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Konstantin Deev verstärkt das Team im Marienhospital

Zügig formiert sich die Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums neu. Mit Konstantin Deev verstärkt ein weiterer erfahrener Oberarzt das Team um den neuen Chefarzt Prof. Dr. Sebastian Gehrmann, der die Leitung der Klinik zum 1. Oktober übernimmt.
Konstantin Deev kehrt damit als leitender Oberarzt und Durchgangsarzt ins Marienhospital zurück. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Zusatzbezeichnung spezielle Unfallchirurgie, war im Marienhospital bereits mehrere Jahre als leitender Oberarzt und Durchgangsarzt tätig. Durchgangsärzte, kurz D-Ärzte genannt, haben eine besondere Zulassung der Gesetzlichen Unfallversicherung und sind für die Behandlung nach Arbeits- und Wegeunfällen zuständig.
Die neue Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin gewinnt damit rasch an Kontur: Mit Dr. Thomas Bertrams und Christian Philipps hatten zwei weitere bewährte Oberärzte bereits ihre Rückkehr zum Katholischen Karl-Leisner-Klinikum angekündigt.
Die Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin mit Standorten im St.-Antonius-Hospital Kleve und Marienhospital Kevelaer ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. Sie ist zertifiziertes Endoprothetikzentrum und zertifiziertes regionales Traumazentrum – das einzige im Kreis Kleve.

Zweite Stinges-Filiale in Kevelaer

Die zweite Filiale der Landbäckerei Stinges in Kevelaer ist seit vergangenen Donnerstag an der Lindenstraße 69 eröffnet. Von dem Ansturm am ersten Tag und den vielen positiven Rückmeldungen warem Marketingleiterin Carlotta Stinges und ihr Team selbst überrascht: „Es gab den bisher größten Ansturm bei einer Neueröffnung unserer Landbäckerei. Das hatten wir selbst nicht erwartet!“
Mit ein Grund für den großen und auch besonders frühen Ansturm war unter anderem der „Goodie Bag“, eine Tasche voller kleiner Präsente, welche die Landbäckerei Stinges zum ersten Mal bei einer Eröffnung anbot und die von Carlotta Stinges und den verschiedenen Partnern der Bäckerei gut gemischt und reichhaltig umgesetzt wurde. Diese waren mit Kaffeetassen, Teesorten, Nespressokapseln, Coupons von Toverland gefüllt und drei glückliche Gewinner konnten sich über Gutscheine für ein Meet & Greet mit Schauspieler und Moderator Stefan Bockelmann freuen.
Eröffnung um 6 Uhr

