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Beeinflussung durch Influencer und Gruppenzwang

Mit dem Präventionsprojekt „Money Check“ vermittelten Andrea Leenen-Dicks und Alexander Jaegers, Schuldnerberater des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer e.V., den Neuntklässlern der Gesamtschule Kevelaer-Weeze wichtige Aspekte rund um das Thema Finanzen. Ausgerüstet mit diesem Wissen, erhielten die Schüler nun ihre Zertifikate für die erfolgreiche Teilnahme an dem Projekt.
Wer keinen Überblick über seine Finanzen hat, kann als Schüler schnell in die Schuldenfalle gelangen. Um junge Menschen für den richtigen Umgang mit dem Geld zu sensibilisieren, besuchten Andrea Leenen-Dicks und Alexander Jaegers an vier Tagen die neunten Klassen der Gesamtschule Kevelaer-Weeze.
Neben der Bar- und Kreditkartenzahlung sowie dem Onlinebanking, wurden die wichtigsten Möglichkeiten des Zahlungsverkehrs besprochen. Besonders interessierten sich die Jugendlichen für App-Käufe, die Beeinflussung durch Youtube-Stars und Influencer sowie für die Auswirkungen von Gruppenzwang auf das Kaufverhalten.
Mit Hilfe eines fiktiven Fallbeispiels erstellten die Schüler einen Budget- und Haushaltsplan, mit dem sie einen realistischen Überblick über typische Einnahmen und Ausgaben wie zum Beispiel Versicherungen, GEZ-Gebühren sowie Strom- und Wasserkosten erhielten. Darüber hinaus sensibilisierten die Berater die Schüler für das so genannte „Kleingedruckte“ in Verträgen, Lockangebote und die Konsequenz von Laufzeitverträgen.
„Bevor ihr etwas unterschreibt, lest euch jeden Vertrag gut durch. Überall können kleine versteckte Fallen lauern“, riet Alexander Jaegers den Schülern. Andrea Leenen-Dicks ergänzte: „Überdenkt eure Ansprüche und macht euch Gedanken, was ihr euch tatsächlich leisten könnt.“ Und falls es doch einmal finanzielle Probleme geben sollte, gab sie den Schülern mit auf den Weg: „Weiht auf jeden Fall immer eure Eltern ein.“

Geld für den guten Zweck gesammelt

Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums haben Geld gesammelt, was sie nun zur Verschönerung der Flüchtlingsunterkünfte in Kevelaer investieren wollen. Das KvGG wurde kürzlich zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet. Aus diesem Anlass veranstaltete die Schule ein großes Fußballturnier im Hülspark-Stadion. Bei dem Fest sammelten die Schüler unter anderem durch den Verkauf von Kuchen, Aufklebern oder Postkarten Geld.

Diese Woche besichtigten die Schüler verschiedene Flüchtlingsunterkünfte in Kevelaer und Schravelen, um sich einen Überblick zu verschaffen, mit welchen Mitteln man diese schöner gestalten kann. Die Einnahmen der Schüler werden vom „Runden Tisch Flüchtlinge“ (RTF) aus Kevelaer verdoppelt. Gemeinsam mit Mitgliedern des RTF, Guido van Afferen vom Bereich Sicherheit und Ordnung der Stadt Kevelaer, und Anna Warner, Lehrerin am KvGG, sammelten die Schüler nun Ideen zur Gestaltung. Diese werden in der nächsten Zeit auf ihre Umsetzbarkeit geprüft, bevor das Geld nach gemeinsamem Beschluss investiert wird. 

Schüler des KvGG erbrachten Sprachnachweis

Viel Grund zur Freude hatten jetzt 58 Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums. Aus den Händen des Schulleiters Karl Hagedorn erhielten sie in der Präsenzbibliothek des Gymnasiums jeweils ihr unabhängig vom Schulalltag erworbenes Sprachzertifikat in den Sprachen Englisch und Französisch.

20 Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse und der Q1 erhielten die „Cambridge for Schools“-Zerfitikate FCE und CAE, die dem europäischen Referenzrahmen B2 und C1 entsprechen. Die Prüfungen waren im Prüfungszentrum des Xantener Stiftsgymnasiums in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Düsseldorf durchgeführt worden.

