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„Er lebt den Fußball“

Beim Marketingpreis 2018 erhielt Ellen Borman, Vorsitzende des Seniorenbeirats Kevelaer, einen der Fußbälle, die Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns an diesem Abend verteilte. „Was machst du jetzt damit?“, fragte sie sich, nachdem der Ball vorerst in ihrem Schlafzimmer verweilte. Eine Idee war schnell gefunden: Der Ball sollte von den Fußballspielern der Borussia Mönchengladbach unterschrieben und anschließend für einen guten Zweck versteigert werden.

Nachdem der Ball unterschrieben zu Borman zurück kam und sich im Anschluss nicht die passenden Rahmenbedingungen für eine Versteigerung finden ließen, entstand eine neue Idee. Rudi Beerden, Herausgeber des Kevelaerer Blattes, nahm nach Absprache mit Ellen Borman Kontakt zu Familie Wälbers aus Kevelaer auf – wohlwissend, dass der 31-jährige Tilman Wälbers ein leidenschaftlicher Borussia Mönchengladbach-Fan ist und mit seinem Vater Paul Wälbers beinahe kein Spiel seiner Lieblingsmannschaft verpasst.

Immer da, wo die Borussen sind

In der vergangenen Woche durfte Tilman Wälbers den Ball dann entgegennehmen. Der 31-Jährige leidet an Epilepsie, die zu spät erkannt wurde und ist meist auf seinen Rollstuhl angewiesen. Das alles hält das Vater-Sohn-Gespann jedoch keineswegs davon ab, regelmäßig die Spiele der Borussia zu verfolgen – schließlich ist Tilman schon seit 15 Jahren Mitglied im Verein und besitzt eine der begehrten Dauerkarten für einen Rollstuhl-Platz. Doch damit nicht genug: Die beiden reisen gemeinsam mit Tilmans Mutter Christa und seiner Schwester Birthe auch regelmäßig in die Trainingscamps der Mannschaft, wo sie die Spieler hautnah erleben. Das führte sie unter anderem im vergangenen Jahr nach Spanien.

„Er lebt den Fußball“, sagt Paul Wälbers über seinen Sohn. Und auch als Außenstehender ist durchaus zu erkennen, wie groß die Leidenschaft des 31-Jährigen für seinen Verein ist: Angefangen mit einem Gladbach-Trikot, das er voller Stolz trägt, ist auch der Speichenschutz seines Rollstuhls mit dem Emblem seines Vereins versehen und mit Unterschriften der Spieler verziert. Das Nackenkissen für den Fernsehsessel ist selbstverständlich vom geliebten Verein und auch auf seinen Schuhen findet man das Vereinslogo wieder. Als Tilman Wälbers den signierten Fußball entgegennehmen durfte, strahlte er über das ganze Gesicht. „Und so entsteht manchmal aus einer – vielleicht verrückten – Idee etwas Gutes“, freut sich Ellen Borman über den Verlauf der Aktion.

„40 Tage mal anders“

Unter dem Motto „40 Tage mal anders“ möchte die Pfarrgemeinde St. Marien Kevelaer in dieser Fastenzeit auf das Osterfest hin andere Blickwinkel eröffnen. „Entstanden ist“, so Domkapitular Kauling, „ein breites Angebot mit unterschiedlichsten Angeboten.“ An jedem Mittwoch findet am frühen Morgen zum Beispiel die traditionelle Frühschicht im Petrus-Canisius-Haus statt. „Bewusst haben wir in diesem Jahr ein zusätzliches Angebot für Menschen entwickelt, die vielleicht keine Frühaufsteher sind“, erklärt Pastoralreferent Dr. Bastian Rütten.

„An jedem Mittwoch laden wir um 19.30 Uhr in den Hochchor der Basilika ein. Die Veranstaltungsreihe heißt ‚Blickwechsel‘ und die Besucher nehmen bewusst einen ungewohnten Platz ein“, sagt Rütten. So eröffnen sich an den Abenden neue Perspektiven auf kleine Details in der Basilika. Musikalisch werden diese Impulse von unterschiedlichen Musikern gestaltet.

Eine ruhige Zeit

Jeden Freitag wird dann um 16 Uhr der große  Kreuzweg  gebetet und jeweils anders gestaltet. Treffpunkt dazu ist jeweils um 16 Uhr an der ersten Station. „Die Stille Oase“, so Pfarrer Kauling, „haben wir schon einige Male erprobt. Auch in dieser Fastenzeit werden wir an zwei Abenden diese ruhige Zeit anbieten.“ Auch ein Klassiker ist mittlerweile die Vigil mit anschließendem Abend der Barmherzigkeit. In diesem Jahr wird diese stimmungsvolle, liturgische Form vom Mädchenchor der Basilikamusik gestaltet. Am Freitag, 13. März, beginnt die Feier um 19.30 Uhr und endet um 21 Uhr mit dem Schlusssegen.

Besonderen Besuch bekommt die Wallfahrtsstadt Kevelaer in der Woche vom 23. bis 29. März. In dieser Zeit sind Königsskulpturen aus Holz in Kevelaer an unterschiedlichen Stellen zu sehen. Sie stammen aus der Hand des Bonner Künstlers und Diakons Ralf Knoblauch. „Die Botschaft dieser Könige ist die königliche Würde aller Menschen“, erklärt Dr. Bastian Rütten. Die Aktion wird am Sonntag, 29. März, mit einem Wandelkonzert abgeschlossen. Beginn ist um 15 Uhr in der Kapelle der Antoniuskirche. Von dort führt ein musikalisch gestalteter Weg in die Basilika. Dort treffen sich Könige und die Orgel als Königin der Instrumente. Der Erschaffer der Könige, Ralf Knoblauch, wird am Sonntag um 11.45 Uhr zu der Botschaft seiner Könige in der Basilika im Rahmen der Messe predigen.  Auch in der Karwoche finden von Montag bis Mittwoch wieder musikalische Abendmeditationen statt.