Schon um 5.30 Uhr standen daher die ersten Frühaufsteher vor den Türen der Bäckerei, es gab bereits zur Eröffnung um 6 Uhr eine Schlange und innerhalb der nächsten halben Stunde waren alle hundert Goodie Bags schon weg. Auch die Einrichtung des Gebäudes, in dem früher „Küche life“ untergebracht war und die nun in ganz frischem, modernen Design zu sehen war, kam bei den Kunden gut an. „Wir verteilten auch Sekt und konnten viele gute Gespräche am Eröffnungstag führen. Viele Kunden gaben uns positives Feedback. Die Innengestaltung mit der Deckenkonstruktion, dem künstlichen Baum oder der gemütlichen Sitzecke mit Kamin und Büchern kommen bei Jung und Alt gut an“, freut sich Carlotta Stinges.
Sie bekam die Leidenschaft für Backwaren über ihre Familie vererbt und ist nun mit ihrem Bruder, mit Cousin und Cousine auch beruflich als sechste Generation ganz im 1852 gegründeten Familienunternehmen integriert. In der Bauernschaft Lüttelbracht bei Brüggen hatte ihr Urururgroßvater Leopold Stinges die Landbäckerei gegründet, die nun auch in Kevelaer expandiert.
117 Filialen beliefert Stinges mittlerweile am Niederrhein, zweimal täglich werden alle Filialen im Umkreis von 50 Kilometern beliefert. Um 22 Uhr beginnt die erste Backschicht am Backstandort in Lüttelbracht mit dem Backen der 20 verschiedenen Brotsorten, die Stinges im Angebot hat. Die verschiedenen Brötchen werden aus Lüttelbracht als Teiglinge geliefert und in den Filialen gebacken. Qualität und Frische sowie Regionalität sind die Ziele, die die Landbäckerei verfolgt. Alle Zutaten werden aus der Region bezogen und ein Teil der Erlöse fließt auch gleich wieder in die Region, durch Unterstützung verschiedener Vereine oder Projekte aus dem Bereich Sport, Kultur oder Soziales.
Besonders beliebt bei den Kunden und ein Dauerrenner ist übrigens „Oma Helenes Streuselkuchen“ nach dem Originalrezept der Uroma von Carlotta Stinges, die auf der Verpackung auch mit einem Foto verewigt ist und von welcher auch das Rezept der Butterstollen und Butterkekse stammt.
Daneben freut sich das „Patschelbrot“ großer Beliebtheit bei den Stinges-Kunden und in vielen Filialen rund um Brüggen finden sich im frei zu nutzenden Bücherregal auch verschiedene Ausgaben des 1949 erschienenen Romans des Mönchengladbacher Schriftstellers Heinrich Malzkorn über den legendären Fischotter Patschel und seine Abenteuer am Niederrhein.
Neben Qualität und Frische übermittelt die Landbäckerei so einen guten Teil niederrheinischer Geschichte und Kultur, nicht nur ofenfrische Gaumenfreude.

Barfuß und mit lila-blauem Lockenkopf auf Gesundheitsmission

Es ist eine Ironie des Schicksals, dass er für sein neues Geschäft gerade die Räume der ehemaligen Marienapotheke auf der Hauptstraße 29 nutzt, in der zuletzt auch das Süßigkeitengeschäft Chuches untergebracht war: Der neue Ladeninhaber ist jemand, der nicht nur chemische Medikamente der Pharmaindustrie meidet wie die Pest und ungesunden Süßigkeiten widersteht. In seiner neuen „Naturapotheke“ möchte er den Menschen hochwertige Nahrungsergänzungsmittel aus der Natur verkaufen, ohne Beipackzettel, ohne chemische Zusätze und ohne schädliche Nebenwirkungen.
Ein Unikat

