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Der Schlag ins Glück

Musikalische Klänge, geselliges Beisammensein und viel Spaß kennzeichneten die Eröffnung der Winnekendonker Minigolfanlage am Mai-Feiertag. Schon früh gab das Ensemble des Seniorenorchesters Niederrhein seine Melodien zum Besten. Die fleißigen Helfer verteilten frischen Morgenkaffee, später auch Waffeln und Kuchen. Außerdem lockte das frische Grillfleisch die Hungrigen am Mittag zur genussvollen Verköstigung an.

Für die Kids gab es eine Hüpfburg am Eingang – und die Möglichkeit, Ballone in die Luft aufsteigen zu lassen. „Ich hoffe, dass er ganz weit fliegen wird“, drückte die siebenjährige Jana ihre Hoffnung aus, bevor sie sich mit ihrer neunjährigen Schwester Jule und der Großmutter auf den Weg zu den 18 Hindernissen machte. Jules Lieblingsbahn sei die Nummer neun, erzählt sie, die habe sie schon mal mit einem Schlag geschafft.

Irene und Peter Siebers: die guten Seelen

Inmitten des ganzen Trubels bewahrten Irene und Peter Siebers als die beiden „guten Seelen“ des Minigolfplatzes Übersicht und Ruhe. „Mein Mann hat jedes Jahr neue Ideen“, berichtete Irene Siebers von den neuen Elementen auf der Platzanlage, darunter das Sonnensegel inmitten des Platzes oder die neue Bücher-Telefonzelle. „Die hat er mit den Büchern aus Frankfurt mit dem Hänger abgeholt. Da waren bestimmt 50 Bücher schon drin, da werden sicher noch Bücher zum Leihen und Mitnehmen gespendet“, zeigte sich Siebers zuversichtlich.

Dazu hatte es einen neuen Anstrich und ein neues Dach über dem Grillstand gegeben, ergänzte Gerd Ophey, Vorsitzender des Heimatvereins „Ons Derp“, als Betreiber der Anlage. Ihm war es ein Anliegen, die Rolle des Ehepaares Siebers ausdrücklich hervorzuheben. „Hier bleibt nix, wie es ist. Und die beiden sehen, was gemacht werden muss“, unterstrich er die Bedeutung, die der Platz über die Jahre mittlerweile auch in der Außenwirkung für die Ortschaft bekommen hat. „Da kommen einfach auch viele Leute von außerhalb, die hier gerne spielen.“

An diesem Tag traf das auch auf die Weezer Familie Martin zu. Familienvater Olaf war mit seiner Frau und den sechs Kindern auf dem Parcours unterwegs. „Der Sieger darf das Eis bezahlen“, scherzte der 49-Jährige. Seine 17-jährige Tochter Cassandra schwang erstmals in Winnekendonk den Schläger. „Ist ganz komisch, wenn die ganze Familie zuguckt.“

Von Bahn zu Bahn wanderte auch die Winnekendonker Familie Schad. „Wir wohnen hier drüben, nutzen das gerne. Das kann man mit den Kindern gemeinsam machen und hat nicht so die Ernsthaftigkeit wie andere Sportarten“, erntete der 38-jährige Familienvater den scherzhaften „Widerspruch“ seiner Frau Mira. „Beim letzten Mal hab ich nicht gefudelt und verloren. Gegen meinen Sohn ist das nicht schlimm, aber gegen meinen Mann. Damit ist es jetzt vorbei.“

Zufrieden mit Wetter und Andrang: Ein Feier-Tag zum Genießen

Schon am Mittag war absehbar, dass das Kervenheimer Burgfest in diesem Jahr ein voller Erfolg werden würde. „Wir sind mit dem Wetter und dem Andrang zufrieden“, konstatierte der Vorsitzende des ausrichtenden Kervenheimer Heimatvereins, Hans-Gerd Ripkens, angesichts der schon zu diesem Zeitpunkt guten Besucherfrequenz.

„Vorletztes Jahr war es eine Katastrophe, letztes Jahr sind wir mit einem blauen Auge davongekommen“, freute er sich über das entspannt-fröhliche Stimmungsbild auf dem Burggelände und um die Burg herum, „Hauptsache trocken.“ Später kam sogar noch die Feiertagssonne heraus.

Ein echter Blickfang. Foto: AF

Ein Hingucker waren natürlich die zahlreichen landwirtschaftlichen Fahrzeuge, die nahe des Eingangs und auf dem Markt-Parkplatz das Interesse der Besucher weckten.

