Beiträge

Ein farbenfrohen Vertreter der einheimischen Insektenfauna: die tagaktive Feuerlibelle (Crocothemis erythraea). Foto: M. Hertel/NABU
Mitgliederversammlung am Samstag, 13. April

NABU zu Insektenvielfalt

Die Versammlung findet am Samstag, 13. April, um 17 Uhr in der Gaststätte „Zum Einhorn“ (Scholten) in Kevelaer, Twistedener Str. 285, statt.

Die Eichenprozessionsspinner bilden aktuell wieder ihre reizend wirkenden Brennhaare aus. Foto: Pixabay
NABU fordert Stufenkonzept für Maßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner

Gezielte und durchdachte Bekämpfung

Seit Jahrzehnten breitet sich der Eichenprozessionsspinner (EPS) immer weiter aus und gehört seit vielen Jahren zum festen Arteninventar auch am Niederrhein. Nun beginnt wieder die Zeit, in der die Raupen ihre Brennhaare bilden und damit zum Risiko für den Menschen werden. Dazu gibt der Kreis Kleve nun Hinweise für die Bevölkerung heraus.

Die Ortsgruppe aus Kevelaer setzt sich damit für die kommende Brut ein

NABU reinigt wieder Nistkästen

Vier Mitglieder der Ortsgruppe Kevelaer des Naturschutzbundes (NABU) waren am vergangenen Samstag mit Alu-Steckleiter und Notizblock auf dem Kevelaerer Kreuzweg unterwegs.

Das Naturschutzzentrum Gelderland stellt die Geräte inklusive Zubehör zur Verfügung

NABU verleiht wieder Saftpressen

In trockenen Jahren wie diesem beginnt das Fallen des Obstes schon früh. Während die Weißen Klaräpfel noch passend im Juli gereift sind, hat die Obstsaison für sonst spätere Sorten auch schon begonnen.

Der NABU verleiht zur Ernte wieder Saftpressen

Im Herbst wird’s saftig

Bereits im vergangenen Jahr hat das NABU-Naturschutzzentrum Gelderland im Rahmen des vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) geförderten Projektes „Ausbau und Sicherung des Streuobstwiesen-Netzwerks im Südkreis Kleve“ begonnen, Saftpressen und Dörrgeräte zu verleihen.

Initiative gegen den „Flächenfraß“ durch Straßen, Bau- und Gewerbegebiete

„NABU“ kritisiert Kommune

Der NABU Kreis Kleve fordert die Kommune Kevelaer auf, Belange des Natur- und Artenschutzes deutlich stärker als bisher zu berücksichtigen. Die Zahl der Vorhaben, die ohne Rücksicht auf bedrohte Tier- und Pflanzenarten oder den Verlust von Freiraum und unversiegeltem Boden umgesetzt werden, habe landesweit erschreckende Dimensionen angenommen.

Einsatz für den Artenschutz

Es war ein kleiner, aber auffälliger Stand mit einem Stehtisch, der am Roermonder Platz von den Initiativen „Naturschutzbund“ und „BUND“ aufgestellt war. Ein kleiner Banner mit der Aufschrift „Volksinitiative Artenschwund“ und ein Schild mit einer Biene und dem Mottto „Insekten retten. Artensterben stoppen“ machte auf das Anliegen der Unterschriftenaktion aufmerksam.

„Es ist eine Initiative, die vom BUND, vom NABU und von dem niedersächsischen Landesnatur-schutzverband LBU diese Woche Donnerstag gestartet wurde“, erläuterte die Umweltaktivistin Claudia Blauert. „Es geht um Artensterben, das wir auf der ganzen Welt haben. Das wird von Fachleuten so dramatisch gewertet wie der Klimawandel. Es liegt in unserer Verantwortung, dass für die nachfolgenden Generationen intakte Ökosysteme übrig bleiben“, sagte Blauert. Dafür brauche es den Artenschutz. „Darauf wollen wir die Politik aufmerksam machen – und das muss sauber mit der Politik und den Landwirten verhandelt werden.“ Die Unterschriften sollen dann in gut einem halben Jahr dem NRW-Landtag vorgelegt werden. „Wir brauchen 66.000 Unterschriften“, so Blauert.

Mit der Natur leben

Auch Jannik Berbalk von „Fridays for future“ Niederrhein beteiligte sich an der Unterschriftensammlung. „Der Artenschutz stellt ein riesiges Problem für das Ökosystem dar, gegen das wir ganz klar vorgehen wollen. Dass wir mit der Natur leben und nicht gegen den Naturschutz.“

Als langjähriges NABU-Mitglied unterschrieb die Kevelaererin Marianne Gruber selbstverständlich auch. „Ich bin interessiert, dass unsere Vielfalt mit Vögeln und Insekten erhalten bleibt“, meinte sie.

