Glückliches Ende nach einem spannenden Wettstreit

Als die letzten Reste des Vogels herunterfielen, streckte Paul Hellmanns die linke Hand in die Höhe, lächelte und fiel seinen drei Mitkonkurrenten in die Arme. Zuvor hatten mit Oliver Schiplack, Fabian Keysers und Tobias Bors drei junge Mitbewerber gemeinsam mit dem 53-jährigen Elektromeister am Schießstand um den Thron gerungen, bis Hellmanns mit dem (wahrscheinlich) 445. Schuss das glücklichere Ende für sich verbuchen konnte.
„Ich hab‘s jetzt dreimal hintereinander versucht, jetzt ist erstmal Pause“, kündigte Schiplack unmittelbar nach dem Schießen an. „2020 versuchen wir es nochmal mit ein paar Leuten.“ Fabian Keysers wirkte ob seines guten Schusses vor dem Fall des Vogels etwas enttäuscht. „Ich hätte nur noch einen Schuss gebraucht, das ist bitter. Aber nächstes Jahr muss ich es schaffen.“
Der neue König zeigte sich dagegen erleichtert ob des Glücks und küsste seine Frau Doris: „Der Vogel hat bei den Jungs zweimal gewackelt.“
Zu seinem Adjutanten wähhlte die neue Majestät Markus Stassen, Beide kennen sich von kleinauf. „Wir sind sogar zusammen getauft worden“, beschrieb der 53-Jährige die Besonderheit der Freundschaft. Stassen muss nun schauen, wie er vom Arbeitsplatz in München aus die gemeinsamen Auftritte mit Hellmanns koordiniert. „Mal schauen, wir wir das hinkriegen“, zeigte er sich aber zuversichtlich.
Auf dem Hubertusplatz erhielt Hellmanns aus den Händen des Vizepräsidenten Klaus Wilbers, der auch seinen eigenen Sohn Theo als Schülerprinz auszeichnen durfte, die Königskette. Die Fahnenschwenker ehrten die neue Majestäten.
Zudem gratulierten die Abordnungen des Stadtbundes und der verschiedenen Kevelaerer Vereine, ehe bis nach Mitternacht fröhlich gefeiert wurde.
Bereits am Vormittag hatten sich die Schützen beim Vereinslokal „Jakobs“ an der Maasstraße versammelt und mit den Abordnungen der anderen Kevelaerer Vereine das Haus des scheidenden Königs Hans Kannenberg aufgesucht. Dort bedankte ich Klaus Wilbers bei ihm und seinem Adjutanten Stephan Winkels für das vergangene Jahr. Gleiches tat Kannenberg bei seinen Nachbarn und seiner Familie. Danach zog der Festzug durch Kevelaer über die Hauptstraße und dem Kapellenplatz vorbei zum Hubertushaus , um dort das Preisschießen mit 99 Teilnehmern zu starten.
Die Preise sicherten sich Hans Baumanns (1. Preis), Stephan Winkels (2. Preis) und Ralph Müschen (3. Preis). Bei den Schülern waren das Johanna Wilbers (1. Preis), Paula Wilbers (2. Preis) und Paul Track (3. Preis). Zum Schüleradjutanten wurde Jan Schiffer auserkoren.
Die Veranstaltung dauerte bis nach Mitternacht, bevor der König dann von einigen Schützenbrüdern noch nach Hause gebracht wurde. Die Bilanz des Vizepräsidenten Klaus Wilbers fiel positiv aus: „Ein super Tag mit den Vereinen, einem spannenden Wettkampf, vier Anwärtern und klasse Wetter.“
https://www.kevelaerer-blatt.de/vogelschiessen-der-hubertusgilde-2017/

Drei Spiele, drei Siege – Viktoria weiterhin in der Spur

Der starke Saisonstart der Viktoria Winnekendonk in der neuen Spielzeit der Kreisliga A hat auch im dritten Spiel eine Fortsetzung gefunden. Gegen den Absteiger VfB Alemannia Pfalzdorf setzte sich die Mannschaft von Trainer Sven Kleuskens am Ende mit 2:1 durch und fuhr damit erneut drei Punkte ein, die dafür sorgten, dass man weiterhin direkt hinter dem Kevelaerer SV auf Rang zwei der Tabelle steht.
„Uns haben heute die alten Tugenden wie Kampf und Einsatzbereitschaft geholfen“, freute sich Kleuskens über einen am Ende doch recht glücklichen Heimsieg seiner Elf. „Wir haben zwei Tore aus drei Chancen erzielt, hatten weniger Ballbesitz und Möglichkeiten als der Gegner.“ Bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte dauerte es, bis das erste Tor fiel. Das jedoch war ein ganz besonderes für die Viktoria: Aufgrund einer Verletzung war die Kleuskens-Elf in Unterzahl und hatte eine Ecke gegen sich, doch nach dem Ballgewinn lief ein mustergültiger Konter über Jonas Meier, der dann im Sechzehner auf Daniel Lamers querlegte, der nur noch einschieben musste (45.+3).
Nach dem Seitenwechsel waren es erneut die Gäste aus Pfalzdorf, die die klareren und zahlreicheren Chancen verbuchen konnten. So war es auch „nicht unverdient“, betonte Kleuskens, dass der Bezirksliga-Absteiger nach 66 Minuten durch Michael Pesch zum Ausgleich kam. Doch die Viktoria stellte sich clever an: „Mit dem gefühlt einzigen richtigen Angriff der zweiten Halbzeit haben wir dann den Siegtreffer erzielt“, freute sich der Coach. Einen mustergültigen Diagonalball konnte die Defensive der Alemannia nicht klären, sodass Jonas Meier dazwischen spritzte und per Kopfball zum 2:1 traf (77.). „Es freut mich für Jonas, der ja vor der Saison erst aus der zweiten Mannschaft hochgekommen ist, dass er so ein starkes Spiel gemacht hat“, gab Kleuskens ein Sonderlob ab. „Danach haben wir mit Mann und Maus die Führung verteidigt und die drei Punkte eingetütet.“
Am nächsten Sonntag geht es für die Winnekendonker auswärts beim SV Hönnepel-Niedermörmter II weiter. Der Absteiger musste in der Sommerpause zahlreiche Abgänge verkraften und ein komplett neues Team aufbauen, sodass bisher drei Niederlagen aus drei Spielen und ein Torverhältnis von 1:9 Treffern zu Buche steht. „Für uns ist klar, dass es trotzdem eine schwierige Aufgabe wird“, weiß Kleuskens jedoch. „Sie werden alles versuchen, um uns in die Suppe zu spucken. Ich will aber punkten!“ Anstoß der Partie in Hö-Ni ist am Sonntag um 15 Uhr. JAN ABEN