„Die sind fast alle gut auf Vordermann gebracht worden. Da wird sicher auch viel Geld reingesteckt“, meinte der Weezer Stefan Koenen angesichts der diversen Modelle der Marken Hanomag, Lanz oder Fendt. „Ich hab selbst Landwirtschaft betrieben – ein bisschen Erinnerung ist schon dabei“, meinte der Straelener Gerhard Angenendt beim Anblick der Maschinen.

Der Orsoyer Ernst Kerlen und der Bloemenkamper Wilhem Pannenbecker machten im Zuge ihrer Radtour mit ihren Frauen an der Burg Station und fachsimpelten ausgiebig. „Ich hab noch einen alten 60er Deutz zuhause“, meinte Kerlen stolz. „Und ich hab einen von ´58, der löpt noch“, ergänzte sein Freund.

Am Trödelmarkt hatten sich nicht nur Händler aus Kevelaer platziert, sondern auch welche aus der Region und über diese hinaus. „Die kommen auch aus Castrop-Rauxel oder Mülheim“, sagte der Organisator des Flohmarkts, Oliver Birk. Er hatte „viel Werbung über Flyer und über die sozialen Medien wie facebook gemacht“ und freute sich über das rege „Kommen und Gehen“ rund um die 17 Stände.

Die Ruhe und die Umgebung

„Wir sind das dritte Mal hier – die Ruhe und die Umgebung…“, sprach Fatia Gietmann aus Kleve-Kellen von einem „Feiertag zum Genießen – ob wir nun verkaufen oder nicht.“

Helmut Lingnau erwarb am Stand von Heinz Beuna aus Kevelaer neben den Arztromanen für seine erkrankte Frau auch einen alten Bierseidel. „Normalerweise sind die glatt, der ist geriffelt“, freute sich der 71-Jährige über das Schnäppchen. Und auch über das zufällige Treffen mit einem alten Freund, „der am selben Tag mit mir geboren wurde und mit dem ich seit Jahrzehnten darüber streite, wer zuerst da war.“

Die Neukirchen-Vluynerin Heike Michel verhandelte mit dem Mülheimer Guido Puchert über den Kauf einer Uhr. „Das Drumherum ist super“, fand die 59-Jährige „Kervenheim superschön und die Idee mit dem Burgfest und Trödelmarkt“ klasse.

Ihr Kunde sah es ähnlich, auch wenn er die Uhr nicht erwarb. „Ich habe den Trödelmarkt über das Internet entdeckt. Das ist sehr nett, was wir hier gesehen haben“, waren er und seine Frau Ilona vor allem von einer Tatsache angetan: „Das ist ein richtiger Trödelmarkt und nichts mit Neuwaren.“

Auf dem Burggelände konnten sich die Kids bei den Kervenheimer Pfadfindern die Gesichter mit Motiven schminken lassen. „Der „Delphin“ scheint heute cool und schön zu sein“, benannte Jennifer Nelles als eine der Aktiven den heimlichen Favoriten des Tages.

Es wurde fleißig getrödelt. Foto: AF

Und die Erwachsenen – ob Kervenheimer oder Gäste – genossen die schöne Atmosphäre mit Kaffee, Kuchen, Reibekuchen oder Grillwurst, was Nettem zum Trinken und ausführlicher Plauderei. „Wir sind in München nicht abgebogen“, scherzte der Kapellener Stefan Koschlik, der mit Freunden eine Radtour unternommen hatte, „und wir haben es nicht bereut – der Kaffee ist gut“, meinte der 49-Jährige.

Und auch die heimische Familie Bremmer bediente sich an der von den Frauen des Ortes wieder mal ausgiebig bestückten Kuchentheke. „Wo die Dorfgemeinschaft mit Auswärtigen zusammenkommt, das passt. So lernt man sich kennen“, meinte Familienvater Robert.

Am späten Nachmittag wurde dann der Maikranz von den Mitgliedern des Dorfes auf dem Marktplatz aufgesetzt und hochgezogen. Mit dem „Kervenheim-Lied“ wurde die Maifeier traditionell beschlossen.

