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Wans für Ausstellung in Estland ausgewählt

Noch bis zum 30. August zeigt der Verband der europäischen Aquarellmalervereine (ECWS) in Haapsalu, etwa eine Autostunde von der Hauptstadt Tallinn entfernt, eine Ausstellung mit Arbeiten von 176 ausgewählten Malern.
Wegen ihres romantischen Charakters und der vielen Wasserläufe wird die kleine Stadt in Estland auch das „Venedig an der Ostsee” genannt. Seit Anfang August ist sie Veranstaltungsort der großen Ausstellung der European Confederation of Watercolour Societies.
Jetzt nach den ersten beiden Wochen wurde nicht nur das damit verbundene Symposium eröffnet, sondern auch die Ausstellung mit einer offiziellen Feier der Öffentlichkeit vorgestellt. In der städtischen Galerie im Cultural Center Haapsalu sind nun die Werke der 14 europäischen Verbände im jeweiligen Format 70 x 50 cm zu sehen, eine Malerei von jedem der beteiligten Künstler.
Vom deutschen Verband der Aquarellkünstler mit über dreihundert Mitgliedern (German Watercolour Society/Deutsche Aquarell Gesellschaft – GWS/DAG) erfuhr der Kevelaerer Künstler Paul Wans bereits im März, dass er neben neun anderen Aquarellmalern von der entsprechenden Jury ausgewählt worden ist, um im August Deutschland bei der ECWS-Show 2019 zu vertreten.
Daneben werden auch Malereien zum Beispiel von den Verbänden in Italien, Spanien, Frankreich, Belgien, Polen, Irland oder auch vom nordischen Verband der Vereine in Schweden, Island, Dänemark, Norwegen und Finnland ausgestellt.
Ein bestimmtes Thema war nicht vorgegeben. Somit ist es eine interessante Ausstellung mit Arbeiten zu sehr unterschiedlichen Motiven und Aquarelltechniken. Von Paul Wans wurde ein Aquarell aus seiner neunteiligen Serie „Rindergehacktes/Ground Beef ” ausgewählt.
Zu sehen in der Städtischen Galerie im Cultural Center Haapsalu, bis 30. August, täglich 12 bis 18 Uhr. Infos: www.ecws.eu, www.wanskunst.de.

Yoshi Yamauchi und ihr Werk als Malerin

Mit einer Einzelausstellung unter dem Titel LEBENsLINIEN würdigt die wort.werk-Galerie in Kevelaer das Werk der Malerin Yoshi Yamauchi, die kürzlich das 80. Lebensjahr vollendet hat. Von ihrem Geburtsort in Japan führte der Weg der international in Ausstellungen und Sammlungen vertretenen Künstlerin über verschiedene Schaffensperioden bis an den Niederrhein, wo sie schließlich in Kevelaer vor vielen Jahren ihre zweite Heimat fand.

In Tokio studierte Yoshi Yamauchi zunächst Öl- und Freskomalerei sowie Mosaikgestaltung. Sie war an bedeutenden Architekturprojekten beteiligt, darunter Mosaike für das Olympiastadion in Tokio und für die Verkündigungskirche in Nazareth. Sie wirkte einige Jahre in Venedig und trat schließlich 1974 eine Stelle als Glasmalerin bei der Firma Derix an. Während dieser Zeit und noch verstärkt nach ihrer Pensionierung 1999 schuf sie eigene Werke, die im In- und Ausland zu sehen waren.

Als Glaskünstlerin ist Yoshi Yamauchi weithin bekannt. Nachdem dieser Aspekt ihres Schaffens bereits im Fokus einer früheren Präsentation in der wort.werk-Galerie an der Busmannstraße gestanden hat, liegt der Akzent nun auf ihrem Werk als Malerin. So dürfte die Einzelausstellung vom 23. August 2019 bis Ende September selbst für Kenner der Kevelaerer Kunstszene noch die eine oder andere Entdeckung bereithalten.

Zur Vernissage am Freitag, 23. August 2019, ab 19 Uhr, gestalten Wies Kuyers und Rainer Heeke eine Collage aus Texten und Tönen über Leben und Werk der Künstlerin und ihren Weg von Japan nach Kevelaer.

Seine Kunst lebt weiter

Am 14. Juli 2019 ging die Sonderausstellung zu Friedrich Stummel und seiner Künstlerschule im Kevelaerer Museum zu Ende. Am 16. September 2019 jährt sich der Todestag des großen Kevelaerer Künstlers zum 100. Mal. Grund genug für das Kevelaerer Blatt, auch einmal ausführlich auf das Leben und Wirken dieses für Kevelaer so bedeutenden Künstlers zu schauen…

Nicht nur die Friedrich-Stummel-Straße erinnert an den wohl größten Künstler der Marienstadt. Die Gnadenkapelle und die Marienbasilika Kevelaer sind bis heute sprechende Zeugnisse für dieses Ausnahmetalent. Gemeinsam mit seinem Schülerkreis hat Stummel Kevelaer künstlerisch seinen Stempel aufgedrückt und mit dazu beigetragen, dass Kevelaer heute eine Stadt von Kunst und Kultur ist.

Geboren ist Friedrich Stummel am 20. März 1850 in Münster. Seine Mutter unterhielt zunächst in Münster ein Mode-Atelier, das sie aber noch in den 1850er Jahren aufgab. Sein Vater eröffnete ein fotografisches Geschäft, allerdings mit wenig Erfolg, sodass er es aufgab. In Münster besuchte Stummel zunächst die Domschule, später das Gymnasium in Osnabrück. Obwohl er begabt war, brach er mit 16 Jahren die Schulausbildung ab und ging an die Kunstakademie in Düsseldorf. Seine Eltern und zwei Schwestern folgten ihm bald nach.