Am Montag, 6. April, wird der Abend von den Knaben der Basilikamusik und Sebastian Piel gestaltet.

Am Dienstag, 7. April, gestaltet der Nettetaler Chor Kalobrhi unter Elmar Lehnen den Abend gemeinsam mit Dr. Bastian Rütten. Im thematischen Mittelpunkt steht der Segen der Karwoche. Mittwoch dann der traditionelle musikalische Kreuzweg – in diesem Jahr besonders gestaltet durch eine Choreographie. Unter der Leitung von Edith Reul tanzt ein Ensemble darstellend die Kreuzwegstationen. Die Musik kommt von Basilikaorganist Elmar Lehnen. Die Texte stammen aus dem neu veröffentlichten Kreuzweg von Bastian Rütten, der ab sofort im Buchhandel und an den Schriftenständen der Basilika zu erwerben ist.  „Wir sind besonders dankbar“, betont Rütten, „dass bei diesem großen Angebot so viele Ehrenamtliche mittun, mitdenken und gestalten.“ Alle Angebote finden sich unter www.wallfahrt-kevelaer.de. Der Flyer liegt im Priesterhaus und an den Schriftenständen aus.

Sicherer Hafen oder nicht?

Der KB-Artikel „Die Kinder sollen nicht kommen“ hat großen Anklang gefunden. Gleich mehrere KB-Leserinnen und Leser melden sich in Zuschriften an die Redaktion zu Wort:

Wir haben Pflaster, die das menschliche Leid mildern könnten
Als Kevelaerer, seit 50 Jahren in der Nähe von Köln lebend, blättere ich gerne ab und an im KB, um zu wissen, wie die Uhren am Niederrhein ticken und insbesondere, wie es um die ‚Marienstadt‘ steht.

Bei der letzten Ausgabe, Nr. 8, allerdings bin ich mehr als erschrocken zu lesen, dass mit ‚Unterstützung‘ von CDU und KVB, der Antrag, zehn (!) unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufzunehmen, im Rat abgelehnt wurde.

Wo nimmt bei einer solchen in höchstem Maße unmenschlichen Entscheidung eine Partei die Chuzpe her, noch das ‚C‘ in ihrem Namen zu führen? Was treibt die Protagonisten der zuvor genannten Parteien um, aus ihrer ‚Wohlfühlecke‘ heraus sich so menschenverachtend und empathielos zu verhalten? ‚Fremdschämen‘ ist noch die geringste Antwort, die man diesem ‚gelungenen‘ Coup entgegenhalten muss. Ist denn vergessen, dass nach dem Zweiten Weltkrieg ca. 12 Mio. Flüchtlinge ihre Heimat verlassen mussten und in den Westen geflohen sind. Sie waren Deutsche, wurden sozusagen ‚zwangsuntergebracht‘, das war zunächst ‚gut‘. Aber sie kamen von ‚drüben‘, sprachen anders und waren insbesondere evangelisch, das war ‚schlecht‘. Heute sind weltweit über 70 Mio. Flüchtlinge – mehr denn je – unterwegs . Für die meisten geht‘s dabei ums nackte Überleben. Frauen und Kinder trifft es dabei immer am härtesten. Realisieren wir denn nicht, dass es uns u.a. nur deshalb so gut geht, weil es den anderen so schlecht geht? ‚Mitmenschlichkeit ist der uns angeborene Impuls‘, so Rupert Neudeck.

Ich wünschte, dass auch Kirchenvertreter (die sich bundesweit, bis auf wenige Ausnahmen) der Marienstadt sich dieses Themas annehmen würden. Die Lager auf den griechischen Inseln, ohnehin kärglich aufgebaut und eingerichtet, sind teilweise um das ‚Zehnfache‘ (!) überbelegt, ohne auch nur annähernd vernünftige sanitäre Einrichtungen oder Kochgelegenheiten. Ein Vergleich mit Kevelaer (Stadt) mit 28.328 Einwohner hinkt schon deshalb, weil dann bei perspektisch 280.000 Einwohnern auf gleicher Fläche dennoch eine funktionierende Infrastruktur vorhanden wäre. Die Geografie- bzw. aktuellen Geschichtskenntnisse des CDU-Fraktionsvorsitzenden dürfen in Zweifel gezogen werden, wenn er neben den katastrophalen Zuständen in den Lagern kleiner griechischer Inseln auch die in den Ländern wie Türkei und Syrien als offensichtlich ‚nicht lebensbedrohend‘ einschätzt. Dabei werden die zahlreich tödlich verlaufenden Krankheiten bzw. Suizidversuche komplett ausgeblendet. Spätestens bei dem Satz: ‚Wo fangen wir an, wo hören wir auf‘ hätten aufrechte Demokraten aufstehen müssen. Natürlich können wir die Welt nicht (allein) retten, aber wir haben ‚Pflaster‘ zur Hand, die das menschliche Leid etwas mildern könnten.
Hans Derks, Erftstadt

Kevelaerer steht auf! Engagiert Euch!
Es muss Euch doch ein Anliegen sein, zehn unbegleitete Jugendliche aufzunehmen. Wallfahrtsstadt! Sicherer Hafen – Stadt! Lasst uns unseren Ansprüchen gerecht werden! Wer kann noch ruhig schlafen, wenn man das unmenschliche Elend auf der Flucht und in den Lagern sieht?

Googelt „Zeltschulen“ und erfahrt, was die Initiative einer einzigen Frau bewirkt. Stadt von fast 30.000 Einwohnern, wir können doch wohl zehn jungen Menschen ein Dach über dem Kopf, warmes Essen und ein warmes Bett sofort und, wenn es sein muss, auf Dauer geben.
Es gibt noch genug alte Menschen in unserer Stadt, die am eigenen Leib erfahren haben, was Krieg heißt, was Verlust von Angehörigen heißt, was Vertreibung und Flucht heißt, was es heißt zu hungern.