Laut ihm sterben jährlich etwa 100 000 Menschen an Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen der Medikamente der Pharmaindustrie. In der Natur allerdings sei für jede Krankheit ein Kraut gewachsen und die Natur biete, so seine Überzeugung, alles, um das Leben gesund zu verbringen. Der Inhaber selbst strotzt auf jeden Fall nur so von Selbstbewusstsein und Lebenskraft, die Wörter sprudeln nur so aus ihm heraus, egal auf welches Thema man ihn gerade anspricht. Er ist auf jeden Fall ein Unikat: meist barfuß, mit Vollbart und lila oder blauer Lockenpracht steht er jedem Rede und Antwort und hat für jede Beschwerde gleich ein Mittel parat: die Rede ist von Robert Franz. Am 24. August hat er seinen neuen Laden in Kevelaer eröffnet.
Mit der Natur war Robert Franz schon immer verbunden. Geboren inmitten unberührter Natur in Rumänien, verbrachte er schon ab der zweiten Klasse mit voller Zustimmung der Eltern seine Sommerferien fernab aller Menschen an einem einsam gelegenen Stausee, nur mit Proviant, einem Zelt, seinem Hund und einem gleichaltrigen Freund. Stundenlang studierten die beiden Kinder die Natur und die Tierwelt, sammelten Kräuter und übten sich in Selbstverantwortung und Eigenständigkeit.
Fasziniert von der Natur und der Heilkraft ihrer Pflanzen entwickelte Robert Franz sich früh zum Naturheilkundler und beschloss nach einigen Berufsjahren als Automechaniker vor gut 25 Jahren, sein Wissen und seine Erfahrungen allen Menschen zugänglich zu machen.
Wie ein kleiner „David“ mit Steinschleuder wagt er auch unerschrocken, sich dem „Goliath“ der mächtigen Pharmaindustrie entgegenzustellen. Schon einige Prozesse habe er geführt, die Verchemisierung der Heilung, die vielen Nebenwirkungen, die Profitgier der Pharmalobby mutig und unerschrocken angeprangert. Er sei überzeugt, dass der Mensch auch durch positive Gedanken, durch naturbelassene Ernährung und Heilmittel aus der Natur alles hat, um gesund zu bleiben.
Mit seiner eigenen Firma „Robert Franz Naturversand GmbH“ mit Sitz in Neubrunn bei Würzburg bietet er über 100 verschiedene Produkte für diesen Zweck an. Seit 2014 gibt es dort Nahrungsergänzungsmittel, wie Vitamin D3, Vitamin C-Acerola-Pulver, OPC 40 aus Traubenkernen, Kurkuma, VitaBiosa oder Quercetin. Daneben gibt es Tees, Kosmetik oder natürliches Waschmittel oder Desinfektionsmittel.
Besonders das OPC ist für ihn das Fundament menschlicher Gesundheit. Der Traubenkernextrat wurde 1949 als Gefäßschutz und Antioxidans entdeckt. Kein anderes Naturheilmittel könne dem menschlichen Körper so viel Gutes tun ohne jede Nebenwirkung, glaubt er. Mit seiner eigenen Firma DOGenesis bietet der Tierliebhaber, der selbst einige Hundert Tiere sein eigen nennt, außerdem auch kaltgepresste Hunde- und Katzennahrung an mit OPC als Zusatz, „damit auch die Tiere lange und gesund leben“.
Robert Franz ist glücklich, nach Österreich und Bayern nun auch in Kevelaer vertreten zu sein. Er hat sich in der Marienstadt niedergelassen und möchte den Menschen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Gerne möchte er auch hier treu seine beiden Lebensmottos leben und mitteilen: „Nur ein Leben im Einklang der Natur, Respekt vor jeder Kreatur dieser Erde, garantiert eine natürliche Gesundheit und einen klaren Geist“ und „Meine unerschöpfliche Menschenliebe, mein Wissen und meine unbändige Kraft werden keine Ruhe finden, bis nicht alle Menschen auf dieser Welt den Weg aus Krankheit und Leid wieder zurück ins Leben gefunden haben.“
Am 14. September um 15 Uhr lädt er zu einem Vortrag ins Konzert- und Bühnenhaus ein. Der Eintritt ist frei.

Jahrhunderte Erfahrung geehrt

Alle Altmeisterinnen und Altmeister des Kreis Klever Handwerks waren zu einer Feier im Bühnenhaus geladen. Mit Kaffee, Kuchen und einem unterhaltsamen Programm wurde der Nachmittag gestaltet. Unter anderem traten die Minis der Fidelitas Uedem auf, die die Gäste mit einem fröhlichen Tanz bezauberten.
Einen besonderen Höhepunkt stelle die Übergabe der Silbernen, Goldenen und Diamantenen Meisterbriefe dar, die allesamt von Ralf Matenaer, dem Kreishandwerksmeister aus Bedburg-Hau-Till, überreicht wurden. Auch wurde ein Eiserner Meisterbrief überreicht: Der Kevelaerer Karl van de Braak erhielt diese ganz besondere Auszeichnung. Damit ehrte die Kreishandwerkerschaft den Bäckeraltmeister, der vor 65 Jahren seinen Meister gemacht hat.
Kreishandwerksmeister Ralf Matenaer richtete an jeden der Jubilare und dessen Handwerkskammer eine herzliche Ansprache, verdeutlichte an dieser Stelle jedoch auch die heutige Einstellung der Gesellschaft zu diesem Gebiet: Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für einen handwerklichen Lebensweg. Während einige Branchen wie der Fleischereibetrieb deutlich auf dem absteigenden Ast sei, blühten andere zunehmend auf: Zum Beispiel sei die Malereibranche mit besonders vielen neuen Meisterinnen gewachsen.
Zur Ehrung der 18 Altmeister war auch der Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Gerd Peters, in die Wallfahrtsstadt angereist. Zusammen mit Ralf Matenaer überreichte er den Jubilaren ihre Urkunden.
 

