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Hilfe zu den Kranken bringen

Tenas bedeutet auf äthiopisch ‚Gesundheit‘“, erklärt Margret Lörcks, Sprecherin der Initiative, die Bedeutung des Namens. Um die Gesundheit in Äthiopien zu fördern, sammelt die Initiativeder Pfarrgemeinden St. Antonius Kevelaer und St. Quirinus Twisteden seit 2001 Spenden für das „Attat Hospital“. Das Krankenhaus steht unter der Leitung von Schwester Dr. med. Rita Schiffer aus Sonsbeck und feiert in diesem Jahr 50-jähriges Bestehen.

Schwester Rita ist seit über 20 Jahren im Krankenhaus tätig. Neben der Leitung der Einrichtung trägt sie eine weitere große Aufgabe: Sie ist die einzige Gynäkologin für über 100.000 Menschen. Doch sie meistert ihre Aufgaben und ist weit über das Krankenhaus hinaus bekannt. Die Menschen dort nennen sie auch den „Engel der Armen“, erzählt Lörcks.

Ein anderer Standard 

In den letzten Jahren haben die Mitglieder der Initiative es geschafft, dem Krankenhaus monatlich einen festen Betrag zu überweisen, der von den Verantwortlichen eingeplant werden kann. Von dem Geld wurden in der letzten Zeit unter anderem ein Röntgengerät, ein Mikroskop und eine Industriewaschmaschine gekauft – Gerätschaften also, die in deutschen Krankenhäusern selbstverständlich sind. Die Gesundheit wie vieler Menschen im Krankheitsfall vom Attat Hospital abhängt, erklärt Lörcks knapp: „Das Krankenhaus liegt im Einzugsgebiet für 800.000 Menschen.“ Vor allem die Gynäkologie ist ein großer Teil der Einrichtung. „Im letzten Jahr sind hier 4.000 Kinder geboren“, so Lörcks. Das Krankenhaus umfasst 97 Betten.

Obwohl die Menschen für ihren Aufenthalt in der Einrichtung umgerechnet ein paar Euro Eigenanteil leisten müssen, sind die Verantwortlichen auf Unterstützung angewiesen. 32 Prozent der Kosten werden durch die Zahlungen der Patienten gedeckt. Geld für laufende Kosten und wichtige Anschaffungen kommt seit 2001 auch von der „Tenas Initiative“.

Dass das Geld an der Stelle wirklich benötigt wird, machen Lörcks und der Schriftführer der Initiative, Meinulf Hagemeier, deutlich. In diesem Gebiet gibt es zum Beispiel keinen Krankenwagen. Die Patienten müssen den oft beschwerlichen Weg zu Fuß auf sich nehmen.

Brunnenbau ist teuer

Bis vor Kurzem haben die Bewohner der umliegenden Dörfer ihr Trinkwasser noch aus Gewässern bezogen, in denen die Wäsche gewaschen und auch Autos gereinigt werden. Dagegen musste etwas unternommen werden. „Das Krankenhaus hält inzwischen 122 Brunnen am Laufen“, erzählt Lörcks. So gehe man natürlich auch gegen die Verbreitung von Krankheiten an. Der Brunnenbau sei jedoch wesentlich teurer als zum Beispiel in Deutschland, da es in Äthiopien nur zwei bis drei Firmen gebe, die den nötigen Brunnenbau ermöglichen können.

Auch Schulen fördert das Krankenhaus. Dort werden zum Beispiel Toiletten in kleinen Verschlägen gebaut, damit die Menschen ihre Notdurft nicht mehr im umliegenden Gelände verrichten müssen. Unter anderem diese Maßnahmen fallen unter das Konzept „Vorsorgen statt heilen“, indem man versucht, der Verbreitung und Entstehung von Krankheiten vorzubeugen.

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Einrichtung waren auch Margret Lörcks und Meinulf Hagemeier nach Äthiopien eingeladen. Sie verschafften sich bei ihrem Besuch einen Überblick über die Zustände vor Ort und über die Veränderungen, die durch die vielen Spenden möglich waren. Was Hagemeier besonders in Erinnerung blieb, ist „die große Freundlichkeit, Lebensfreude und Höflichkeit der Menschen – trotz der Armut“, erzählt er. Es sei ein „ganz rücksichtsvoller Umgang“, den man vor Ort unter den Menschen beobachten könne, fügt Lörcks hinzu. In Zukunft wolle man dieses Projekt auf jeden Fall weiter unterstützen und „einfach den Hahn am Laufen halten“, sagt Hagemeier.

Fast alles neu macht der Mai

Die Wallfahrtsstadt Kevelaer ist bereits zum zweiten Mal mit mehreren Veranstaltungen am „Tag der Städtebauförderung“ vertreten, in diesem Jahr am 11. Mai. Der Tag der Städtebauförderung ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, Deutschem Städtetag sowie Deutschem Städte- und Gemeindebund und findet bundesweit zum fünften Mal statt. Bei der Plakat-Aktion zum Jubiläum ist Kevelaer mit einem Motiv vom Baustellenmaskottchen Grubi dabei.

Auf der Internetseite www.tag-der-staedtebaufoerderung.de können sich alle Interessierten über die Projekte 2018 informieren. Allein im vergangenen Jahr nahmen bundesweit mehr als 450 Kommunen am Tag der Städtebauförderung teil. In über 600 Veranstaltungen konnten rund 100.000 Bürgerinnen und Bürger die Ergebnisse und Erfolge der Städtebauförderung mit ihren verschiedenen Programmen erleben.

