Eine Zeitreise auf 170 Kilometern

Vor der dritten Oldtimer-Rallye der Rotarier versammelten sich die Fahrer mit ihren 34 historischen Fahrzeugen in der großen Aufenthaltshalle von Herbrandt, um gemeinsam zu frühstücken und einen letzten ausführlichen Blick auf die vor ihnen liegenden Pläne zu werfen. Dort gab ihnen Streckenleiter Wolfgang Ruhs noch den einen oder anderen Hinweis.
„Es sind insgesamt 170 Kilometer. Es gibt Kontrollen in Geldern, Rheurdt, Wachtendonk, Walbeck und Moyland, wo es auch Kaffee und Kuchen gibt, dann geht es wieder zurück nach Kevelaer“, skizzierte er die grobe Streckenführung.
Hans-Peter Wagner war aus Lüdinghausen gekommen. „Ich mache im Rotary-Club dort selbst eine Rallye und wollte schon mal üben.“ Er war mit seinem Beifahrer Rainer Reichelt und einem Mercedes 220 S Heckflosse von 1964 am Start.
Anna und Mike Dahmen aus Geldern erläuterten ihrem neunjährigen Sohn Julius die Tour. „Wir fahren durch viele Städte wie Kempen und sammeln Stempel auf der Strecke.“ Das Paar hatte zu seinem MJDC 1948 viel zu erzählen. „Das letzte Modell gab‘s 1934. Danach wurde es nochmal neu aufgelegt.“ Ihr Wagen käme aus den Niederlanden. Er wäre nach dem Weltkrieg von einem Soldaten mitgenommen und von einem Schauspieler für seine Frau gekauft worden. „Der Wagen kam dann nach Holland zurück und wir haben ihn dann vor fünf, sechs Jahren erworben.“ Noch älter war nur das Gefährt der Strae­lenerin Christel Straaten, die mit einem englischen Riley von 1933 als erste die Startflagge von Kocken passierte. „Wir sind das erste Mal dabei, das ist aufregend und wie eine Zeitreise“, hatte sich die Dame einen stilecht passenden Hut aufgesetzt. Das Klever Ehepaar Uschi Heimann-Althoff und Wolfram Althoff hatten sich für die Fahrt einen VW Karmann Ghia ausgeliehen. „Wir wollen den testen und eventuell kaufen. Der ist von einem Klever Patienten“, machte sich der Orthopäde mit seiner Frau auf den Weg.
Rotary-Präsident Ludger Merten reichte jedem Paar eine Flasche Wasser zur Erfrischung. „Es sind schöne Fahrzeuge. Ich finde es toll, dass es Menschen gibt, die sich die Mühe machen, sowas zu pflegen“, unterstrich er auch die Bedeutung der Rallye als Benefiz für die Imole-Lichtstärkeklinik des Dr. Ogundare in Nigeria.
Auch einzelne Schaulustige verfolgten die Szenerie – so wie Johannes Seegus aus Xanten. „Ich dachte, es wären mehr. Es sind schöne Modelle dabei“, hatten es dem 56-Jährigen besonders die Mercedes-Fahrzeuge angetan.
Nach und nach setzten sich die historischen Fahrzeuge in Gang, fuhren über abgelegene Landwege entlang der Maisfelder, passierten Ortseingänge und Höfe. An den Haltepunkten wie an der Grenze Dallhuysen-Finkenberg kamen einige mit Zeitverspätung an.
„Zwischen Wetten und Kapellen hat sich ein Trecker quergestellt“, erzählten die Kevelaerer Anne und Ulrich Koppers, die mit einem VW Porsche Jahrgang 1971 unterwegs waren. „Fährt sich tierisch geil“, freute sich der 63-Jährige über den Laut seines Wagens und die Strecke, die er als „anspruchsvolle Tour mit Charakter“ bezeichnete.
Im Ortskern von Wachtendonk legten die historischen Fahrzeuge eine Pause ein. Der Weseler Heinz-Gerd Schott zeigte sich zufrieden. „Die Landschaft ist schön. Wir haben gut durchgefunden, aber nicht in der vorgegebenen Zeit.“ Der 65-Jährige nahm‘s aber sportlich. „Wir sind ja nicht für ganz vorne da, sondern um den Tag zu genießen“, setzte er mit seinem Sohn Tim nach der Stärkung den stimmungsvollen Rest des Weges fort. Am Ende siegten Winfried und Alexander Schäfer mit ihrem Mercedes Benz 280 SL aus dem Jahr 1969.