Union Kervenheim verliert denkwürdige Partie in Kellen

Die Union Kervenheim musste im dritten Spiel der laufenden Saison in der Kreisliga B die erste Niederlage hinnehmen. Trotz langzeitiger Überzahl und am Ende gar vier Platzverweisen für den Gegner verlor die Mannschaft von Spielertrainer Dany Wischnewski ihr Auswärtsspiel am Samstagnachmittag beim BV DJK Kellen II mit 1:2.
„Wir sind eigentlich gut ins Spiel gekommen und haben uns für die Mühe belohnt“, sagte der Coach nach der Niederlage auf fremdem Platz. Sebastian Müller hatte die Kervenheimer bereits nach wenigen Minuten in Führung geschossen, nachdem er von der Außenbahn in Szene gesetzt wurde und direkt einschieben konnte. „Leider haben wir dann nach 20 Minuten komplett das Fußballspielen eingestellt“, beschwerte sich Wischnewski. „Bis zur Führung war alles gut, danach ging es bergab.“
Die Gastgeber aus Kellen verhielten sich in den Zweikämpfen ruppig und aggressiv und kamen kurz vor der Pause noch zum Ausgleich, als Mariusz Wittek nach einem Freistoß richtig stand und auf 1:1 stellte. Kurz zuvor hatte es schon den ersten Platzverweis in Form einer Roten Karte gegeben. Im zweiten Durchgang lief dann wenig zusammen auf Seiten der Union. Zunächst flog der nächste Kellener Spieler – dieses Mal per Ampelkarte – vom Platz, dann konnte die DJK jedoch in zweifacher Unterzahl den 2:1-Endstand erzielen (67.). Durch zwei weitere Gelb-Rote Karten in den Schlussminuten beendeten die Teams das Spiel mit sieben gegen zehn Akteueren, denn auf Kervenheimer Seite hatte sich ein Spieler verletzt, nachdem bereits dreimal gewechselt worden war. „Das war insgesamt unterirdisch“, zeigte sich Wischnewski höchst unzufrieden. „Das war ein Samstag zum vergessen, es war kein gutes Spiel.“
Wiedergutmachung fordert der Coach daher für die kommende Partie. Dann steht für die Union auf heimischem Platz ein kleines Derby an, wenn es am Sonntag (15 Uhr) gegen die Zweitvertretung der Union Wetten geht, die bisher in zwei Spielen zwei Niederlagen und 14 Gegentreffer kassierte. „Ich erwarte eine ganz andere Leistung als am Samstag. Es zählen nur drei Punkte“, kommentierte Wischnewski knapp. JAN ABEN

