Aktuelles aus Kevelaer

Kolping macht wieder Theater

Schon lange vorher wurde es angekündigt: Die Kolpingsfamilie macht wieder Theater. Unübersehbar prangten die Plakate in der gesamten Kevelaerer Innenstadt. Am vergangenen Wochenende war es dann soweit; der „Aufruhr in Hoppenstedt“ konnte beginnen.
Im Petrus-Canisius-Haus waren sämtliche Stuhlreihen belegt, an der Theke standen Getränke, Kuchen und Würstchen bereit und die Besucher freuten sich auf eine humorvolle und spritzige Theateraufführung. Und sie wurden nicht enttäuscht.
Hildegard van Aaken begrüßte das Publikum mit einer kleinen Rede. „Nach vier Jahren Pause ist es nun endlich wieder soweit“, sagte sie strahlend und teilte mit, dass vier neue junge Akteure und -innen dabei seien und man sich freue, dass das Kolping-Theater sich um Nachwuchs keine Sorgen machen müsse. Zudem bedankte sie sich als zuständige Organisatorin für alles, was vor und hinter der Bühne zu regeln war, bei den vielen Helfern, wie der Hostienbäckerei, die die Mikrofone ausleiht, der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze, die finanziell unterstützt hat und auch bei diversen ehemaligen Mitgliedern des Kolping-Theaters.
Der Bürgermeister und seine Frau

Nun konnte es losgehen: Der Bürgermeister von Hoppenstedt (gespielt von Franz Girmes), ein echter Macho, möchte seine Frau (Ursula Ries) nur in der Küche sehen. Diese hat jedoch andere Pläne; sie möchte eine Agentur für Nachbarschaftshilfe gründen. Ihr zur Seite stehen Dora (Tanja Koppers), Ida (Annika Diehl) und Else (Hildegard van Aaken), die ihr dabei helfen.
Durch viele Irrungen und Wirrungen denkt der Bürgermeister jedoch, dass seine Frau gegen ihn kandidieren möchte und versucht, mit Hilfe seines Stadtrates (Rudi van Aaken), dessen Frau (Brunhilde Kersten) und seinem Sekretär (Nick Meiners) herauszufinden, was seine Frau im Schilde führt. Zu allem Überfluss mischt sich auch noch ständig die „rasende“ Reporterin Hilda Klappmann (Nicole Ganss) ein, die mit Falschmeldungen in der Zeitung das Chaos perfekt macht.
Die Zuschauer waren begeistert und sparten nicht mit Applaus. Auch Zwischenrufe aus dem Publikum wurden von den Akteuren „mit ins Programm“ genommen. Bewundernswert war, dass sich alle Schauspieler nicht aus der Ruhe bringen ließen. Und war doch mal ein „Hänger“ da; im versteckten Häuschen saß Souffleuse Lisa Koenen, die mit den passenden Worten aushalf.
Alle unter einem Hut

In der Pause, in der die Zuschauer sich stärken konnten, berichtete Hildegard van Aaken bei einem kleinen Interview, dass bereits im vergangenen Sommer die Manuskripte zum Lernen des Textes ausgegeben worden waren, die Proben im November angefangen hätten und viel Organisatorisches zu regeln gewesen sei, vor allem, zu den Probenzeiten alle unter einen „Hut“ zu bekommen, da auch einer der jungen Akteure im Schichtdienst arbeite.
Nach dem Ende des Stückes und großem Applaus bedankte sich Franz Girmes, der die spielerische Leitung dieses Stückes übernommen hatte, beim Publikum, dem Thekenteam, den Bühnenbauern, den „Vorhangkindern“ und allen, die mitgeholfen hatten, dass diese Aufführung so erfolgreich werden konnte.