„Ich zieh mich nicht aus, aber ich fühl mich wohl“

“Dat war erstmal Beifall für nix“, scherzte der Vorsitzende der Geselligen Vereine Kervenheim, Christian van Oeffelt, als er die kleine Zeltbühne betrat, um die gut 250 Zuschauer willkommen zu heißen.
„Wir haben dem ganzen Fest einen neuen Rahmen verpasst“, unterstrich er die Besonderheit des neuen Zeltstandortes auf der Burg Kervenheim und verwies auf die bereits an diesem Abend andeutungsweise zu sehende Lichtillumination an der Burg „nach dem ersten Akt, du machst ja zwei“ in Richtung Ingrid Kühne.
Die nahm die Vorlage mit dem „Akt“ direkt auf. „Ich zieh mich nicht aus, aber hier fühl ich mich schon wohl“, sagte sie und brauchte deshalb eigentlich das Niederrhein-Bekenntnis nicht, dass sie „ein Kreis Klever Kind“ sei, in Geldern gewohnt habe; „vor´m Zeugnis an der Gnadenkapelle“ gewesen sei und „Lüttingen wie Kervenheim auch 2000 Menschen, aber nicht so eine schöne Burg“ besitze.
Das Publikum hatte sie auch so vom ersten Moment an auf ihrer Seite. „Sach Du mal in Köln, geh na‘ Bett, das verstehen die gar nicht“. Die Kervenheimer verstanden, blieben aber gerne da.
Die Kunst von Frau Kühne ist, unmittelbar die direkte Sprache der Menschen zu sprechen und dabei alltägliche Beobachtungen ungekünstelt rüberzubringen – und auch einen nostalgischen Nerv bei ihren Zuhörern zu treffen. Ein Kunstelement ist dabei das Kokettieren über die eigene Figur – wenn ihr Hausarzt sie mit einem Auto vergleicht und ihr rät, „den Anhänger quitt zu werden“. Sie hob hervor, dass „in dieser Gesellschafft der BMI wichtiger als der IQ“, um selbstbewusst klar zu machen, dass beides bei ihr gleich hoch sei. Und sie machte klar: „Ich mache erst Diät, wenn mir mein Schal nicht mehr passt“ nach dem Motto: „Dicke sterben früher – dafür essen wir länger.“
In dem Kontext plauderte sie über Tupperdosen-Gastgeschenke, erinnerte die Anwesenden an bekannte Werbeslogans von Allianz („Das Lied haben alle gesungen“) über Persil („Das wäscht heute keiner mehr – keiner hat eine 300-Meter-Wäscheleine“) bis Bonduelle und dem Mitgefühl für die große Möhre, die nicht durch das Loch passt.
Männer bekamen Fett weg
Und selbstbewusst hob sie hervor, dass Ingrid unter den Top 100 der deutschen Vornamen seit 1890 auf Platz 5 steht – um auf diesem Weg die erste Reihe mit einzubeziehen.
Die Männer bekamen auch ausreichend ihr Fett weg – ob sie nun bei 37,5 Grad „Fieber“ den Heldentod sterben oder den Kasten in den Flur stellen zum Wegbringen, nach dem Motto „Leer gut – voll besser.“ „Das kennt ihr alle“, konnte sich Frau Kühne da interessanterweise nicht nur dem Ja der vielen Frauen im Saal gewiss sein.
Zur Ehrenrettung ihres Mannes machte sie klar: „Wir sind eigentlich glücklich verheiratet“ – was sich beim Kampf zwischen Tatort und Rosamunde Pilcher beim Fernsehen vielleicht nicht immer so darstellt.
Frau Kühne nahm die Generation Smartphone auf die Schippe, die wie ihr Sohn Sven nicht mal in der Lage ist, eine Wählscheibe zu benutzen („Wo ist für die Nummer löschen?“) , während sie früher mit Langkabel zum Telefonieren auf der Straße stand. Oder sie zog über Telefonanbieter her, die irgendwelche Vertragsänderungen auf sächsisch mitteilen und angebliche „Service“-Hotlines bei Störungen vorhalten, statt niederrheinisch kurz und knapp vorzugehen: „Tach.Tach. Telefon kaputt. Mach ich Dir. Tschö.“
„Kervenheim – es war superschön“, konnte die Xantener Kabarettistin Frau Kühne dann angesichts der Standing Ovations nach dem über zweistündigen Programm am Ende nur noch sagen.
„Das Trampeln ist schon Gänsehaut pur“, wirkte sie tatsächlich berührt, dankte den Beleuchtern, den Helfern und den Organisatoren, „die alle so tun, als wärste berühmt“, gab anschließend Autogramme, stellte sich für Erinnerungsfotos zur Verfügung und plauderte ganz bodenständig bis Mitternacht mit den verbliebenen Gästen.