Wallfahrt der Dackelfreunde

Zur 9. Wallfahrt der Dackelfreunde kam der Deutsche Teckelclub 1888 e.V., Gruppe Niederrhein e.V., nach Kevelaer. Die Wallfahrtsgruppe wurde von Pastoralreferent Frank Ingendae aus Wachtendonk geleitet.
Am Kreuzweg und dem anschließenden Fußweg über die Hauptstraße bis zur Gnadenkapelle, sowie an der anschließende Segnung der Tiere und der Wallfahrtskerze am Noah-Brunnen nahmen gut 50 Pilger mit ihren 20 Dackeln, einem Labrador und einem kleinen Münsterländer teil. Hans Willi Liptow, 1. Vorsitzenden und Begründer schaut schon ein wenig stolz auf die Geschichte dieser Wallfahrt. „Am Anfang sind wir mit ein paar Leuten gepilgert, dann haben aus unserem Verein in Alpen 15 Personen teilgenommen und nun schwanken die Teilnehmerzahlen zwischen 50 und 75. Aus Bonn, Köln und sogar aus der Schweiz reisen Teilnehmer an.“
Im ersten Jahr hieß sie noch „Dackelwallfahrt“. Aber da habe es einen Aufschrei in der Kevelaerer Bevölkerung gegeben: Dackel würden keine Wallfahrt machen, sondern die Menschen. „Auch durften wir mit den Hunden nicht auf den Kapellenplatz“, erinnert sich der Vorsitzende. Die Segnung fand an der Toilettenanlage am Johannes-Stanelus-Platz statt. „Erst als wir gezeigt haben, dass wir alle einen Beutel für eventuelle Hinterlassenschaften unserer Hunde mithatten, konnten wir die Segnung am Noah-Brunnen durchführen.“
Für Hans Willi Liptow ist es aber ganz klar, dass die Dackel dazugehören. „Sie sind ein Teil der Familie und teilweise das Liebste auf der Erde was der Besitzer hat. Sie sind ein Teil der Schöpfung und Natur und auch diese wollen wir unter dem Schutz Gottes stellen.“ Zwischendurch erklangen schon einmal „Lieder“ der vierbeinigen Kreaturen, aber auch wenn sie nicht zu verstehen waren, so zeigten die „Interpreten“ schon ihre Anwesenheit an.
Franz von Assisi hätte sicher das Bild am Noah-Brunnen gut gefallen als Mensch und Tier als Gottes Werk gemeinsam gesegnet wurden. Ein gemeinsames Kaffeetrinken beendete die Wallfahrt und es steht schon fest, dass es nächstes Jahr ein kleines Jubiläum geben wird. Dann wird die Wallfahrt der Dackelfreunde zum zehnten mal stattfinden.

KSV entscheidet Derby gegen Wetten mit 3:0 für sich

Es war von beiden Seiten lang ersehnt, am Ende hatte das Derby zwischen dem Kevelaerer SV und der Union Wetten das bessere Ende für die Heimmannschaft. Der von Ferhat Ökce trainierte KSV setzte sich in einer zerfahrenen und spielerisch eher schwachen Partie mit 3:0 gegen die Union und Trainer Marcel Lemmen durch.
Den deutlich besseren Start erwischten im Kevelaerer Hülsparkstadion die Hausherren in den gelben Trikots: Bereits nach fünf Minuten war es KSV-Innenverteidiger Radek Vykydal, der eine maßgeschneiderte Freistoßflanke per Kopfball im Wettener Gehäuse unterbrachte und damit für die frühe Führung sorgte. „Die erste Halbzeit ging insgesamt klar an den KSV“, musste Lemmen gestehen. Sein Gegenüber Ferhat Ökce zeigte sich trotz Traumstarts und dem am Ende klaren Ergebnis jedoch nicht vollends zufrieden: „Es war kein gutes Spiel. Es war zerfahren, sodass kein Spielfluss aufkam. Wir sind glücklich über den Sieg, aber nicht über die Art und Weise, wie wir die drei Punkte geholt haben.“
Der Gastgeber versuchte es immer wieder mit langen Bällen, wurde dabei aber allzu oft vom Schiedsrichter zurückgepfiffen, der die schnellen Kevelaerer Offensivspieler im Abseits gesehen hatte. „Spielerisch hätte ich mehr vom Gegner erwartet. Mit den langen Bällen hatten wir aber unsere Probleme“, sagte Wettens Coach. Nicht so zu Beginn der zweiten Halbzeit, als die Union die Oberhand gewann und das Spiel an sich riss. Die besseren Chancen hatte dennoch der KSV: Nur einige Minuten nach Wiederanpfiff war es Lukas Haeßl, der aus kurzer Distanz und spitzem Winkel nur den Pfosten traf. In der 68. Spielminute machte es der schnelle KSV-Außenspieler dann besser, als er per Pass in die Schnittstelle mustergültig bedient wurde und dann frei vor Wettens Torhüter Jan Reiners zum 2:0 einschob. „Das war ein blödes Gegentor, das uns natürlich das Genick bricht. Das 3:0 macht den Braten dann auch nicht mehr fett“, meinte Lemmen.

Jubel nach einem Kevelaerer Treffer.

Jubel nach einem Kevelaerer Treffer.


Wenige Minuten nach dem Treffer von Haeßl war es nun Neuzugang Miroslav Sekela, der den dritten Kevelaerer Treffer nachlegte, auch er war nach einem Steilpass auf und davon, umkurvte Reiners und musste nur noch das leere Tor treffen (74.). Der eingewechselte Florian Voss hätte zwei Minuten vor Schluss fast noch für den vierten Treffer gesorgt, doch sein Freistoß aus rund 25 Metern klatschte erneut an den Pfosten, sodass es beim am Ende verdienten 3:0-Derbysieg für den Aufsteiger aus Kevelaer blieb. Dieser hat damit weiterhin eine weiße Weste bewahrt und steht nach drei Siegen aus drei Spielen auf dem ersten Tabellenplatz der Kreisliga A, während die Union sich auf dem Abstiegs-Relegationsplatz wiederfindet und weiterhin nur einen Punkt auf dem Konto hat. „Trotzdem können wir auf dieser Leistung aufbauen“, sagte Lemmen.
Weiter geht es für die Union am Sonntag (15 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den FC Concordia Goch, der mit bisher zwei Saisonsiegen auf Rang sechs steht. „Zuhause wollen wir unbedingt gewinnen. Concordia ist ungefähr unsere Kragenweite, da wollen wir alles in die Waagschale werfen und drei Punkte behalten“, gab Lemmen die Marschroute vor. Steigerungsbedarf sah unterdessen trotz dreier Treffer und keines Gegentors Ferhat Ökce vor dem Duell des KSV am Sonntag beim SV Rindern: „Wir müssen uns steigern, keine Frage. Wir haben in dieser Woche drei Trainingseinheiten, in denen wir einige Dinge aufarbeiten müssen. Rindern ist der Favorit, wir müssen schauen was dort geht“, so der Trainer vor dem Spiel beim Tabellenvierten, der bisher sieben Punkte geholt hat. Anstoß in Rindern ist für die Gelb-Blauen ebenfalls um 15 Uhr. JAN ABEN