300. Betriebsjubiläum des alteingesessenen Handwerksbetriebes te Niersen-van Aaken

Bereits seit 1455 sind Angehörige der Familie van Aaken in Kevelaer in alten Kirchenbüchern erwähnt, Angehörige der Familie te Niersen sind spätestens mit der Einsetzung des Bildstocks der Gnadenkapelle 1642 urkundlich erwähnt. Vor in diesem Jahr genau 300 Jahren gründete Caspar te Niersen an der Hauptstraße in Kevelaer seine eigene Zimmerei und Schreinerei. Als die Zimmermannstochter Bernadine te Niersen den Zimmermeister August van Aaken am 22. Juli 1903 heiratete, verschmolzen beide alte niederrheinische Handwerkerfamilien miteinander und sind bis heute in Kevelaer als Handwerksfamilie präsent. Lange Zeit hatten die Familien neben dem Handwerk auch noch Pilger beherbergt und bewirtet. Besagte Bernadine te Niersen und August van Aaken schenkten elf Kindern das Leben. Das siebte Kind, geboren am 6. Juli 1914 in Kevelaer, sollte sein Leben als Steyler Missionar und Bischof in Argentinien und Paraguay verbringen: August van Aaken. Er lebte und arbeitete für die Indios in Paraguay, die vielfach noch im Urwald lebten und half ihnen bei der Selbsthilfe. Seine Bischofsresidenz war ein einfaches Holzhaus, er lebte unter den armen, einfachen Menschen selbst bescheiden und schlicht, aber mit frohem Herzen und getrieben von der Liebe Gottes, die er auch den Menschen im Urwald bringen und verkünden wollte.
Im Jahr 1989 wurde er mit dem großen Bundesverdienstkreuz mit Stern geehrt, hoch angesehen starb er nach einem Leben in der Mission am 11. August 1990 in Obligado in Paraguay. 20 Nichten und Neffen des hohen Würdenträgers leben heute noch und sprechen noch stets voll Bewunderung von ihrem Onkel. „Mein Onkel prägte mich von Jugend an mit seinen Briefen und Berichten aus seiner Missionsarbeit. Seine väterliche Mitmenschlichkeit und ihm eigene Lebensfreude, steckten mich an. Er lebte, was er verkündete!“, erzählt Elisabeth Wackers.
„Onkel August war immer da, wenn ich Hilfe und Rat brauchte. 1997 konnte ich mit einem Vetter in Paraguay selbst erleben, wie die Einheimischen ihren verstorbenen ‚Bischof der Hemdlosen’ fast wie einen Heiligen verehrten“, weiß Heinz-Josef van Aaken.
Gemeinsam mit allen Cousins und Cousinen und allen weiteren Nachkommen der Familien Te Niersen und van Aaken wird es am 7. September anlässlich des 300. Betriebsjubiläums des Handwerksbetriebes te Niersen-van Aaken einen Dank- und Gedenkgottesdienst geben, der um 9 Uhr in der Kerzenkapelle stattfindet. Am Ende der Hl. Messe wird Pastor Gregor Kauling ein Porträt ihres berühmten Vorfahren, Bischof August van Aaken SVD, überreicht, der ja ein namhafter Sohn Kevelaers ist, aber bisher im Priesterhaus noch kein eigenes Porträt hatte. Das soll sich nun ändern und sein Bild zur wertvollen Erinnerung an den hohen Würdenträger aus Kevelaer auch das Priesterhaus zieren. Die Verantwortlichen laden alle herzlich ein, die sich dem Missionsbischof oder den beiden Familien verbunden fühlen, den Dank- und Gedenkgottesdienst mitzufeiern und am Ende auf noch viele segensvolle Jahre in Kevelaer gemeinsam anzustoßen.