Die anderen 38 Schülerinnen und Schüler – von der siebten Klasse bis zur Q1 – absolvierten im KvGG und im Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium Krefeld in Kooperation mit dem „Institut Français“ ihre Prüfungen zum Erwerb des „DELF“ – dem „Diplome d’études en langue française.“ Die Urkunden seien lebenslang gültig, unterstrich Karl Hagedorn in seiner kurzen Ansprache vor den Schülern. Mit dem Zertifikat benötigten die Schülerinnen und Schüler im Falle eines späteren Studiums in dem jeweiligen Land keinen Sprachnachweis mehr. Das Papier habe also eine große Bedeutung.

„Das Beste kommt zum Schluss“

Schüler, Familien und Lehrer haben sich am Dienstag im Konzert- und Bühnenhaus in Kevelaer versammelt, um den Abschluss des zehnten Jahrgangs der Realschule Kevelaer zu feiern. Das letzte Mal füllte sich das Bühnenhaus für diesen Anlass. Das letzte Mal verabschiedete die Realschule Kevelaer Abschlussschüler.

Zunächst richtete der Kevelaerer Bürgermeister Dr. Dominik Pichler – wie gewohnt wenige – Worte an die Schüler. Er legte denen, die vielleicht noch keine Pläne für die kommende Zeit haben, vor allem handwerkliche Berufe ans Herz und erklärte, dass man mit dem Schulabschluss nun ein Etappenziel erreicht habe. „Herzlichen Glückwunsch und alles Gute.“ Die Eltern der Schulpflegschaft zeigten sich vor allem dem kommissarischen Schulleiter Tobias Jaschke sehr dankbar für all seine Bemühungen. Frau Peters als Vertreterin der Schulpflegschaft hielt sich kurz und gab den Schülern mit den Worten von J.K. Rowling einen Ratschlag mit auf den Weg: „Es ist unmöglich, zu leben, ohne bei etwas zu scheitern. Es sei denn, man lebt so vorsichtig, dass man genauso gut gar nicht gelebt haben bräuchte.“

Als Tobias Jaschke das gesamte Lehrerkollegium auf die Bühne bat, ließ dieses zunächst auf sich warten. „Ja, wir mussten immer auf Sie warten, Herr Jaschke“, rief eine Schülerin lachend aus dem Publikum und sorgte für Zustimmung der Mitschüler. Alle Lehrer auf der Bühne versammelt, richtete der Schulleiter Dankesworte an seine Kollegen und auch an die Eltern, die sich in den vergangenen Jahren intensiv am Schulleben beteiligt hatten.

Hausmeister als Lehrmeister

Durch die Schülersprecher kamen im Anschluss dann auch Schülerstimmen zu Wort. „Danke Tobi“, richteten sie sich mit einem Augenzwinkern an den Schulleiter. Joachim Ziehm, dem Hausmeister der Schule, dankten die Schülersprecher ebenfalls für seine Tätigkeiten und machten deutlich, was sie auf jeden Fall an Wissen von ihm mitnehmen werden: „Zollstock heißt eigentlich Gliedermaßstab.“ Der Sekretärin Heike Schmidt dankten sie dafür, „dass Sie uns immer nach Hause geschickt haben, wenn es uns nicht gut ging.“ Und auch die Eltern kamen nicht zu kurz. Ihnen gebührte der Dank für ihre Unterstützung und dafür, dass sie einfach immer da waren.

Die Schüler boten ein musikalisches Highlight. Foto: eg

Die Rede des Schulleiters begann zunächst mit mahnenden Worten. Er sprach zu Beginn an, dass nun bei bestem Willen nicht alles glatt gelaufen sei in der vergangenen Zeit und dass nicht alles dafür spreche, dass der Jahrgang – wie in seinem Motto dargestellt – das „Beste“ sei. Ein paar Aktionen aufgezählt, die ihn zu diesen Worten veranlasst hatten, wurde schnell klar: Die betroffenen Schüler wussten genau, dass sie gemeint waren. Doch auch an lobenden Worten mangelte es nicht. Jaschke dankte den Schülern, die sich in den vergangenen Jahren an der Schule stark engagiert hatten. Auch hob er positiv hervor, dass der Jahrgang eine tolle Abschlusszeitung, schöne Mottotage, ein Abschlussfrühstück mit den Lehrern und einen unterhaltsamen und friedlichen Abschlusstag organisiert hatte. „Ich bin gespannt der Dinge, die da noch kommen“, machte er auch seine Vorfreude auf den Rest des Abends deutlich. Nach all den Worten fand Jaschkes Rede an die Schüler doch noch einen positiven Abschluss: „Somit kann ich durchaus feststellen, dass ihr ein guter Jahrgang wart.“