Kevelaerer, seid großzügig! Öffnet Eure Herzen! Öffnet Eure Hände! Heißt zehn junge Menschen willkommen!
Ursula Renard, Kevelaer

Es ist wichtig, klar Stellung zu beziehen
Die Entscheidung kann widersprüchlicher kaum sein. Kevelaer gehört zu den zahlreichen Kommunen, die sich als Sichere Häfen bezeichnen und dennoch lehnte der Stadtrat mehrheitlich die Aufnahme von zehn minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen ab.
Als Bürger dieser Stadt missbillige ich diese Entscheidung sehr und musste erkennen, dass es CDU- und KBV- Politikerinnen und Politiker waren, die den Vorschlag der Stadtverwaltung ablehnten.

Dabei ist die naturgegebene Veranlagung des Menschen ausgerichtet auf Güte, Mitgefühl und Fürsorge. Gerade Mitgefühl und Fürsorge für die Schwächsten unter den Flüchtlingen müsste der Treiber sein für mutige politische Entscheidungen in unserer Stadt.

Große Mutlosigkeit bei der CDU habe ich auch gesehen, als es um den Beschluss zum Klimanotstand ging. Dabei ist es so wichtig, Zeichen zu setzen in der heutigen Zeit, klar Stellung zu beziehen und zu erklären, wofür man steht. Das gilt für die politisch Engagierten genauso wie für jeden von uns. Der Ratsbeschluss lässt sich korrigieren. Nur Mut!
Georg Janßen, Kevelaer

Zeit ist gekommen, wichtige Zeichen zu setzen
Nicht nur der Bürgermeister ist enttäuscht. Aber für mich bestätigt der Ratsbeschluss, dass das „C“ im Parteinamen für die Einstellung einiger Mitglieder keine Bedeutung besitzt. Es stünde der Stadt Kevelaer wohl an, Maria nicht nur auf einer Fahne zu tragen, sondern im Herzen, um Menschen zu helfen. Ich meine jedwedem Menschen. Schade, dass die beiden Parteien noch nicht begriffen haben, dass die Zeit gekommen ist, wichtige Zeichen zu setzen.

Oder ist es schon Wahlkalkül in die Richtung der Politiker, die Hanau mit zu verantworten haben? ApH wäre nicht möglich, wenn die Initiatoren warteten, bis die „große Politik“ in Afrika Klimawandel und Ausbeutung stoppt. Friedensgebete und Demonstrationen gäbe es nicht,wenn wir darauf warteten, dass die Politik Waffenlieferungen verbietet. Suppenküchen und Tafeln gäbe es nicht, wenn wir warteten, bis die große Politik die Grundversorgung für alle einrichten würde.

Dazu fallen vielen gewiss noch mehr Beispiele ein. Ich hoffe, dass die Kirchen ihren Einfluss in der Wallfahrtsstadt Kevelaer stärker geltend machen werden.
Marie-Luise Müller

Es wird eine „kuhle“ Zeit im Tierpark

Am kommenden Sonntag, 1. März 2020, findet im Tierpark Weeze von 11 bis 16 Uhr die zweite Veranstaltung in diesem Jahr statt. An diesem Tag wird es im wahrsten Sinne des Wortes „kuhl“. Im Tierpark werden derzeit keine Rinderrassen gehalten, obwohl verschiedene Rinderrassen – und auch die Poitouesel oder die Bentheimer Landschafe im Tierpark – vom Aussterben bedroht sind. Das Pustertaler Rind ist von der Gesellschaft alter und bedrohter Haustierrassen zur Nutztierrasse des Jahres 2020 gewählt worden. Deswegen ist es für den Tierpark eine besondere Freude, dass am Sonntag Charlotte und Franziska Roes mit ihrem Team im Tierpark zu Gast sind und das Projekt „Kuhl Kids“ vorstellen.

Verschiedene Kühe und Kälber sind die Hauptakteure dieses Projekts. Auch ein Pustertaler Kälbchen wird mit von der Partie sein. Ziel ist es, vor allem Kindern zu erklären, wie Landwirtschaft funktioniert und das Bewusstsein zu wecken, dass hinter jedem Lebensmittel, wie der Milch, viel Arbeit steckt. Große und kleine Besucher dürfen sich überraschen lassen, was die Kühe alles können – Interaktionen zwischen Kuh und Kindern sind (unter Beaufsichtigung) ist erwünscht. Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, kann sich vor Ort informieren. Des Weiteren gibt es einen Infostand über das Zootier des Jahres. Auch der Förderverein des Tierparks ist an diesem Tag vor Ort, informiert über seine Arbeit und steht dem Team des Tierparks unterstützend zur Seite.

Nach dem Motto „Grillen geht immer“ ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Wer lieber Süßes mag, kommt im Café Eselsohr am Tierpark auf seine Kosten. Auch an diesem Tag ist der Eintritt frei. Der Tierpark freut sich immer über Spenden.

Kinder verwandeln sich in Farben

Was sich hinter der großen Zaubertür verbirgt, das müssen die Kinder erst einmal herausfinden. Vorsichtig stecken Emma, Paul, Hannes, Tom, Lovinia und Bella vom Kevelaerer St. Antonius-Kindergarten einen imaginären Schlüssel ins Türschloss und drehen ihn vorsichtig um. Kaum dass sich diese Tür geöffnet hat, beginnt ein wunderbarer Zauber und verwandelt die Kinder in bunte Farben. 36 Vorschulkindern dieser Einrichtung nehmen an einem Tanz- und Theaterprojekt teil. In Zusammenarbeit mit der Tanz-und Theaterpädagogin Marita Billaudelle, begleiten die Erzieherinnen Josi van Bühren, Anja Hälker und Praktikantin Julia Fiethen das zauberhafte Projekt.