DJK unterliegt SGE Bedburg-Hau trotz starker Leistung

Die DJK Twisteden musste in der laufenden Bezirksliga-Saison am Freitagabend im Heimspiel gegen die SGE Bedburg-Hau die zweite Niederlage der Spielzeit hinnehmen. Am Ende gewannen die Gäste aus Bedburg gegen die Mannschaft von Andreas Holla trotz früher DJK-Führung mit 4:1. Damit steht der Aufsteiger nach fünf Spieltagen dennoch weiterhin auf dem sechsten Tabellenplatz.
Den guten Start der in Schwarz-Weiß gekleideten Twistedener vergoldete Kapitän Chris Kleuskens bereits nach elf Spielminuten mit der verdienten Führung. „Wir sind richtig gut reingekommen und haben das Tor erzielt. Danach wurde der Druck der SGE aber immer stärker. Der Gegner hat es mit extrem vielen langen Bällen versucht, unsere Abwehrspieler haben heute sicherlich alle Kopfschmerzen von den vielen abgewehrten Kopfbällen“, bewahrte Holla trotz der Niederlage den Humor. Nach 26 Minuten glich Bedburg-Hau dann durch Christian Klunder aus, noch vor der Pause war es Falko Hesse, der die Führung für die Gäste herstellte.
„In der zweiten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft, konnten das aber nicht ummünzen. Im Gegenteil, der Gegner hat uns eiskalt ausgekontert und noch zwei Treffer nachgelegt“, so Holla. Zunächst machte Maximilian Janssen nach 78 Minuten den Deckel drauf, ehe Islam Ayman Akrab sieben Minuten vor dem Ende den Schlusspunkt setzte. „Wir haben eigentlich richtig gut mitgehalten. Allerdings fehlte uns die nötige Robustheit und Abgeklärtheit, das hatte die SGE uns voraus. Der Gegner hat den effektiveren Fußball gespielt“, meinte der Coach nach der Heimniederlage, durch die Bedburg-Hau in der Bezirksliga-Tabelle die Führung übernehmen konnte.
Für die DJK steht nun ein spielfreies Wochenende auf dem Programm, weiter geht es erst am Donnerstag, den 14. September. Dann ist mit dem Hülser SV gleich der aktuelle Tabellenzweite und damit ein weiteres großes Kaliber in Twisteden zu Gast. „Der HSV ist ein Aufsteiger und ist extrem gut in die Saison gestartet. Wir müssen uns den Gegner anschauen, ich bin auf die Aufgabe gespannt“, sagte Holla vor dem Duell in knapp zwei Wochen. Der Hülser SV sammelte bisher durch drei Siege und zwei Remis elf Punkte und ist noch ohne Niederlage. Anstoß der Partie ist am Donnerstagabend der Überwoche um 20 Uhr. JAN ABEN

