Beim Karneval Kraft tanken für die kommende Fastenzeit

Pünktlich um 9.11 Uhr ergriff Gertrud Koenen im Petrus-Canisius-Haus das Wort. Sie begrüßte 150 Möhnen aus Kevelaer und Umgebung zum Möhnefrühstück der kfd St. Marien Kevelaer. Auch von der gönne Kant aus Wesel waren einige Jecke angereist. Neben selbstgebackenem Schwarzbrot und Krinteweck gab es eine reichhaltige Auswahl am Büfett. Bereits während des Frühstücks sorgte Monika Voß mit schönen Liedern und einigen Dönches für gute Stimmung.

Das ehrenamtlich arbeitende kfd-Team – bestehend aus Maria Haesters, Gertrud Koenen, Waltraud Lemken, Elke Manders und Edith Willemsen – sorgte mit tatkräftiger Unterstützung dafür, dass es den Gästen an nichts fehlte. Unter den Helfern waren auch Männer zu finden, die sich an diesem Morgen um die schweren Dinge wie Getränkekästen und Sektkartons kümmerten.

Mit Pauken und Trompeten zogen sie ein

Kurz nach 10 Uhr, vor dem offiziellen Rathaussturm, zogen mit Pauken und Trompeten die Swingies samt Festkettenträger, VFR-Garde und Kinderprinzenpaar ins Petrus-Canisius-Haus ein. Prinzessin Milla und Prinz Lasse erfreuten die Möhnen mit lustigen Versen, sehr souverän und professionell. Das ganze Gefolge kam vom Priesterhaus, wo es versucht hatte, die Geistlichkeit einzufangen. Pfarrer Kauling befand sich jedoch in einer Rehamaßnahme und Kaplan Schwerhoff auf Fortbildung. So hatte Dr. Bastian Rütten das Vergnügen.

Dieser griff die Gelegenheit beim Schopf und nutzte die Kanzel bzw. die Bütt, um einiges aus dem Nähkästchen des Priesterhauses zu erzählen. Gekonnt und mit hintergründigem Humor erfuhren die Damen im Saal viel Neues von den Herren im Talar. Auch machte Rütten deutlich, wie wichtig die Freude und die Heiterkeit für die kommenden Tage der Fastenzeit sind. Später lüftete Edmund, der Kirchenschweizer, weitere Geheimnisse aus den heiligen Hallen.

Über die Wallfahrt und die Ehemänner

Markant an diesem Möhnefrühstück ist stets die Nähe zur Kirche. Das Gottvertrauen ist besonders bei der Planung des Programm­ablaufs zu spüren. „Wir wissen nicht, ob und wer überhaupt eine Büttenrede hält“, erklärte Gertrud Koenen. Doch wie in den vergangenen Jahren konnte sie sich wieder auf die Spontaneität der Möhnen St. Mariens verlassen. Ob auf Platt oder in Reimform, über die Wallfahrt oder Ehemänner, ja auch wichtige Themen wie der Verlust der Unschuld oder die Plagen eines XXL-Mannequins, alles wurde angesprochen und mit lustigen Anekdoten ins rechte Licht gerückt.

Die sich abwechselnden Büttenrednerinnen Liesel Bay, Maria Haesters, dat Kathrinschen, Gertrud Koenen, Maria Verhülsdonk und Martha Winkels sorgten für ein gutes Training der Lachmuskeln. Arm- und Beinmuskeln wurden dann beim Schunkeln auf Trab gehalten. Die speziell für diesen Morgen gegründete Band – bestehend aus Anton Koppers sowie Dominik und Hubert Lemken – sorgte ebenfalls für gute Stimmung. „Wir haben bereits Karten für 2021 geordert“, sagte eine Weselerin.