Wodo-Puppenspiel ließ die Puppen tanzen

Astrid Lindgrens berühmteste Kinderheldin Pippi Langstrumpf, die immerhin im Jahr 1945 „das Licht der Welt erblickte“, zieht auch heute noch Kinder in ihren Bann. Das Theater Wodo-Puppenspiel aus Mülheim an der Ruhr bot am vergangenen Samstagnachmittag aufgrund der hohen Nachfrage auch wieder zwei Vorstellungen seiner Marionettenkunst an. Die Puppenspieler Wolfgang Kaup-Wellfonder und Dorothee Wellfonder machten Pippi Langstrumpf mit ihrer Villa Kunterbunt im Kevelaerer Museum lebendig.
Eingeschlafen
„Pippi ist leider eingeschlafen. Ach, macht nichts, ihr könnt ja wieder nach Hause gehen“, begrüßte Kaup-Wellfonder die Kinderschar, doch die vielen jungen Besucher halfen natürlich stimmgewaltig und aus vielen Kehlen mit, die Schlafende zu wecken.
Die beiden Puppenspieler zauberten einige Abenteuer Pippis auf die Bühne. Gemeinsam mit ihrem Pferd „Kleiner Onkel“ und ihrem Äffchen „Herr Nilsson“ sowie ihren beiden Freunden Tommy und Annika begeisterte sie das Publikum mit ihrer Frohnatur und ihren Riesenkräften. Einzige Spielverderberin war Fräulein „Prusselise“, die es nicht hinnehmen wollte, dass ein Mädchen ohne Mama und Papa, aber mit Pferd und Affe in einem Haus wohnt. „So geht das nicht, du gehörst ins Kinderheim“, rief sie Pippi zu, die ihr jedoch ihrerseits nachrief: „Schön, dass du gekommen bist, und noch schöner, dass du wieder gegangen bist!“ Doch Prusselise kam zurück; dieses Mal erwischte sie Pippi und Tommy mit einem Koffer voller Goldstücke, die sie eifrig zählen und die Pippi auch mit ihrer Ausrede „Das sind ja nur goldene Erdbeerbonbons“ nicht verbergen konnte.
Aber vorerst ging Pippi mit Tommy und Annika in die Schule, jedenfalls berichtete sie hinterher in großen Worten, dass sie allen Kindern von Guatemala erzählte. Dort würden die Schulkinder zur Schule getragen, in der Schule mit Bonbons gefüttert und tanzten von morgens bis abends nach ihren eigenen Liedern. Das mit dem Singen und Tanzen wurde auch gleich ausprobiert und Wolfgang Kaup-Wellfonder begleitete mit der Gitarre und „Hey Pippi Langstrumpf“ gleich die große Kinderschar, die sich erschöpft tanzte. „Die Kinder sind vom Tanzen so erschöpft, dass sie oft auch in der Schule schlafen“, wusste Pippi noch zu erzählen.
Doch nun wurde es spannend: Mit lautem Tatütataa rückte die Polizei an, um Pippi ins Kinderheim zu bringen. Doch Pippi hatte auch vor den Ordnungshütern keinerlei Angst: „Ich liebe Polizisten, fast so sehr wie Rhabarbergrütze“, meinte sie nur und spielte eine Runde Verstecken, sprang aufs Hausdach oder bugsierte einen der Polizisten auf einen Baum. „Du hast ja Bärenkräfte, Du bist gar kein Kind! Das ist kein Fall für die Polizei, wir machen Feierabend“, meinten die Beamten und machten sie schnell aus dem Schneider.
Ein echter Glückstag
Und nun wurde der Tag noch ein echter Glückstag, denn Pippis Papa Efraim Langstrumpf kam zurück und da er selbst König auf der Takatuka-Insel war, wurde Pippi eine waschechte Prinzessin, was zum Abschied richtig gefeiert wurde.
Einige Kinder konnten am Ende ein privates Erinnerungsfoto mit der schwedischen Weltheldin ergattern. Laut der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren ist das Wodo-Puppentheater das erste Figurentheater der Welt, das Pippi Langstrumpf als Figurentheater umsetzte. 1986 feierten die beiden Puppenspieler in Mülheim die Premiere ihres unterhaltsamen Stückes, das auch 2019 noch nichts an Frische und Unterhaltungswert eingebüßt hat.