An seine Stärken glauben

Besonders hervor hob der Schulleiter seinen Dank an Hausmeister Joachim Ziehm und Sekretärin Heike Schmidt. „Herr Jaschke, nicht weinen!“, rief eine Schülerin in diesem Moment berechtigterweise aus dem Publikum. Denn vor allem bei diesen Worten wurde nun auch der Schulleiter emotional. Sein Lächeln fand er jedoch schnell wieder. Schließlich warf er noch einen Blick auf das Ende der Realschule in Kevelaer. Man habe versucht, „eine vergleichbare Qualität mit den vergangenen Schuljahren“ zu erhalten. Ob dies letztendlich gelungen ist oder nicht, darüber herrscht sicherlich keine Einigkeit. Dem wehmütigen Gedanken ans Ende der Schule schenkte Jaschke an diesem Abend jedoch nicht viel Raum und er lenkte die Aufmerksamkeit schnell wieder auf die Schüler: „Wir entlassen euch nun in eine gewisse Unabhängigkeit. Glaubt an euch und eure Stärken.“

Der aufregendste Teil des Abends war für die Schüler wohl die folgende Zeugnisausgabe. Von Musik und Bildern begleitet, nahmen sie ihr Abschlusszeugnis entgegen. Im Anschluss wurden die Schüler mit den vier besten Zeugnissen geehrt.

Bevor die Gäste nach dem offiziellen Teil des Abends ihren Hunger stillen konnten, sorgte eine Schülerin für Emotionen im Publikum. Sie wies die Gäste darauf hin, dass man die Rosenköpfe, die in Gläsern auf den Tischen drapiert worden waren, zu einem Grabgesteck für den im vergangenen Jahr verstorbenen ehemaligen Schulleiter der Realschule Kevelaer und Direktor der Gesamtschule Kevelaer-Weeze, Michael Cuypers, zusammenfügen wolle. Diese Geste stieß im Publikum auf viel Zuspruch. Im Anschluss folgte ein buntes Programm, das von den Schülern zur Gestaltung des Abends organisiert wurde.

Auf der Suche nach dem wahren Glück

Die Schüler des Kardinal-von Galen-Gymnasiums beschäftigten sich in dem selbstgeschriebenen Theaterstück „Happy End“ mit den verschiedenen Formen des Glücklichseins. Dabei stand wie wohl für jeden Menschen die Frage im Mittelpunkt jeglichen Handelns: „Wie verwirkliche ich mein persönliches Glück?“
Um diese Frage ging es bei der Aufführung von „Happy End – Realität oder Märchen?“ des Q1-Literaturkurses, einer Aneinanderreihung verschiedener Szenen, in denen die Schüler selbst versuchen, diese Frage in verschiedenen Lebensrealitäten und Märchensequenzen zu beleuchten.
Technik, Tanz und Text in Eigenregie
“Seit vier Jahren machen wir szenische Collagen, weil die Theater-AG separat läuft und wir wollten das lebendig gestalten“, erläuterte Lehrerin Katrin Boland, neben Eva Cepok eine der verantwortlichen Lehrerinnen, die Grundlage der Arbeit. Die 50 Schüler hätten dabei „von der Technik über die Texte, den Tanz bis zur Choreographie alles selbst gemacht“, wurde sie in der Pause nicht müde zu betonen.
Das ursprüngliche Ziel der Gruppe sei es gewesen, Märchen zu „modernisieren“. Darüber sei man dann darauf gekommen, dass es viele Menschen gibt, die nicht so glücklich sind wie auch in diesen Märchen. „Was ist denn das in Wirklichkeit?“, hieß die logische Grundfrage. „Jeder ist für sein Happy End verantwortlich, soll König und Königin seiner Lebensgeschichte sein“, lautete die Antwort. Und das mit der Kreativiät der Fantasie und in der Realität.
Die Schüler präsentierten gut zwei Stunden lang spannende Gedanken-Anregungen dazu, eingeleitet von dem WG-Freundespaar Paul, einem Therapeuten (Jonas Menne) und Anna (Marie Schmelzer), die den Faden der Handlung kommentierend bildeten.
In einem Schattenspiel zeichnete ein Paar die Entwicklung von der ersten Begegnung über die Hochzeit und das erste Kind bis ins hohe Alter nach. In einer „lebensnahen“ Geschichte durfte die junge Alice die Erfahrung machen, dass auch ein Joint nicht von der Einsamkeit ohne Freunde oder den Problemen mit den Eltern ablenken und „Glück“ erzeugen kann.
Vorgeführt wird auch eine „märchenhafte“, in die heutige Zeit übertragende „Aschenputtel-Geschichte“ von Anna. Ihr Vater konfrontiert sie nach dem Tod der Mutter mit einer neuen Freundin und deren beiden Töchtern. Sie wird repektlos behandelt, bis sie einen Typen auf einer Fete trifft, der sie cool findet. Die Story von „Schneewittchen“ wurde gleich in drei Möglichkeits-Varianten durchgespielt: „Klassisch“, mit einem „vertauschten“ Giftapfel“, dessen Hälfte die böse Köngin verspeist. „Am Ende wird alles gut, wenn nicht, ist es noch nicht zu Ende“, meinte einer der Figuren.
Und ein ergreifendes, selbstgeschriebenes Duett, vorgetragen von zwei „Prinzessinnen“ aus beiden „Welten“, bei dem die gesamte Schauspielgruppe am Ende dazukam, rundete die überzeugende Darbietung ab.