Auch Torsten van de Loo und sein elfjähriger Sohn Matthias sahen die Verpflichtung zur Unterschrift. „Insekten retten hört sich gut an, da sind wir dabei.“ Denn ihr Sterben sei „der Beginn, dass die Menschen auch sterben können. Im Kleinen fängt es an“, sagte van de Loo.

Man verzeichne eine gemischte Resonanz, unterstrich der Kevelaerer Theo Mohn von der NABU-Ortsgruppe und Mitglied im Kreisverband. „Wir hatten ein paar Niederländer, die wir nicht auf die Liste setzen können, haben ein paar Leute aus dem Ruhrgebiet erwischt. Wir haben zwei, drei Listen voll. Wenn man die Leute persönlich kennt, kommt man eher an eine Unterschrift.“ Die Unterschriftenaktion solle auf jeden Fall weitergeführt werden, unterstrich Blauert. „Wir wollen das gerne wiederholen, müssen die Stände dann anmelden.“ Angedacht sind Aktionen wohl samstagvormittags im August.

Mehlschwalben bekommen neues Zuhause

Als am vergangenen Dienstagmorgen zwei Häuser auf der Eichendorffstraße in Winnekendonk als „schwalbenfreundliche“ Häuser ausgezeichnet wurden, ließen sich die selten gewordenen Tiere, um die es bei der Aktion geht, kaum blicken. Nur hin und wieder kam für einen kurzen Moment ein Schnabel aus der Öffnung der Nisthilfe hervor. Die Nisthilfen waren an zwei Häusern angebracht worden, weil zwei Mehlschwalben-Nester von einem Dachausbau der benachbarten Häuser betroffen waren. Die Firma GWS (Wohnungsgenossenschaft) aus Geldern als Eigentümer der Gebäude hatte beschlossen, die Nester durch Nisthilfen zu ersetzen und mindestens zwei weitere anzubringen. Claudia Blauert, zweite Vorsitzende des Imkervereins Kevelaer und Aktivistin der Bürgerinitiative „Rettet die Binnenheide“, begleitete die Aktion. Theo Mohn zeichnete als Sprecher der Ortsgruppe Kevelaer des „NABU“ die beiden Häuser aus und übergab eine entsprechende Plakette mit einer Urkunde.

Die Mehlschwalben seien nicht nur am Niederrhein selten geworden, erklärte Mohn. Die Vögel würden keine Lehmpfützen mehr für ihren Nesterbau finden, fügte Claudia Blauert hinzu. Das führe dazu, dass die Vögel ihre Nester häufig aus Erde bauten, was jedoch einen sehr fragilen Wohnsitz für die Tiere bedeute. Theo Mohn wies darauf hin, dass es in der Wallfahrtsstadt nur noch zwei Kolonien der Mehlschwalben gäbe – eine in Winnekendonk und eine in Kevelaer. Daher liegt den Naturschützern der Erhalt der Kolonien besonders am Herzen.

Mehlschwalben sind standorttreue Tiere

Für die beiden Mehlschwalben-Nester, die aufgrund eines Dachausbaus weichen mussten, wurden nun bereits zwei Nisthilfen an benachbarten Häusern angebracht. Der Malerbetrieb Brey aus Geldern hat dabei mit angepackt und die Nester hoch oben am Dachfirst befestigt. Mindestens zwei weitere Nisthilfen sollen noch folgen, erklärte Paul Düllings, Geschäftsführer der GWS-Geldern. Werden die Nisthilfen einmal angenommen, ist das für die Naturschützer bereits ein großer Gewinn. Denn Mehlschwalben sind standorttreu und kehren in der Regel jedes Jahr an ihren Geburtsort zurück, um dort ihre Jungen aufzuziehen, erklärten die Naturschützer.

So sehen die Nisthilfen aus der Nähe aus. Die Vögel lassen sich nur selten blicken. Foto: eg

Acht bis zwölf Paare erwarte man in der Eichendorffstraße in Zukunft. „Mehlschwalben nisten meistens eng zusammen“, so Mohn. Nachdem die GWS als Hauseigentümer der betreffenden Gebäude auf die Nester der Vögel aufmerksam wurde und Claudia Blauert die Aktion mit auf den Weg gebracht hatte, sei schnell klar gewesen, dass man auch weitere Nisthilfen einrichten werde, sagte Paul Düllings. Inwieweit man die Aktion fortsetzen wird, hänge natürlich von der Lage und dem Bau der Häuser ab, fügte Maren Zenz vom Mieterservice der GWS-Geldern hinzu. Da die Mehlschwalben überwiegend Häuserwände unter geschützten Dachvorsprüngen zum Nestbau nutzen, eignet sich dafür nicht jedes Haus.