Interreligiöse Wallfahrt: Mit „Engel der Kulturen“ ein Zeichen gesetzt

Moderiert durch Angela Krumpen vom Domradio begann im Marienpark die „III. Interreligiöse Wallfahrt für den Frieden“. Dr. Elke Kleuren Schryvers, Vorsitzende der Stiftung Aktion pro Humanität, hatte mit ihrem Team die Wallfahrt vorbereitet. Neben dem Rektor der Wallfahrt, Weihbischof Rolf Lohmann, konnten zahlreiche Vertreter anderer Religionsgemeinschaft begrüßt werden. Michael Rubinstein, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinden in NRW im Zentralrat der Juden in Deutschland, Mohammed Assila, Beauftragter für Dialog und Pädagogik sowie Ahmed Aweimer, Kirchenbeauftragter im Zentralrat der Muslime Deutschlands, Imam Mohamed Jalloh aus den Niederlanden, Hülja Ceylan muslimische Gemeinde der Moschee in Duisburg, Karin Dembeck, ev. Pfarrerin Kevelaer, Sidik Turay mit den muslimischen Gästen aus den Niederlanden und aus Sierra Leone und viele Friedenspilger waren zusammengekommen, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen.
Die Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten brachten den „Engel der Kulturen“, ein Kunstprojekt zur Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs, mit nach Kevelaer. Sie wollen mit ihrem Kunstwerk, das den ganzen Pilgerweg begleitete, ein Zeichen für einen friedlichen und respektvollen Umgang zwischen Menschen jeder Kultur, Herkunft und Weltanschauung setzen. Gleichzeitig wird ein klares Statement gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Islamophobie, Fundamentalismus und der damit einhergehenden Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen gesetzt. Ein Reifen (er stellt die Erde dar), der durch Symbole der drei abrahamitischen Religionen, dem Christentum (Kreuz), dem Judentum (Stern) und dem Islam (Mondsichel) durchbrochen wird, lässt bei genauem Hinsehen in der Mitte einen Engel entstehen. Auch wenn die Künstler zunächst damit etwas unglücklich waren: „Die inflationäre Verwendung der Engel in der Gesellschaft und der Hauch von Esoterik hat uns gestört“, so sahen sie schnell, dass der Engel in allen drei Religionen eine gewichtige Rolle spielt und so zum ursprünglichen Friedensgedanken passt, der diese Glaubensgemeinschaften verbindet.
Über Gelderner Straße und Hauptstraße, angeführt durch Kirchenschweizer Edmund Pitz-Paal, führte der Pilgerweg zur Basilika. Hierbei rollten Vertreter der drei Religionsgemeinschaften und die Künstler den Metallring mit den Kirchensymbolen und dem dadurch entstandenen Engel abwechselnd vor allen Teilnehmern her.
Vor der Basilika begrüßte der Familienchor unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Romanus Giefer die Pilger. Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, der im Chor mitgesungen hatte, sprach ein Grußwort. Er bestätigte, dass dreimaliges Stattfinden der Anfang von Tradition ist und so die Friedenswallfahrt eine Veranstaltung ist, die Bestand haben wird. „Die Interreligiöse Wallfahrt für den Frieden ist das Gegenbild von Intoleranz und Engstirnigkeit. Es geht um Glauben, nicht um Krieg.“
Markus Emanuel Zaja von der jüdischen Gemeinde spielte auf der Klarinette Lieder für den Frieden und Rubinstein las aus einem Psalm, der Gott um Frieden für alle Menschen bittet. Er hob hervor: „Religiöse, kulturelle und staatliche Freiheit ist die Grundvoraussetzung für Frieden. Menschliche Freiheit im Umgang miteinander muss ein religiöses Zeichen für gegenseitigen Respekt sein. Anderssein muss in den Hintergrund treten und Gemeinsamkeiten von uns müssen in den Vordergrund gesetzt werden.“
Die muslimischen Vertreter riefen zu einer Schweigeminute für alle Opfer von Terror und Krieg auf. Sie hoben hervor, dass der Islam eine friedvolle Religion ist, und verurteilten alle die durch Aggression etwas anderes sagen oder zeigen, wie es in dem 5. Kapitel des Koran steht (Wer eine Seele tötet, handelt wie jemand, der alle Seelen tötet, und wer eine Seele rettet, der handelt wie jemand, der alle Seelen rettet). Denen riefen sie zu: „Nicht mit uns und nicht im Namen unserer Religion.“
Ein drei Minuten Video-Clip „Fishers of Men – Menschen-Fischer“ der Organisation MOAS wurde abgespielt, um an Rupert Neudeck zu erinnern, der die Idee für die Friedenswallfahrt hatte, bei der ersten Verwirklichung teilgenommen und kurz vor der zweiten Wallfahrt, an der er ebenfalls teilnehmen wollte, am 31.5.2016 verstorben war. Ihm war die Rettung Schiffsbrüchiger ein wichtiges Anliegen. In der Moderation zu den leider schlecht sichtbaren Bildern hieß es „In den Menschen auf diesen Rettungsschiffen spiegeln sich die ganze Insuffizienz, Ungerechtigkeit, Gleichgültigkeit, Aggression, der Hass und die Friedlosigkeit unserer Welt. Es sind Menschen, die ihre Heimat verlassen aufgrund von Krieg, Terror, Armut, Hunger, Perspektivlosigkeit. Und was geben wir in Europa für eine Antwort? `Soll ich -etwa- der Hüter meines Bruders sein?´ lautet inzwischen die offen gestellte Kain-Frage.“
Angela Krumpen zitierte den Dalai Lama mit den Worten „Wir wollen alle glücklich sein“ und wies darauf hin, dass wir in einer Welt leben, wo Kain die Überhand zu gewinnen scheint und wir ihm als Abel mutig entgegentreten müssen. Mit einem Gedicht von Hilde Domin forderte sie die Teilnehmer: „Abel, steh auf, es muss neu gespielt werden. Täglich muss es neu gespielt werden, täglich muss die Antwort noch vor uns sein, die Antwort muss ja sein können. Wenn du nicht aufstehst Abel, wie soll die Antwort, diese einzig wichtige Antwort sich je verändern? Wir können alle Kirchen schließen und alle Gesetzbücher abschaffen in allen Sprachen der Erde. Wenn du nur aufstehst und es rückgängig machst, die erste falsche Antwort auf die einzige Frage, auf die es ankommt. Steh auf, damit Kain sagt, damit er es sagen kann. Ich bin dein Hüter-Bruder. Wie sollte ich nicht dein Hüter sein. Täglich, steh auf, damit wir es vor uns haben, dies Ja, ich bin hier, ich, dein Bruder.“
Weihbischof Lohmann freute sich über die Teilnahme der vielen Pilger unterschiedlicher Religionen, die am Ort der Consolatrix Afflictorum (CA) ein Zeichen des Friedens geben würden. „Die CA steht allen in der Welt bei, die Leiden ertragen müssen. In jeder Eucharistiefeier betet der Priester am Altar: Frieden hinterlasse ich Euch. Meinen Frieden gebe ich Euch. Damit haben wir einen Auftrag erhalten, diesen Frieden weiterzugeben. Das tun wir dann – alle am Altar und alle Gottesdienstbesucher. Wir reichen unseren Nachbarn die Hände und sagen: Der Friede sei mit dir. Wir wollen es auch hier tun, jetzt bei dieser Interreligiösen Friedenswallfahrt. Uns in die Augen schauen und einander den Frieden wünschen – gleich welcher Nationalität, Religion, Hautfarbe wir sind.“
In die Menge der Pilger kam Bewegung und von Weihbischof Lohmann und Pfarrerin Dembeck ausgehend wurde gegenseitig der Frieden zugesprochen und weitergegeben. Christen den Juden, Juden den Muslimen, Muslime den Christen.
Nach einem kurzen Gebet vor dem Gnadenbild, brachten alle den Reifen mit dem Engel der Kulturen zur Friedenssteele. Hier arbeiteten alle Vertreter der Religionsgemeinschaften zusammen und erschufen ein temporäres Kunstwerk, das den Engel sichtbar machte. Dabei erklangen Lieder über den Frieden, vorgetragen durch den Kevelaerer-Männer-Gesang-Verein 1896 e.V.. Danach wurden Kerzen durch alle Pilger abgestellt und so der Engel der Kulturen auch noch mit Licht erleuchtet. Anschließend sprach der Vertreter von Pax Christi in Münster, Matthias Lauks, ein kurzes Grußwort.
Alle Vertreter der Religionen hatten sich auf ein Schlussgebet verständigt, das sie gemeinsam sprachen: „Terror, Krieg, Gewalt, Not, Hunger beherrschen unsere Welt. Aus diesem Chaos rufen wir Dich an. Wir sehen so viele Menschen leiden. Wir sehen so viele Menschen voller Angst und Unsicherheit vor der Zukunft. Nimm von uns alle Gleichgültigkeit. Noch mehr Waffen, noch mehr Verbrauch von Ressourcen, noch mehr Profit, noch mehr Weltwirtschaft, welche nur die Starken bedient, die Schwachen aber zurücklässt. Höre uns, wenn wir aus der Verwirrung dieser Welt nach einer neuen Ordnung rufen. Gib uns klaren Verstand, Mut und Vertrauen in Dich, so dass wir unmissverständlich einstehen für Deine Werte. Liebe, Menschlichkeit, Barmherzigkeit. Du Gott und Schöpfer aller Menschen, Du Gott des Friedens, hilf, dass wir Deinen Weg gehen.“
Gut 200 Pilger setzten in der Marienstadt auf der III. Interreligiösen Wallfahrt ein Zeichen für den Frieden in Europa und in der Welt.


