal aus der Nachbarstadt Geldern mit dabei ist „Lupo’s Foodtruck“, ein zwölf Meter langer amerikanischer Schulbus, der mit seinen großen, saftigen Beef-Burgern und knusprigen Pommesvarationen einer der ganz Großen in der deutschen Foodtruckszene ist. Bereits seit 2016 rollt der gelbe Schulbus – ausgestattet mit Profiküche und eigenem Diner durch Deutschland und läuft nun auch auf der Busmannstraße in Höhe von Schuh Heystermann ein. Wer danach noch Platz für Nachtisch hat ist bei einem weiteren Neuzugang gut aufgehoben. Die Mädels von „Jonas Foodbox“ zaubern leckere Bubble-Waffeln mit ausgefallenen Toppings und fluffige Cheesecakes.
Am anderen Ende der Straße lockt das „Alte Rathaus“ aus Kaarst mit seinem „Foodstop“ passend zur Jahreszeit mit hausgemachten Flamkuchen, „Delhikat“ aus Kempen sorgt mit seinen indischen Spezialitäten für die würzigen Momente des Abends, und als ganz besonderes Highlight erwarten die Veranstalter auch „Bears Streetfood“ aus Moers. David Freitag war mit „seinem Bär“ bereits im Mai und im Juni bei „Busmanns Spätschicht“ in Kevelaer und hat sich in mit seiner innovativen und frischen Küche in die Herzen der Besucher gekocht. Für die Abkühlung sorgen an diesem Abend die „Cocktail Ambulanz“ mit kreativen und klassischen Cocktails und – zum letzten Mal vor der Eröffnung seines Brauhauses „Kävelse Lüj“ – Thomas Molderings mit seinem „Kävelse Craft-Beer“.
Für die musikalische Unterhaltung an diesem Abend sorgen „The Travelers“ aus Düsseldorf: zwei Freunde, die eine große Leidenschaft teilen und es lieben, mit den Zuschauern zu agieren – mittendrin, aber viel mehr als nur dabei.
Zudem haben viele Händler ihre Geschäfte bis 21.00 Uhr geöffnet und bieten – wie zum Beispiel das „Modehaus Kaenders“ ab 19.00 Uhr mit einer Fashionshow – einen kleinen Vorgeschmack auf die Trends der kommenden Herbst- /Wintersaison.
Wie immer gibt es weitere Infos zur Veranstaltung und den verschiedenen Angeboten sowohl bei Facebook als auch auf der Spätschicht-Homepage.

Jahrhunderte Erfahrung geehrt

Alle Altmeisterinnen und Altmeister des Kreis Klever Handwerks waren zu einer Feier im Bühnenhaus geladen. Mit Kaffee, Kuchen und einem unterhaltsamen Programm wurde der Nachmittag gestaltet. Unter anderem traten die Minis der Fidelitas Uedem auf, die die Gäste mit einem fröhlichen Tanz bezauberten.
Einen besonderen Höhepunkt stelle die Übergabe der Silbernen, Goldenen und Diamantenen Meisterbriefe dar, die allesamt von Ralf Matenaer, dem Kreishandwerksmeister aus Bedburg-Hau-Till, überreicht wurden. Auch wurde ein Eiserner Meisterbrief überreicht: Der Kevelaerer Karl van de Braak erhielt diese ganz besondere Auszeichnung. Damit ehrte die Kreishandwerkerschaft den Bäckeraltmeister, der vor 65 Jahren seinen Meister gemacht hat.
Kreishandwerksmeister Ralf Matenaer richtete an jeden der Jubilare und dessen Handwerkskammer eine herzliche Ansprache, verdeutlichte an dieser Stelle jedoch auch die heutige Einstellung der Gesellschaft zu diesem Gebiet: Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für einen handwerklichen Lebensweg. Während einige Branchen wie der Fleischereibetrieb deutlich auf dem absteigenden Ast sei, blühten andere zunehmend auf: Zum Beispiel sei die Malereibranche mit besonders vielen neuen Meisterinnen gewachsen.
Zur Ehrung der 18 Altmeister war auch der Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Gerd Peters, in die Wallfahrtsstadt angereist. Zusammen mit Ralf Matenaer überreichte er den Jubilaren ihre Urkunden.