Programm am Mechelner Platz

Der zentrale Veranstaltungsort in der Wallfahrtsstadt ist am neu gestalteten Mechelner Platz. Um 11 Uhr eröffnet Bürgermeister Dr. Pichler das Umbau-Projekt mit dem neuem Spielplatz. Das Team der Stadtkernerneuerung stellt den Sachstand weiterer Planungsprojekte vor. Interessierte Bürger und Bürgerinnen, die Fördermittel aus dem Hof- und Fassadenprogramm beantragen möchten oder aber ein Verfügungsfonds-Projekt zur Verschönerung der Innenstadt umsetzen möchten, finden hier in der Zeit von 11 bis 15 Uhr Ansprechpartner vom Team der Kevelaerer Stadtkernerneuerung. Um 12 Uhr und um 14 Uhr informieren Spaziergänge zum Kapellenplatz über den aktuellen Planungsstand.

In der Zeit von 11 bis 15 Uhr bietet die Museumspädagogin einen Workshop für Kinder und Erwachsene im Museum an. Gleich dem wunderschönen Songtext von Cassandra Steen soll an diesem Tag im Niederrheinischen Museum eine neue Stadt erwachsen. Vorlagen eines „Musterhauses“ mit Garten können nach Belieben bemalt werden. Auf einer großen Tafel werden dann die einzelnen Bilder zu einem bunten Gefüge zusammengesetzt, wodurch ein Straßennetz und neue Wege entstehen.

Attraktionen in der Baustelle Hauptstraße

In der Hauptstraße findet ab 12 Uhr stündlich eine Foto-Aktion im Bereich der Baustelle mit „Grubi“ statt. Alte Fotos und Videos aus früheren Zeiten der Hauptstraße laden über Monitore auf eine Zeitreise ein. Ab 12 Uhr finden Bürger und Besucher am Roermonder Platz am Bauzaun der Baustelle Hauptstraße einen Informationsstand zu den laufenden Umbauarbeiten.

Gemeinsame Sorge um die Natur

Zahlreiche Gäste suchten die Gelegenheit, im Landcafé Binnenheide den Sonnenschein, das Ambiente sowie Kaffee und Kuchen zu genießen. Unmittelbar vor dem Eingang zum Café wurden sie diesmal auf besondere Art und Weise empfangen. Denn dort hatten sich Mitglieder der Initiative „Rettet die Binnenheide e.V.“ positioniert. Auf einem großen Tisch fanden sich ausgebreitete Pläne zum Bau der OW 1 und möglicher weiterer Vorhaben in dem Naturschutzgebiet sowie eine Protest-Unterschriftenliste.

Ralph Sachs und seine Mitstreiter nutzten die Gelegenheit zum Austausch und zur Information über die bevorstehenden Umwälzungen, die aus ihrer Sicht nachhaltige Auswirkungen auf Natur und Landschaft und die Lebenskultur der Binnenheide insgesamt haben werden. Die Zersiedelung des Biotopverbundes, ein höheres Verkehrsaufkommen und mehr Umweltbelastung waren drei der zentralen Argumente, die die Ini­tiatoren gegenüber den Gästen und Interessierten vorbrachten. „Es waren Achterhoeker und Winnekendonker hier, die sich kritisch äußerten. Es gibt Leute, die sagen, es gibt neue Aspekte“, machte Sachs deutlich, dass die Gruppe mit ihrer Kritik nicht alleine dastehe.

Plädoyer für mehr Nachhaltigkeit

„Da kommt dann noch ein Industriegebiet mit großer Halle. Und wenn die Straße kommt, wird eine Auskiesung zwischen Altwettener Busch und Wetten für die Kiesindustrie interessant“, mahnte seine Mitstreiterin, die Imkerin Claudia Blauert. „Den Ackerboden für kommende Generationen zu bewahren, wäre so wichtig“, plädierte sie für mehr Nachhaltigkeit.   

Der Chef des Landcafés, Dennis van den Berg, hatte zu dem Thema eine klare Meinung. „Die Binnenheide steht für Wohlbefinden hier mit der Natur. Durch das, was da kommen soll, wird das Wohlbefinden extrem eingeschränkt.“ 

Bei den Gästen stieß der Stand auf Interesse – auch bei Justine Wieczorkowski und Meike Weln, die aus Krefeld und Mettmann angereist waren. „Es ist wichtig, so ein Erholungsgebiet zu haben“, meinte Wieczorkowski. „Die OW 1, das ist nur wirtschaftliches Interesse von Einzelnen“, ergänzte Weln. „Kevelaer ist meine alte Heimat – da hängt mein Herz dran.“

Ein niederländischer Flugkapitän, der in Twisteden wohnt, unterschrieb die Liste. Die Kempenerin Sigrid Schoopmann meinte: „Ich will, dass es hier so idyllisch und friedvoll bleibt.“ Und die Duisburgerin Stefanie Kellmann machte die Debatte nachdenklich: „Ich habe zwei Söhne, die sind zwölf und 18. Der ältere sagte letztens zu mir: Wir haben nur einen Planeten. Und bei uns Jungen findet ein Umdenken statt.“