Präsident der Hochschule spricht zu Unternehmern in Kevelaer

Dr. Oliver Locker-Grütjen, der neue Präsident der Hochschule Rhein-Waal, möchte die Unternehmerschaft der Wallfahrtsstadt Kevelaer kennenlernen. Im Rahmen des nächsten Unternehmerfrühstücks mit der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve am Mittwoch, 4. September, wird er den Gästen im Konzert- und Bühnenhaus, Beginn 9 Uhr, eine enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Unternehmerschaft anbieten.
„10 Jahre Hochschule Rhein-Waal – ein Gewinn für Region und Wirtschaft“ ist sein Vortrag überschrieben, in dem deren rasante Entwicklung mit bis zu 7.300 Studierenden in diesem Semester nur eine Aussage darstellt.
Die etwa zweistündige Veranstaltung wird von Bürgermeister Dr. Dominik Pichler eröffnet, bevor Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers zu den aktuellen Aktivitäten und Entwicklungen der heimischen Wirtschaft sprechen wird. Streifen dürfte sein knapper Rückblick ganz sicher auch die jüngste „Sommertour Innovation“, mit der die Kreis-WfG auch bei der Mera Tiernahrung zu Gast war – einem Unternehmen, das mit seinen 150 Mitarbeitern von vielen innovativen Investitionen getragen wird und sich weiter auf Wachstumskurs befindet.
Deutlich älter als die meisten Unternehmen der Region ist die Tischlerei van Aaken. 300 Jahre jung wird sie in diesen Wochen und nicht nur deshalb wird Nathalie Tekath-Kochs Firmenchef Heinz-Josef van Aaken im Rahmen der Veranstaltung in einer Dreier-Runde zum Gespräch bitten. Die übrigen Teilnehmer werden Hans-Jürgen Porath von Stahlbau Porath sein sowie Georg Bors. Letzterer hat vor Jahren die Nacke Logistik GmbH am Gewerbering als Geschäftsführer übernommen und damit dem Standort viel Gutes getan. Es dürfte ein ebenso unterhaltsames wie spannendes Unternehmerfrühstück werden, in dessen Rahmen die Kreis-WfG erstmals diese Erfolgswege der „Hidden Champions“ einbaut.

Staatssekretär besucht St. Jakob

Inwieweit das Kevelaerer Gradierwerk im Themenfeld „Digitalisierung“ eine Rolle spielt, ist nicht klar. Doch die anderen Aufgaben des NRW-Ministeriums für „Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie“ passen wie die umgangssprachliche „Faust aufs Auge“. Das stellte auch Christoph Dammermann, Staatssekretär des Ministeriums, bei seinem Besuch in der Wallfahrtsstadt am vergangenen Dienstag fest.
Dammermann war auf Einladung der Kevelaerer Wirtschaftsförderung gekommen, um sich mit dem Bürgermeister und Vertretern aus Politik und Verwaltung über den Wirtschaftsstandort Kevelaer auszutauschen und insbesondere über das Projekt „Solegarten St. Jakob“ zu informieren. Die Baustellenführung durch Stadtwerke-Chef Hans-Josef Thönnissen freute den Staatssekretär: Sonst werde man gern eingeladen „wenn es um Fördermittel geht oder grüne Bänder durchgeschnitten werden sollen“, sagte er. „Wir sehen nicht oft ,work in progress‘.“
Gestiegene Kosten