Eine Schule der Not”

Schon als junger Mann war Stummel vor die schwierige Aufgabe gestellt, seinen eigenen Lebensunterhalt und den seiner Familie zu bestreiten. Neben dem Studium verdiente er sich Geld durch Privatunterricht, durch Anfertigen von Zeichnungen und Farbskizzen für Modezeitungen und durch das Bemalen von Spazierstöcken. Diese Jahre schildert er später als eine Zeit „fürchterlichster Not“ und „eine Schule der Not“, die ihn formte.

Künstlerische Feinarbeit. Foto: DdB

Nach Abschluss der Akademieausbildung erhielt er weiteren Unterricht von Professor Eduard von Gebhardt. „Was ich kann, verdanke ich Gebhardt“, sollte er später über seinen Lehrer schreiben. In Düsseldorf gehörte er einem Kreis von Malerfreunden an, leitete einen Kirchenchor und konnte sich durch den Verkauf erster Malereien einige Kunstreisen ermöglichen, die ihn auch ins Ausland führten.

Sein Hauptziel wurde bald Italien. Mehrmals ging er zu Fuß über die Alpen. Leidenschaftlich vertiefte er sich in die mittelalterliche Kunst und skizzierte eifrig, was er alles sah. Sein späterer Förderer, Dechant van Ackeren, sagte über ihn, es gebe in Deutschland wohl kaum eine Kirche mit Kunstschätzen, die Stummel nicht gesehen und studiert hätte.

Mit 29 Jahren hatte er schließlich seine Ausbildung beendet. Er ging zunächst nach Berlin, wo er jedoch nicht glücklich wurde. An seinen Freund Wolff, der Vikar in Kalkar am Niederrhein war, schrieb er, Berlin sei wie eine „öde Wüste“ und er halte es hier nicht länger nicht aus. Ganz direkt fragte er Wolff in seinem Brief, ob er nicht eine Kirche wüsste, die er ausmalen könne. Joseph van Ackeren, Pfarrer von Kevelaer, kam dies zu Ohren. Da dieser für die seit 20 Jahren fertige Marienkirche, deren Wände und Gewölbe noch in kahlem Grau dastanden, eine künstlerische Ausstattung wünschte, lud er Stummel nach Kevelaer ein.

Ein Atelier im Priesterhaus

1880 durfte er an einer kleinen Wandfläche der Beichtkapelle eine Probemalerei machen. Einberufene Kunstexperten beurteilten dieses Probebild so gut, dass Stummel den Auftrag erhielt, zunächst die Beichtkapelle auszumalen. Zunächst aber wollte Stummel noch einmal nach Italien reisen und kehrte erst mit vollen Skizzenmappen nach Monaten heim. Im Priesterhaus wurde ihm ein Atelier zugewiesen. Nach zwei Jahren kaufte er sich ein Haus, nur wenige Meter vom Kapellenplatz entfernt. Er ließ an sein Wohnhaus ein Atelier anbauen und rief dann seine Familie nach Kevelaer.

Stummels Kunst prägt Kevelaer. Foto: DdB

Stummel bekam schließlich den Auftrag, die Marienbasilika, die Beichtkapelle und die Gnadenkapelle auszumalen. Dies war der größte Auftrag seines Lebens, an dem er von 1880 bis zu seinem Lebensende 1919 arbeitete. In Kevelaer errichtete er auch eine Werkstatt mit einem eigenen Schülerkreis. Neben Wandmalereien fertigte er viele Glasmalereien an.

Der Auftrag aus Kevelaer hat aus dem einst in Berlin unglücklichen Menschen einen führenden Kirchenmaler gemacht und Kevelaer in künstlerischer Hinsicht herausgehoben. Später eröffnete er in der Gelderner Straße 29 ein Atelier. Das Atelier Stummel wurde zu einem Großunternehmen für kirchliche Kunst. Stummel nahm bald auch größere auswärtige Aufträge an.

59 Schüler sind bekannt

Einer seiner Schüler, Heinrich Derix, schrieb über ihn: „Stummel gab sich die größte Mühe, seine Schüler zu tüchtigen Künstlern heranzubilden und zu braven Menschen zu erziehen. Die Tagesarbeit war sehr lang und fiel anfangs recht schwer. Sie begann morgens um halbacht Uhr und dauerte, ohne Pause, bis zwölf Uhr, dann von halbzwei bis vier Uhr und von halbfünf bis sieben Uhr. Abends um acht Uhr wurde weiter gearbeitet bis halbzehn, doch konnte in diesen letzten Stunden jeder sich nach Belieben beschäftigen mit Zeichnen oder Lesen. Auch wurden dann durch die Schüler Vorlesungen gehalten, zuweilen auch durch Herrn Stummel selbst.“ Die Zahl der Schüler nahm schnell zu. Insgesamt sind 59 Stummelschüler bekannt.

1890 heiratete Stummel die 17 Jahre jüngere Helene von Winckler (1867–1937). Wie diese schrieb, seien die Kevelaerer „allzu sehr geneigt, alles an mir scharf und erbarmungslos zu kritisieren“ und „wenn ich mit meinem Mann zusammen ausging, dann stürzten die Leute ans Fenster, um sich Stummels Frau anzusehen“.