Union Kervenheim spielt zuhause Remis gegen Kessel/Ho-Ha

Die Union Kervenheim hat nach dem Auftaktsieg in der vergangenen Woche am zweiten Spieltag im Heimspiel gegen die SG Kessel/Ho-Ha mit einem 1:1-Remis einen Punkt eingefahren. In der Tabelle der Kreisliga B steht die Mannschaft von Trainer Dany Wischnewski damit mit insgesamt vier Zählern auf Platz vier. Der Coach sprach nach Abpfiff von einem „gelungenen Saisonstart“.
„Wir sind ganz gut in die Partie gekommen“, fand Wischnewski Gefallen an der Leistung seiner Mannschaft. Rund zehn Minuten vor Ende des ersten Durchgangs war es Kervenheims Marian Machat, der für die verdiente Führung sorgte. Alexander Horsten hatte den Offensivmann der Union per starkem Steilpass in die Tiefe in Szene gesetzt, Machat umkurvte den Kesseler Torhüter und schon zum 1:0 ein (37.).
„So sind wir in die Pause gegangen. Uns war klar, dass der Gegner in der zweiten Halbzeit auf den Ausgleich drängen würde“, meinte der Trainer nach Abpfiff. Und nur acht Minuten nach Wiederanpfiff gelang den Gästen der Treffer zum 1:1. Nach einer Ecke war es Peter Bodden, der egalisierte (53.). „Der Gegner ist insgesamt nur über Standards gefährlich geworden, da sie sehr große Offensivspieler hatten. Wir haben uns gegen Kessel, die als Absteiger sicher als Favorit ins Spiel gegangen sind, gut verkauft“, freute sich der Coach. „Wir haben richtig gut gekämpft, das war eine tolle Teamleistung. Mit vier Punkten aus zwei Spielen bin ich zufrieden, das war ein gelungener Saisonstart. Einen Punkt gegen den Aufstiegsfavoriten aus Kessel hätte ich vorher unterschrieben“, so Wischnewski.
Für die Union geht es am Samstagnachmittag in der Kreisliga B weiter, dann ist man auswärts bei der BV DJK Kellen II gefordert, die mit frei Zählern in der Tabelle direkt hinter den Kervenheimern auf Platz fünf rangieren. „Das ist immer ein unangenehmer Gegner. Die Jungs sind hart im Spiel, da wird es entscheidend sein, gut in die Zweikämpfe zu kommen und dagegenzuhalten. Es gibt keinen Favoriten, wir wollen das Bestmögliche herausholen“, kündigte Wischnewski vor dem Duell in Kellen an. Anstoß der Partie ist am Samstag um 17 Uhr. JAN ABEN