„Eigentlich bieten wir den Vorschulkindern jedes Jahr ein Theaterprojekt an“, erklärt Josi van Bühren. In diesem Jahr aber konnten sie für dieses Projekt eine zusätzliche Theaterleiterin engagieren. Möglich macht dies eine finanzielle Unterstützung der Gelsenwasser-Stiftung. Die Gelsenwasser-Stiftung GmbH fördert mit ihrem Bildungs-Projekt „von klein auf“ Kindergärten und Schulen. Seit acht Jahren unterstützt die Stiftung das Bildungsprojekt. Kindergärten und Schulen wurden in diesem Zeitraum mit eigenen Projekten gefördert. Insgesamt schüttete die Stiftung in diesen acht Jahren eine Gesamtsumme von 3,22 Millionen Euro aus. Aktuell unterstützt die Jury 81 Projekte mit einer Summe von 114.347 Euro. Dazu gehört auch das Tanz- und Theaterprojekt am St. Antonius-Kindergarten Kevelaer.

Farben und Freundschaft

„Wir haben uns mit unserem Projekt einfach mal beworben“, erklärt die Erzieherin Josi van Bühren. Und das mit Erfolg. Denn bereits im vergangenen Jahr erhielt der Kindergarten die Zusage einer finanziellen Unterstützung. Das Konzept und Ziel des Projektes erarbeitete die Tanzpädagogin. In je zwei Gruppen möchte diese mit den Kindern ein Theaterstück zum Thema Farben und Freundschaft erarbeiten und entwickeln.

Das Ergebnis soll im Mai dieses Jahres präsentiert werden. „So ist der Plan“, verrät die Pädagogin zuversichtlich. Bewegung sei für Kinder ein Grundbedürfnis. „Leider wird das aber nicht mehr ausgelebt“, weiß sie zu berichten. Fehlende Freiräume und ausgeprägter Medienkonsum hinderten auch schon Kleinkinder nur zu häufig am Ausprobieren ihrer körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Und das mit nachhaltigen Folgen: Übergewicht, Konzentrationsstörung, Fehlhaltung, um nur einige Beispiele zu nennen.

Das anstehende Projekt bietet eine breite Palette, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Mehr noch: Beim kreativen Kindertanz sollen die Kinder ganzheitlich gefördert werden. Spielerisch werden die Kinder an Körperhaltung, Rhythmik, Musikalität, Koordination, Raumgefühl und Dehnung herangeführt. Zusätzlich lernen sie, sich sprachlich wie körperlich klar zu äußern und Gefühle darzustellen. Ziel des Projektes ist es, Kinder stark zu machen, das Selbstvertrauen zu stärken, alle Sinne zu aktvieren. „Wir möchten den Kindern anbieten, die Stücke aktiv mitzugestalten“, beschreibt Marita Billaudelle das Projekt. „Jedes Kind kann und darf nach seinen Interessen und Begabungen teilnehmen“, führt die Pädagogin weiter aus.

Der Zauber ist vorbei

Auch Majed, Michel, Sebastian, Raphael und Emilia lassen sich darauf ein und betreten den Zauberraum, um das Geheimnis der Farben zu lüften. „Der erste Raum hinter dieser Zaubertür verwandelt euch in blaues Meer“, erzählt Billaudelle mit sanfter Stimme. Alle Kinder legen sich auf den Boden, bewegen sich im Rhythmus der Wellen, die zunehmend stärker werden. „Eins-zwei-drei der Zauber ist vorbei“, ertönt es durch den Raum. Damit öffnet sich auch schon die nächste Tür, die alle Kinder in rote Gummibälle verwandelt. Lustig hüpfen diese durch den Zauberraum. Ein Riesenspaß für alle Beteiligten. Bis zur Aufführung im Mai proben die Kinder mit der Tanz- und Theaterpädagogin, wie auch mit ihren Erzieherinnen. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein.

Auf dem Weg zu einem neuen Platz

Auf der Grundlage des Beschlusses zum Peter-Plümpe-Platz, den der Rat Ende März fassen soll, kann dann ein Planungswettbewerb ausgelobt werden, der bis zum Jahresende abgeschlossen sein soll. In der ersten Jahreshälfte 2021 soll dann vom Wettebewerbsgewinner ein Entwurf ausgearbeitet, im September 2021 dann der Förderantrag eingereicht werden.

Grundsätzlich

Grundsätzlich favorisiere die Verwaltung „keines der Konzepte in Gänze“, heißt es in der Vorlage bezüglich der fünf vorgestellten Varianten. Die Varianten 1 und 5 (Beibehaltung des Status Quo und die Idee eines „Bürgerparks“) schließt die Verwaltung allerdings – anders als es in der 2. Bürgerversammlung als Bürgerwunsch zum Ausdruck kam – aus. Einerseits stünden in der ersteren Version die Aufwendungen „in keinem Verhältnis zum Ergebnis“, andererseits könne der Peter-Plümpe-Platz den „vielfältigen Ansprüchen“ unterschiedlicher Nutzungsgruppen in der von den Bürgern durchaus positiv gesehenen Variante 5 nicht genügen und solle daher „nicht auf eine Parklandschaft reduziert werden“, schreibt die Verwaltung.

Derzeit wird das Areal vornehmlich als Parkplatz genutzt. Foto: Nick

Parken und Verkehr

Die Teilung des Peter-Plümpe-Platzes in einen nördlichen und einen südlichen Teil, und die damit einhergehende Reduzierung der Zahl der Parkplätze wie sie die Varianten 2, 3 und 4 vorsehen, begrüßt die Verwaltung auch angesichts des Verkehrsgutachtens. Dieses hatte ergeben, dass die reduzierte Anzahl ausreiche.