Vier gemeinsame Kinder

Helene Stummel entwickelte bald selbst künstlerische Fähigkeiten und errang eine führende Stellung in der Paramentenstickerei. Das Künstler-Ehepaar bekam vier Kinder: Josef, Maria, Ludwig und Fritz. Über den Charakter von Friedrich Stummel schrieb sein Sohn Ludwig: „Er war eine einzigartige, tief-fromme Künstlerseele mit einer außerordentlichen Freude an allen kleinen und großen Wundern der Natur und mit einer ungewöhnlichen Güte, Hilfsbereitschaft und Ausstrahlung auf seine gesamte Umgebung.“

Am 16. September 1919 erlag Friedrich Stummel einem Schlaganfall. Er war 69 Jahre alt. Seine letzte Ruhe fand er, wenige Schritte von seinem Atelier entfernt, auf dem Kevelaerer Friedhof.

Grab der Familie Stummel. Foto: DdB

Leider sind Stummels Malereien und Glasfenster der Beichtkapelle nicht mehr erhalten. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges erlitt die Beichtkapelle Luftdruckschäden. Die Fenster gingen kaputt und auch die Malereien wurden durch eindringende Feuchtigkeit so zerstört, dass sie nicht erhalten werden konnten. Sie wurden weiß übertüncht. Dargestellt waren das Jüngste Gericht, Evangelische Parabeln, die vier letzten Dinge (Tod, Gericht, Himmel und Hölle) und die Apokalyptischen Reiter.

Großartigste Schöpfungen der kirchlichen Monumentalmalerei

Auch in der Marienbasilika gingen alle Fenster, die Stummel und seine Schüler geschaffen hatten, durch Kriegsschäden verloren. Doch die in der Marienbasilika und Gnadenkapelle erhaltenen Malereien Stummels gehören zu den großartigsten Schöpfungen der kirchlichen Monumentalmalerei an der Wende zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert. Sein Bildprogramm fußt auf dem Begriff der „biblia pauerum“ (Armenbibel) und offenbart seine große Bibelkenntnis, seine Kunstfertigkeit und Frömmigkeit.

In seinem Sterbebild hieß es: „Unermüdlich ist er sein Leben lang zur Ehre Gottes tätig gewesen, indem er seine ganze Arbeit und sein hohes künstlerisches Können in den Dienst dieser einen Aufgabe stellte. Mit frommer und gläubiger Seele versenkte er sich immer wieder in die großen und heiligen Gedanken, die er künstlerisch gestalten wollte, und dadurch ist das, was er in zahlreichen Kirchen und Domen schuf, nicht nur echte, sondern auch tief-fromme Kunst geworden. Überraschend war die Vielseitigkeit seines Wissens, das sich auf alle Kunstgebiete erstreckte. Durch sein Können und Wissen bedeutend, war er als Mensch von gewinnender und selbstloser Güte und Bescheidenheit.“

Ein Leben lang Künstlerin

„Innerlich hatte ich schon entschieden, dass ich nach Japan zurückgehe“, erklärt Yoshi Yamauchi, in welcher Situation sie sich vor über 30 Jahren befand, nachdem sie fürs Arbeiten aus Japan nach Deutschland gekommen war. Doch sie blieb. Und sie arbeitete insgesamt 25 Jahre bei der Glasmalerei Derix in Kevelaer. Ab nächsten Monat stellt sie sogar einige Werke in einer Einzelausstellung zur Schau.

In jungen Jahren studierte Yoshi Kunstmalerei in Tokyo an einer Kunsthochschule. In Berührung mit der Malerei kam sie durch ihren Onkel. „Mein Onkel war auch Maler“, berichtet Yoshi. Außerdem habe er verschiedene Illustrationen für Zeitungen angefertigt. „Jeden Tag habe ich seine Illustrationen gesehen. Da war ich auch mächtig stolz drauf“, erinnert sich die 80-Jährige zurück. Trotz der Sorge ihrer Mutter, dass man mit Malerei keine gute Zukunft hätte, entschied Yoshi sich, ihren Weg zu gehen.

Während ihres Studiums und danach arbeitete sie unter anderem an Mosaikarbeiten im Olympischen Stadion in Tokyo mit und fertigte viele eigene Arbeiten an. Im Anschluss verbrachte sie Zeit in Venedig. Im Jahr 1967 kam Yoshi im Alter von 28 Jahren nach Kevelaer und absolvierte ein viermonatiges Praktikum bei der Glasmalerei Derix. Der Kontakt entstand durch einen Musiker, den sie auf einem Flug von Tokyo nach Venedig kennenlernte. „Malen konnte ich ja. Da habe ich richtig in der Auftragsarbeit mitgearbeitet“, blickt Yoshi zurück.

Nach ihrem Praktikum verbrachte sie erneut ein Jahr in Venedig, um einen Auftrag zu erledigen. In dieser Zeit fertigte sie ein sechs Meter hohes Mosaik an. „Ein Maler wollte mich als Assistentin haben“, erzählt die Malerin. Aber sie entschied sich 1968, nach Japan zurückzukehren. „Genau zwei Jahre war ich in Europa – Venedig und Kevelaer.“ In Japan arbeitete sie unter anderem an einem Klosterfenster in Mosaikart und an Fresko-Deckenmalereien. Zu der Zeit habe man von diesen Arbeiten noch gut leben können, sagt Yoshi.

Länger geblieben als geplant

„Dann kam zufällig die Anfrage aus Kevelaer, ob ich in der Basilika ein Fenster machen kann“, erzählt die 80-Jährige. „Ich habe so an zwei bis drei Jahre gedacht, aber irgendwie bin ich hängen geblieben“, lacht sie. In Kevelaer hat sie dann in der Glasmalerei Derix gearbeitet und dort unter anderem Fenster in der Basilika nach einem Stummel-Entwurf angefertigt.