Gelebtes Miteinander

Gemütlichkeit, Unterhaltung und Kinderspaßbeherrschten die Szenerie unter dem Dach der Öffentlichen Begegnungsstätte. An den im Raum aufgestellten Tischen trafen sich Bürger, Mitarbeiter der Caritas, Flüchtlingshelfer und Mitglieder des Runden Tisches mit Flüchtlingen zum angeregten Plausch. Der „Runde Tisch Flüchtlinge“ hatte den Kuchen gespendet, den die Gäste des Festes miteinander verspeisten und sich dazu Kaffee gönnten.
„Die Erwachsenen haben oben den Raum fürs Erzählen, die Kinder unten fürs Spielen. Die Bastelstube ist gut besucht“, stellte der Flüchtlingskoordinator der Stadt, Heinz-Josef Theunissen, fest. Eine Etage tiefer durften die Kinder in einem großen Raum miteinander basteln oder ließen sich Motive in das Gesicht oder auf die Arme malen. „Ich male jetzt eine Adler, weil der so gut fliegen kann“, erzählte die zehnjährige Rabya aus dem Irak.
Der Neu-Kevelaerer und frühere Rostocker David Burau betrachtete mit einem Lächeln das lebendige Gewusel. „Wir sind erst im Sommer hierhergezogen, wollen Kontakte knüpfen. Da hatte ich mehr Freunde bei den Flüchtlingen. Es ist nicht wichtig, zu unterscheiden“, betonte er den menschlichen Aspekt dieser Begegnungen.
Zuvor hatte das Fest zweimal im Sporthotel, dann auch bei Schiffer und im Klostergarten stattgefunden. Jetzt hatte man mal die ÖBS als Anlaufpunkt ausgesucht. „Es ist eine gute Resonanz“, zeigte sich Gudrun Blumenkemper von der Caritas „super zufrieden“ mit der Atmosphäre des Nachmittags, „einfach weil die Menschen sich wohl fühlen und miteinander ins Gespräch kommen.“
Und Mike Sahel, der seit Jahren als Dolmetscher Brücken zwischen den Kulturen schlägt, freute sich darüber, „dass sich hier auch Flüchtlinge begegnen, die sich länger nicht gesehen haben.“ Die Tatsache, dass man sie über solche Ereignisse als „wichtig erachtet“ und ihnen Aufmerksamkeit schenkt, sei „nach wie vor sehr wichtig.“ Theo Spronk hatte zwei junge Männer mitgebracht, die aus Guinea stammen und noch nicht lange in Deutschland sind. Die Sprache sei für diese Personen nach wie vor das größte Problem, schilderte der Flüchtlingshelfer seine Erfahrungen.
Für viele , die schon länger hier sind, „ist es selbstverständlich, sich hier in Kevelaer eine Perspektive aufzubauen“, erinnerte sich die frühere Flüchtlingsberaterin Anne van Rennings gerne an die ersten Aufrufe des „Runden Tisches“ vom November 2014 und den „Kochtreff“, den sie mit initiiert hatte. „Viele kenne ich davon noch, es bestehen viele persönlichen Kontakte.“ Man spreche darüber, „wie es den Kindern so in der Schule geht“ und über andere alltägliche Dinge. So ein fröhliches und integratives Fest zeige, dass so manche Stereotype und Aussagen über Flüchtlinge „fern der Realität“ seien.
Bei den Flüchtlingen kam das Treffen super an. „Eine schöne Atmosphäre“ machte der Syrer Hiam Ibrahim aus. Bah Mohamed Aliou aus Guinea freute sich darüber, dabei zu sein, „Es ist wichtig, weil hier alle Nationen zusammenkommen und den Austausch pflegen.“ Dieter Althans, der mit seiner Frau seit drei Wochen eine Familie aus Syrien betreut, sprach von einer „Win-Win“-Situation. „Da vermischen sich die Kulturen miteinander“, so der 61-Jährige. Der Mensch zähle und nicht, woher er komme. „Und wenn man sich mit Respekt begegnet, dann erfährt man Respekt.“

