Chor- und Instrumentalmusik beim Adventskonzert des Kevelaerer Männergesangvereins

Bis auf den letzten Platz besetzt war die Clemens-Kirche Kevelaer beim jährlich stattfindenden Adventskonzert des Kevelaerer Männer Gesang Verein (KMGV). Unter der musikalischen Leitung von Tom Löwenthal wurden die Gäste mit Chor- und Instrumentalmusik auf Weihnachten eingestimmt. „Wir laden Sie ein, zur Ruhe zu kommen und sich durch Besinnung auf ein friedliches Weihnachtsfest vorzubereiten“, begrüßte der Präsident des KMGV, Heinz Lamers, die Besucher des Konzertes.
„Wir sagen Euch an den lieben Advent“ sangen zu Beginn der Knabenchor der Basilikamusik St. Marien, der KMGV und alle Zuhörer gemeinsam. Sebastian Piel, der den Knabenchor gegründet hat, dirigierte das Anfangslied und auch das folgende Lied für Knaben- und Männerchor. Nach einer Weise und dem Text von Martin Luther sowie in Bearbeitung von Franz Josef Breuer erklang „Vom Himmel hoch, da komm ich her“. Die kleinen Sänger in ihren liturgischen Gewändern hielten dabei gut mit und begeisterten die Gäste.
Dann übernahm Löwenthal das Dirigieren und die Sänger des KMGV ließen erkennen, dass die Handschrift des Chorleiters klare Auswirkungen zeigt. Auf den Punkt, in einer geschlossenen Leistung, in der Lautstärke mal ab-, mal anschwellend und in deutlicher Akzentuierung sangen die Mitglieder des KMGV „Dein König kommt“, „Frieden“, die „Hymne an die Nacht“ und „Hört, es klingt vom Himmelszelt“. Auch die Stücke von Cesar Franck, Torre W. Ass und Richard Wagner (der Pilgerchor aus Tannhäuser), die von Violine und Klavier begleitet wurden, erklangen in vorzüglicher Weise.
Wie jedes Jahr las Schwester Hildegard einen besinnlichen Text vor. In diesem Jahr ließ sie gedanklich mit einem Text von Hanns Dieter Hüsch die Gäste Maria und Josef „Auf dem Weg zur Krippe“ begleiten.
Die 19-jährige Lea Brückner, die ihre Geige trotz ihres jungen Alters bereits hervorragend beherrscht, spielte zusammen mit Mark Kantorovic, Klavier, „Salut d´Amore, Op 12“ von Edward Elgar. Dieses Stück passte sich in seiner einschmeichelnden und verträumten Weise in die besinnliche Stimmung des Konzertes ein. Noch deutlicher wurde die exzellente Spielweise der Stipendiatin der Stiftung Kerpenkate bei dem zweiten Solostück, wieder begleitet von Kantorovic. Die Virtuosin zeigte in erstklassiger Manier die gesamte Bandbreite der Töne und Techniken, die aus einer Violine herauszuholen sind. Im Galopp ging es von den tiefsten bis zu den höchsten Tönen und vom Streichen, dem zweistimmigen Spiel bis zum tänzelnden Zupfen der Saiten. Durch die Länge und den progressiven Klang des „Tzigane“ von Maurice Ravel wurden viele Zuhörer jedoch zunehmend unruhig und wurde die besinnliche Stimmung des Konzertes beseitigt.
So endete das Konzert etwas abrupt, denn eine Zugabe, wie in den letzten Jahren üblich, wurde nicht gefordert, da „Cantique de Noel“, „Transeamus usque Betlehem“, „Weihnachten“ und das gemeinsame „Oh du fröhliche“ die Besinnlichkeit nicht wieder aufleben lassen konnten und der Applaus im Gegensatz zu den gebrachten sehr guten Leistungen schwach ausfiel.