Eine Ära geht zu Ende

„Schönen guten Morgen – wie kann ich Ihnen helfen?“, empfängt Marianne Kohfeld mit einem strahlenden Lächeln ein älteres Ehepaar – und kommt direkt mit ihnen ins Gespräch.
Kommunikation ist eine der besonderen Stärken der 75-jährigen Wahl-Kevelaererin. Seit 1984 bietet sie in ihrer „Kunststube“ in der Busmannstraße 30 Dinge wie Seidenblumen, Floristik, Accessoires, Geschenkartikel und Tischdecken an.
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Das Leben von Frau Kohfeld

„Ich komme aus Duisburg, bin aber in Pommern geboren“, plaudert sie dann ganz entspannt aus dem persönlichen Nähkästchen. „Ich war dann 17 Jahre in Sonsbeck, war auch schön. Da hab ich das alles hier nebenbei gemacht“, verrät die frühere Justizangestellte.
„Ich war zehn Jahre am Gericht in Duisburg, 25 Jahre in Geldern am Amtsgericht als Protokollführerin“. Bis heute besteht zu den damaligen Kollegen noch guter Kontakt, worüber Marianne Kohfeld sehr glücklich ist.

Aber der Laden an der Busmannstraße, „das war mein liebstes Kind“, gesteht Kohfeld. 1984 ergriff sie eher aus Verlegenheit die Chance, einen Laden zu eröffnen. „Mein Mann verlor die Arbeitsstelle, dann haben wir aus der Not das Geschäftsmodell gemacht.“
Zu der Zeit „war das auch „so ´ne Marktlücke, so mit Salzburger Gebinde und sowat. Ich hatte nachher sechs Mädchen bei mir zuhause, die für mich angedrahtet haben“, erinnert sich Marianne Kohfeld lebhaft. Und das alles, obwohl sie selbst zugesteht: „Ich bin in Handarbeit eine Null – und das hat sich so weiterentwickelt.“
Dann wurde bei Veronika Ophey etwas frei und trotz der Zweifel am „Sträußkes-Verkauf‘ denkt sie gerne an diese Zeit zurück. „Wir hatten so viele Freunde, – und wir hatten tolle selbstgeschmiedete Lampen. Das lief von ganz alleine.“

Die Veränderung

Im Laufe der Zeit holte sie immer mehr Kunden ran – auch aus Köln, Mönchengladbach, Düsseldorf, sogar aus München oder Salzburg, die bei ihr bestellten, denen sie die Ware schickte. „Die Leute wussten immer: Das ist kein gewöhnlicher Laden und hier gibt´s mal lecker Sekt oder Kaffee.“ Eine großartige Verkäuferin sei sie nie gewesen, die Menschen seien einfach gekommen und hätten gekauft, sagt sie.
Ein Ergebnis ihrer Arbeit und ihres Fleißes war die Verleihung des Kevelaerer Marketing-Preises 1992. Sechs Tage später hörte sie bei der Justiz auf – und arbeitete ganze Tage im Laden.