„Die Sperrung der Busmannstraße ab der Annastraße für den Kfz-Durchgangsverkehr (mit Ausnahme von Rettungs- und Versorgungsfahrzeugen) ist in allen Varianten enthalten und wird von der Verwaltung unterstützt“, heißt es in den Empfehlungen weiter. Dafür plädiert man für die „Aufrüstung“ an anderer Stelle: „Für den Radverkehr sollten attraktive und sichere Abstellanlagen berücksichtigt werden.“ Außerdem hat der Gestaltungsbeirat darauf hingewiesen, dass die Parkplatzflächen „im Sinne eines Platzes, auf dem auch geparkt werden kann“ ansprechend gestaltet und auch durch Grünstrukturen getrennt werden könnten.

Der in der Vergangenheit oft diskutierte Durchstich von der Marktstraße zur Bury-St. Edmunds-Straße, wie er zum Erstaunen vieler Ausschussmitglieder auch in dem Verkehrsgutachten berücksichtigt wurde, ist derzeit für die Verwaltung kein Thema. Ein solches Vorhaben und eine alternative Verkehrsführung zur Marktstraße hänge „von der zukünftigen Situation des REWE-Marktes ab“ und könne daher „nicht kurzfristig gefällt werden“. Andererseits verbaue man sich mit der Beibehaltung der bisherigen Verkehrsführung auch nichts: „Eine entsprechende Vorentwurfsplanung aus dem Wettbewerb könnte mit der späteren Planungskonkretisierung angepasst werden, wenn das noch zu erarbeitende Verkehrskonzept oder noch ausstehende Entwicklungen zu dem Ergebnis führen, den Durchstich zu realisieren.“ Sprich: Auch eine Steuerung des Verkehrs mit einer Einbahnstraßenregelung bliebe möglich.

Tiefgarage

Die Idee einer Tiefgagrage sei aufgrund des hohen Grundwasserspiegels wirtschaftlich nicht realisierbar, so habe es das entsprechende Gutachten bereits 2018 ergeben, schreibt die Verwaltung. Einzig in Zusammenhang mit einer Bebauung des Platzes sieht sie Chancen, was jedoch nur der Deckung des zusätzlich durch das Gebäude entstehenden Bedarfs dienen könne. „Aus Sicht der Verwaltung stellt eine Tiefgarage zur Deckung eines öffentlichen Stellplatzbedarfs keine Lösung dar, die weiterverfolgt werden sollte.“

Die Tiefgarage unter der Sparkasse sei im Übrigen in den Entwürfen zu berücksichtigen und „aufrecht zu erhalten“. „Vorstellbar ist lediglich, die Einfahrtsrampe in anderer Lage neu zu errichten, soweit sie nicht angemessen in die Planung integriert werden kann.“

Pilger- und Touristenbusse

Beim Thema Pilger- und Touristenankunft holt die Verwaltung weit aus: „Die Wallfahrtsstadt Kevelaer wird seit Jahrhunderten durch die Wallfahrt geprägt. Auch heute noch kommen viele Gruppen traditionell zum Pilgern nach Kevelaer, in den letzten Jahrzehnten vor allem mit dem Reisebus.“ In diesem Zusammenhang fällt sehr häufig das Wort „Willkommenskultur“. Seitens der Kirche werde darauf Wert gelegt, dass die Pilgergruppen auch weiterhin über die Hauptstraße zum Wallfahrtszentum einziehen, stellt man außerdem fest. Auch wenn sehr häufig der Wunsch geäußert worden sei, die Pilgerankunft zu verlegen, „steht objektiv keine Fläche in relativer Nähe zum Hauptstraßeneingang zur Verfügung, die für eine Mindestanzahl an Bussen ausreichend groß ist (nach Auskunft der Abteilung Marketing für fünf Reisebusse) und keine erheblichen Störungen im Verkehrsfluss oder für die ansässige Gastronomie darstellt“, heißt es hier. Der Europaplatz sei sowohl vom Erscheinungsbild, als auch von der Ausstattung mit Unterstand und Toiletten, als auch „von der Qualität der Wegeverbindung zur Innenstadt nicht als Ankunftsort für Buspilger geeignet.“ Eine Alternative zur Pilgerankunft am Peter-Plümpe-Platz gebe es deshalb aus Sicht der Verwaltung nicht. Daher rät man zu einem „Aufstellstreifen“ entlang der Marktstraße, der ausreichend Platz für fünf Reisebusse biete.

Toiletten

Das integrierte Handlungskonzept sieht im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Platzes eine Maßnahme zum Thema „Toilettenanlage und Wetterschutz“ vor. Dies solle idealerweise in Kombination mit der Busankunft erfolgen. Zu der Idee eines entsprechenden Pavillons habe sich allerdings der Gestaltungsbeirat negativ geäußert.

Bebauung

Eine Bebauung hält die Verwaltung für durchaus sinnvoll, da „der Platz durch Gebäude gegliedert oder in den Randbereichen gefasst werden“ könne. Allerdings sieht man in Anbetracht der Förderfristen und der Umgestaltung des Platzes wenig Chancen für eine Realisierung. Denn neben dem städtebaulichen Aspekt müsse man zunächst eine sinnvolle und realisierbare Nutzung sowie einen Investor finden. Zudem müsse ein Neubau „sinnvollerweise vor der Neugestaltung des Platzes errichtet worden sein“ – ein massives Ausschlusskriterium für den Neubau. Dennoch hatte sich der Gestaltungsbeirat für eine räumliche Trennung des Platzes in einen nördlichen und einen südlichen Bereich ausgesprochen. Der Vorsitzende des Gestaltungsbeirates, Professor Pesch, wolle „ein solches Element vorab genauer auf Dimensionierung, architektonische Aspekte und realisierbare Nutzungen untersuchen“ und die Ergebnisse noch im Februar vorlegen.

