Entscheidungen für 50 Jahre

Unter dem Vorsitz von Professor Dr. Franz Pesch und seinem Stellvertreter Eckehard Wienstroer tagte der Gestaltungsbeirat der Wallfahrtsstadt Kevelaer in seiner 2. Sitzung im Ratssaal.

„Der Gestaltungsbeirat ist kein Preisgericht“, schilderte Professor Pesch noch einmal die Aufgaben. „Er wird unabhängig und übergeordnet sich um alle Belange der öffentlichen Seite des Bauens in der Stadt kümmern und dabei immer im Auge haben, dass die Menschen mit heutigen Entscheidungen mindestens 50 Jahre leben müssen. Verwaltung und Politik geben Projekte vor und wir werden unsere Gedanken und Ansichten dazu kollegial und beratend einbringen.“

Im Einzelnen wurde über das integrierte städtebauliche Handlungskonzept in Kevelaer informiert. Franz Heckens stellte hierbei das „Projekt Zukunft Wallfahrt 2050“ vor. Außerdem wurde über den Masterplan gesprochen, der großes Lob erhielt. Besonders die detailgenaue Ausarbeitung bis in die kleinsten Themen wurde gewürdigt und festgestellt, dass er als Gestaltungsgrundlage hervorragend geeignet ist. Pesch: „Die Leitplanken sind für die Zukunft wichtig.“

Für den Vorsitzenden ist es entscheident, ob die Erreichbarkeit gut geplant ist. „Wie komme ich hin?“ sei eine zentrale Frage. „Mobilität muss immer auch mit Sicht auf ökologische Gesichtspunkte geplant werden.“ Momentan ist die Anreise per PKW nur in der Nord-Süd Richtung (B9) und aus Ost (Anschluss zur A57) gewährleistet. Hier wurde jedoch erwähnt, dass die Einfahrt durch eine verkehrsberuhigte Straße nicht optimal erscheine und innerstädtische Parkplätze ausreichender zur Verfügung stehen sollten.

Einen für Kevelaerer sicher wichtigen Punkt sprach Hiltrud Lintel an. Die Dipl. Ingenieurin verwies darauf, dass bei der „guten Stube der Stadt, dem Kapellenplatz“, ein sensibler Umgang bei der Umgestaltung gepflegt werden solle. Sie zeigte sich von dem Tempo und dem Zeitplan erschrocken: „Es ist hier sehr wichtig, die Bewohner der Stadt gut mit einzubeziehen. Eine intensive Beschäftigung mit dem Thema ist hier wichtiger als eine schnelle Umsetzung.“

Um sich einen besseren Eindruck von den Gegebenheiten in Kevelaer zu machen, verabredeten die Teilnehmer vor der nächsten Sitzung am 29. Mai (hier soll es um die Neugestaltung des Kapellenplatzes gehen) mit einem Rundgang sich persönlich einen Eindruck zu verschaffen. Auch diese Sitzung ist wieder öffentlich (knapp 15 Bürger waren anwesend) und kann von Interessierten besucht werden. Die Einberufung eines Gestaltungsbeirat war im Masterplan angeregt und gleichzeitig von der FDP beantragt worden.

Die Teilnehmer

Stimmberechtigt: Prof. Dr. Franz Pesch, Eckehard Wienstroer, Michael Arns, Ragnhild Klußmann und Friederike Proff anwesend.

Nicht Stimmberechtigt: Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, Fachsbereichsleiter Ludger Holla, Stadtplanerin Verena Möller, Landschaftsarchitektin Hiltrud Lintel, Michael Kamps (CDU) als Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung, Horst Blumenkämper (SPD), Heinz-Josef van Aaken (KBV), Ulrich Hünerbein-Ahlers (Grüne) und Wilhelm Gerats (FDP).