„Wie kommen wir da raus ?“

In ihrem Vorbereitungs-Gottesdienst thematisierten die Konfirmanden in der evangelischen Kirche das Thema „Mobbing“. Im Zuge ihres Konfirmanden-Wochenendes in der Jugendherberge Hinsbeck hatten sich die 13 und 14 Jahre alten Jugendlichen zuvor des Themas angenommen, das vielen jungen Menschen auf den Nägel brennt. „Die haben das selbst ausgewählt und sind da offensiv rangegangen“, unterstrich Tristan Hartmann vom Presbyterium der Kirchengemeinde.
Die „Herausforderung“ für die jungen Leute sei jetzt, „die dazugehörigen Texte selbst vorzutragen und zu reden“, so der Jugendleiter. Auch Pfarrerin Karin Dembek zeigte sich „gespannt“, wie das Ganze von statten gehen würde.
Szenerie
Auf Höhe des Altars in der Jesus-Christus-Gemeinde war ein Seil mit zwei bunte gestalteten Tüchern gespannt. Rechts des Altars hing ein Seil mit Wäscheklammern. Auf einem Tisch waren Buchstabenwürfel aufgestellt, die das Wort „Mobbing“ ergaben.
Die 20 Mädchen und sieben Jungs nahmen vor Beginn des Gottesdienstes, der als Vorstellungsgottesdienst auch die frühere Konfirmandengruppe ersetzt, vorne Platz.
„Das war spannend“, versicherte die 13-jährige Marie aus Wetten mit Blick auf das Wochenende und freute sich, anzusprechen, „wenn das passiert, wie man sich verhalten soll.“ Die ein Jahr ältere Ellen aus Winnekendonk fand es wichtig, darüber zu reden, „weil wir es nicht wollen, dass es so oft vorkommt.“
Es gehe darum, zu zeigen, was man einem Jahr geleistet habe, „was uns Glaube bedeutet und welche Erfahrungen wir mit Gott gemacht haben“, machte eine Gruppe der Schüler zum Auftakt klar. „Wir alle kennen und fürchten das Mobbing“, wurde deutlich, wie präsent das Thema bei den Jugendlichen ist. „Wie kommen wir da raus“, lautete das Hauptthema des Gottesdienstes.
Im Anschluss an den ersten Gesang „Auf und macht die Herzen weit“ stellten die Konfirmanden anhand von auf Pappe aufgeklebten Fotos diverse Szenen dar, in denen Mobbing vor sich geht. Sie beschrieben, was dort passiert, zum Beispiel, wenn vier Leute eine einzelne Person ausgrenzen oder ein junges Mädchen voller Verzweiflung ihren Kopf zwischen die Arme vergräbt. „Da ist man traurig, sauer und frustriert, wenn man gemobbt wird“, machten die Jugendlichen deutlich. Sie hingen die Pappe an der Seite an den Wäscheklammern auf.
Im Anschluss an eine Lesung (Lukas 19) über die Begegnung von Jesus mit dem reichen Zöllner und Sünder Zacharäus spielten die jungen Leute ein positives und negatives Ende der Begegnung im Rollenspiel durch .
Danach zogen sie die großen Tücher nach vorne, auf denen sie negativ besetzte Begriffe wie „Hoffnungslosigkeit“ oder „Verzweiflung“ durch bunte Farben oder Kästen übermalt hatten.
Die Konfis bezogen die Gottesdienstbesucher unmittelbar mit ein. Sie fragten, wie man beim Mobbing helfen kann. „Dazwischen gehen und andere Bescheid sagen“, „Sich auf die Seite des Gemobbten stellen“, „Sich an eine Vertrauensperson wenden“, lautetn die Antworten aus der Gemeinde.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von Godehard Pöllen am Piano begleitet, sang die Gemeinde Lieder wie „Hallelujah“, „Kleines Senfkorn Hoffnung“ oder „Möge die Straße“.
Pastorin Karin Dembek nutzte zudem die Gelegenheit, die neue Jugendbetreuerin Fabienne Schmitz offiziell in ihr Amt einzuführen. Sie hatte in Dembeks Abwesenheit auch den Konfirman-enunterricht gestaltet und hatte die Hinsbeck-Fahrt mit begleitet.
Zum Schluss sprachen die jungen Konfirmanden die Gemeinde nochmal direkt an. Sie deuteten mit deren Hilfe nochmal die Buchstaben des Begriffes „Mobbing“ positiv um in Begriffe wie „Mitgefühl“, „Optimismus“, „Beistand“, „Integrieren“, „Nächstenliebe“ und „Großmut.“
Positive Resonanz
Bei den Besuchern stieß der Konfirmanden-Gottesdienst auf positive Resonanz. „Erstaunlich gut, ich bin angenehm überrascht, wie die das erzählt haben“, fand Brigitte Handa, „Das war nicht oberflächlich. Die haben das Thema verstanden.“
Auch Reiner Thiede war mit dem Vortrag zufrieden, „Sie haben das gut reflektiert, gut zusammengefasst und auf den Punkt gebracht.“ Die Stunde regte das Presbyterumsmitglied dazu an, über den Unterschied zwischen dem Mobbing früher und heute nachzudenken, „Bei uns war alles gesagt und wieder vergessen. Heute steht alles im Handy. Geschrieben ist es noch viel handfester.“
Im Anschluss fand im Gemeindesaal noch eine Aktion statt.