Grünanlage

Die Grünanlage nördlich des Rathauses mit dem wertvollen Baumbestand soll, dem Rat des Gestaltungsbeirates folgend, erhalten und aufgewertet werden.

Wasserspiel

Außer der Variante 1 sehen alle Konzepte ein Wasserspiel vor. Die Verwaltung sieht darin eine gute Möglichkeit, thematisch auf den Solegarten St. Jakob hinzuweisen.

Vorplatz altes Rathaus

Weitgehend Einigkeit herrscht darin, den Platz vor dem alten Rathaus attraktiv und ohne Fahrzeugverkehr zu gestalten. In den Dimensionen gibt es unterschiedliche Ansätze; der Gestaltungsbeirat hat darauf hingeweisen, der Platz solle nicht zu klein und nicht zu eng vom Verkehr umschlossen sein.

Kirmes

Zur Bedeutung der Kirmes stellt die Verwaltung fest, dass dieses „gesellschaftliche Ereignis“ „nicht ohne Schaden“ aus der Innenstadt verlagert werden kann. Die Durchführbarkeit der Kirmes soll daher aus Sicht der Verwaltung bei der Neuplanung berücksichtigt werden, zumal dann auch weitere Nutzungen, etwa das Stadtfest oder der Martinsumzug möglich seien. Mit dem Schachaustellerverband habe man bereits die erforderliche Anzahl von Großfahrgeschäften und den Platz für ein Festzelt abgestimmt. Die Größenangaben für die wesentlichen Kirmeselemente will die Verwaltung noch definieren.

Alter Markt

Die Fläche der Marktstraße zwischen Roermonder Platz und Rathaus werde „in allen fünf Nutzungs- und Strukturvarianten gleichbehandelt. Im Wesentlichen soll der Bereich nördlich der Verkehrsfläche attraktiv gestalten und für Gastronomie und Stadtmöblierung vorgesehen sein. Die bisherige strikte Trennung zur Fahrbahnfläche soll aufgehoben und durch eine Baumreihe ersetzt werden.”

Karl-Dingermann-Platz

Der Karl-Dingermann-Platz wird in den Nutzungs- und Strukturkonzepten nicht thematisiert. Die Umgestaltung der Marktstraße bis zum St. Klara-Platz sollte aber den angrenzenden Platzbereich mit der Bushaltestelle berücksichtigen.

Abschließend schlägt die Verwaltung in der von Bereichsleiter Ludger Holla gezeichneten Vorlage vor, über die Grundstruktur (Verbleib Parkplatz, Teilung des Platzes oder Bürgerpark) und anschließend über die kommentierten Elemente getrennt zu beschließen.

Beim Karneval Kraft tanken für die kommende Fastenzeit

Pünktlich um 9.11 Uhr ergriff Gertrud Koenen im Petrus-Canisius-Haus das Wort. Sie begrüßte 150 Möhnen aus Kevelaer und Umgebung zum Möhnefrühstück der kfd St. Marien Kevelaer. Auch von der gönne Kant aus Wesel waren einige Jecke angereist. Neben selbstgebackenem Schwarzbrot und Krinteweck gab es eine reichhaltige Auswahl am Büfett. Bereits während des Frühstücks sorgte Monika Voß mit schönen Liedern und einigen Dönches für gute Stimmung.

Das ehrenamtlich arbeitende kfd-Team – bestehend aus Maria Haesters, Gertrud Koenen, Waltraud Lemken, Elke Manders und Edith Willemsen – sorgte mit tatkräftiger Unterstützung dafür, dass es den Gästen an nichts fehlte. Unter den Helfern waren auch Männer zu finden, die sich an diesem Morgen um die schweren Dinge wie Getränkekästen und Sektkartons kümmerten.

Mit Pauken und Trompeten zogen sie ein

Kurz nach 10 Uhr, vor dem offiziellen Rathaussturm, zogen mit Pauken und Trompeten die Swingies samt Festkettenträger, VFR-Garde und Kinderprinzenpaar ins Petrus-Canisius-Haus ein. Prinzessin Milla und Prinz Lasse erfreuten die Möhnen mit lustigen Versen, sehr souverän und professionell. Das ganze Gefolge kam vom Priesterhaus, wo es versucht hatte, die Geistlichkeit einzufangen. Pfarrer Kauling befand sich jedoch in einer Rehamaßnahme und Kaplan Schwerhoff auf Fortbildung. So hatte Dr. Bastian Rütten das Vergnügen.

Dieser griff die Gelegenheit beim Schopf und nutzte die Kanzel bzw. die Bütt, um einiges aus dem Nähkästchen des Priesterhauses zu erzählen. Gekonnt und mit hintergründigem Humor erfuhren die Damen im Saal viel Neues von den Herren im Talar. Auch machte Rütten deutlich, wie wichtig die Freude und die Heiterkeit für die kommenden Tage der Fastenzeit sind. Später lüftete Edmund, der Kirchenschweizer, weitere Geheimnisse aus den heiligen Hallen.

Über die Wallfahrt und die Ehemänner

Markant an diesem Möhnefrühstück ist stets die Nähe zur Kirche. Das Gottvertrauen ist besonders bei der Planung des Programm­ablaufs zu spüren. „Wir wissen nicht, ob und wer überhaupt eine Büttenrede hält“, erklärte Gertrud Koenen. Doch wie in den vergangenen Jahren konnte sie sich wieder auf die Spontaneität der Möhnen St. Mariens verlassen. Ob auf Platt oder in Reimform, über die Wallfahrt oder Ehemänner, ja auch wichtige Themen wie der Verlust der Unschuld oder die Plagen eines XXL-Mannequins, alles wurde angesprochen und mit lustigen Anekdoten ins rechte Licht gerückt.