Das passende Schlusswort für den Feier-Tag hatte dann Ortsvorsteher Martin Brandts: „Das hier bestätigt, dass die Burg das Herz von Kervenheim ist.“

„Grüß Gott, du schöner Maien…“

Am Donnerstag, 2. Mai 2019, trafen sich Senioren im Petrus-Canisius-Haus zum gemeinsamen Maiensingen. Spätestens bei dem ersten Maienlied stimmten alle Damen zum Singen ein. Viele von ihnen benötigten weder Liedtext noch Noten. „Wir sind mit den Liedern, die wir singen, groß geworden“, erzählte Sylvia Rommen-Ahlbrecht, Vorsitzende der Caritas Konferenz St. Marien, „das gemeinsame Singen der Lieder bereitet uns viel Freude.“ Diese konnte man durchaus spüren.

An dem langen gedeckten Tisch herrschte eine heimische und familiäre Atmosphäre, die sich über den gesamten Abend erstreckte. Jede Woche treffen sie sich zu verschiedenen Informations- und Spieleabenden zur körperlichen und geistigen Anregung und zum Austausch mit Freunden, die zur Familie geworden sind. Unter anderem organisiert Hedwig Achten, eine Seniorin, die selbst gerne zu den Zusammentreffen geht, diese Abende.

Das Maiensingen und auch andere Veranstaltungen werden von Sylvia Rommen-Ahlbrecht und Evelyn Horn arrangiert. Sie fühlen sich selbst als Teil der Gruppe und freuen sich über die glücklichen Gesichter der Senioren.

Immer wieder neue Gesichter

Wie bei jedem Treffen gab es zu Beginn Kaffee und Kuchen, wobei die Senioren miteinander plauderten und sich über die letzten Geschehnisse unterhielten. Währenddessen trafen noch einige Frauen ein, die sich ebenfalls zu der Gruppe gesellten. „Ich bin schon seit 15 Jahren da, man sieht aber immer wieder neue Gesichter“, erzählte Emma Ernestus (80).

Als die Kaffeetassen leer waren, begann Josef Coenen, auf dem Akkordeon zu spielen. Auch an Karneval sorgte er für die instrumentale Begleitung der Senioren, die seinen Besuch kaum Abwarten konnten. Zu allen Festen sind alle Senioren herzlich eingeladen, teilzunehmen und neue Bekanntschaften zu machen.

Die „MÄNN“ bei bester Laune

Der letzte Tag der Regentschaft für den amtierenden König der Antonius Gilde Kevelaer, Jürgen Buschhaus, und seinen Adjutanten Rainer Koppers, war gekommen. Ein neuer König sollte am Ende des Tages gekürt werden. Ebenso sollte es einen neuen Schülerprinzen geben. Das war jedoch noch nicht alles, was die Schützen an diesem Tag erwartete – Preise waren auch ausgelobt.

Buntes Programm, brauchbares Wetter

Wie immer also ein buntes Programm. Ein wichtiger Faktor bei jedem Schützenfest ist das Wetter. Nicht sehr warm, rund 15 Grad, aber trocken. Die „MÄNN“ war in großer Zahl bei bester Laune und guten Bedingungen angetreten.

Der erste Marsch ging vom Vereinslokal „Zum Weissen Kreuz“ in Begleitung des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr und des Musikvereins Kevelaer quer durch die belebte Stadt zur geschmückten Königsresidenz, wo die Gilde von den amtierenden Majestäten erwartet wurde. Der Tradition entsprechend folgten Stärkung der Truppe, Fahnenschwenken und die Parade. Von hier ging es schnurstracks zur JoScho Halle.

Pünktlich begann das Preis- und Vogelschießen. Mit den Ehrenschüssen durch König Jürgen Buschhaus, Adjutant Rainer Koppers, Ehrenpräsident Rudi van Bühren, Präsident Wolfgang Toonen, sowie Ehrenvorstandsmitglied Helmut Stenmans, begann offiziell das Preisschießen. Rasch waren die Preisträger ermittelt. Der erste Preis ging nach 68 Schüssen an Oliver Kaltenecker. Thomas Canders-Knell (99) holte sich das begehrte Silber. Der letzte Preis schließlich ging an den amtierenden Klotzkönig Tobias Aymanns (137). Bei der Jugend ging der Preis an Vera Deckers.

Drei Anwärter

Nach dem Preisschießen hieß es ‚Königsanwärter bitte am Schießstand melden’. Drei Anwärter auf den Königsthron meldeten sich. Hans Faahsen, Charles Verheyden und Thorsten Janssen. Allen dreien war der Titel gegönnt, aber nur einer konnte am Schluss jubeln. Charles Verheyden trat ans Gewehr frei nach dem Motto: „Einer macht immer den vorletzten Schuss.“ Nach dem Schuss schaukelte der Vogel bedenklich, aber wollte noch nicht der Erdanziehungskraft nachgeben.