Viel Herz und Freude an der Musik

Das Benefiz-Schülerkonzert von Annja Roßmann in der Freikirche bot Musik mit ganz viel Herz und Freude an der Musik. Es war fast ein intimer Kreis, der in den großen Saal der Kirche gekommen war, um zu hören, wie gut sich die kleinen und großen Nachwuchstalente im zurückliegenden Jahr entwickelt haben.
Gut 50 Familienangehörige, Eltern und Freunde waren gespannt, was sie zu hören bekommen würden. Anspannung herrschte bei allen 15 Schülerinnen und Schülern. „Nervös bleibt man bis zum Lebensende“, versicherte die Pianistin Annja Roßmann, die deutlich machte , dass „es das braucht, um die Leistung nach oben zu bringen.“
Bei der Begrüßung der Zuhörer machte die Sopranistin deutlich, dass es an diesem Abend nicht „um Perfektion geht, sondern vor allem um das Gefühl“, das die Musiker mit ihren Beiträgen transportieren. Sie wies zudem auf die Spendenbox für die „Aktion pro Humanität“ hin, die nach dem Konzert gefüllt werden durfte.
Vorab gab Roßmann ihren Schülern gemeinsam mit zwei weiteren „Musiklehrern“ (den Chorleitern Tom Löwenthal am Piano und Biggi Lehnen) mit „Land meiner Träume“ ein musikalisches Geschenk mit auf den Weg.
Danach war es den Schülern vorbehalten, das Publikum zu erfreuen. Auch wenn der eine oder andere sich in seinem Spiel am Klavier mal verhaspelte oder nicht perfekt sang, waren die Leidenschaft und Freude an dem, was sie tun, jederzeit spürbar.
Jeder der Teilnehmer gab sein Bestes. Stine Janßen trug auf der Querflöte die „Gavotte“ und die berühmten „The Entertainer“-Melodie vor. Stefanie Klein intonisierte die Yirumas „River flows in you“ am Klavier. Und Greta Binn bot neben dem Pianospiel bei „Let it be“ der Beatles auch ihre Gesangskünste dar.
Bei Fine Boussard setzte sich Roßmann mit ans Klavier, um mit dem jungen Mädchen den „Lavendeltraum“ oder „Das wilde Herz“ zu spielen. Konzentriert begleitete sie auch die Mozart-“Bouree“ von Christl Schönheit an der Querflöte, die später auch noch am Klavier zu hören war. „Ich bin froh, dass ich nicht die einzige Erwachsene diesmal bin“, bekannte sie. Denn auch Linda Kocken und Gudrun Beckers nutzten die Gelegenheit, mit „She“ von Leonard Cohen oder „Let it go“ von James Bay ihren gesanglichen Beitrag zu leisten.
Es kristallisierte sich auch das eine oder andere besondere Talent heraus, wie Philomena Biermann, die mit ihrern gefühlvollen Klavierdarbietung von „Una Mattina“ von Ludovico Einaudi aus dem Film „Ziemlich beste Freunde“ überzeugte. Ähnlich beeindruckend gelang Lea Hieckmann Yann Tiersens „Comptine d´un autre ete“ aus der „Fabelhaften Welt der Amélie“.
Auch Josephine Siao wagte sich an den Tasten mit Matthew Mayers „Watching the clock“ erfolgreich an eine dramatisch-kompakte Komposition. Und Joy Moors zeigte bei „Willow“ von Jasmine Thompson ihre Gesangsqualitäten.