„Wir haben sehr viel hier miteinander gefeiert, das war eine super Kameradschaft.“ Das habe ein bisschen nachgelassen. „Weißte, da kommen neue und junge Leute, die machen das nicht so. Und die anderen sterben halt alle weg. Das ist halt Veränderung“, konstatiert sie nüchtern.
Heute bleiben die Kunden bei ihr zunehmend aus, weil die langjährigen Stammkunden eben auch älter werden „und auch, weil kein Sonntag mehr ist“.

Der Sonntag fehlt

Da fahren ihre Kunden dann eher nach Venlo, Brüggen oder Marienthal, wo man alles in einem machen kann – Shoppen, Kaffee trinken und beten. Das habe sie als Inhaberin hart getroffen. Zu diesem Thema will Kohfeld nicht viel sagen oder bewerten. „Meine Ära ist vorbei“, sagt sie.

Dazu kommt noch die persönliche Komponente mit dem Tod des Ehemannes vor drei Jahren, weswegen ihr das Ganze „nicht mehr so viel Spaß macht“ wie früher. Froh ist sie aber darüber, „dass wir neun Monate vorher Goldhochzeit mit den Kollegen von der Straße gefeiert“ haben. „Da hatte er richtig Spaß.“
Jetzt ist für sie die Zeit des Umbruchs gekommen. „Ich verkauf‘ auch mein Haus, mach den Laden zu, alles bis zum Jahresende.“

Marianne Kohfeld will in eine Wohnung nach Xanten ziehen und nach zehn Jahren ohne Urlaub „vielleicht noch ein bisschen reisen.“ Kevelaer wird ihr sicher im Herzen bleiben – und vielleicht werden die Stadt und ihre Menschen diese Frau mit ihrer unverfälschten, direkt-menschlichen Art auch vermissen.

„Wir sind am Ziel, unsere Schule ist am Ende“

Die Abschlussschüler der Gemeinschaftshauptschule Kevelaer haben mit Musik, Tanz und vielen Emotionen ihren Abschluss gefeiert. In der Zweifachturnhalle am Schulzentrum hatten sich alle Schüler, das Lehrerkollegium und die Familien zusammengefunden, um den letzten Jahrgang der Schule zu verabschieden.
Eröffnet wurde die Feier von den Teenies des Vfr. Nach ein paar Startschwierigkeiten führten dann die Moderatoren der Feier, Vanessa und Fabian, ins Programm ein und übergaben das Wort zunächst an Renate Timmermann.
Die Schulleiterin richtete Grußworte an die Schüler, Eltern und an das Lehrerkollegium. Sie sprach ihren Dank aus und schwelgte in Erinnerungen der letzten Jahre, nicht zuletzt mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass die Schule bald Geschichte ist. Vielleicht spielte dieser wehmütige Gedanke auch in ihre sehr emotionalen Worte rein, die sie an ehemalige Kollegen richtete. Sie dankte auch den „Kollegen, die nicht mehr unter uns sind und die bestimmt gerne mit uns gefeiert hätten.“
Ihren Emotionen freien Lauf ließ Timmermann dann bei ihren anschließenden Worten, die sie an „Kollege“ Karl richtete. Den Worten „danke für dein Verständnis“ folgten viele von Tränen begleitete liebevolle Worte voller Dankbarkeit. Ihre Rede schloss sie mit den lächelnden Worten: „Sie haben sicherlich gemerkt, dass es sich bei diesem Kollegen um meinen Ehemann handelt.“
Bernd Druyen, stellvertretender Schulleiter, sprach anschließend aus, was in gewisser Weise als Schleier über der Feier lag: „In einer Woche müssen wir unsere Büros geräumt haben.“ Damit enden 50 Jahre Gemeinschaftshauptschule Kevelaer. „Der Kölner würde sagen ‚Dat war ne superjeile Zick‘ und die ist jetzt vorbei. Vielen Dank.“
Bürgermeister zitierte Churchill
Bürgermeister Dr. Dominik Pichler hielt sich gewohnt kurz. Er zitierte Winston Churchill: „Dies ist nicht das Ende. Es ist nicht einmal der Anfang vom Ende. Aber es ist, vielleicht, das Ende des Anfangs.“ Man habe mit diesem Abschnitt ein Etappenziel erreicht. Er wünschte den Schülern eine tolle Feier, aber „bitte nicht so wild und zügellos, sodass nicht nur die Schule, sondern morgen früh auch Sie am Ende sind.“
Einige Filme mit Fotos als Erinnerungen an die vergangene Schulzeit, an Reisen und Ausflüge sorgten für viele lächelnde und schmunzelnde Gesichter. Auch musikalisch und tänzerisch hatten sich die Schüler Auftritte einfallen lassen, sodass die Feier noch einmal eine ganz persönliche Note erhielt.
Trotz der Emotionen über das Ende der Schule, ließ sich vor allem Lehrer Jan Stremmel den Humor nicht nehmen. „Ich danke EDEKA für die Bewirtung an der heutigen Feier. Bisher haben wir das immer selbst gemacht, aber wir haben keine Schüler mehr.“
Nach der Zeugnisübergabe und der Ehrung der besten Schüler verabschiedeten sich alle mit dem Songtext der Band Unheilig: „Es ist Zeit zu gehen. Wir danken Euch für all die Jahre. Auch wenn es weh tut, es ist Zeit für uns zu gehen

