Auf der Suche nach dem wahren Glück

Die Schüler des Kardinal-von Galen-Gymnasiums beschäftigten sich in dem selbstgeschriebenen Theaterstück „Happy End“ mit den verschiedenen Formen des Glücklichseins. Dabei stand wie wohl für jeden Menschen die Frage im Mittelpunkt jeglichen Handelns: „Wie verwirkliche ich mein persönliches Glück?“
Um diese Frage ging es bei der Aufführung von „Happy End – Realität oder Märchen?“ des Q1-Literaturkurses, einer Aneinanderreihung verschiedener Szenen, in denen die Schüler selbst versuchen, diese Frage in verschiedenen Lebensrealitäten und Märchensequenzen zu beleuchten.
Technik, Tanz und Text in Eigenregie
“Seit vier Jahren machen wir szenische Collagen, weil die Theater-AG separat läuft und wir wollten das lebendig gestalten“, erläuterte Lehrerin Katrin Boland, neben Eva Cepok eine der verantwortlichen Lehrerinnen, die Grundlage der Arbeit. Die 50 Schüler hätten dabei „von der Technik über die Texte, den Tanz bis zur Choreographie alles selbst gemacht“, wurde sie in der Pause nicht müde zu betonen.
Das ursprüngliche Ziel der Gruppe sei es gewesen, Märchen zu „modernisieren“. Darüber sei man dann darauf gekommen, dass es viele Menschen gibt, die nicht so glücklich sind wie auch in diesen Märchen. „Was ist denn das in Wirklichkeit?“, hieß die logische Grundfrage. „Jeder ist für sein Happy End verantwortlich, soll König und Königin seiner Lebensgeschichte sein“, lautete die Antwort. Und das mit der Kreativiät der Fantasie und in der Realität.
Die Schüler präsentierten gut zwei Stunden lang spannende Gedanken-Anregungen dazu, eingeleitet von dem WG-Freundespaar Paul, einem Therapeuten (Jonas Menne) und Anna (Marie Schmelzer), die den Faden der Handlung kommentierend bildeten.
In einem Schattenspiel zeichnete ein Paar die Entwicklung von der ersten Begegnung über die Hochzeit und das erste Kind bis ins hohe Alter nach. In einer „lebensnahen“ Geschichte durfte die junge Alice die Erfahrung machen, dass auch ein Joint nicht von der Einsamkeit ohne Freunde oder den Problemen mit den Eltern ablenken und „Glück“ erzeugen kann.
Vorgeführt wird auch eine „märchenhafte“, in die heutige Zeit übertragende „Aschenputtel-Geschichte“ von Anna. Ihr Vater konfrontiert sie nach dem Tod der Mutter mit einer neuen Freundin und deren beiden Töchtern. Sie wird repektlos behandelt, bis sie einen Typen auf einer Fete trifft, der sie cool findet. Die Story von „Schneewittchen“ wurde gleich in drei Möglichkeits-Varianten durchgespielt: „Klassisch“, mit einem „vertauschten“ Giftapfel“, dessen Hälfte die böse Köngin verspeist. „Am Ende wird alles gut, wenn nicht, ist es noch nicht zu Ende“, meinte einer der Figuren.
Und ein ergreifendes, selbstgeschriebenes Duett, vorgetragen von zwei „Prinzessinnen“ aus beiden „Welten“, bei dem die gesamte Schauspielgruppe am Ende dazukam, rundete die überzeugende Darbietung ab.