Union verpasst Heimsieg gegen Appeldorn nur knapp

Die Union Wetten hat im zweiten Saisonspiel der Kreisliga A durch ein 2:2-Unentschieden gegen die DJK Grün-Weiß Appeldorn den ersten Punkt eingefahren. Vor heimischer Kulisse verpasste es die Mannschaft von Trainer Marcel Lemmen besonders in der Schlussphase, sich mit einem weiteren Treffer für den Aufwand zu belohnen und den Heimsieg einzufahren.
„Dass wir nach dem schwachen Auftakt den ersten Punkt geholt haben ist gut. Es hätten allerdings auch drei sein können oder müssen“, sagte Wettens Coach. Im ersten Durchgang kamen die Gäste aus Appeldorn dabei deutlich besser in die Partie. „Halbzeit eins geht klar an den Gegner“, sagte auch Lemmen. „Sie haben die klar besseren Möglichkeiten herausgespielt.“ So war es folgerichtig DJK-Mann Matthias Jastrzebski, der nach 28 Minuten einen von der Mauer abgefälschten Freistoß abstaubte und zum 1:0 für die Gäste traf. Doch noch vor der Pause konnte die Union ausgleichen: Wieder ging dem Tor ein Standard voraus, dieses Mal traf Niklas Peters nach Wettener Eckball per Kopf zum 1:1 (37.).
„Die zweite Hälfte geht dann klar an uns“, freute sich Lemmen über eine gute spielerische Leistung. „Wir waren deutlich besser und hatten hochkarätige Chancen.“ In der 53. Minute ging die Union dann in Führung, nachdem Appeldorns Paul Verholen einen strammen Fernschuss von Simon Tombergs unhaltbar für den Gästekeeper abfälschte (53.). Doch nur eine Viertelstunde später der erneute Rückschlag für das Heimteam, als erneut Jastrzebski für die DJK erfolgreich war und den 2:2-Endstand herstellte. „Da hat der Gegner einen Pass in die Schnittstelle gespielt, wobei wir nicht gut aussahen“, kritisierte Lemmen. In der Schlussviertelstunde spielte dann trotzdem nur noch Wetten: „Wir hatten richtig Oberwasser, sind aber am gegnerischen Torwart oder einmal an der Latte gescheitert. Schade, dass wir den Siegtreffer nicht mehr erzielen konnten. Das wäre aufgrund der zweiten Halbzeit und besonders der Schlussphase verdient gewesen“, bilanzierte Lemmen.
Trotz des Remis hat die Union nun etwas Selbstbewusstsein getankt, ehe es am Sonntag auswärts ins Derby gegen den Kevelaerer SV geht. „Der KSV ist für mich der Favorit. Nach dem starken Saisonstart und mit der Aufstiegseuphorie im Rücken haben sie eine starke Truppe. Wir müssen das Derby annehmen und richtig fighten. Hinten dicht stehen und vorne durch Konter Nadelstiche setzen wird das Ziel sein“, gab Lemmen die Marschroute für das lang ersehnte Stadtduell aus. Anstoß des Derbys ist am Sonntag um 15 Uhr im Kevelaerer Hülsparkstadion. JAN ABEN

Holla: „Absolut glücklicher Sieg“ gegen Aldekerk

Die DJK Twisteden hat am Sonntagmittag ihr Auswärtsspiel beim FC Aldekerk knapp mit 1:0 gewonnen und damit im vierten Spiel der neuen Bezirksliga-Saison den dritten Sieg eingefahren. Ohne Top-Torjäger Jan van de Meer, der dem Aufsteiger rund vier Wochen lang fehlen wird, fuhr die Mannschaft von Trainer Andreas Holla einen „absolut glücklichen Sieg“ ein.
„Wir haben über 90 Minuten keinen guten Fußball gespielt“, gab der DJK-Coach nach dem Dreier in der Ferne zu. „Besonders im Spiel ohne Ball haben wir zu wenig getan. Läuferisch und spielerisch war das nicht überzeugend.“ Dennoch reichte es am Ende für drei Punkte, damit hat man in der Tabelle bereits neun Zähler angesammelt und steht auf dem sechsten Platz. „Der Gegner hat auch kein gutes Spiel gemacht. Aldekerk hat es überwiegend mit hohen, langen Bällen in die Spitze versucht, darauf haben wir uns gut eingestellt“, lobte der Trainer zumindest die Defensive.
Vorne wollte die DJK jedoch nicht so recht die gewohnte Torgefahr entfalten. Erst nach 52 Minuten wurde es vor dem Tor der Gastgeber aus Aldekerk gefährlich: Nach einem Freistoß wurde der Ball vom zweiten Pfosten aus in die Mitte gelegt, wo Nikolas Dennesen bereit stand und per Kopfball zum 1:0-Führungstreffer einnickte. Bis zum Ende konnte die DJK die knappe Führung verteidigen und die drei Punkte entführen. „Es war ein glücklicher Sieg“, gestand Holla.
Für die Twistedener geht es in der Bezirksliga nun schon am Freitagabend weiter. Dann empfangen die Schwarz-Weißen auf heimischem Platz die SG Bedburg-Hau, die punktgleich mit der DJK auf dem vierten Tabellenplatz steht. „Der Gegner hat um eine Vorverlegung des Spiels gebeten, dem haben wir entsprochen“, erklärte Holla die frühere Ansetzung der Partie. „Wir müssen derzeit einige Ausfälle kompensieren. Neben Jan van de Meer fällt auch Andre Brouwers verletzt aus, außerdem hat sich Luis Cox eine Gelb-Rote Karte eingehandelt und fehlt am Freitag“, so Holla. „Bedburg-Hau kommt mit einer starken Mannschaft, aber im Heimspiel wollen wir die Punkte in Twisteden behalten“, kündigte der Coach selbstbewusst an. Anstoß der Partie ist am Freitagabend um 20 Uhr. JAN ABEN