Ein König und eine Prinzessin

Der glückliche Gewinner am Ende des Königsschießens war dann schließlich Thorsten Janssen. Weitere 90 Schüsse, dann war das Vogelschießen beendet. Zu seinem Adjutanten wählte er seinen Freund und Schützenbruder Peter Cuylen.

Die Preisträger (v.l.) Oliver Kaltenecker, Thomas Canders-Knell, Vera Deckers und Tobias Aymanns. Foto: privat

Blieb noch ein Titel zu vergeben. Wer würde den Titel Schülerprinz am Ende tragen? Fest stand, es gab auf jeden Fall eine Prinzessin. Das Duell Ashley Faahsen vs. Vera Deckers entschied letztgenannte für sich.

Damit waren die Hauptpunkte abgeschlossen. Was folgten waren: Paraden der Majestäten, der Zug zur Königsresidenz und schließlich der Einzug ins Vereinslokal. Es war wieder ein schöner, runder Tag. Alles lief wie am Schnürchen. Gerne nächstes Jahr wieder. Ein Dank der „MÄNN“ geht an alle Königsanwärter, die auch dieses Jahr wieder ein Preis- und Vogelschießen ermöglichten.

25 Jahre Kindergarten Spatzennest

Sie nennen sich „Kipkes“, „Piepmätze“, „Wibbelstertches“, „Zilpzalps“ und „Tschierpies“. Seit vielen Jahren bietet die Kindertageseinrichtung „Spatzennest“ in Kevelaer Kindern Raum zum Spielen, Lernen und einfach Kind sein. In diesem Jahr kann das Spatzennest auf 25 Jahre zurückblicken. Ein Grund zum Feiern. „Auf jeden Fall“, betont Birgitt Reudenbach, die seit 25 Jahren die Geschicke der städtischen Kindertageseinrichtung am Keysershof leitet und damit die Flügel über ihre kleinen Spatzenkinder breitet.

Alles im Blick

Trotz des alltäglichen Trubels wirkt Birgitt Reudenbach gelassen. Denn leise Klopfzeichen lassen die Leiterin immer wieder ein fröhliches „Herein“ oder „Ja, bitte“ rufen. Mal ist es dann ein Stückchen Geburtstagstorte, das ihr überreicht wird, mal aber wird sie um eine dringend benötigte Tesafilmrolle gebeten. Und so ganz zwischendurch klingelt nicht nur einmal das Telefon. Als Leiterin aber hat sie immer ein offenes Ohr. Mehr noch: Gemeinsam mit einem tollen 22-köpfigen Team hat sie ihre Nestkinder im Blick.

Ebenfalls seit 25 Jahren mit im Nest sind auch Heike Rankers, Maria Weber, Angelika Jovic und Senada Dugalic. „Auch sie gehören heute noch dem Spatzennest an“, freut sich die Leiterin über die treue und unverzichtbare Mitarbeit.

An die Anfangszeit und Entwicklung des Kindergartens kann sich Birgitt Reudenbach noch sehr gut erinnern. „Wir sind mit zwei Vorläufergruppen im Sommer 1994 in der Öffentlichen Begegnungsstätte angefangen“, berichtet die Erzieherin, „zwei Räume für 50 Kinder standen uns zur Verfügung“, fügt sie mit leichtem Kopfschütteln und einem Lächeln an. Irgendwie habe es an vielem gefehlt und so habe das Erzieherteam einiges improvisieren müssen. „Was für die Kinder gar nicht mal so schlecht war“, weiß die Leiterin der ersten Stunde noch heute zu berichten.

Viel Andrang

Der Bedarf an Kindergartenplätzen war auch schon vor 25 Jahren in Kevelaer groß. Und so zogen die Spatzenkinder nur ein Jahr nach ihrer Geburtsstunde zum ehemaligen Bauernhof an der Twistedener Straße. Hier erweiterten sie ihr Nest um eine weitere Gruppe. Auch eine separate Spielgruppe gehörte für kurze Zeit dazu. Schon bald aber drohte auch dieses Nest aus allen Nähten zu platzen.