Viel Spaß trotz vieler Gegentore

Dass sich Fußball-Bundesligisten mal in die niederrheinische Provinz kommen, ist keine Normalität. Umso bedeutender war der Auftritt des Damenteams von Borussia Mönchengladbach auf dem Kunstrasen-Gelände bei „Scholten“.
Der Tabellenletzte trat in einem Freundschaftsspiel gegen eine gemeinsame Mannschaft aus Walbeck und Warbeyen an. Die Drähte für diese Partie hatte Sandro Scuderi gelegt, der als sportlicher Leiter des Kevelaerer SV und Co-Trainer der Gladbacher über die notwendigen Kontakte verfügte.
Für den Verein sei das „gute Werbung und schön, dass wir unseren Mitgliedern was Besonderes bieten können“, unterstrich KSV-Präsident Christian Schick die Bedeutung der Partie. „Wir suchten einen Testspielgegner Und die Trainer von Werbeyen und Walbeck kannten wir“, so der 36-jährige Scuderi. In der Bundesliga habe man „viel Haue gekriegt“, da helfe so eine Partie, sagte der Fußballlehrer. „Selbst mal Tore bejubeln und Spiellaune kriegen“, das sei der Sinn eines solchen Vergleichs.
Die jungen Kickerinnen aus der Niederrheinliga sahen das Spiel so wie die Warbeyenerin Selina Grabbe als „Highlight und ein Erlebnis“ an. „Da braucht man nix zu sagen“, fasste der Walbecker Coach Rolf Sturme die Taktik der 90 Minuten in einen Satz: „Mit dem gebotenen Respekt. Es soll der Freude dienen.“
Entsprechend gingen die Spielerinnen auch zu Werke, wobei die unterklassigeren Damen in den ersten Minuten die Partie noch offen gestalten und der Bundesligist ein bisschen Zeit benötigte, um den Zugriff zu bekommen.
Mit dem ersten Treffer war dann allerdings der Bann gebrochen und der Boden für ein Torfestival bereitet. „Man merkt schon, dass die schneller am Ball sind“, stellte Torhüterin Viola Koblenz, die sich mit einigen guten Paraden auszeichnen durfte, in der Pause fest. „Aber es macht trotzdem Spaß.“
Die Chance auf das Ehrentor per Elfmeter ließ die zusammengewürfelte Mannschaft jedoch liegen. Das 15:0 klang am Ende zwar „standesgemäß“. Das Ergebnis ließ aber nicht deutlich werden, mit wieviel Engagement und Einsatz die Spielerinnen aus Warbeyen und Walbeck zu Werke gegangen waren.