Wer mit dem Gedanken spielt, an seinem eigenen Haus eine Nisthilfe anzubringen, muss laut Theo Mohn gar nicht tief in die Tasche greifen. Nisthilfen für Mehlschwalben seien schon ab einem Preis von ca. 20 Euro zu erwerben. Und wem es vor den Hinterlassenschaften und anderem Schmutz graut, den die Tiere auf dem eigenen Grundstück verursachen könnten, für den hatten die Anwesenden einen Tipp: Ein Brett, das in ausreichendem Abstand unter der Nisthilfe angebracht wird, kann Kot und Nistmaterial größtenteils auffangen und sorgt so für einen weiterhin sauberen Hauseingang.

Kevelaer stagniert bei Öko-Landwirtschaft und Umweltschutz

Am Tag der Eröffnung fanden sich nur wenige Gäste ein, um die NABU-Wanderausstellung „Irrweg Pestzide“ anzuschauen. „Das gibt hier Möglichkeiten, sich zu verbinden zu einem großen Netzwerk“, meinte ein Hobby-Imker aus Rees.
Natürlich war auch der „Gastgeber“ Bernd Verhoeven anwesend, um Gespräche zu führen und den Auftaktvortrag mitzubekommen. Was ihn dazu animiert habe, diese Ausstellung in seinen Hofräumen auszurichten? „Der Gedanke, Öko-Landwirtschaft und Umweltschutz zu fördern – und dass wir da nicht weiterkommen. Da stagniert Kevelaer“, war seine klare Haltung.
Auf 13 Tafeln sind die Folgen der Pestizidanwendung im Boden, bei Tieren, Pflanzen und beim Menschen beschrieben. Und es werden die Zusammenhänge beschrieben, die einen Wandel so schwer machen.
Ein Aspekt der Ausstellung ist auch die Darstellung der Alternativen, die in zehn Strategien des ökologischen Landbaus beschrieben sind. Sebastian Strumann von NABU-Bundesverband stellte in einem Einführungsreferat die Zusammenhänge der aus seiner Sicht verfehlten Förderungspolitik der EU in Sachen Naturschutz, der extensiven Bodennutzung und der fatalen Anwendung von Pestiziden dar.
„Wenn ich auch noch Randstreifen totspritze, wo sollen Insekten dann ihre Ernährung herbekommen?“, stellte er die rhetorische Frage. Eine seiner Kernbotschaften war dabei, dass das Pestizidproblem nur eines in dem großen Ganzen sei. „Die Art der Bewirtschaftung der Flächen muss sich ändern“, war sein klares Plädoyer.
Sanktionen
Er sprach von einem „dramatischen Vogelrückgang“ und dem beschleunigten Verlust von Lebensraum für Vögel und Insekten seit den 90er-Jahren in Deutschland und Europa. Ein zentraler Grund sei die Intensivierung der Landwirtschaft. „Vogelschutzrichtlinien sind gegenüber den Agrargesetzen wirkungslos.“„Und wenn Du an einer Hecke in Winnekendonk etwas ökologisch wachsen lässt, wirst Du sanktioniert“, ergänzte Bernd Verhoeven den Gedanken mit einer kleinen Spitze.
Bei der gemeinsamen EU-Agrarfinanzierung gebe es kaum Anreize für nachhaltiges landwirtschaftliches Wirtschaften. Um den Naturschutz zu honorieren, bräuchte es jährlich 15 Milliarden Euro und nicht nur 2,2 Milliarden, die gerade mal die bestehenden Schutzgebiete sichere. Das System „Je größer der Hof, desto mehr Subventionen“ sei nicht mehr zeitgemäß und zeige die „Perversität des Systems“, so Strumann. „Keine Gruppe wird in Deutschland so sehr verhätschelt wie die Landwirte“, pflichtete ihm der Kevelaerer FDP-Politiker Jürgen Hendricks bei. Öko-Landwirt Verhoeven wollte das so allgemein nicht stehen lassen. „Die Kleinbauern schmeißen das Handtuch, weil nur billig essen zählt. Die Großen werden immer größer.“
Mit einer Ausstellung dieser Art könne es nicht allein getan sein, fand Claudia Blauert von der Ini­tiative „Rettet die Binnenheide“, die die Begrüßungsworte sprach. „Wichtig ist, alle mit ins Boot zu holen. Da ist viel Überzeugungs- und Bildungsarbeit noch zu leisten“, meinte die Umweltaktivistin.