1999 legte Yoshi im Alter von 60 Jahren ihre Arbeit nieder. „Von da an habe ich hin und wieder mitgeholfen“, sagt die Künstlerin. Außerdem war sie in der Künstlergruppe „Binnenheide“ „sehr aktiv. Wir haben zwei Mal im Jahr eine Ausstellung gemacht“, berichtet Yoshi. Seit 15 Jahren hält sich die 80-Jährige mit Yoga und Walking fit. Alle eineinhalb Jahre geht sie ihre Familie in Japan für mehrere Wochen besuchen. „Eine Woche gehe ich immer auf Reisen“, berichtet Yoshi. So reiste sie zum Beispiel nach Peru oder Syrien.

Am 15. Juli 2019 wurde Yoshi 80 Jahre alt. Sie feierte ihren Geburtstag im Goldenen Löwen in Kevelaer mit 60 Gästen. „Es war richtig schön. Wir hatten eine richtig gute Stimmung“, sagt die 80-Jährige und lächelt beim Gedanken an die Feier.

Über das Leben und ihre Werke

Am Freitag, 23. August 2019, startet die Ausstellung „Lebenslinien“ über Yoshi Yamauchi und ihr Werk als Malerin in der wort.werk-Galerie in Kevelaer, Busmannstraße 28. Die Ausstellung endet am Samstag, 28. September 2019. Zur Vernissage am 23. August 2019 ab 19 Uhr gestalten Wies Kuyers und Rainer Heeke eine Collage aus Texten und Tönen über Leben und Werk der 80-jährigen Künstlerin und ihren Weg nach Kevelaer.

APH lädt ins Atelier

Vielfältig, bunt und abwechslungsreich – so präsentiert die „Aktion pro Humanität“ aus Kevelaer ihre Friedensaktionen, die allesamt unter dem Motto stehen: Eintreten für Toleranz, Frieden, Achtsamkeit und Freimut.
Am Sonntag, 21. Juli, ist die Friedensaktion beim Bildhauer Christoph Wilmsen-Wiegmann in Kalkar-Appeldorn im Atelier Niederheeshof an der Marienbaumer Straße 118 in 47546 Kalkar zu Gast. Der Künstler öffnet ab 14 Uhr (bis 17 Uhr) seine Ausstellungsräume und berichtet von seinen Steinreisen und Begegnungen mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturräumen in Europa und Nordafrika und zeigt auf, welche Bedeutung Skulpturen und Steinsetzungen im privaten und öffentlichen Raum haben.
Musik und Gespräche bilden den Rahmen für eine Lesung aus den Werken des kamerunischen Historikers und Politikwissenschaftlers Achille Mbembe, der als einer der bedeutendsten Vertreter postkolonialen Denkens gilt. Er sagt: „Europa darf Diktatoren nicht länger Geld dafür zahlen, dass sie Lager errichten, um Migration zu verhindern – und das auch noch Entwicklungshilfe nennen.“ Einer, für den die entscheidende Frage ist, wenn es um das Thema Migration geht: „Sind wir bereit, diesen Planeten zu teilen?“
Kurzfilm-Präsentationen finden ebenso Raum an diesem Nachmittag. Die Aktion pro Humanität wird mit Bildern und Berichten von ihrer Arbeit in ihren Einsatzländern berichten.
„Es ist das humanitäre Wirken, gemeinsam mit so vielen Menschen am Niederrhein – Förderer und Spender – das die Bedeutung des Themas Menschenwürde, Toleranz, Gerechtigkeit, interreligiöser Dialog, Solidarität und Frieden immer wieder aktualisiert“, so APH-Vorsitzende Dr. Elke Kleuren-Schryvers.

Wenn Bilder den Weg kreuzen

Die Open-Air-Ausstellung „Kunst Kreuz(t)weg“ erfreut Besucher und Kevelaerer gleichermaßen. Ein Großteil der beim „1. Internationalen Madonnari-Festival“ entstandenen Kunstwerke säumt den Kreuzweg.
Immer wieder trifft man auf Kunstinteressierte, die einzeln oder auch in Gruppen vor den großformatigen und teils farbenfrohen Bildern ins Gespräch kommen oder diese im Stillen auf sich wirken lassen. Seit Mitte Juni holen zwei weitere Madonnari-Bilder die Bewohner und Besucher im Klostergarten ab. So wird eine Verbindung zur Ausstellung „Kunst Kreuz(t)Weg“ geschaffen.
Auftakt für die Erweiterung der Ausstellung, die mit dem Beginn der Wallfahrtszeit 2019 Pilger, Besucher und Kevelaerer in den Bann zieht, war der „Tag der offenen Tür“ im Klostergarten.
„Wir sind den Verantwortlichen im Klostergarten sehr dankbar, dass durch die Platzierung der Bilder im Kreuzgang der Anlage weiteren Besuchern der Zugang zur Ausstellung und damit das Interesse am ‚Internationalen Madonnari-Festival‘ 2019 ermöglich wird“, so Bernd Pool für die Wallfahrtsstadt Kevelaer, die als Veranstalter in enger Zusammenarbeit mit der künstlerischen Leiterin Frederike Wouters von Freddart Streetpainting und der Wallfahrtsleitung für die Ausrichtung des diesjährigen Festivals verantwortlich ist. In der Zeit vom 20. bis 22. September werden 20 internationale Künstler das Forum Pax Christi zur Open-Air-Werkstatt ihrer Arbeit machen.
Vergängliche Kunst verändert sich
„Kunst Kreuz(t)weg“ ist die Ausstellung überschrieben, die bewusst die Symbiose von Ort und Kunstobjekten eingeht. Die Kunstwerke werden hier den Witterungseinflüssen ausgesetzt; die „vergängliche Kunst“ verändert sich in Form und Struktur, verblasst und verwischt und ist letztendlich vergänglich, ebenso, wie sich „Straßenmalkunst“ dem Betrachter präsentiert.
Sowohl die angelegte Grünanlage inmitten des Kreuzganges im Klostergarten als auch der Kreuzweg geben Möglichkeiten der Begegnung mit christlicher Kunst. Der Betrachter hat hier die erforderliche Weite, kann Abstand und Nähe zu den Madonnari-Kunstwerken selbst bestimmen. Der Weg lädt gleichermaßen zu Ruhe und Entspannung ein, gibt aber auch interessierten Gruppen die Möglichkeit, über die Madonnari-Kunst ins Gespräch zu kommen.
Mit der Ausstellung „Kunst Kreuz(t)weg“ machen die Veranstalter bereits heute auf das „Internationale Madonnari-Festival“ vom 20. bis 22. September 2019 aufmerksam und orientieren sich gleichwohl am Leitfaden „Gesund an Leib und Seele“. Neben den sportlichen Angeboten der „Atempause im August“ bietet die Ausstellung eine „Auszeit vom Alltag“ und folgt dem Gedanken „Zeit für mich“.
„Kevelaerer Einzelhändler oder Gastronomen, die an einer zeitweisen Präsentation der Madonnari-Bilder interessiert sind, sollten sich beim Stadtmarketing melden“, so der Aufruf der Wallfahrtsstadt Kevelaer. Weitere Bilder könnten so den Weg der Besucher auch in der Innenstadt „kreuzen“. Mit dem Klostergarten in Kevelaer hat das Stadtmarketing Kevelaer bereits einen weiteren Partner für die Ausstellung und damit für die Bewerbung des Festivals finden können.