Die sich abwechselnden Büttenrednerinnen Liesel Bay, Maria Haesters, dat Kathrinschen, Gertrud Koenen, Maria Verhülsdonk und Martha Winkels sorgten für ein gutes Training der Lachmuskeln. Arm- und Beinmuskeln wurden dann beim Schunkeln auf Trab gehalten. Die speziell für diesen Morgen gegründete Band – bestehend aus Anton Koppers sowie Dominik und Hubert Lemken – sorgte ebenfalls für gute Stimmung. „Wir haben bereits Karten für 2021 geordert“, sagte eine Weselerin.

APH und Katzenhilfe erhalten Spende

Seit einem Vierteljahrhundert arbeitet Jolanda Blijenberg (3. v. links) mit ihrem Team im Physio Center Uedem – und ebenso lange schon spendet das Physio Center zum Ende eines Jahres an gemeinnützige Einrichtungen. Nun überreichte das Physio-Team eine Summe von insgesamt 1300 Euro an zwei ehrenamtlich aktive Organisationen: Die in Kevelaer ansässige Stiftung Aktion pro Humanität (APH) und die Katzenhilfe Uedem e.V.

„Mit unserer Spende möchten wir die ehrenamtliche Stiftungs- und Tierschutzarbeit würdigen und auch ein stückweit sichern”, erklärt Jolanda Blijenberg. „Wir werden die Spende für unsere Waisenhäuser in Benin einsetzen”, so Dr. Elke Kleuren-Schryvers (links) für die Aktion pro Humanität. „Wir können damit dauerhaft 10 bis 12 Vollwaisen in einer Familie unterbringen – inklusive der Schul- und Berufsausbildung des Kindes. Das wird durch den Einsatz einer Pflegemutter in einer der Waisenhäuser möglich. Hier leben Jungen und Mädchen im Alter zwischen drei und elf Jahren zusammen in einer Familie. Hierdurch wird der Start ins Leben für wenigstens diese Kinder erleichtert.”

Eine glückliche Miene war auch bei Hannelore Peters (5. v. links) von der Katzenhilfe Uedem e.V. zu sehen: „Wir setzen das Geld ein für die vielen Katzenbabys, die abgegeben oder sogar ausgesetzt werden wie Simon und Simba oder Kasper-Mo. Die Katzenbabys werden medizinisch untersucht, geimpft, gepflegt und dann sorgfältig vermittelt.” Die Spendenübergabe war der Abschluss des Jubiläumsjahres des Physio Centers Uedem.     

Das Corona-Virus hat NRW erreicht

Gestern ist passiert, was Epidemiologen nur für eine Frage der Zeit hielten: Auch in Nordrhein-Westfalen ist der erste Fall einer Infektion mit jenem Coronavirus aufgetreten, das die Atemwegserkrankung Covid-19 verursacht. Gleichzeitig mehren sich die Länder, die das Virus erreicht hat. Was bedeutet das? Das KB hat zusammengefasst, was die Wissenschaft bislang über den Erreger und die Krankheit weiß.

Was ist Covid-19?

Covid-19 ist der Name für eine neue Atemwegserkrankung, die durch das Coronavirus Sars-CoV-2 hervorgerufen wird. Coronaviren sind auch für SARS und MERS verantwortlich, weshalb Epidemiologen den Ausbruch in China von Anfang an aufmerksam verfolgt haben.

Wie äußert sich Covid-19?

Die Ausprägung reicht von milden Erkältungssymptomen bis zur lebensgefährlichen Lungenentzündung.

Wie ansteckend ist Covid-19?
Anders als bisherige Coronaviren, die sich in den tiefen Bereichen der Lunge vermehren, vermehrt sich der Erreger von Covid-19 auch im Rachenraum. Das erleichtert eine Tröpfcheninfektion auch ohne direktes Anhusten. Hinzu kommt die Schmierinfektion über kontaminierte Oberflächen.
Das neue Virus hat nach bisheriger Einschätzung eine Reproduktionszahl R0 zwischen 2 und 3 und ist damit weniger ansteckend als SARS. Allerdings beträgt die Inkubationszeit, in der ein Infizierter ansteckend ist, zwei bis 14 Tage. Dadurch verbreitet sich der Erreger dennoch schneller als bei SARS. Zudem gibt es Hinweise – aber noch keine belastbaren Beweise –, dass Infizierte bereits ansteckend sind, bevor sie sichtbare Symptome aufweisen.

Wie verbreitet ist das Virus bereits?
Offiziell sind derzeit mit rund 80.000 Menschen in China ähnlich viele Personen erkrankt wie in dieser Saison bislang in Deutschland an der Grippe. Hinzu kommen rund 2.500 weitere Fälle in mehr als 30 Ländern. Die tatsächlichen Fallzahlen könnten jedoch höher liegen, da Patienten mit milden Symptomen vielleicht gar keinen Arzt aufsuchen oder nicht entsprechend getestet werden. Derzeit gilt eine massive Ausbreitung in Deutschland aufgrund der Schutzmaßnahmen unter Experten als unwahrscheinlich.

Wie gefährlich ist Covid-19?
Die neue Krankheit ist definitiv weniger tödlich als ihre Verwandten SARS und MERS, an denen jeder Zehnte bzw. jeder Dritte starb. Belastbare Zahlen gibt es für Covid-19 noch nicht. Frühe Daten deuteten darauf hin, dass vier Prozent der Infizierten an der Krankheit sterben. Beim ersten Ausbruch waren jedoch vor allem Krankenhauspatienten, also Personen mit Vorerkrankungen betroffen. Seitdem sinken die Schätzungen. In China starben demnach bislang 2,3 Prozent der Erkrankten. Da jedoch die Zahl der Infizierten aus den oben genannten Gründen vermutlich deutlich höher ist als offiziell erfasst, dürfte die wahre Quote noch niedriger liegen. Außerhalb Chinas beträgt die Sterblichkeitsquote derzeit ein halbes Prozent. Viele Experten gehen davon aus, dass selbst das zu hoch angesetzt sein könnte. Damit läge Covid-19 nur noch im Bereich der saisonalen Grippe.
Was sich bislang abzeichnet, ist zudem, dass vor allem alte Menschen stärker gefährdet sind sowie Personen mit Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden oder Krebs. Männer scheinen außerdem heftiger zu erkranken als Frauen.