Um Fördermittel geht‘s in Kevelaer natürlich auch, denn es ist kein Geheimnis, dass die Kosten für Gradierwerk und Solegarten gegenüber den ursprünglichen Planungen gestiegen sind, auch wenn der Rat das Thema lieber in nichtöffentlicher Sitzung behandelte und die Verwaltung damit naturgemäß nicht hausieren geht. Derzeitiger Stand laut Wirtschaftsförderung der Wallfahrtsstadt: „Das Projektvolumen liegt nach den abgeschlossenen Ausschreibungsverfahren jetzt aktuell bei ca. 2,9 Mio. Euro.“ Der im Frühjahr gestellte Bewerbungsantrag für die Errichtung eines Solegartens beim Förderaufruf „Erlebnis.NRW-Tourismuswirtschaft stärken“ sieht laut Bewilligung, die im November 2016 erfolgte, Fördermittel in Höhe von rund 1,8 Mio. Euro vor.
Für den ehemaligen Leiter der Technischen Abteilung der Stadtwerke, Günter Nass, der seit seiner Pensionierung das Projekt Gradierwerk für die Stadtwerke leidenschaftlich begleitet, ist eine Steigerung der Kosten innerhalb des Projektes im üblichen Rahmen geblieben: Man rechne mit etwa 30 Prozent Mehrkosten durch Preissteigerungen, aber auch weil das Projekt außergewöhnlich und die Zahl der möglichen Anbieter bei den Aussschreibungen entsprechend begrenzt sei. „Das wissen die natürlich“, sagt Nass.
Nachdem die Ausschreibungsverfahren nun durchlaufen und in „trockenen Tüchern“ sind, rechnet Nass mit einer zügigen Fertigstellung des Gradierwerks, in dem bereits seit einiger Zeit das salzhaltige Wasser den Schwarzdorn berieselt.
Die Fertigstellung des Solegartens St. Jakob ist für Juni 2020 geplant. Das benachbarte Rilano-Hotel und das Medizinische Versorgungszentrum könnten dann schon geöffnet sein: Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns geht derzeit von einer geplanten Fertigstellung zum Ende diesen Jahres aus.
Das freute insbesondere auch den Staatssekretär Dammermann aus dem Wirtschaftsministerium, der die Fördergelder für den Solegarten St. Jakob auch mit Blick auf die damit initiierten Nachbarprojekte und die dortigen privaten Investitionen „gut angelegt“ sieht. „Der Tourismus ist für unser ganzes Land ein wirtschaftlich sehr bedeutender Faktor. Das touristische Angebotsspektrum von Kevelaer wird mit dem Solegarten St. Jakob gezielt erweitert und zukunftsfähig ausgerichtet. Das ist definitiv ein Gewinn für die Stadt und für die ganze Region“, so das Fazit des Besuches in der Wallfahrtsstadt.

Ausbildungsstart bei der Volksbank an der Niers

Zehn neue Auszubildende starteten jetzt in ihre berufliche Zukunft bei der Volksbank an der Niers. In den kommenden Jahren tauchen sie tief in die Bankbranche ein – und lernen, wie man umfassend und qualifiziert berät sowie die jeweils richtigen Finanzlösungen für die verschiedenen Kundenbedürfnisse findet. Zunächst aber startete der Einstieg ins Berufsleben mit einer Einführungswoche, um für die ersten Einsätze am Schalter gerüstet zu sein. Die künftigen Bankkaufleute erwarten abwechslungsreiche zweieinhalb Jahre. „Der Beruf ist voller Perspektiven, die vielfältigen Aufgaben sind anspruchsvoll. Die Azubis können jedoch mit viel Unterstützung rechnen“, erläutert Personalleiterin Dr. Elke Schax. Zunächst sind sie in den Kunden- und Servicebereichen im gesamten Geschäftsgebiet im Einsatz. Im weiteren Verlauf der Ausbildung lernen die Auszubildenden auch die Arbeitsabläufe in den internen Abteilungen der Bank kennen, zum Beispiel im Zahlungsverkehr, im Controlling oder Marketing. „Unser interner Unterricht sowie das vielfältige Angebot an Seminaren und Workshops vertiefen das Wissen“, ergänzt Ausbildungsleiter Philipp Lengkeit. Weitere Informationen zu einer Ausbildung bei der Volksbank an der Niers gibt es unter: www.vb-niers.de/ausbildung.

