Selbst der Papst schickte eine Botschaft

Es war ein beeindruckendes Bild, dass eine vollbesetzte Klemenskirche an diesem Morgen anlässlich des besonderen Ereignisses abgab. „Ich habe mich gewundert und damit nicht gerechnet, bin sehr überrascht“, gab sich Hubert Janssen im Anschluss an den Gottesdienst gewohnt bescheiden.
Der 90-Jährige mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Weltenbummler, Komponist und Religionslehrer feierte mit der Gemeinde sein eisernes Priesterjubiläum (65 Jahre). Dabei konnte er auf die Unterstützung des Gelderner Projektchores unter der Leitung von Lothar Hackstein zurückgreifen. Der Chor erfüllte das Kirchenschiff unter anderem mit den Klängen der von Hubert Janssen selbst geschriebenen Messe „„Ihr seid das Salz der Erde“, an die sich der frei sprechende Priester in seiner Predigt gedanklich nahtlos anschloss.
„Gott in den Menschen dienen, das Salz für sich taugt nichts, immer nur im Miteinander. Es ist nie Selbstzweck, sondern Orientierung am Mitmenschen“, lautete seine Botschaft von Solidarität und Gemeinschaft an die anwesende Gemeinde. Sein Bruder Friedrich verlas zum Ende der Messe eine Gratulationsbotschaft von Papst Franziskus, die Janssen mit einer für ihn typischen Bemerkung beantwortete und damit allgemeines Gelächter im weiten Rund auslöste: „Ich hätte ihn einladen sollen.“
Anschließend lud Janssen noch zu einem Empfang in den Klostergarten ein, wo er eine Reihe von Händen schütteln und Präsente entgegennehmen durfte. Was sie an ihm schätze, fasste Maria Ripkens zusammen: „Seine Kreativität, seine Predigten aus dem Stehgreif – und man kann ihm zuhören.“