Eine spannende Spurensuche

Die „wort.werk“-Galerie in der Busmannstraße bezieht ihre Qualität daraus, dass sie auf komprimiertem Raum Kunstwerke interessanter Maler, Bildhauer und anderer Kreativer zeigt und sich in entspannt-kleiner Runde interessanten Literaten und historischen Geschichten zuwendet. An diesem Abend lag der Fokus auf der „literarischen“ Seite, denn Galerie-Inhaberin Eva-Maria Zacharias hatte sich zum wiederholten Mal die Düsseldorfer Schauspielerin, Dramaturgin und Übersetzerin Barbara Engelmann eingeladen, die diesmal die Rolle als Erzählerin vor einem Dutzend interessierter Zuhörer übernahm.
Es gehe an diesem Abend auf eine „besondere Spurensuche“, richtete Zacharias die Aufmerksamkeit auf das Thema des Abends, den Lebensweg des 1571 geborenen italienischen Frühbarock-Malers Michelangelo Merisi, wegen seines Heimatortes kurz „Caravaggio“ genannt.
Caravaggio sei schon zu Lebzeiten ein Mythos gewesen, so Zacharias. „Im Kosmos der Kunst galt er als Revolutionär“ und im Leben als Person, die ständig in Gewalttätigkeiten verwickelt war und sogar mit einem Mord in Verbindung gebracht wurde. In seinem „Ringen um Wahrhaftigkeit“ und den Anspruch nach dem Neuerleben der Kunst habe er „alles gegeben und dazu auch Gesetze übertreten“.
Barbara Engelmann bezeichnete Caravaggio als „genialen Maler und extreme Persönlichkeit“, deren „prägender Aspekt die Beziehung zur Gewalt war.“
Man wisse im Gegensatz zu vielen anderen Künstlern von ihm sehr viel, weil es auch eine Reihe von Prozess- und Gerichtsakten mit detaillierten Protokollen und Aussagen von ihm gebe, denen zufolge er einen „ungestümen Charakter und viel mit der Polizei“ zu tun“ hatte. Allein im Staatsarchiv Rom lägen 70 Aktenbände zu seinen juristischen Angelegenheiten. „Ein Sonderfall.“
Sie lebe das halbe Jahr in Italien, so Engelmann, habe 2010 viele Veranstaltungen zum Caravaggio-Jahr besucht und mit Kollegen sogar ein Theaterstück über ihn geschrieben. Im Folgenden ging sie der Frage nach, welche Rolle die Gewalt in seinem Leben hatte und welchen Ausdruck sie in seiner Kunst fand.
Dazu streifte sie verschiedene Lebensstationen – wie die Ankunft in Rom mit 21 Jahren, die Verbindung zu gönnerhaften Kirchenkreisen, die ihm im Verlauf des Lebens immer wieder aus der Patsche helfen, und Verbindungen zu einer Kunstszene, die „das revolutionäre Element der Macht des Ausdrucks aus dem Alltäglichen“ heraus zunehmend erkennt.
Denn er „malt die Menschen, die ihm in der Stadt und bei seinen nächtlichen Exzessen“ begegnen – so zum Beispiel Prostituierte und Kurtisanen wie Fillide Melandroni, die für die Magdalena in dem Bild „Martha bekehrt Magdalena“, die Heilige Katharina sowie für die Judith in „Judith und Holofernes“ Modell gestanden haben soll.
Sie las dann aus der Ingrid Noll-Erzählung „Das weiße Hemd der Hure“ vor, in dem diese Fillide Meladoni fiktiv von ihrer Arbeit und den Erlebnissen mit Cavaggio berichtet. Dabei streifte sie seinen sexuellen Hang zu „einem bestimmten Knabentyp, etwas dicklich mit was Schläfrigem“, ihre Auswahl als Judith, die Feier eines fertiggestellten Bildes mit einer Orgie und das Halbtotschlagen eines Zechbruders durch Caravaggio. Der Textauszug endet mit der Ermordung ihres Vergewaltigers durch sie selbst, um aus des Malers Sicht authentischer auf dem „Judith und Holofernes“-Bild zu wirken – und dem „wie wahnsinnigen Malen“ des Toten, dem Caravaggio noch die Kehle durchschnitt.
Parallel zu der Erzählung blendete sie auch die beschriebenen Kunstwerke auf einem Laptop ein. „Er hat tatsächlich auch Tote gemalt“ , ordnete Engelmann den fiktiven Aspekt der Geschichte dem zu, was sich über Caravaggio nachweisen lässt.
Die Liebe siegt über alles