Bis 1997 kamen noch zwei weitere Gruppen hinzu. 105 (Vogel-)Kinder besetzten Ende der 1990er- Jahre die integrative Kindertageseinrichtung „Spatzennest“. „Ja, das war schon nicht so schlecht“, erinnert sich die leidenschaftliche Erzieherin, die maßgeblich an der Weiterentwicklung der Einrichtung beteiligt war und auch immer noch ist.

Bewegungskindergarten

2013 erwirbt sich die Einrichtung, die übrigens seit dieser Zeit Kinder unter drei Jahren aufnimmt, die Qualifikation „Bewegungskindergarten“. Unterstützt vom KSB (Kreissportbund), unterziehen sich alle Erzieherinnen einer Fortbildung, um mit den Kindergartenkindern sportliche Übungen durchzuführen. Denn schließlich soll kein Spatzenkind aus dem Nest fallen. Immer und überall werden Bewegungsmöglichkeiten in den Kindergartenalltag eingebaut.

„In Zusammenarbeit mit dem KSV (Kevelaerer Sportverein) können wir den Kindern schon seit Jahren eine frühzeitige und wichtige Wassergewöhnung anbieten“, berichtet Reudenbach, die in ihrem Vierteljahrhundert eine deutliche Veränderung im Kindergartenalltag erfahren hat. „Die Familienverhältnisse und Erwartungshaltung haben sich verändert“, erläutert die Erzieherin. Leider reiche das „einfache Spielen“ nicht mehr. Hinzu komme schon Leistungsdruck für die Kleinsten und eine verunsicherte Elternrolle. Hier sei die Hilfestellung der Kindergärten sehr wichtig.

In jedem Fall aber hinterlässt die Kindergartenzeit einen bleibenden Eindruck. Das wissen wohl auch ehemalige Spatzennestkinder, die heute als Mütter und Väter wiederum ihre Kinder in das wohlbehütete Nest der Kindertageseinrichtung bringen. „Ja, auf einmal blicke ich in ehemalige Kindergartengesichter“, freut sich Reudenbach, die in all den Jahren die tolle Zusammenarbeit des Elternrates lobt. Dieser war auch sehr hilfreich bei der Vorbereitung des Jubiläums, das am Samstag, 11. Mai 2019, in der Zeit von 11 bis 17 Uhr mit einem tollen und kurzweiligen Budenzauber mit jeder Menge Spiel, Sport und Spaß gefeiert wird.

Der Wunsch des Kevelaerer Jugendamtes, auch in der Marienstadt eine Trägervielfalt anzubieten, ging vor 25 Jahren mit der Einrichtung des „Spatzennestes“ mehr als in Erfüllung. Denn hier erhalten heute 94 Kipkes, Piepmätze, Wibbelstertches, Zilpzalps und Tschierpies die nötige Flughilfe für den Weiterflug in die weite Welt.

72-Stunden-Aktion „Uns schickt der Himmel“ auch in Kevelaer

Am Donnerstag, 23. Mai 2019, um 17.07 Uhr fällt der Startschuss. Dann beginnt die 72-Stunden-Aktion des Bundes Deutscher Katholischer Jugend 2019. Diese Aktion wurde zum ersten Mal im Jahr 2016 durchgeführt. Im Mai 2018 wurde das Projekt für 2019 beim Katholikentag in Münster vorgestellt. Ab November konnte man sich dann anmelden.

Für die Malteser aus Kevelaer war es eine Premiere, als sie sich dazu entschlossen, in diesem Jahr an der 72-Stunden-Aktion teilzunehmen. Als einer der ersten 28 Anmeldenden kamen sie sogar in den Genuss, eine Musikbox gespendet zu bekommen, damit die freiwilligen Helfer, die bei dieser Unternehmung mitmachen, während der Arbeit Musik hören können.

Freiwillige Hilfe 

Hintergrund dieser Aktion ist, dass deutschlandweit innerhalb 72 Stunden freiwillig bei einem Projekt geholfen und gearbeitet wird. Man kann sich ein solches Vorhaben selbst aussuchen, oder man bekommt am ersten Tag der Aktion eines zugewiesen. Die Kevelaerer Malteser entschieden sich, eine Neugestaltung der Außenanlage des Antonius-Kindergartens in Angriff zu nehmen. „98 Prozent der Kinder unserer Malteser-Mitglieder haben den Antonius-Kindergarten besucht“, teilt Carsten Hiekmann, Kreisjugendsprecher der Malteser, mit. „Die beiden jüngsten Malteser-Mitglieder sind sogar noch in diesem Kindergarten. Also war es für uns keine Frage, dass wir die Außenanlage des Kindergartens neu gestalten werden.“

Die Materialien für die Neugestaltung werden komplett gesponsert. Die Malteser dürfen kein eigenes Geld für diese Aktion verwenden. So kommen die Farben von der Firma Verhülsdonk aus Kevelaer, die Verpflegung der Freiwilligen stellt Edeka Brüggemeier sicher, 18 Tonnen Sand sponsert Welbers, der Spender von circa 80 Säcken Rindenmulch möchte anonym bleiben.

