KSV entscheidet Derby gegen Wetten mit 3:0 für sich

Es war von beiden Seiten lang ersehnt, am Ende hatte das Derby zwischen dem Kevelaerer SV und der Union Wetten das bessere Ende für die Heimmannschaft. Der von Ferhat Ökce trainierte KSV setzte sich in einer zerfahrenen und spielerisch eher schwachen Partie mit 3:0 gegen die Union und Trainer Marcel Lemmen durch.
Den deutlich besseren Start erwischten im Kevelaerer Hülsparkstadion die Hausherren in den gelben Trikots: Bereits nach fünf Minuten war es KSV-Innenverteidiger Radek Vykydal, der eine maßgeschneiderte Freistoßflanke per Kopfball im Wettener Gehäuse unterbrachte und damit für die frühe Führung sorgte. „Die erste Halbzeit ging insgesamt klar an den KSV“, musste Lemmen gestehen. Sein Gegenüber Ferhat Ökce zeigte sich trotz Traumstarts und dem am Ende klaren Ergebnis jedoch nicht vollends zufrieden: „Es war kein gutes Spiel. Es war zerfahren, sodass kein Spielfluss aufkam. Wir sind glücklich über den Sieg, aber nicht über die Art und Weise, wie wir die drei Punkte geholt haben.“
Der Gastgeber versuchte es immer wieder mit langen Bällen, wurde dabei aber allzu oft vom Schiedsrichter zurückgepfiffen, der die schnellen Kevelaerer Offensivspieler im Abseits gesehen hatte. „Spielerisch hätte ich mehr vom Gegner erwartet. Mit den langen Bällen hatten wir aber unsere Probleme“, sagte Wettens Coach. Nicht so zu Beginn der zweiten Halbzeit, als die Union die Oberhand gewann und das Spiel an sich riss. Die besseren Chancen hatte dennoch der KSV: Nur einige Minuten nach Wiederanpfiff war es Lukas Haeßl, der aus kurzer Distanz und spitzem Winkel nur den Pfosten traf. In der 68. Spielminute machte es der schnelle KSV-Außenspieler dann besser, als er per Pass in die Schnittstelle mustergültig bedient wurde und dann frei vor Wettens Torhüter Jan Reiners zum 2:0 einschob. „Das war ein blödes Gegentor, das uns natürlich das Genick bricht. Das 3:0 macht den Braten dann auch nicht mehr fett“, meinte Lemmen.

Jubel nach einem Kevelaerer Treffer.

Jubel nach einem Kevelaerer Treffer.


Wenige Minuten nach dem Treffer von Haeßl war es nun Neuzugang Miroslav Sekela, der den dritten Kevelaerer Treffer nachlegte, auch er war nach einem Steilpass auf und davon, umkurvte Reiners und musste nur noch das leere Tor treffen (74.). Der eingewechselte Florian Voss hätte zwei Minuten vor Schluss fast noch für den vierten Treffer gesorgt, doch sein Freistoß aus rund 25 Metern klatschte erneut an den Pfosten, sodass es beim am Ende verdienten 3:0-Derbysieg für den Aufsteiger aus Kevelaer blieb. Dieser hat damit weiterhin eine weiße Weste bewahrt und steht nach drei Siegen aus drei Spielen auf dem ersten Tabellenplatz der Kreisliga A, während die Union sich auf dem Abstiegs-Relegationsplatz wiederfindet und weiterhin nur einen Punkt auf dem Konto hat. „Trotzdem können wir auf dieser Leistung aufbauen“, sagte Lemmen.
Weiter geht es für die Union am Sonntag (15 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den FC Concordia Goch, der mit bisher zwei Saisonsiegen auf Rang sechs steht. „Zuhause wollen wir unbedingt gewinnen. Concordia ist ungefähr unsere Kragenweite, da wollen wir alles in die Waagschale werfen und drei Punkte behalten“, gab Lemmen die Marschroute vor. Steigerungsbedarf sah unterdessen trotz dreier Treffer und keines Gegentors Ferhat Ökce vor dem Duell des KSV am Sonntag beim SV Rindern: „Wir müssen uns steigern, keine Frage. Wir haben in dieser Woche drei Trainingseinheiten, in denen wir einige Dinge aufarbeiten müssen. Rindern ist der Favorit, wir müssen schauen was dort geht“, so der Trainer vor dem Spiel beim Tabellenvierten, der bisher sieben Punkte geholt hat. Anstoß in Rindern ist für die Gelb-Blauen ebenfalls um 15 Uhr. JAN ABEN