Weitere Fotos von der Wallfahrt gibt es in der Fotogalerie.

Brautpaar der Woche: Anne und Thomas Heilen aus Wetten

Manchmal hat der berühmte Kommissar Zufall seine Hand im Spiel. Und wenn dieser dann auch noch rein zufällig Amors Pfeile abschießt, dann dürfte das Schicksal zweier junger Menschen seinen Lauf nehmen. „Ja, unsere Begegnung war wirklich reiner Zufall“, bestätigen Anne und Thomas Heilen, die sich in der vergangenen Woche gleich zweimal das Jawort gaben.
Das erste Mal am vergangenen Donnerstag auf dem Gelderner Standesamt. Ein weiteres „Ja“, erfolgte nur zwei Tage später in der St. Petrus-Kirche in Wetten. Während eines in Eigenregie vorbereiteten Gottesdienstes besiegeln Anne und Thomas Heilen vor Gott ihre Liebe. Ihre Trauung feierten sie anschließend mit der ganzen Familie und Freunden, die sich mit dem strahlenden Brautpaar über diese Verbindung freuten.
Hochzeitsplanung im Urlaub in Frankreich
„Mit der Planung unserer Hochzeit sind wir gleich nach dem Heiratsantrag angefangen“, verrät das in Wetten wohnende Paar. Den gab es vor genau einem Jahr. An einem nicht enden wollenden Strand an Frankreichs Küste machte der in Geldern aufgewachsene Bräutigam eine bemerkenswerte Feststellung: „Wir sind schon einen langen Weg miteinander gegangen – willst du diesen auch weiter mit mir gehen“, formulierte Thomas Heilen seine Worte, die direkt das Herz der in Wetten aufgewachsenen Anne Wellmans erreichten. „Von da an war unser Frankreichurlaub mit der Planung der Hochzeit ausgefüllt“, gesteht die 28-jährige Braut, die in der Walbecker Damen-Fußballmannschaft spielte, es hier bis zur Niederrhein-Liga schaffte.
Auch Thomas Heilen spielte während seiner Freizeit gerne Fußball, betreute als Co-Trainer die Vernumer Mannschaft. Nun wollte es wohl der Zufall so, dass beide Mannschaftsfahrten zum gleichen Zeitpunkt zum gleichen Ort führten. „Wir trafen uns in Hamburg in einer Gaststätte“, erklärt der Projektmanager bei Walther-Faltsysteme in Kevelaer. Eine Begegnung, die ein näheres Kennenlernen zulässt.
Hobbys wie Kochen, Fahrrad fahren, Unternehmungen mit Freunden werden zu Gemeinsamkeiten. 2016 kauft sich das Paar in Wetten ein Haus. In einem Kraftakt wird dieses gemeinsam umgebaut, gestaltet und eingerichtet. Und fast scheint es, als absolvieren sie ihr Studium, Thomas Heilen macht seinen Master, seine Frau, die bei der Sparkasse in Krefeld arbeitet, ihren Betriebswirt, so ganz nebenbei.
Ihre Zukunft sehen die Jugendbetreuerin im Sportverein Union Wetten und das zukünftige Mitglied im Martinskomitee Wetten im Heimatdorf. „Sie wird gut“, erklärt das frisch vermählte Brautpaar. Ihre Flitterwochen verbringen Anne und Thomas Heilen auf einer Rundreise durch Italien.