Wirtschaftsförderung zeigt den Solegarten St. Jakob

Die Wallfahrtsstadt Kevelaer ist ein bedeutender Marienwallfahrtsort. Das ist den meisten Menschen bekannt. Aber wie sieht es eigentlich mit dem Unternehmensstandort Kevelaer aus?

Mit „Blick hinter die Kulissen“ lädt die Wirtschaftsförderung der Wallfahrtsstadt ab September erstmals zu Entdeckertouren abseits der bekannten Pfade ein. Im 14-tägigen Rhythmus öffnet jeweils dienstags ein Kevelaerer Betrieb seine Türen und bietet exklusive Einblicke ins Tagesgeschäft.

Den Start macht am 3. September 2019 der Solegarten St. Jakob. Mit Projektmanagerin Sandra Kimm-Hamacher geht es um 15 Uhr auf die andere Seite des Baustellenzauns. Dort kann man das beruhigende Plätschern der Sole hören, die am Schwarzdorn hinunter rieselt, während es spannende Informationen rund um die Architektur und Funktionsweise des Gradierwerks gibt.

Auf den Lippen lässt sich bereits ein leichter Salzgeschmack erkennen, wenn es weitergeht in den Innenraum des imposanten Bauwerks. Eine angenehme Frische wird hier die Besucher empfangen und einen Vorgeschmack geben auf die Ruhe-Oase, die hier entsteht.  Tickets (Erwachsene 3 Euro, Kinder, 6-14 Jahre, 2 Euro) für die Baustellenführung im Solegarten St. Jakob sind im Service-Center im Rathaus erhältlich. Die Einnahmen werden im Rahmen des Projektes „Blick hinter die Kulissen“ einem gemeinnützigen Zweck gespendet.

Es ist vollbracht

Die Atmosphäre wirkte gelöst, fröhlich und aufgeräumt – und insbesondere am zweiten abgeschlossenen Bauabschnitt der Hauptstraße herrschte am Samstag, 17. August 2019, viel Leben und Gedränge. Allgemein herrschte Zufriedenheit mit dem Belag der Straße, aber auch nostalgisch-wehmütige Töne waren zu hören.

Zahlreiche Bürger und Gäste aus dem Umland nutzten den verlängerten Geschäftstag zum Bummel. Einige Läden lockten mit besonderen Aktionen wie der Stadtrallye, bei der man an 75 Geschäften in der gesamten Stadt einen Buchstaben notieren konnte, um anschließend einen kompletten Begriff zu vervollständigen. Bei Foto Brell konnten sich Kinder fotografieren lassen, um anschließend einen Baustellen-Herzlutscher mit dem Bild des Maskottchens „Grubi“ zu erhalten.

Viele Aktionen

Grubi wurde von vielen Kindern zunächst vermisst und anschließend umso heftiger von denen gedrückt, die ihn entdeckten. Von offizieller Seite wurde ihm für seine Arbeit als „Wegbegleiter“ der Maßnahme ausdrücklich gedankt. In der Zwischenzeit wurden die Kleinen von Clown Pepe bespaßt, der mit seinem Rad und einer kleinen Schaufensterpuppe unterwegs war und mit seiner Tellerjonglage für Entzücken sorgte. Als Leckerei konnten sich die Kinder am Baustellen-Stand der Stadt den Bon für ein kostenloses Eis bei der „Gelateria Teatro“ um die Ecke holen.