Autos aus Paletten

Vielfältige Aufgaben warten auf die bisher circa 50 Freiwilligen, bestehend aus einer sogenannten „Großen Gruppe“ (12-18 Jahre alt) sowie der Jugendgruppe (6-12 Jahre) sowie den Eltern, die bei dieser tollen Aktion mitmachen wollen. So sollen die Holzpferde und die Bänke geschliffen und neu lackiert werden, der Sand in den Sandkästen wird nach zehn Jahren ausgetauscht. Überall unter den Spielgeräten wird Rindenmulch verteilt, damit die Kinder bei einem Sturz keinen Schaden nehmen. Außerdem sollen zwei neue Palettenautos gebaut werden. Dafür wurden extra Stadionsitze organisiert, die auf die Autos montiert werden. Wenn es die Zeit dann noch erlaubt, wird der Rasen beigemäht, Lampen gewaschen und diverse kleinere Aufgaben erledigt.

Offiziell endet die Aktion am Sonntag, 26. Mai 2019, ebenfalls um 17.07 Uhr. Die Malteser können selbst entscheiden, wann mit der Arbeit begonnen und aufgehört wird. Wichtig ist, dass in dem genannten Zeitrahmen vom 23. bis 26. Mai gearbeitet wird. „Am Eröffnungstag um 17.07 Uhr werden wir uns alles ansehen und planen“, berichtet Carsten Hiekmann. „Und am Freitagmorgen um 8 Uhr geht’s dann los“.

Erwähnenswert ist vor allem, dass die Malteser-Kinder, die diese Aktion mitmachen, für den 24. Mai 2019, also den Freitag, schulfrei bekommen haben, sodass sie den ganzen Tag mithelfen können.

Nach dem Ende der Aktion ist eine kleine Party mit allen freiwilligen Helfern geplant, um das gelungene Projekt zu feiern. „Wer mithelfen möchte, kann sich jederzeit gerne anmelden“, teilt Carsten Hiekmann mit. „Auch Nicht-Malteser sind jederzeit willkommen.“ Anmeldungen zur Hilfe werden bis zum 15. Mai 2019 entgegengenommen unter carsten.hiekmann@malteser.org.

Heißluft-Ballon-Festival feiert Jubiläum

Am Freitag, 12. Juli 2019, und Samstag, 13. Juli 2019, lädt das Stadtmarketing gemeinsam mit Michael Krämer, Xanten Ballooning, zum 25. Mal zum „Kevelaerer Heißluft-Ballon-Festival“ ein. Im Jubiläumsjahr erwarten die Besucher besondere Ballons.

25 Jahre sind inzwischen vergangen, seit die ersten Ballone auf der Hülswiese in Kevelaer gestartet sind. Eine lange Zeit, in der sich das Kevelaerer Heißluft-Ballon-Festival zu einem der größten Ballönertreffen in der Region entwickelt hat.

Das für die Besucher gewohnte bunte Bild zeigt sich auch in diesem Jahr auf zwei Ballonwiesen. Zwischen Gradierwerk und Rilano Hotel wird – vor allem aufgrund der zum Jubiläum erwarteten Sonderformen – der Platz knapp und eine Ausweitung der Startwiese auf das gegenüberliegende Gelände ist notwendig.

Gegrilltes und Gekühltes

Die zusätzliche Fläche wird für die Starts an den zwei Festivaltagen genutzt. Für die Versorgung mit leckerem Gegrillten und kühlen Getränken wird, wie in jedem Jahr, durch den „Wiesenwirt“ Kanders am gewohnten Ort gesorgt. 

Die Festivalgäste können sich schon jetzt auf einige Überraschungen und besondere Attraktionen freuen: „25 Heißluft-Ballon-Riesen für 25 Jahre Festival“, mehrere Sonderformen, die echte „Hingucker“ sind, und zahlreiche Modellballons garantieren ein farbenfrohes familiäres Fest, traditionell unterstützt von der Volksbank an der Niers.