Elke Tebartz ist neue Präsidentin des VFR Blau-Gold Kevelaer

Da produzierte der Präsident des VFR Blau-Gold Kevelaer e.V., Willi Holtappels, bei der ordentlichen Mitgliederversammlung vor den Vorstandswahlen einen unerwarteten Paukenschlag. „Ich bin seit drei Jahren Präsident des Vereins und diese drei Jahre haben mir sehr viel Freude gemacht. Nach reiflicher, wirklich reiflicher Überlegung werde ich bei den heute stattfindenden Wahlen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr als Präsident zur Verfügung stehen.“
Bis zu diesem Zeitpunkt verlief die sehr gut besuchte Versammlung (es waren 40 und somit 25 Prozent der Vereinsangehörigen anwesend) unspektakulär. Für den Verein zur Förderung des Rosenmontagszuges, der am 18. November 1977 in Kevelaer gegründet wurde und Mitglied der Geselligen Vereine Kevelaer ist, begrüßte Holtappels die Gäste. Ein besonderes Willkommen erhielt Ehrenpräsident Tütten Thei (Theo Janßen). Dem zweiten Ehrenpräsidenten Egon Kammann wurde ein Gruß ins Krankenhaus gesendet.
Holtappels resümierte die abgelaufene Session, angefangen von der Wallfahrt der Karnevalisten (die Egon Kammann ins Leben gerufen hatte), über die Beteiligung am Marsch zum Volkstrauertag, dem Besuch des Heimatabends, die Sitzungen und den Möhneball zum Rathaussturm, den kleinen aber feinen Rosenmontagszug bis hin zur abschließenden Messe am Aschermittwoch mit anschließendem Fisch­essen. Auch erinnerte er an das vom VFR veranstaltete große und erfolgreiche Tanzturnier im Bühnenhaus. Da für diese Session kein freier Termin im Bühnenhaus zu erhalten war, findet das nächste Turnier jedoch erst wieder 2019 statt.
Schriftführer Helmut Baers verlas das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung und erhielt hierfür ebenso viel Applaus wie zuvor Holtappels. Kassierer Heinz-Gerd Spolders konnte ein erfolgreiches Jahr 2016 für die Finanzen verkünden. Die Kassenprüfer Nina Muellemann und Burkhard Girnstein bescheinigten eine erstklassige und nicht zu beanstandende Kassenführung, worauf der Kassierer und der ganze Vorstand einstimmig von den Anwesenden entlastet wurden.
Theo Janßen wurde zum Wahlleiter gewählt und er bedankte sich zunächst bei Willi Holtappels für die geleistete Arbeit. „Da habe ich gerade aber erst einmal einen Schreck bekommen, dass Du nicht wieder kandidierst. Als Präsident hast Du in den letzten drei Jahren wertvolle und tolle Arbeit geleistet und es ist schön, dass Du Dich bereit erklärt hast, in `zweiter Reihe´ weiter für den Verein zu wirken.“
In geheimer Wahl wurde anschließend die bisherige 2. Vorsitzende und Jugendwartin Elke Tebartz zur neuen Präsidentin gewählt. Bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen erhielt sie 32 Ja-Stimmen. Ebenfalls geheim erfolgte die Wahl des geschäftsführenden Vorstandes. 2. Vorsitzender wurde Helmut van Lipzig, 3. Vorsitzender Markus Stassen und wiedergewählt wurden als Kassierer Heinz-Gerd Spolders, als Schriftführer Helmut Baers und als Geschäftsführer Hans-Jürgen Bueren (Zeis). Als Beisitzer wurden in den erweiterten Vorstand gewählt: Willi Holtappels, Anke Ohmann, Vanessa Boumanns, Verena Renken, Willi Kocken, Steffi Otten, Elke Schumacher, Alf Muellemann, Wilfried Luig und Laura Sakowitz. Alle Gewählten nahmen die Wahl an. Die neue Präsidentin bedankte sich für das erhaltene Vertrauen und betonte, dass die Arbeit nur mit dem ganzen Vorstandsteam gemeinsam zu bewältigen sei. Hierauf freue sie sich schon und sei sich der Unterstützung sicher.
Neben dem Ziel, den Karneval in Kevelaer als Volksfest zu pflegen, fastnächtliche Volksbräuche zu schützen und weiter zu entwickeln, Kontaktpflege zu in- und ausländischen karnevalistischen Gesellschaften, Vereinen und Organisationen aufrechtzuerhalten, das Bekenntnis zu den christlichen Werten zu leben, (was sich besonders in der jährlichen Wallfahrt der Karnevalisten widerspiegelt), wird sich der VFR Blau-Gold Kevelaer e.V. auch in Zukunft der Förderung der Jugendarbeit durch die Tanzgarden annehmen.
Mit „Kevelaer und VFR Helau!“ endete die Mitgliederversammlung.

