Kammerkonzert der Jungen Streicher Kevelaer

Live-Konzerte haben in diesen Zeiten durch Corona noch immer Seltenheitswert. Um so erfreulicher war es für die Zuhörer und Zuschauer im Museum, vier Streichquartette und ein Streichquintett live hören zu können. Die Mitglieder der vier Streichquartette, so erklärte Thomas Brezinka, hatten ihre Stücke in einem Kammermusikkurs in Wesel zwei Wochen zuvor, zum großen Teil unter Leitung von Maren Brezinka, einstudiert. 

Nun konnten die 16 jungen Streicher, die alle Schüler oder Mitglieder der verschiedenen Streichorchester unter Leitung von Maren und Thomas Brezinka sind, ihr Können unter Beweis stellen. Den Anfang machten Anna de Boer, Emma Kocken, Linda Merta und Alina Mayzaud mit dem Marsch aus der Oper „Flavius“ von Georg Friedrich Händel. Ihnen folgten Julia Behrendt, Neele Mayzaud, Charlotte Kersten und Ben Giesenschlag mit „Aus der Manege – Zirkusklänge für Streichquartett“ des modernen Komponisten Patrick Huck. Marline Paul, Sophia El Mansouri, Leonard Davies-Garner und Johannes Lehnen präsentierten das Streichquartett in g-moll von Luigi Boccherini. Den Abschluss der Quartette bildeten Amelie Papke, Viktoria Jakimowicz, Carla Hermsen und Lisa Czeranka mit dem Streichquartett Nr. 1 des spanischen Komponisten Juan C. de Arriaga.

Den zweiten Teil des Konzertes bildete das Streichquinett G-Dur op. 111 von Johannes Brahms, vorgetragen von Musikstudenten, die Thomas Brezinka als „Crème de la Crème“ bezeichnete. Darunter Jannis Hoesch, der bei den Jungen Streichern Kevelaer von 2005 bis 2013 Konzertmeister war und auch danach oft als Solist für das Jugendstreichorchester auftrat. Mit Albert Steinberger, Veronika Rädler, Isabel Kreuzpointner und Chung-Jung Chung hatte er junge Meister aus Violine, Bratsche und Cello nach Kevelaer geholt, die in diesem Stück, das einen Rückblick von Brahms auf sein Leben bildet, die Post abgehen und eine spannende Bandbreite menschlicher Gefühle mit Saiten und Bogen lebendig werden ließen. Das Publikum zeigte sich nach dem eine gute halbe Stunde dauernden Stück begeistert und zollte den jungen Musikern stürmischen Applaus, die sich ihrerseits mit einer Zugabe bedankten.

„Es war wunderschön und sehr abwechslungsreich, alle haben super gespielt“, meinte Christiane El Mansouri. Yves Mayzaud würdigte das Konzert als phantastisch und beeindruckend. Marita Billaudelle freute sich, dieses Konzert als erstes Live-Konzert seit Ausbruch der Pandemie erlebt haben zu können. „Der Effekt einer Liveveranstaltung kam voll rüber: Der Funke sprühte nicht nur zwischen den Musikern, sondern ging aufs Publikum über.“