Nachtglühen

Am Freitagabend, 12. Juli, steht um 19 Uhr ein Ballonstart und um 22 Uhr das Nachtglühen auf dem Programm. Nach Einbruch der Dunkelheit werden sich die Ballons im Rhythmus der Musik, von eigener Flamme beleuchtet, den Besuchern präsentieren. Ebenso besteht an diesem Abend wieder die Möglichkeit, das Festivalgelände in Kevelaer aus einem Ballonkorb am Kran zu überblicken.

Weitere Ballonstarts sind für Samstag, 13. Juli, um 6 Uhr und um 19 Uhr geplant. Hierfür ist gutes Wetter die Voraussetzung. Am Samstagabend, nach dem Start der großen Ballone, findet das beliebte Abendglühen der Modellballons auf der Ballonwiese statt.

„Glühwürmchen“ gesucht

Für das Nachtglühen am Freitag, 12. Juli, sucht das Stadtmarketing wieder „Glühwürmchen“. Kinder im Alter zwischen acht und 14 Jahren haben die Möglichkeit, das Aufleuchten der Ballone als „Glühwürmchen“ im Korb ganz nah mitzuerleben. Zusammen mit einem Elternteil können sie das Nachtglühen direkt auf der Ballonwiese bestaunen, denn jeder Ballon-Pilot übernimmt die Patenschaft für ein „Glühwürmchen“.

Interessierte Kinder können sich bis Freitag, 28. Juni 2019, beim Service-Center – Stadtmarketing und Kultur unter Tel. 02832-122-988, oder E-Mail: stadtmarketing@kevelaer.de melden.

Für alle Festivaltage stehen Ballon-Korbplätze zur Verfügung. Informationen hierzu sind beim Stadtmarketing, Rathaus der Stadt Kevelaer, Peter-Plümpe-Platz 12, Tel. 02832-122-991, erhältlich.

Busmanns Spätschicht geht weiter

Ab Mai lockt ein bunter Food- und Feierabendmarkt wieder in die Stadt – spätshoppen bis 21 Uhr, Urlaubsfeeling open air bis 22 Uhr. Bummeln, gemütlich shoppen, einkaufen, wenn anderswo die Geschäfte längst geschlossen sind, Live-Musik – und mitten drin kleine verführerische kulinarische Stände, an denen man sich stärken kann – „Busmanns Spätschicht“ geht in die zweite Runde. 

Die Premiere im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg – jetzt ist das Organisationsteam dabei, die zweite „Spätschicht“ zu planen. Die Freitags-Termine von Mai bis Oktober stehen fest – und das Programm in weiten Teilen auch.

Katharina Peters („Der Tee­freund“) und Anja Hummler („Schauplatz“) hatten im vergangenen Jahr die Idee, den Kevelaerern und ihren Besuchern einmal ein neues, ungewöhnliches Programm anzubieten. Dirk Heystermann (Schuh Heystermann) ist seit Anfang des Jahres mit dabei.

„Wir möchten etwas Neues machen, wollen die Innenstadt freitagabends lebendig halten und die Leute neugierig stimmen“, so Katharina Peters. Es soll ein buntes Band von geöffneten Geschäften, Aktionen, Kultur und Kulinarik werden, das sich von der Busmannstraße über den Luxemburger Platz an Kerzenkapelle und Forum Pax Christi vorbei bis in die Hauptstraße schlängelt. Und überall finden sich Geschäfte und Stationen, an denen es etwas zu entdecken gibt.

Im Bereich zwischen Forum Pax Christi und Kerzenkapelle wird der Feierabendmarkt mit regionalen, frischen Produkten aufgebaut. Auf dem Luxemburger Platz rund um den Arche Noah-Brunnen kann man auf dem Foodmarkt kulinarische Leckereien ausprobieren. Zum Start mit dabei sind, zum Beispiel, „Delhikat“ (indische Küche), „Father & Son Burger“, „Bears Streetfood“ aus Moers, Ellis Kölsche Küche, die Cocktail-Ambulanz aus Kamp-Lintfort, Thomas Molderings mit seinem Kävelse Bier, cupcakes aus Duisburg, und, und, und.

Ein Live-Musik-Programm wird zusätzlich für Stimmung sorgen, vielleicht mit Straßenmusikern, vielleicht mit anderen Überraschungen, vielleicht auch mit einem kleinen Programm in der Kerzenkapelle. Man darf sich überraschen lassen.