Viktoria springt durch Sieg in Straelen auf Tabellenplatz zwei

Die Viktoria Winnekendonk hat auch ihr zweites Saisonspiel gewonnen und steht nun mit sechs Punkten gleich hinter dem Kevelaerer SV, der das bessere Torverhältnis vorweisen kann, auf dem zweiten Tabellenplatz der Kreisliga A. Die Mannschaft von Trainer Sven Kleuskens sorgte mit einem 3:2-Auswärtssieg bei der Zweiten Mannschaft des SV Straelen für eine kleine Überraschung. Der Coach zeigte sich dementsprechend zufrieden mit der gebotenen Leistung.
„Für uns ist es sehr gut gelaufen“, bestätigte Kleuskens. „Sechs Punkte aus zwei Spielen – das ist hervorragend. Wir sind dabei, eine richtige Einheit zu bilden, das sieht man auf dem Platz.“ Dabei ging es auf Straelener Platz gar nicht nach Plan los für die Winnekendonker: Bereits nach 28 Minuten musste Kleuskens Sebastian Louven ersetzen und brachte dafür Sascha Hoffmann. Eben jener war es dann jedoch, der mit seiner ersten Ballaktion für die Führung der Grün-Weißen sorgte: „Sascha hatte sich da gegen drei, vier Gegenspieler toll durchgesetzt und dann überlegt ins linke untere Eck getroffen“, kommentierte der Coach das Joker-Tor.
Doch die Winnekendonker Freude sollte nicht lange anhalten. Nur drei Minuten nach dem Hoffmann-Treffer war es Straelens Walczewski Bartek, der einen individuellen Fehler in der Defensive nutzte und zum Ausgleich traf (33.). Nach der Pause stellten die Gäste die Führung dann wieder her und erhöhten gleich darauf – ein Doppelschlag ins Glück. Zunächst war es Alexander Tebart, der einen zurecht gegebenen Foulelfmeter souverän verwandelte (51.), kurz darauf sorgte Hoffmann mit seinem zweiten Treffer des Tages für Riesenjubel im Winnekendonker Lager (54.), als Manfred Stammen über die linke Seite bis zur Grundlinie marschierte und den Offensivmann mustergültig bediente. „Leider haben wir Straelen im Spiel gehalten“, sagte Kleuskens. Denn wiederum nur drei Minuten nach dem Treffer erzielte der SVS den Anschlusstreffer. „Wieder haben wir in der Innenverteidigung den Ball genau in die Füße des Gegners gespielt. Solche Fehler müssen wir abstellen, das ist sehr ärgerlich“, meinte Kleuskens.
Zwanzig Minuten vor Ende sahen die Straelener Gastgeber dann eine Gelb-Rote Karte, sodass die Viktoria den Auswärtssieg in Überzahl über die Ziellinie retten konnte. „Wir haben es uns heute selber schwer gemacht, da wir dem Gegner zwei Tore geschenkt haben. Insgesamt hatten wir aber viele gute Aktionen dabei, sodass ich sehr zufrieden bin“, freute sich Kleuskens über den perfekten Saisonstart.
Am Sonntag geht es dann mit einem Heimspiel gegen den Bezirksliga-Absteiger Alemannia Pfalzdorf weiter, der bisher zwei Niederlagen hinnehmen musste und auf dem 15. Platz steht. „Zwei Niederlagen bedeuten zum Saisonbeginn genau so wenig wie zwei Siege. Wir müssen wach und vorsichtig sein, auch weil wir personell wieder umstellen werden müssen. Wir werfen alles in die Waagschale und wollen Zuhause punkten“, gab Kleuskens die Richtung vor. Anstoß der Partie an der Sonsbecker Straße ist um 15 Uhr. JAN ABEN