Wird es einen Impfstoff oder ein Medikament gegen Covid-19 geben?
Daran arbeiten eine Reihe von Firmen intensiv. Allerdings dauerte es bei SARS 20 Monate, bis der erste potenzielle Impfstoff bereit war für klinische Studien. Neue Verfahren und die Erfahrungen mit SARS und MERS könnten die Entwicklung auf wenige Monate verkürzen. Andere Firmen testen, ob ihre antiviralen Wirkstoffe gegen das neue Virus helfen. Ob jedoch ein Präparat rechtzeitig für die aktuelle Epidemie den Markt erreicht, ist zweifelhaft.

Wie kann ich mich schützen?
Hier gelten vor allem dieselben Grundregeln wie generell zur Grippe-Zeit: Zu Hause als erstes die Hände mit Seife waschen. Keine Hände schütteln oder andere Leute umarmen. Einen Meter Abstand von anderen Personen halten und Orte mit vielen Menschen meiden. Selbst nur ins Papiertaschentuch oder die Armbeuge husten oder niesen. Nicht sich selbst ins Gesicht fassen. Unterwegs ein Desinfektionsmittel mitführen.

Sollte ich eine Atemschutzmaske tragen?
Atemschutzmasken sind nur für medizinisches Personal angeraten oder für erkrankte Personen, die andere schützen wollen. Einwegmasken werden zudem vom Atem schnell feucht und verlieren dann ihre Schutzwirkung. Ihr Nutzen als Infektionsschutz im Alltag ist zumindest umstritten. Davon ab sind Atemschutzmasken derzeit vielerorts ausverkauft oder nur zu Wucherpreisen erhältlich.

Ist es an der Zeit, sich zu Hause einzubunkern?
Während Hamsterkäufe übertrieben sind, könnte es sinnvoll sein, zumindest Vorräte zu Hause zu haben, um im Notfall 14 Tage nicht einkaufen zu müssen. Praktisch sind Produkte, die man kontinuierlich konsumiert und immer wieder auffüllt, solange kein Ernstfall eintritt. Toilettenpapier nicht vergessen.

Was sollte ich tun, wenn ich glaube infiziert zu sein?
Wer aus einer Region mit Ausbruch der Krankheit zurückkehrt und Erkältungssymptome entwickelt, sollte seinen Arzt telefonisch darüber informieren und nicht einfach in die Sprechstunde kommen. Der Arzt wird die Diagnose unter entsprechenden Schutzmaßnahmen vornehmen, um sich und andere Patienten nicht zu gefährden.

Bin ich nach überstandener Infektion immun?
Aus China gibt es erste Hinweise, dass jemand, der die Krankheit überstanden hat, nicht immun ist, sondern erneut erkranken kann. Das ist jedoch eine vorläufige Einschätzung.

Außerdem gibt es weitere Informationen beim Robert-Koch-Institut und bei der Weltgesundheitsorganisation (Englisch).

Posten wird neu besetzt

Im Marienhospital Kevelaer gibt es einen Chefarztwechsel: Dr. Detlef Attig (65), leitender Arzt der Klinik für Allgemeinchirurgie, Koloproktologie und minimalinvasive Chirurgie, geht Ende Februar 2020 in den Ruhestand. Für ihn übernimmt Dr. Frank P. Müller (57), bereits seit April 2019 Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und spezielle Viszeralchirurgie im Wilhelm-Anton-Hospital Goch. „Dr. Attig hat die chirurgische Versorgung im Marienhospital gemeinsam mit seinem hochqualifizierten Team in den vergangenen zehn Jahren maßgeblich geprägt“, so Holger Hagemann, Geschäftsführer des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums.

Zu den am häufigsten behandelten Leiden der chirurgischen Klinik im Marienhospital zählen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, des Enddarms und der Schilddrüse sowie Leisten-, Bauchdecken- und Narbenbrüche (Hernienchirurgie). Patienten profitieren dabei von den großen Fortschritten auf dem Gebiet der minimalinvasiven Chirurgie: Viele der Operationen werden mit kleinen Schnitten durchgeführt.

Zwei Kliniken geleitet

Holger Hagemann: „Mit Dr. Müller übernimmt nicht nur ein erfahrener Operateur, sondern auch ein Organisationstalent.“ Als Chefarzt hatte der international anerkannte Spezialist bis 2019 im Ruhrgebiet zwei Kliniken standortübergreifend geleitet. Er gehört zu Deutschlands Top-Medizinern im Bereich „Hernienchirurgie“. Das Magazin „Focus Gesundheit“ listet ihn Jahr für Jahr in seiner Ärzteliste.

„Schubladendenken gibt es für mich nicht. Die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams ist für den Erfolg unserer Medizin essenziell“, erklärt Müller. Seine medizinischen Schwerpunkte sind die onkologische, minimal-invasive und endokrine Chirurgie sowie die Proktologie. Auch die Chirurgie der Bauchspeicheldrüse und der Speiseröhre gewinnt durch den Experten regional an Bedeutung: Als Teil des interdisziplinären onkologischen Zentrums am Wilhelm-Anton-Hospital Goch konnten Müller und sein Team die Mindestmengen in der Pankreas- und Ösophaguschirurgie im vergangenen Jahr übertreffen. Von dieser Expertise sollen auch die Patienten des Marienhospitals in Kevelaer zukünftig profitieren können.