Acht Siege in Folge bescheren den vierten Platz

In der Volleyball-Verbandsliga konnte der KSV zuletzt alle letzten sieben Spiele gewinnen. Selbstverständlich war das Ziel im letzten Spiel diese Serie zu vervollständigen. Der Gegner dieser Partie war allerdings der sichere Tabellenzweite vom Verberger TV.
In den Letzten Spielen hatte aber genau diese Mannschaft ein wenig geschwächelt. Daher sah Trainerin Heike Thyssen auch die Favoritenrolle nicht eindeutig vergeben.
Wie schon im letzten Heimspiel gegen die dritte Mannschaft vom TuB Bocholt erwischte die Mannschaft vom KSV auch im letzten Saisonspiel gegen den Tabellenzweiten vom Verberger TV einen Traumstart. Aufgrund von muskulären Problemen im Oberschenkel stand dabei Mannschaftskapitän Marcel Thyssen nur als Libero zur Verfügung. Der KSV führte schnell mit 5:0. Doch der Anfangsschwung war auf einmal weg und die Verberger konnten Punkt um Punkt aufholen. Kurz vor Satzende konnte sich der VTV mit einem Zwischenspurt absetzten und holte Satz eins mit 25:21.
Trainerin Heike Thyssen stellte nun um. Erstmals in der laufenden Saison kam Florian Reschke über die Mittelblockerposition. Sebastian Derrix war schon zum Ende des ersten Satzes für Fabian Boetselaars gekommen. Allerdings zeigte diese taktische Maßnahme keine Wirkung, bzw. wurde sie durch zahlreiche individuelle Fehler zunichte gemacht. Insbesondere die hohe Fehlerquote beim Aufschlag verhalf dem Verberger TV zu einem klaren 25:16 Erfolg.
Im dritten Satz sah es dann auch nach einem klaren Erfolg für die Krefelder aus. Erst eine kleine Aufschlagsserie von Robin Broeckmann und die nun über den Kampf sich aufbauende Kevelaerer Mannschaft konnte das Ruder nochmals rumreißen. Satz drei ging mit 26:24 an den KSV.
Im vierten Satz schenkten sich die Kontrahenten nichts und mit dem nötigen Quäntchen Glück gelingt dem KSV mit 29:27 der Satzausgleich. Der Wille der Verberger war nun gebrochen und im entscheidenden fünften Satz konnten sich die Kevelaerer mit einem 15:10 und damit verbundenen Sieg belohnen. So endete die Begegnung Verberger TV gegen Kevelaerer SV schließlich mit 2:3 (25:21 25:16 24:26 27:29 10:15). Es war nun der achten Ligasieg in Folge.
Der KSV schließt die erste Verbandsligasaison mit einem vierten Tabellenplatz ab. Lediglich der SG FSD/ Rumeln war es vergönnt zweimal gegen den KSV zu gewinnen.
Alle anderen Ligakonkurrenten konnten mindestens einmal bezwungen werden. Es war vielleicht nur die fehlende Erfahrung und ein wenig der Respekt, was eine bessere Platzierung verhinderte. Rückblickend ist Heike Thyssen aber mit dem Erreichten zufrieden.
Der Kevelaerer SV spielte mit: Boetselaars, Broeckmann, Derrix, Janßen, Kannenberg, Nobbers, Novak, Ophey, Reschke, Thyssen und Verhoeven.