Fünf Tage Geselligkeit auf der Burg

„Kirmes und Tradi­tion lebt“ – mit diesen Worten eröffnete Ortsvorsteher Martin Brandts am vergangenen Samstag mit dem Fassanstich offiziell die diesjährige Kervenheimer Kirmes. In seiner Begrüßung äußerte Brandts seine Freude darüber, dass „wir nach vielen Gesprächen und guten Ideen hier auf das Burggelände kommen konnten. Das ist ein Gewinn“, danke er den Beteiligten der evangelischen Kirche, den Schaustellern und den Helfern. „Ohne diese vielen Hände wäre es nicht gegangen.“ Erstmals hatten die Geselligen Vereine Kervenheim die gesamte Kirmes und alle damit in Zusammenhang stehenden Veranstaltungen vom Donnerstag bis zum Montag auf das Burggelände verlagert – inklusive Festzelt, Buden und Schausteller.
Begonnen hatte das Ganze mit dem Kabarett am Donnerstag, gefolgt von einem Lichtspektakel am Freitagabend, das der Kervenheimer Tim Kelm inszeniert hatte, um die Burg optisch in ein neues Gewand zu kleiden, sowie dem begleitenden Tanz im Festzelt mit gut dreihundert Besuchern. „Das war wie ein Volksfest mit so vielen Leuten, da waren alt und jung. Als ich da hochkam, war ich sehr beeindruckt“, äußerte sich der evangelische Pastor Johannes Vries sehr positiv über seine Eindrücke. „Und gefühlt ist das hier auch das Zentrum Kervenheims – das wirkt auch ganz anders. Da steht ein tolles Team dahinter“, zollte er den Veranstaltern seine Anerkennung. „So eine Veranstaltung strahlt aus auf die Umgebung und ist gut für Kervenheim.“
Man habe schon beim Erwerb der Burg gesagt, dass man das Gelände nach und nach Kervenheim zur Verfügung stellen wolle. Man sei sich der Bedeutung für das Dorf bewußt, ergänzte Presbyteriumsmitglied Andreas Janssen. „Es könnte so sein, dass es eine neue Tradition wird“, sprach er von einem „stimmigen Bild“ und einer „gewachsenen Akzeptanz“ der evangelischen Kirche mit diesem Schritt.
Das habe sich voll ausgezahlt, fand auch der Vorsitzende der Geselligen Vereine, Christian van Oeffelt. „Früher hieß es immer, es gibt eine Konkurrenz von Marktplatz und Burg. Das Thema ist damit jetzt gegessen.“ Alle seien begeistert, es sei auffällig, wie engagiert die Beteiligten vor Ort das zusammen anpackten, ergänzte Michael Fichte von der Sebastianus-Schützenbruderschaft. „Die Zusammenarbeit der Vereine klappt hier super.“ Auch die Gäste waren von dem Ambiente angetan. „Die Idee so ist einfach gut“, meinte die Kervenheimerin Eva Cyrus.
Am Nachmittag standen dann die Sebastianus-Schützen im Mittelpunkt. Vor dem traditionellen Umzug durch das Dorf stand der Gottesdienst mit Pastor Markus Babel, der in seiner Predigt mit Bezug auf das Zitat „Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen“ die Gemeinschaft der Schützen beschworen hatte. Danach erhielten der neue Schützenkönig Pascal Tittel und die neue Kinderkönigin Lea Schoemakers ihre Ketten als Zeichen ihrer neuen Würde. „Stolz wie Bolle“ zeigte sich Leas Mutter Andrea, ehe es für die Beteiligten zum Königsgalaball mit der Formation „Two for you“ ins Festzelt bis spät in die Nacht ging.
Feierlich und sommerlich setzte sich die Kirmes beim Kinder- und Familienfest am Sonntag fort, bei dem die Gäste Kaffee und Kuchen der Kervenheimer Frauen und das tolle Wetter genießen durften. Groß und klein übten sich im Dosenwerfen, Schießen und dem Fußball-Vergleich mit einem rotierenden Torwart. „Das wird gut angenommen“, meinte Peter Botscher-Weiß, der als Schausteller seit zehn Jahren nach Kervenheim kommt. Viele Männer übten sich im Nägel­einschlagen, die Pfadfinder hatten einen Hockey-Geschicklichkeits­parcours aufgebaut. Und im Festzelt wurden Fotos vergangener Festjahre auf einer Leinwand gezeigt.
Die Besucher fühlten sich in dem Ambiente wohl. „Ich wohne seit 1961 in Kervenheim – aber so war et hier noch nie“, konstatierte die 70-jährige Else Kröger. „Alles zusammen hier, jung und alt – echt schön“, brachte Claudia Weber das Gefühl des Tages auf den Punkt.
Traditioneller Höhepunkt war dann das Fleuth-Entenrennen, bei dem insgesamt 430 gelbe Plastikschwimmer den Weg ins Wasser fanden und für gespannte Kinderaugen sorgten.
Der „Tag der Geselligen Vereine“ rundete am Montag die Feierlichkeiten ab – mit der ökumenischen Dankandacht auf dem Burghof, dem Umzug der Geselligen Vereine, dem Kirmespoppverbrennen auf der Bürgerwiese und dem Dämmerschoppen mit „Two for you“ zum Abschluss.