Ökce-Elf gewinnt „kampfbetonte Partie“ bei Hö-Nie II

Der Kevelaerer SV hat den guten Start in die neue Saison in der Kreisliga A am Sonntagmittag mit einem Auswärtssieg beim SV Hönnepel-Niedermörmter II fortgesetzt. Im zweiten Saisonspiel gelang der Mannschaft von Trainer Ferhat Ökce auf dem „bebenden Acker“ ein 4:0-Auswärtssieg. Der Coach sah seinen KSV nach 90 Minuten als verdienten Sieger.
„Hönnepel-Niedermörmter war ein sehr schwer zu bespielender Gegner“, meinte Ökce. „Wir haben es aber nach vorne sehr gut gemacht und haben das Spiel auch in der Höhe verdient gewonnen.“ Mittelfeldmotor David Brinkhaus hatte die Gelb-Blauen bereits nach 25 Minuten in Führung gebracht, dem Treffer war eine schöne Kombination vorausgegangen.
„In den ersten 20 Minuten war es eine besonders kampfbetonte Partie. Kein Team hat nachgegeben, sodass Chancen auf beiden Seiten zustande kamen. Wir haben unser Spiel aber auf Dauer durchgesetzt“, freute sich Ökce, dessen Mannschaft in Person von Stürmer Nico van Bergen noch kurz vor dem Pausenpfiff nachlegen konnte (45.+1). „Wir sind den zweiten Bällen nachgegangen, sodass wir in der Offensive immer wieder Akzente setzen konnten“, freute sich Ökce. Auch im zweiten Durchgang trafen die Kevelaerer dann zwei Mal zum 4:0-Endstand. Beide Male war es Neuzugang Miroslav Sekela (52./62.), der den Keeper des SV Hö-Nie II überwinden konnte. „Alle vier Tore sind aus dem Spiel heraus gefallen, da haben wir jeweils stark kombiniert“, lobte der Trainer.
Nach zwei Spielen hat der KSV nun die Maximalausbeute von sechs Punkten auf dem Konto und hat als Aufsteiger gleich einmal die Tabellenführung übernommen. Passend dazu findet dann am kommenden Sonntag (3. September, 15 Uhr) im Kevelaerer Hülsparkstadion das Derby gegen die Union Wetten statt. „Das ist für beide Mannschaften natürlich etwas besonderes“, weiß Ökce. „Wetten hat eine starke Truppe, aber wir wollen das Derby positiv gestalten und sind für das Spiel gewappnet.“ Die Union mit neuem Trainer Marcel Lemmen hat nach zwei Partien in der A-Liga einen Punkt auf dem Konto und reist als Tabellen-13. nach Kevelaer. JAN ABEN