Lieder, Emotionen und ganz viel Spaß

Buntes Scheinwerferlicht, volle Besucherränge, Tontechniker und eine riesige Bühne: Bei „Klasse! Wir singen“ in der Dortmunder Westfalenhalle ging es zu wie bei einem richtig großen Rockkonzert. Doch statt einer Band aus Übersee waren etwa 4.000 Kinder aus Schulen der Region die Stars – darunter auch die circa 200 Schüler der St. Hubertus-Grundschule in Kevelaer.

Samstagsmorgens um 11 versammelten sich die Schüler, Lehrer und Eltern der St. Hubertus-Grundschule auf dem Schulhof und sortierten sich, um sich auf den Weg zum großen Liederfest in die Westfalenhalle in Dortmund zu machen. Mit den weißen T-Shirts des Liederfestes bekleidet, ging es zum Schulbus.

Wochenlang haben die Kinder im Unterricht geübt, eine CD mit allen Liedern sowie das Liederbuch wurden ebenfalls mitgegeben, damit die Kinder zu Hause üben konnten – als Vorbereitung auf den großen Auftritt; zusammen mit etwa 4.000 anderen Schülern der Region.

Singen fördert die Kinder

Singen macht Spaß, bringt Lebensfreude, fördert das psychische sowie physische Wohlbefinden und ist Grundlage für jede Art von Musik. Zudem fördert das gemeinsame Singen nachweislich die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern sowie soziale Kompetenzen, Sprachentwicklung und Konzentrationsfähigkeit in einzigartiger Weise. Singen ist ein Mittel, um Inklusion, Integration und Völkerverständigung im Schulalltag zu praktizieren; denn alle Kinder, völlig unabhängig von physischer oder psychischer Konstitution, ethnischer oder sozialer Herkunft singen gemeinsam.

Beim Titelsong „Klasse Wir Singen“ tobte die Halle. Foto: akoe

Vor zehn Jahren hat Gerd-Peter Münden die Veranstaltung gemeinsam mit Lehrern, Eltern und Chorleitern auf den Weg gebracht. Das Ziel des Projektes erläutert der ehemalige Domkantor in seiner Moderation: „In unserer Gesellschaft gibt es schon genug Wettbewerb – wir müssen wieder mehr gemeinsam machen.“ Es fällt nicht schwer, dieser Aufforderung nachzukommen. Denn er bezieht nicht nur die Klassen und deren Lehrer ein, sondern auch die vielen mitgereisten Väter, Mütter, Brüder und Schwestern.

Lieder, die aus Kindern gute Menschen machen

Auf dem Programm stehen Klassiker wie „Zwei kleine Wölfe“, „Ich wollt’ ich wär ein Huhn“ oder „Meine Biber haben Fieber“. Musik kann aber noch mehr als Spaß bereiten. Nämlich wichtige Werte weitergeben. „Es gibt Lieder, die aus Kindern gute Menschen machen“, leitet Münden einen Song ein, der sich um die Bewahrung unseres Planeten dreht. Ein anderer widmet sich dem Thema Integration.

So wurde das Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“ aus dem 18. Jahrhundert von Matthias Claudius auch optisch in Szene gesetzt, indem sich die abgedunkelte Halle während der Strophen in ein Sternenmeer verwandelte und an der Decke eine riesige, glitzernde Kugel als Mond erschien. Als wirkungsvolle akustische Begleitung der 4.000 Stimmen trug die Live-Band zu einer zauberhaften Atmosphäre bei. Der Auftritt brachte schließlich nicht nur das Gänsehautgefühl mit sich, Teil eines riesigen Klangkörpers zu sein. Der pädagogische Hintergrund zielt auch auf die Förderung von Gemeinschaftssinn und Selbstbewusstsein der Kinder ab. Stolz waren die Kinder – es war für alle ein einzigartiges Erlebnis, Teil eines so großen Liederfestes zu sein.