Das Team freut sich, dass die Idee von „Busmanns Spätschicht“ auch Zustimmung bei Stadt und Kirche findet. Dies sind die Termine 2019: 10. Mai, 14. Juni, 12. Juli, 2. August, 6. September, 11. Oktober, jeweils 16 bis 22 Uhr. Die teilnehmenden Betriebe haben bis 21 Uhr geschäftsoffen.

Blumenmarkt in Winnekendonk

Am Mittwoch, 1. Mai 2019, sowie am Samstag, 4. Mai 2019, und Sonntag, 5. Mai 2019, öffnet jeweils von 9 bis 17 Uhr der jährliche Blumenmarkt der Sebastianus-Bruderschaft. Der Markt befindet sich neben dem Feuerwehrhaus auf dem St. Sebastianus-Platz in Winnekendonk. Der komplette Erlös dient der Jugendarbeit.

Drei Ensembles, eine Kirche

Es war ein besonderes Konzert, das die gut Hundert Besucher in der Twistedener St.-Quirinus-Kirche unter dem Motto „Kirche trifft Musik“ am Sonntag, 28. April, miterleben durften. Denn mit dem Musikverein Eintracht Twisteden, dem Projektchor Twisteden und den Anthony Singers hatten sich drei Musikformationen für diesen Nachmittag zu einem gemeinschaftlichen Konzert zusammengefunden.

Der Impuls war von Katrin van Berlo ausgegangen, die sowohl in dem Twistedener Chor als Sängerin als auch in dem Musikverein als Instrumentalistin an der Querflöte mit von der Partie ist. „Wir sind eine Gemeinde – das war für die gesamte Gemeinde St. Antonius“, erzählt sie, wie ihr der Gedanke für das gemeinsame Konzert Mitte Januar gekommen war. „Ich habe dann als Mitglied beide Leiter angesprochen“, erläuterte sie den Prozess, der sie zu Marcus de Haard und Christian Franken geführt hatte. Der Niederländer, der die Musiker dirigierte, war anschließend voll des Lobes: „Mir hat es gut gefallen: Wir hatten schon drei Adventskonzerte zusammen, aber so in der Form noch nicht gespielt.“

Mit seinem Eindruck stand der Dirigent nicht alleine da. Das Pub­likum quittierte die Performance der drei Formationen am Ende der gut achtzig Minuten mit stehendem Beifall. Zuvor hatten die beiden Gesangsgruppen mit Christian Franken am Klavier die Botschaft des Konzerts mit dem Siegfried-Macht-Lied „Gemeinde entsteht nur gemeinsam“ zum Einstieg quasi vorgegeben. Im weiteren Verlauf präsentierten die beiden Chöre diverse Formen der gesanglichen Gotteshuldigung – ob mit „Wäre Gesanges voll unser Mund“ von Alejandro Veciana, Songs wie „Christ, Be Our Light“ oder „Groß sein lässt meine Seele den Herrn“, „Jesus Christ you are my life“ oder das aus dem Film „Sister Act“ weltberühmte und mitreißende „I will follow him“.

Für den opulenteren, klangräumigeren Part war dann der Musikverein zuständig – ob nun mit dem ausladenden „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber, dem „Agosto“ von Angela Ciampani/Jacob de Haan mit Marcel Valks als Bariton-Solist oder de Haans „Concerto d´amore“, in dem sich von Barock über Pop bis zum Swing die „Gemeinschaft der Musikepochen“ (de Haard) widerspiegelte.

Unterbrochen wurden die Musikbeiträge von vorgetragenen Impulstexten. Dabei ging es um Themen wie „Grund zum Danken“, den „Träumen einer erneuerten Kirche“ und der Geschichte von „Gott zu Besuch“, als ein Gastwirt nicht merkt, dass Gott über arme Männer dreimal an seine Tür klopft.

Die Chöre beendeten das Konzert mit „An Irish blessing“ und wiederholten als Zugabe nochmal das „Sister Act“-Stück. „Ich hab‘ schon eine Idee für ein gemeinsames Ende“, schaute Dirigent de Haard mit Blick auf eine mögliche Neuauflage der Zusammenarbeit bereits voraus. Ob es dazu nach diesem „ersten Versuch“ (van Berlo) nochmal kommen wird, steht jedoch noch nicht fest.