Union Wetten verpasst im Kreispokal knapp die Überraschung

Die Union Wetten hat am Mittwochabend vor heimischem Publikum die große Überraschung ganz knapp verpasst und ist im Kreispokal im Elfmeterschießen gegen den Bezirksligisten SV Walbeck ausgeschieden. Em Ende hieß es 8:7 für die Grün-Weißen aus dem Spargeldorf. Nach 90 Minuten stand es 2:2, in der halbstündigen Verlängerung konnte jedes Team einen Treffer nachlegen, sodass vom Punkt aus über das Weiterkommen entschieden werden musste. Wettens Trainer Marcel Lemmen zeigte sich ob des knappen Ergebnisses und der gezeigten Leistung seines Teams trotz Niederlage zufrieden.
„Wenn man im Elfmeterschießen verliert, ist das natürlich besonders bitter. Mit einer knappen Niederlage gegen einen höherklassigen Gegner kann ich aber leben. Mit der Leistung bin ich hochzufrieden“, berichtete Lemmen kurz nach dem bitteren Ausscheiden. Die Union verteidigte gegen den SVW tief, stand aber in der Defensive über weite Strecken sehr sicher und ließ gegen den Favoriten nur wenig zu. Nach etwas mehr als einer halben Stunde gingen die Gastgeber dann in Führung, nachdem Walbecks Stan Hesen einen Wettener Eckball per Kopf ins eigene Tor bugsierte. Nach einer Stunde Spielzeit egalisierten die Gäste durch einen direkt verwandelten Freistoß von Marcel Giesen auf 1:1. „Das war unglücklich, weil der Ball knapp an der Mauer vorbeigesegelt ist“, sagte Lemmen. „Wir haben uns aber nicht beirren lassen und sind kurz darauf wieder in Führung gegangen.“ Dieses Mal war es David Hundertmarck, der nach 70 Minuten auf 2:1 für die Schwarz-Weißen stellte. Doch die Wettener Freude währte nur kurz, denn nur fünf Zeigerumdrehungen später erzielte Gijs Hagens nach erneutem Standard das 2:2.
„In der Verlängerung haben wir dann absolut ebenbürtig gespielt“, freute sich Lemmen über die deutliche Leistungssteigerung gegenüber der 0:4-Niederlage vom vergangenen Wochenende, als man den Kreisliga A-Auftakt in Auwel-Holt verloren hatte. „Es war ein Spiel auf Messers Schneide, in dem wir gute Chancen auf den Sieg hatten.“ Jannik Hornbergs (92.) für die Union sowie Niklas Tebbe (95.) für den SVD trafen in der Extrazeit, sodass es ins Elfmeterschießen ging, in dem sich der Favorit nach hartem Kampf durchsetzte. „Schade, dass wir uns nicht für die Leistung belohnt haben“, sagte Lemmen, der aber gleich auf die kommende Aufgabe in der Liga blickte: „So eine Leistung müssen wir auch am Sonntag abrufen“, forderte der Trainer vor dem Heimspiel gegen die DJK Appeldorn. „Es wird ein Spiel auf Augenhöhe. Appeldorn ist einer der Gegner, mit denen wir uns messen können. Das Heimspiel wollen wir gewinnen.“ Anstoß der Partie gegen den aktuellen Tabellendritten der Kreisliga A in Wetten ist am Sonntag um 15 Uhr. JAN ABEN

Union Wettens Fehlstart: 0:4-Niederlage gegen Auwel-Holt

Der Start in die Saison der Kreisliga A ist für die Union Wetten und ihren neuen Trainer Marcel Lemmen gründlich daneben gegangen. Gegen den SC Blau-Weiß Auwel-Holt, mit dem Lemmen vor seinem Abschied in der vergangenen Saison erst den Aufstieg in die A-Liga gefeiert hatte, mussten sich die Wettener mit 0:4 geschlagen geben.
„Ich muss sagen, dass das Ergebnis leider auch in der Höhe so in Ordnung war“, meinte der neue Wettener Trainer nach Abpfiff. „Wir hatten über die gesamte Spieldauer kaum Zugriff auf den Gegner und sind mit dem Pressing nicht zurechtgekommen. Gerade auf den zentralen Positionen sind wir nicht an die Männer gekommen.“ Bereits nach zehn Minuten – die Union war dabei auf fremdem Platz eigentlich gut ins Spiel gekommen – gingen die Gastgeber in Führung. „Das war ein dummes Gegentor, da passieren drei dicke Fehler hintereinander“, so Lemmen. Auwel-Holts Timo Ingenlath bedankte sich und traf zur 1:0-Führung. „Nach dem Gegentreffer kam ein Bruch in unser Spiel“, meinte Unions Coach.
Im zweiten Durchgang hatten die Wettener dann kaum noch Zugriff. Durch einen Elfmeter von Slawa Li erhöhten die Blau-Weißen rund 20 Minuten nach Wiederanpfiff auf 2:0, bis zum Spielende setzten Auwel-Holts Fabian Heghmans (75.) und Michael Gellen (80.) die Schlusspunkte zum 0:4-Endstand aus Wettener Sicht. „Die beiden letzten Tore sind nach Standards gefallen, bei denen wir nicht wach genug waren“, meinte Lemmen. Durch die deutliche Auftaktniederlage findet sich die Union nun nach dem ersten Spieltag in der Kreisliga A auf dem letzten Tabellenplatz wieder.
Bevor es in der Liga am Sonntag (15 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die DJK Appeldorn weitergeht, ist die Lemmen-Elf am Mittwochabend noch im Kreispokal gefordert. Im Heimspiel treffen die Schwarz-Weißen dann auf den SV Walbeck, der in der Bezirksliga bisher einen Punkt aus drei Spielen holen konnte. „Wir wollen unsere beste Mannschaft aufbieten und das Spiel nicht abschenken. Im Pokal ist es immer interessant. Wenn wir gut verteidigen und vorne Nadelstiche setzen, dann können wir vielleicht etwas erreichen“, blickte der Trainer auf die schwere Aufgabe gegen den Favoriten aus Walbeck. Anstoß der Pokalpartie ist um am Mittwoch um 19:30 Uhr in Wetten. JAN ABEN