In der Pause konnten die Zuhörer den Bildband einer Künstlergruppe, die einige Szenen seines Lebens nachgezeichnet hatte, und einen italienischen Band mit den „alltäglichen Gesichtern“ Caravaggios im heutigen Fotogewand betrachten.
Im zweiten Teil beschrieb Engelmann seine mehrfachen Verhaftungen und seine rhetorische Gewandheit vor Gericht. Und sie las aus der zweiten Erzählung „Die Liebe siegt über alles“ von Gerhard Falkner. Sie stellt ein fiktives Verhör zwischen einem Jesuitenpater und Caravaggio im Anschluss an den Streit nach, bei dem Caravaggio im Jahr 1606 einen Mann getötet haben soll.
In diesem „Verhör“ kamen nochmal viele Aspekte des Werks fiktiv eingeflochten zur Sprache – wie seine kolportierte Homosexualität oder die „Obszönität“, eine tote Prostutierte als Heilige gemalt zu haben. Caravaggios fiktive Antworten darauf beschreiben seine Philosophie: „Eine Kunst, die nicht empfunden wird, wird nicht nachempfunden“ und „Eine Heilige war gerade nicht zur Hand. Um eine Tote so zu malen, wie eine Tote aussieht, habe ich eine Tote gemalt“.
Danach schlug Engelmann wieder die Brücke zur Biographie, berichtete von den vier Jahren Flucht über Neapel, Malta und Sizilien bis zu seinem mysteriösen Tod 1610 in Porto Escole, um den sich diverse Spekulationen – von der Tuberkulosekranheit bis zum Auftragsmord – drehen. „Er beschloss sein Leben auf jeden Fall so dramatisch, wie er gelebt hat“, meinte die Schauspielerin zum Schluss.
Unter den Anwesenden entbrannte anschließend noch eine kurze Debatte darüber, ob man die Person Caravaggio auch moralisch bewerten oder Werk und Person voneinander getrennt betrachten sollte. Wilfried Renard jedenfalls zeigte sich erstaunt, „dass er trotz seiner Gewalttätigkeit künstlerisch so was drauf hatte.“

Mehr als nur „Zaungäste“

Erneut hatte Claudia Püschel vom Sozialen Dienst des Altenheims einen würdigen Rahmen geschaffen, um stilvoll in die Ausstellung von Raphaele Feldbrügge und Christiane Wedershoven einführen zu dürfen.
Der sechsköpfige „Musikkreis Veert“ mit Angelika Pferdmenges und Christel Bercker (Violine 1), Senta Falkenhagen und Kristina Hermes (Violine 2) sowie Günther Petry (Viola) und Michael Porck (Cello) bot mit der „Zirkusmusik“, einem Stamitz-Quartett in G-Dur, und dem Vangelis-Klassiker „Chariots of Fire“ den passenden musikalischen Rahmen.
Das Portfolio der Kunst ergänze an diesem Tag die im Achterhoek geborene und in Winnekendonk aufgewachsene Korbflechterin Margret Fischer mit der Demonstration ihrer Kunstfertigkeit im Eingangsbereich des Hauses.
Das Detail sichtbar machen

Mit Raphaele Feldbrügge präsentierte Püschel eine Künstlerin, die bisher noch nicht im Haus zu sehen war. „Sie will immer nur die Kunst nach außen tragen – und das ist auch der Anspruch unseres Hauses“, beschrieb sie den Ansatz der Mitbegründerin der Kevelaerer „Landpartie“.
Feldbrügge zeigt in dem Haus 13 ihrer Makro-Fotografien von Pflanzen, Blumen, Bienen, Tropfen und Gegenständen, Landschaftsimpressionen und Ansichten aus Kevelaer auf Großleinwand. „Ich liebe es, ins Detail zu gehen und bin fasziniert, wie tief man in eine Pflanze gehen kann, was man da sieht – und das sichtbar zu machen, finde ich spannend.“, beschrieb Feldbrügge den Ansatz ihrer Arbeiten. Einige weitere Bilder sind noch bis Ende dieser Woche aufgespannt auf Edelstahlrahmen im Garten des Katharinenhauses zu entdecken.
Tierische Motive

Dort finden sich auch die „Hühner“-Betonfiguren der Winnekendonkerin Hanny Scholl, die wegen ihres Urlaubs nicht persönlich anwesend sein konnte – und die „Zaungäste“ der Veerter Künstlerin Christiane Wedershoven: Holzstelen, die mit verschiedenen Tiermotiven wie Eichhörnchen, Geparden oder Pferden und auch Gesichtern verziert sind.
„Ich war vor zwei Jahren auf einem Weihnachtsmarkt mit irischen Pferden, da habe ich eine Menge Pferde gemalt und bekam den Impuls dafür“, erläuterte die 66-jährige Hobbymalerin. Die Stelen als Material waren dabei eine „spontane Entdeckung, als ich die Hölzer sah“
Und neben den Tiermotiven finde sie es „total schön, so ein Holz zu bearbeiten“ und dabei die Gesichter, die sie vor ihrem geistigen Auge wahrnehme, „da rauszuholen“.

