Aus einem besonderen Holz geschnitzt

Dass das Schicksal in 300 Jahren Familien- und Firmengeschichte mehrfach „den groben Hobel“ ansetzt – niemand unter den geladenen Gästen im Kevelaerer Priesterhaus zweifelte daran, als Heinz-Josef van Aaken sie dort empfing.
Der Firmenchef ließ in einer dem Anlass angemessenen Rede diese Geschichte – die wohl im Priesterhaus ihren Anfang genommen hatte – lebendig werden. Die Schar der begeisterten Gratulanten von städtischer, handwerklicher und schließlich sogar Landesseite riss in der Folge nicht ab.
Blick in die Zukunft
Weil die van Aakens ihren Blick, man ist versucht zu sagen gleichermaßen traditionell wie schon immer, in die Zukunft gerichtet haben, gab‘s zum Abschluss unter dem Titel „300+“noch eine Firmenübergabe: Heinz-Josef van Aaken legte die Geschicke des von ihm 43 Jahre lang geführten Unternehmens in die Hände seines Sohnes Martin. Nicht ohne den Hinweis natürlich, als „graue Eminenz“ stehe er weiterhin mit Rat und Tat zur Seite und sei einer, „der noch Bock auf Arbeit hat“.

Heinz-Josef van Aaken legte die Geschicke des von ihm 43 Jahre lang geführten Unternehmens in die Hände seines Sohnes Martin.


Dass zuvor die Firmenübergaben in der Geschichte (das KB berichtete) nicht immer so geordnet gelebt wurden, hatte er in seiner Rede schon mit Blick auf den „groben Hobel“ zum Ausdruck gebracht. Umso mehr freuten sich die Gäste über Dauer und Umfang der Familien- und Firmengeschichte: Er sei noch zu keiner solchen Feier eingeladen worden, bei der die Firmengeschichte „durch 300 zu teilen gewesen wäre“, sagte der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Andreas Ehlert.
NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart überbrachte Gratulation und Dank der Landesregierung und sagte angesichts des vermutlich im Priesterhaus vereinbarten ersten Darlehens für das Unternehmen und mit Blick auf die heutigen Hausherren, Wallfahrtsrektor Gregor Kauling und Weihbischof Rolf Lohmann, er habe gelernt, dass man auf die Kirche auch zählen könne, wenn es um Wagniskapitalfinanzierung gehe. Den Gründern und ihren Nachfolgern im Unternehmen sei immer wieder „Vertrauen geschenkt worden“. Die Firma van Aaken sei aber auch ein herausragendes Beispiel für die Prämisse: „Zukunft braucht Herkunft“.
Prominente Gäste
Die ehemalige Bundesumweltministerin, Dr. Barbara Hendricks ,nahm angesichts zahlreicher Projekte des Unternehmens Bezug auf die Baukultur in Deutschland, die das Kevelaerer Unternehmen durchaus mit geprägt habe. Kevelaers Bürgermeister Dr. Dominik Pichler nahm neben der Firmengeschichte auch Bezug auf die Ratstätigkeit des Firmen-Seniors Heinz-Josef van Aaken.

NRW-Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.


Der habe lange Zeit nicht nur unternehmerische, sondern auch politische Verantwortung übernommen, letztere ehrenamtlich – und das ist beileibe nicht die einzige ehrenamtliche Tätigkeit, wie die Ausführungen weiterer Handwerksvertreter und -kollegen zum Ausdruck brachten. „Das nötigt mir Respekt ab“, sagte der Erste Bürger der Wallfahrtsstadt an die Adresse Heinz-Josef van Aakens gerichtet.
Zum Abschluss des offiziellen Teils der Feisterstunde im Priesterhaus bedankte sich Heinz-Josef van Aaken nach, wie er es selbst formulierte „43-jähriger Lehrzeit“, bei den Mitarbeitern des Unternehmens. Langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden mit einer Urkunde und Blumensträußen geehrt.