Kevelaerer demonstrierten in Geldern
Am vergangenen Samstag, 28. September 2019, machten sich 43 Teilnehmer aus Kevelaer auf den Weg zur Fridays-for-future-Demonstration in Geldern. Zunächst gab es vor dem Rathaus in Kevelaer eine Einstimmung und Übersicht. Die Demo war Teil der internationalen Klimawoche, um auf den mangelnden Klimaschutz weltweit aufmerksam zu machen. Das ist natürlich ein weites Feld und so fanden sich hier Themen von Verkehrswende bis Waldschutz wieder.
Der Weg der Radelnden führte zunächst nach Winnekendonk, wo die neue Tempo-30-Zone vor der Grundschule begrüßt und gleichzeitig deren Ausweitung auf länger als 16.30 Uhr gefordert wurde. Auf die Querungshilfe am Ehrenmal wurde aufmerksam gemacht, die jedoch von den meisten Verkehrsteilnehmern nicht genutzt wird; vielleicht aus mangelnder Beschilderung, oder auch weil die Stelle nicht zu den am meisten zurückgelegten Wegen passt.
Weiter führte der Weg durch die Binnenheide mit einem Stop am „Kunstwerk“, das mit seiner Größe und Farbe gegen die Umgehungsstraße OW1 protestiert, die die Binnenheide durchqueren wird. In Wetten gab es vor der Grundschule einen kurzen Stopp, um auch hier eine Tempo-30-Zone zu fordern.
Einige Hundert Teilnehmer
Über Veert kamen die Demonstranten schließlich im Egmondpark in Geldern an und trafen dort auf die beiden anderen Demo-Züge, die von den Schulen bzw. vom Bahnhof hierher gekommen waren. Es gab kurze Statements von der evangelischen und katholischen Kirche sowie von der SPD-Kandidatin für die Bürgermeisterwahl 2020 in Geldern. Vom Egmondpark machte sich der Demozug – inzwischen aus einigen Hundert Teilnehmern bestehend – nun lautstark und bunt auf zum Markt, wo es eine große Bühne, ein Zelt mit Verpflegung sowie mehrere Stände von Verbänden, Parteien usw. gab.
Auf der Bühne gab es ein abwechslungsreiches Programm aus Live-Musik, Debatten und Vorträgen. Hervorzuheben ist hier besonders der Bürgerkatalog, der an Bürgermeister Sven Kaiser übergeben wurde: eine von der FFF-Bewegung zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern erarbeitete Liste von Wünschen für den Umwelt- und Klimaschutz in Geldern. Beispielsweise wird die Stadt aufgerufen, mehr Bäume zu pflanzen und sich für erneuerbare Energien stark zu machen.
Es gab viele Diskussionspunkte
Auch gab es eine hochkarätig besetzte Diskussionsrunde (u.a. mit Mitgliedern des Land- und Bundestages) zur Frage, wie man den Wald schützen kann. Hierbei wurde das auf dem Waldgipfel von der Landwirtschaftsministerin vorgestellte Maßnahmenpaket genauso erörtert wie die Frage, ob das gerade veröffentlichte Klimaschutzpaket der Bundesregierung ausreichend sei, und ob die Landesregierung die Bürgerinnen und Bürger bezüglich der Rodung des Hambacher Waldes getäuscht hatte. Zentrale Knackpunkte dabei waren, ob der Wald sich am besten erholen kann, wenn er einfach „in Ruhe gelassen“ wird, anstatt tote Bäume zu entfernen und neue anzupflanzen, und ob private Waldbesitzer genauso gefördert und entschädigt werden sollen wie öffentlicher Wald.
Die Kundgebung war ausgesprochen gut organisiert, doch aufgrund des Wetters blieben die Teilnehmerzahlen niedriger als erwartet.