Gemeinsame Sorge um die Natur
Zahlreiche Gäste suchten die Gelegenheit, im Landcafé Binnenheide den Sonnenschein, das Ambiente sowie Kaffee und Kuchen zu genießen. Unmittelbar vor dem Eingang zum Café wurden sie diesmal auf besondere Art und Weise empfangen. Denn dort hatten sich Mitglieder der Initiative „Rettet die Binnenheide e.V.“ positioniert. Auf einem großen Tisch fanden sich ausgebreitete Pläne zum Bau der OW 1 und möglicher weiterer Vorhaben in dem Naturschutzgebiet sowie eine Protest-Unterschriftenliste.
Ralph Sachs und seine Mitstreiter nutzten die Gelegenheit zum Austausch und zur Information über die bevorstehenden Umwälzungen, die aus ihrer Sicht nachhaltige Auswirkungen auf Natur und Landschaft und die Lebenskultur der Binnenheide insgesamt haben werden. Die Zersiedelung des Biotopverbundes, ein höheres Verkehrsaufkommen und mehr Umweltbelastung waren drei der zentralen Argumente, die die Initiatoren gegenüber den Gästen und Interessierten vorbrachten. „Es waren Achterhoeker und Winnekendonker hier, die sich kritisch äußerten. Es gibt Leute, die sagen, es gibt neue Aspekte“, machte Sachs deutlich, dass die Gruppe mit ihrer Kritik nicht alleine dastehe.
Plädoyer für mehr Nachhaltigkeit
„Da kommt dann noch ein Industriegebiet mit großer Halle. Und wenn die Straße kommt, wird eine Auskiesung zwischen Altwettener Busch und Wetten für die Kiesindustrie interessant“, mahnte seine Mitstreiterin, die Imkerin Claudia Blauert. „Den Ackerboden für kommende Generationen zu bewahren, wäre so wichtig“, plädierte sie für mehr Nachhaltigkeit.
Der Chef des Landcafés, Dennis van den Berg, hatte zu dem Thema eine klare Meinung. „Die Binnenheide steht für Wohlbefinden hier mit der Natur. Durch das, was da kommen soll, wird das Wohlbefinden extrem eingeschränkt.“
Bei den Gästen stieß der Stand auf Interesse – auch bei Justine Wieczorkowski und Meike Weln, die aus Krefeld und Mettmann angereist waren. „Es ist wichtig, so ein Erholungsgebiet zu haben“, meinte Wieczorkowski. „Die OW 1, das ist nur wirtschaftliches Interesse von Einzelnen“, ergänzte Weln. „Kevelaer ist meine alte Heimat – da hängt mein Herz dran.“
Ein niederländischer Flugkapitän, der in Twisteden wohnt, unterschrieb die Liste. Die Kempenerin Sigrid Schoopmann meinte: „Ich will, dass es hier so idyllisch und friedvoll bleibt.“ Und die Duisburgerin Stefanie Kellmann machte die Debatte nachdenklich: „Ich habe zwei Söhne, die sind zwölf und 18. Der ältere sagte letztens zu mir: Wir haben nur einen Planeten. Und bei uns Jungen findet ein Umdenken statt.“