Über das Event Klasse! Wir singen”
„Klasse! Wir singen“ ist ein Gesangsprojekt für Schulklassen aller Schulformen der Stufen eins bis sieben, welches das Singen von Kindern in Schule, Familie und Freizeit dauerhaft und nachhaltig fördert. „Klasse! Wir singen“ erreicht nachweislich Kinder aller Bevölkerungsschichten und macht Inklusion erlebbar: Niemand wird ausgeschlossen, alle können mitmachen.

Das Projekt hat seit 2007 über 670.000 Kinder aus Niedersachsen, NRW, Hamburg, Berlin, Stuttgart, Saarbrücken, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Hessen sowie circa 770.000 begeisterte Zuschauer erreicht. Teilnehmende Klassen versuchen, etwa sechs bis zehn Wochen lang möglichst täglich im Unterricht zu singen: Den Kindern wird ein gemeinsamer Liederkanon vermittelt, um auch außerhalb der Schule miteinander singen zu können. Bei den Liederfesten bilden Kinder, Lehrer und Betreuungspersonen einen Chor aus bis zu 4.000 Sängerinnen und Sängern, der von einem Moderator und einer professionellen Band begleitet wird.

Das Material (CD, Liederbuch, T-Shirt) bekommt jedes Kind für einen Teilnahmebeitrag von acht Euro zur Verfügung gestellt. Kinder aus kinderreichen Familien, Kinder mit erhöhtem Förderbedarf, Flüchtlingskinder und Kinder, deren Eltern ALG II beziehen, erhalten die Materialien kostenlos. Sponsoren sind die Firmen Rossmann und Procter & Gamble. Träger des Projektes ist der gemeinnützige Verein „Singen e.V.“ – Gerstäcker Str. 13, 38102 Braunschweig.

Fußball gegen Rassismus

Schon morgens früh um acht waren die ersten jungen Kicker auf dem Gelände des Hülsparkstadions aktiv. Die Jahrgangsstufen sieben und acht des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums verteilten sich auf den zehn verschiedenen Kleinfeldern, um sich in sportlichem Wettbewerb miteinander zu messen.

Der Modus des Turniers, an dem Klassen von der fünften bis zur EF teilnahmen, war dabei ein ganz spezieller, erläuterte Sportlehrer Sebastian Clarke: „Wir spielen ein Changing-Team-System. Das heißt, wir bestimmen per Los immer eine neue Paarung. Man spielt gegeneinander, alle durcheinander, ob Mädchen oder Jungen.“

Erlös wird gespendet

Jeder Spieler sammelte dann an dem Tag für sich Punkte. „Wer die meisten Punkte am Ende hat, gewinnt.“ Dabei stand natürlich „einfach nur der Spaß“ für die insgesamt rund 250 teilnehmenden Schüler im Vordergrund. Daneben gehen die Erlöse des Tages an den „Runden Tisch Flüchtlinge“ in Kevelaer.

Die Idee, im Rahmen der Auszeichnung dieses Turnier auszurichten, hatte die frühere Fußball-Bundestrainerin Tina Theune. Als ehemalige Schülerin des KvGG fungierte sie auch als Patin des Schulprojekts und verbrachte den gesamten Vormittag mit den Schülern.

Fairness im Sport

„Bei Länderspielen steht man zusammen, grüßt die gegnerische Mannschaft. Es gibt klare Fairnessregeln. Fußball ist ein Teamsport, wo es eine Ureinstellung ist, dass man zusammenspielt. Und die Sprache spielt da auch keine Rolle“, betonte die Weltmeisterinnen-Trainerin die verbindende Funktion des Sports.

Die Teilnehmer waren mit viel Spaß dabei. Foto: AF

Auf den Tribünen wurden die Gäste und Teilnehmer mit Kaffee, Kuchen, Getränken und anderen Leckereien versorgt. Dort verfolgte auch Schulleiter Karl Hagedorn das sportliche Geschehen. „Wenn wir schonmal so einen Titel haben, da ist Fußball so ein „Eisbrecher“ für die Kommunikation“, freute er sich über die Resonanz auf das Turnier.