Riesenerfolg für die Landpartie am Niederrhein

An den 20 Plätzen in und rund um Kevelaer gab es für die „Landpartie“-Gäste an den zwei Tagen immer wieder überraschende Momente zu erleben und tolle Entdeckungen zu machen.
Wer beispielsweise zum richtigen Zeitpunkt auf der Burg Kervenheim vorbeischaute, hatte das Vergnügen, die Kervenheimer Formation „De Jäcksges“ auf dem Rasen zu entdecken. Die sangen für den früheren Bezirksschützenkönig und Kervenheimer Michael Fichte und seine Angetraute Andrea zur Hochzeit ein Ständchen. „Meine Frau hatte erst Schnappatmung, als es hieß, da ist dann noch eine Veranstaltung“, umarmte der glückliche Bräutigam seine Frau, während Ortsvorsteher Martin Brandts fand, „dass das gerade so gut zusammenpasst.“
Die Besucher genossen jedenfalls den Anblick sowie die Grillwürstchen und Kaffee und Kuchen des gastgebenden Vereins „Wir für Kervenheim“. Daneben lockten die diversen Kunstbeiträge – von Dorothee Rühlkes Blumenarrangement-Workshop bis zu den Feinbeton-Skulpturen von Brigitte Polfers.
Historisch Interessierte wurden von Hobby-Archäologe Bernd Kibilka mit einem Bildervortrag in die Geschichte der Burg eingeführt. „Wir sind zufrieden mit dem Zulauf“, meinte Hans-Bernd Wessels für den Veranstalter.
Musikalisch konnten die Besucher eine anregende Vielfalt wahrnehmen: Von der innigen Musik der Formation „mentalLift“ im KuK-Atelier am Stalenus-Platz über das melodische Akustik-Trio „FreiBase“ an der Winnekendonker „Kerkenkath“ bis zu der wirklich bezaubernden Querflöten-Musik von Paulina Gilsbach im „Atelier der EIGENen ART“ in Schravelen.
Der „Theaterchor Niederrhein“ gab in dem verwunschenen „Garten(t)räume“-Garten von Jörg von der Höh am Sonntag 30er-Jahre-Songs zum Besten. „674“, verkündete der Gastgeber auf die Frage, wieviele Klicks er mit seinem Besucherzähler insgesamt gemacht hatte. „Da sind Tausend Besucher bis zum Abend drin.“ Die Krimilesung mit Klaus Stickelbrock trug ihren Teil dazu bei.
Wer den Samstagabend angemessen ausklingen lassen wollte, genoss den mitreißenden Irish Folk von „Paddy´s Fancy“ auf dem Johanneshof der Eheleute Nießen. „Wir sind das erste Mal hier, aber nicht das letzte Mal“, meinten Franz-Josef und Marita Steinhoff aus dem westfälischen Lippborg bei Soest begeistert.
Wie bei vielen zufällig befragten „Landpartie“-Besuchern war auch ihr Favorit die Wember Steinwerkstatt Lepper. „Nächstes Jahr kommen wir mit dem Laster, wir hätten alles mitnehmen können“, meinte das Paar. Bei Lepper überzeugten auch die Beiträge vom „Ratinger Tragödchen“ mit einer Hommage an Hanns-Dieter Hüsch.
Lediglich der offene Abend im KuK-Atelier, der sonst viele Akteure und Gäste nochmal zum Austausch und zum Musizieren zusammenbringt, war am Samstagabend nicht so gut frequentiert wie in den Jahren zuvor.
Am Ende der zweitägigen Veranstaltung saß Mitbegründerin Raphaele Feldbrügge gemeinsam mit ihrem Mann, ihren Künstlern und Helfern in ihrem „Atelier der EIGENen ART!“ am Steensweg in Schravelen und zog ein positives Fazit. „Es war einfach unglaublich“, schwärmte sie von der sagenhaften Resonanz. „Freunde aus Berlin, die vor drei Jahren schon da waren, sagten uns, dass sich die Besucherzahl seit damals verdoppelt, wenn nicht sogar verdreifacht hat.“
Vor Ort habe sie noch 200 Programmhefte gehabt. „Die sind alle weggegangen.“ Und einige Standorte hätten danach noch gefragt.Das zeige, dass noch viele spontane Fahrer dazugekommen seien – zu denen, die die „Landpartie“ eh schon für sich geplant hatten.
An ihrem Standort hätten sich die Leute sehr wohlgefühlt. „Viele sagten, das ist unsere letzte Station zur Entschleunigung.“ Für sie selbst hatte es einen ganz besonderen Moment an diesem Wochenende gegeben: „Als alle am Sonntag um 12.30 Uhr – wie an allen Standorten – zusammen ,Die Gedanken sind frei‘ sangen. Das war Gänsehaut.“
https://www.kevelaerer-blatt.de/landpartie-2019/

Kunst- und Kreativnetzwerk gestaltet abwechslungsreiches Programm

Der Verein „wirKsam e.V.“ hat es sich zum Ziel gesetzt die Vielfalt der Kunst- und Kulturangebote in Kevelaer zu bereichern. Ein wichtiger Ort dafür ist das „Vereinslokal“ „KUK-Atelier“ am Johannes-Stalenus-Platz direkt neben der Basilika, vielen Kevelaerern noch als Buchhandlung Reul in bester Erinnerung. Jetzt stellt der Verein sein Programm für die kommenden Monate vor, das unter anderem Dank freundlicher Unterstützung der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze möglich wird.
Setlist aus 30 Jahren

Axel Theysen Foto: wirKsam e.V.


