Bernhard Mütter berichtete über den Sprengversuch deutscher Soldaten in Kevelaer
Das Drama um den Basilikaturm
Ein Panzer steht vor dem Turm der Basilika, unter dem das Gnadenbild vergraben liegt. Foto: Archiv eve
In lockerer Serie stellt KB-Autorin Delia Evers Kevelaerer Persönlichkeiten vor. Gerade hat das KB an Bernhard Mütter erinnert, der in diesen Tagen 100 Jahre alt geworden wäre (hier geht’s zum Bericht). Ein halbes Jahr vor seinem Tod 2010 hatte er Martin Willing und Delia Evers in sein Haus eingeladen. Er wollte unbedingt noch etwas erzählen, das er bis dahin vor der Öffentlichkeit für sich behalten hatte.
Die drohende Sprengung des Basilikaturms
Er berichtete sachlich in der Wortwahl und ergriffen im Ton von der drohenden Sprengung des Basilikaturms 1945.
Damals rückt die Kriegsfront immer näher an Kevelaer heran. Ein deutsches Pionierbataillon hat den Befehl, auf dem Rückzug vor den Alliierten den Wasserturm und den Basilikaturm zu sprengen. Nur vier Menschen wissen, dass das Gnadenbild aus seiner Kapelle genommen, dort durch eine Kopie ersetzt und unter dem Basilikaturm vergraben worden ist, um es zu schützen. Plötzlich ist diese Stelle hochgefährdet.
Deutsche Einheiten haben Tage zuvor schon die Kalbecker Schlosskapelle und den Weezer Kirchturm zerstört und den Gocher Kirchturm schwer beschädigt. Die Sprengung hat ihn nicht zu Fall gebracht: Er schwankt gespenstisch, fängt sich aber und bleibt stehen. Am 1. und 2. März zerstört ein SS-Kommando die Dorfkirchen in Appeldorn, Obermörmter und Niedermörmter, dem Geburtsort von Wallfahrtsstifter Hendrik Busmann.
Doch warum müssen diese Türme fallen? Hohe Gebäude si…