Es gehe sowohl in der Schule als auch darüber hinaus um „gegenseitige Anerkennung und die Werte, die in unserem demokratischen Verständnis liegen.“ Die Auszeichnung als  „Schule ohne Rassismus“ sei eine „Bestätigung, diese Werte auch zu leben“ und „als Erziehungsziel immer wieder umzusetzen“, unterstrich Hagedorn. Dem dienten die Gedenk-Veranstaltungen, die Schul-Partnerschaften oder die jährliche-Auschwitz-Fahrt.

Plädoyer für Toleranz

Auch der Kevelaerer Bürgermeister Dominik Pichler würdigte am Mittag bei der Siegerehrung die Verdienste der Schule und die Aktivitäten der Schüler, wobei er in seiner kurzen Ansprache den österreichischen Komponisten und Kabarettisten Gerhard Bronner zitierte: „Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen. Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi.“

Niemand sollte nach äußerlichen Merkmalen, Hautfarbe und Staatsangehörigkeit beurteilt werden. Von den gut 29.500 Kevelaerer Einwohnern gebe es rund 3.800 Ausländer – davon 1.500 Polen, 500 Holländer und weitere Nationalitäten. Dazu kämen noch die, die mit einem Doppelpass ausgestattet sind. „Ich zum Beispiel hab‘ zwei Pässe – mein Vater ist Österreicher.“

Und dann gebe es eine ganze Menge Deutsche „mit Migrationshintergrund“, die einen ausländischen Elternteil haben. In dem Kontext zitierte er den AfD-Politiker Gauland, der den deutschen Fußballer Jerome Boateng „nicht als Nachbarn“ haben wollte. „Das ist nichts andres als Rassismus und trifft auch Deutsche, die aus deren Sicht die „falsche“ Hautfarbe haben.“

Es gelte „vom Grundsatz her, dass wir alle sagen: Wir sind nicht oberflächlich und das Aussehen ist uns egal. Und dass Ihr das begriffen habt, zeigt Ihr dadurch, dass Ihr hier seid. Vielen Dank dafür.“

Trikots geschenkt

Danach wurden die besten Mädchen und Jungen der jeweiligen Jahrgangsstufen ausgezeichnet. Auch ein Fairnesspreis wurde vergeben. Tina Theune schenkte der Schule zwei sehr wertvolle Trikots mit den Unterschriften der Frauen-Olympiasiegerinnen von Rio und den Weltmeistern von 2014 der Männer. Auch sie betonte, wie viele Spielerinnen es in der Nationalmannschaft der Frauen gebe, die einen Migrationshintergrund haben und trotzdem integraler Bestandteil des Teams sind. 

Stellvertretend für alle Schüler des KvGG nahm dann ein Lateinkurs die Urkunde mit der Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“  entgegen. Die Übergabe nahm Monika Labmeier vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Kleve vor. Sie unterstrich, dass es sich um die erste Kevelaerer Schule und die erst vierte Schule im gesamten Kreisgebiet handelt, die diese Auszeichnung von der europäischen Jugendinitiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhält.

30 Jahre Abitur feierten die Ehemaligen des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums

Vor kurzem trafen sich Ehemalige der „Abiturientia 1989” des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums auf ein Wiedersehen in der Gaststätte „Zur Brücke” in Winnekendonk. Es wurde viel gelacht und bis zum Hahnenschrei gefeiert.

Anwesend waren an diesem Abend: Wiepke van Aaken, Susanne Janssen (geb. Abels), Monika Peters (geb. Anhut), Ruth Ingenpaß (geb. Brammen), Georg Cox, Roland Grause, Jose Kattelans (geb. Hermsen), Verena Janssen, Agnes Killewald, Thomas Knitsch, Jens Kokon, Heiko Lenzen, Helmut Lörcks, Maria Leonardi, Dagmar Baumanns (geb. Luig), Marcel Mock, Jeannette Hensen (geb. Moll), Guido Naus, Harald Neymanns, Klaus Opwis, Walter Rankers, Thomas Rauers, Sylke Schacht, Wolfgang Sprenger, Petra Ophardt (geb. Stepholt), Ute Derks (geb. Tenhagen), Judith Vorfeld-Hoffmann (geb. Vorfeld), Irmgard Lebherz (geb. Wessels) und Thomas Wustmans.