In der letzten Monaten hat der Kevelaerer Künstler Axel Theysen das KUK-Atelier für seine Arbeit genutzt. Zur Landpartie am Niederrhein eröffnet er nun seine Ausstellung. Ähnlich wie bei einem Konzert hat Theysen dazu eine „Setlist“ von Bildern aus einem Zeitraum von 30 Jahren zusammengestellt. Die klassischen Arbeitsweisen beim Malen und Zeichnen erweitert der Künstler zum Teil um Mischtechniken, manches Bild wird so zum dreidimensionalen Objekt. Die Präsentation der Bilder fordert den Betrachter nicht nur zu sinnlicher und geistiger, sondern auch zu körperlicher Aktion auf. Zur Landpartie am Niederrhein ist die Ausstellung im KUK-Atelier am 22. und 23. Juni jeweils von 11 – 18 Uhr zu sehen.
Landpartie am Niederrhein

MentalLift Foto: wirKsam e.V.


Axel Theysen und die kreativen Köpfe von „wirKsam e.V.“ freuen sich zur Landpartie außerdem auf Konzerte: Die Gruppe „mentalLift“ (Samstag, 16.30 Uhr) und der junge Musiker „Zentzer“ (Sonntag, 14 Uhr) sind zu Gast im KUK-Atelier. Außerdem öffnet das KUK-Atelier am Samstag, 22. Juni ,abends ab 20 Uhr. „Beim offenen Abend sind KünstlerInnen und BesucherInnen gleichermaßen zum Netzwerken und mitgestalten geladen. Es darf gejammt und

Zentzer Foto: Wirksam e.V.


getanzt werden – auf jedenfall wird es spannend“, versprechen die Veranstalter.
Die Ausstellung von Axel Theysen ist anschließend jeweils donnerstags von 19 bis 21 Uhr geöffnet. Finissage ist am 7. Juli, von 15 bis 17 Uhr, Axel Theysen wird anwesend sein.
Kreativangebot für Kinder
Ab dem 12. Juli beteiligt sich der Verein mit einem offenen Kreativ-Angebot für Kinder an Busmanns-Spätschicht. Unter dem Motto „Hutgeschichten“ bietet „wirKsam e.V.“ von 16 – 18 Uhr ein abwechslungsreiches, kulturelles Kinderprogramm im KUK-Atelier an. Warum Hut-Geschichten? „Einst kam eine Dame zum Sedlmeier-Konzert ins KUK-Atelier und gab einige prächtige Hüte als Hutspende ab. Wo Kreativität lebt, wird aus einem solchen Impuls auch schonmal ein künstlerischer Prozess. Denn die Hüte beleben jetzt die Phantasie und lassen Wunderbares entstehen. Kinder sind herzlich eingeladen zu Austausch, Kunst, kultureller Erfahrung, Entwicklung, gemeinsamen Entdecken und Spaß!“, schreibt der Verein. Wer dieses Projekt unterstützen möchte, kann das natürlich auch mit einer Hutspende tun. Eine Voranmeldung ist nicht nötig.
Kultureller Austausch
Im KUK-Atelier möchte wirKsam e.V. den kulturellen Austausch fördern und sowohl den Vereinsmitgliedern als auch Besuchern jeden Alters neue Kunst- und Kulturerlebnisse, kreative Anreize sowie neue Kontakte ermöglichen. Das passiert mit verschiedenen Veranstaltungsformaten. Jeden Donnerstag ab 19.30 Uhr laden Aktive des Vereins zum offenen Kulturstammtisch.
Am Mittwoch, 17. Juli treffen sich um 19 Uhr PraktikerInnen der Kulturellen Bildung zu einem kollegialen Austausch über Grenzen und Möglichkeiten ihrer Arbeit im Spannungsfeld zwischen künstlerischem Anspruch und pädagogischen Herausforderungen.
Ab dem 3. Juli findet einmal monatlich „Wort Nr. 9 – Gruppe für Text und Wort“ statt. Axel Theysen und Maris Hoffmann laden um 19.30 Uhr Wort-Spieler, Textakrobaten und Literaturinteressierte ein zum gegenseitigen vorlesen und zuhören, zum Austausch über selbst verfasste Texte jeder Form.
Menschen aus allen Himmelsrichtungen dieser Erde lädt Anne van Rennings an jedem zweiten Dienstag im Monat ins „Café Mondial“ im KUK-Atelier zum lockeren Gedankenaustausch.
Am 3. August beteiligt sich „wirKsam e.V.“ mit einem Stand am Stadtfest auf dem Peter-Plümpe-Platz.
Während des „Internationalen Madonnari-Festivals“ vom 20. – 22. September im Forum Pax Christi wird das KUK-Atelier zum internationalen KünstlerInnen-Treffpunkt und der Verein wirkt gemeinsam mit lokalen Künstlern an einem vielfältigen Rahmenprogramm zum Festival mit. Am Wochenende nach dem Festival besteht dann die Möglichkeit im KUK-Atelier an einem Workshop bei Madonnari-Künstlerin Vero Gonzalez aus Mexiko teilzunehmen.
Schon jetzt dürfen sich Freunde der Perkussion den 5. Oktober vormerken. Ab 19 Uhr nutzt Holger Mertin den Raum als Instrument und holt unerwartetes aus Wänden, Podesten und Säulen.
Weitere Programmpunkte sind in Planung und werden regelmäßig auf www.wirksam-ev.de bekannt gegeben. Natürlich freut sich der Verein über Unterstützung für seine Kulturarbeit, als Fördermitglied oder mit einer einmaligen Spende ist das jederzeit möglich.