Vor der Ladentür von „R&S Schuhe“ konnten die Kinder eine echte Echse oder eine Kornnatter vom Rheinberger TerraZoo berühren. Der fünfjährige Fabian war als Bauernhofkind da ganz entspannt. Seine Mutter Anja Baumanns hatte ein ähnlich entspanntes Verhältnis zur „neuen“ Hauptstraße. „Veränderung gehört zum Leben“, sah sie noch immer genug Flair in der Straße.

Einige kulinarische Stände wie der vom Weinhandel Nießen, dem „Kävelse Craft Beer“ von Thomas Molderings, der „Arribar“-Cocktailbar oder die Würstchen der Metzgerei Moeselaegen lockten bis in den Abend Menschen zum Plaudern und Feiern an.

Gute Resonanz zum Fest

Nina Muellemann verkaufte mit den Mädels von den VfR- „Showteenies“ vor der Galerie Kocken  Waffeln für die Anschaffung neuer Kleidung.“ Wir stehen hier seit elf Uhr, die Resonanz ist gut und die Kinder haben ihren Spaß“, sagte sie. Ihre Meinung zur Hauptstraße fiel nüchtern aus: „Ich finde es nicht so schön. Das Pflaster musste gewechselt werden, aber das Alte hatte was und ist nun verschwunden.“

Ähnlich sah es auch Petra Kaenders, die mit ihrer Tochter Louisa am „Nell“-Laden von Cornelia und Rainer Elbers Lose für das Wettener Hospiz kaufte, um kleine Preise zu gewinnen. „Es ist gewöhnungsbedürftig“, war auch da die Sehnsucht nach früher spürbar.

Clown Pepe unterhielt die Kinder. Foto: AF

Die Auswirkungen bewerteten die Geschäftsleute des Hauptstraßen-Abschnitts durchaus unterschiedlich. Die Baustelle hier ging ratzfatz, wir hatten da nicht die großen Bauchschmerzen mit“, fand Rainer Elbers. Sein Kollege Theo Ingelmann von „Suzanne Köhler“-Schuhmoden sah das differenzierter. „Im März haben wir das mit dem Umsatz sehr gemerkt“, erklärte er, war mit dem Ergebnis der Maßnahme aber zufrieden.

Fast euphorisch klang Norbert Heckens von der Interessengemeinschaft Hauptstraße. „Ich sage jedem, den ich treffe, die Straße ist klasse.“ Er räumte ein, „dass man über Aussehen diskutieren kann. Aber es ist funktionsfähig“, verwies er auf die offensichtlichen Vorteile für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen. Man müsse sich an alles erstmal gewöhnen.

Auch Stadtplaner Fritz Heckens war zufrieden: „Es ist schön geworden“, sagte er und hatte hinsichtlich des Timings keine Bedenken gehabt. „Im zweiten Teil war es geschmeidig, problematisch war es hauptsächlich im ersten Teil. Da fand man ja Dinge im Boden, mit denen man nicht gerechnet hat“, meinte er. Sein Eindruck war, dass „die Geschäftswelt im Frieden“ mit der Straße ist.

Sichtbare Vorteile

Von offizieller Seite dankte der stellvertretende Bürgermeister Johann-Peter van Ballegooy den Geschäftsleuten, den Bürgern und den Gästen der Stadt für ihre Geduld in den letzten gut zwei Jahren. Maßnahmen dieser Größenordnung sorgten halt für Beeinträchtigungen, jetzt sei die Hauptstraße wieder zugänglich und nach der großen Diskussion darüber seien die Vorteile sichtbar, hob auch er den „angenehmen“ Untergrund für Rollatoren und Rollstühle hervor.

Die Straße sei jetzt bis auf ein paar Kleinigkeiten wie den Lampen so gut wie fertig, sagte van Ballegooy und blickte auf die kommenden Projekte der Stadterneuerung schon mal voraus. Denn jetzt stehen noch zwei große Projekte in den kommenden Jahren an: der Kapellenplatz und der Peter-Plümpe-Platz.