DJK Twisteden holt zweiten Bezirksliga-Heimsieg

Die DJK Twisteden hat in der Bezirksliga den zweiten Sieg im dritten Spiel gefeiert. Gegen den MSV Moers, der in der Tabelle damit noch immer ohne Punkt geblieben ist, setzte sich die Mannschaft von Trainer Andres Holla knapp mit 2:1 durch. Seinen vierten Saisontreffer erzielte dabei Jan van de Meer, der damit genau da weitermacht, wo er in der Vorsaison als Torschützenkönig der Kreisliga A aufgehört hatte.
„Wir haben uns das Leben unnötig schwer gemacht“, meinte Twistedens Coach Holla nach dem dreifachen Punktgewinn vor heimischem Publikum. „Wir haben einige klare Torchancen nicht genutzt.“ Die Schwarz-Weißen hatten das Geschehen gegen den MSV von Beginn an über weite Strecken unter Kontrolle. Etwas Zählbares kam dann aber erst nach 41 Minuten dabei herum. Jan van de Meer holte da gegen den Moerser Torhüter einen klaren Foulelfmeter heraus und verwandelte den Strafstoß selbst souverän zum 1:0-Führungstreffer.
Nach der Pause das gleiche Bild: Die DJK tonangebend, aber vor dem Tor meist zu ungenau. Das rächte sich dann rund 25 Minuten vor dem Ende, als der MSV-Spieler Moustapha Abou-Soueid einen Fehlpass der DJK im Mittelfeld ausnutzte und mit dem laut Holla „gefühlt einigen Torschuss des Gegners“ zum Ausgleich traf. „Da hat der Gegner einen individuellen Fehler eiskalt ausgenutzt. Glücklicherweise konnten wir kurz vor Schluss noch den verdienten Sieg klar machen“, so der Coach. Wieder war es ein Elfmeter, der zum Torerfolg führte – wenn auch indirekt. Erneut war van de Meer gefoult worden, erneut traf der Top-Torjäger an. Doch dieses Mal scheiterte der junge Stürmer, sodass der eingewechselte Sascha Baumann mit dem Nachschuss für den späten 2:1-Siegtreffer sorgte (85.).
„Ich bin froh, dass wir uns für den Aufwand belohnt haben. Es war ein verdienter Sieg“, sagte Holla, dessen Team mit sechs Punkten aus drei Spielen bestens in die Saison gestartet ist. Weiter geht es für die DJK in dieser Woche nicht wie geplant mit dem Kreispokalspiel gegen den SV Lüllingen: Da der C-Ligist aufgrund eines personellen Engpasses das Spiel abgesagt hat, ziehen die Twistedener kampflos in die nächste Runde ein. Somit steht für die Holla-Elf das nächste Spiel erst am Sonntag (15:30 Uhr) beim FC Aldekerk auf dem Plan. „Ich erwarte ein heißes Match. Wir kennen die Duelle mit dem FCA aus der Saison 2015/16, damals ging es zwei Mal hoch her. Es wird ein interessantes Spiel. Wir müssen schauen, dass wir uns weiter steigern, dazu haben wir Sonntag die Gelegenheit“, freute sich Holla auf die kommende Aufgabe. Die Aldekerker stehen derzeit noch ohne Punkt auf dem 17. Tabellenplatz der Bezirksliga. JAN ABEN