Tag der offenen Tür im Familienzentrum Sternschnuppe

Am Samstag, 6. April 2019, lud das Familienzentrum Sternschnuppe in Kevelaer bei Kaffee, Kuchen und Sonnenschein zum Tag der offenen Tür ein. Bei Betreten des Geländes muss seit März der neu gestaltete Verkehrsübungsplatz der Kinder überquert werden. Weiße Zeichnungen auf dem Boden, Miniatur-Ampeln und Straßenschilder lassen erkennen: Achtung, Verkehr! Hier können die Kleinen ab sofort auf Roller, Bobbycar und Co. ihren eigenen Führerschein erwerben. Der Fuhrpark entstand durch Elterninitiative, erzählt Petra Burkert-Hendricks, Leiterin der Kindertagesstätte.
Im Inneren tummelten sich Klein und Groß. Ein Basar aus Blumen und Dekoration schmückte den Eingang. Die Dekoartikel hatten die Eltern zuvor gemeinsam mit den Kindern gebastelt und nun standen sie zum Verkauf. In der Cafeteria gab es Kaffee, selbst gebackenen Kuchen und Kaltgetränke. Draußen schwangen die Männer die Grillzangen und verteilten Würstchen in Brötchen. Der Erlös des Basars und auch die Einnahmen aus Getränken und Speisen kommen der Kita zugute, erklärt Burkert-Hendricks. So könne man das Geld in Ausflüge und neues Spielzeug investieren.
In der Kita fanden von August 2018 bis Februar 2019 Umbauarbeiten statt. Petra Burkert-Hendricks erklärte, was sich seitdem alles verändert hat: Die alte Turnhalle ist umgebaut und eine neue Halle im Anbau eingerichtet worden. Ein neuer Waschraum sowie ein größer Personalraum sind ebenfalls Ergebnisse des Umbaus. Ein größerer Personalraum sei von Nöten gewesen, da sich die Kita personaltechnisch vergrößert habe. Dies sei bedingt durch eine vierte Gruppe, die ebenfalls hinzugekommen ist. Somit sind nun 83 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren Teil der Kindertagesstätte.
Die Einrichtung wird auch von Kooperationspartnern genutzt – unter anderem für VHS Kurse oder von Vereinen. Durch den Umbau ist es nun möglich, den Teil, in dem sich die Gruppen der Kindertagesstätte befinden, abzuschließen und somit von dem extern genutzten Teil zu trennen.
Am Tag der offenen Tür waren in den Gruppenräumen verschiedene Stationen für die Kleinen aufgebaut. So konnten sie sich schminken lassen, malen oder in der neuen Turnhalle toben. Draußen zog der Bienentanz begeisterte Zuschauer an. Hier versammelte sich in regelmäßigen Abständen eine kleine Gruppe aus Kindern und Erziehern, um zum Bienenlied zu tanzen. Passend zum Thema war neben dem Verkehrsübungsplatz ein Beet für die Aussaat der Wildblumen vorbereitet worden. Zwei Bienenhotels hängen bereits an der Wand darüber.
Von der Entstehung des Verkehrsplatzes über das Präparieren des Blumenbeets bis zur Verköstigung am Tag der offenen Tür seien die Eltern eine große Hilfe, erzählt Burkert-Hendricks. Sie seien bei allen Aktionen hilfsbereit und oft für die Kita im Einsatz: „Wir finden immer Leute, die uns unterstützen. Und dann macht unsere Arbeit besonders viel Spaß.“

Zehnter Kleiderbasar der Caritas in Kevelaer

Am Mittwoch, 3. April 2019, öffnete der zehnte Kleiderbasar der Caritasverbände St. Marien und St. Antonius im Petrus-Canisius-Haus seine Türen. Das Kevelaerer Blatt hat am Dienstag hinter die Kulissen geschaut und die Vorbereitungen der Helfer begleitet.
Für den Basar transportierten Helfer die Kleidung von der räumlich begrenzten Kleiderkammer in den benachbarten Saal des Petrus-Canisius-Hauses. Hierzu fand sich ein Team aus Frauen zusammen, die die Kleiderkammer ehrenamtlich betreuen. Auch ihre Ehepartner waren teilweise fleißig im Einsatz. Die Kleidung wurde in Kartons transportiert. Die stapelten sich meterhoch im Saal. Ohne den Überblick zu verlieren, leerten die Helfer einen Karton nach dem nächsten. Die Kleidung wurde auf Tische gelegt und an Kleiderstangen gehangen. Hier ist das Team auf Hilfe angewiesen. So bekommen sie unter anderem die Kleiderständer als Leihgabe vom Modehaus Kaenders gestellt.
Die Umräumarbeiten sollen den Besuchern des Basars die Möglichkeit bieten, in entspannter Atmosphäre zu stöbern. Ein Zustand, der in der kleinen Kleiderkammer nicht gegeben ist. Hier kann die Kleidung aufgrund von Platzmangel nicht selbst durchgesehen werden.
Sylvia Rommen-Ahlbrecht, Vorsitzende der Caritas-Konferenz St. Marien Kevelaer, erklärt, dass jeder Mensch mit Bedarf den Kleiderbasar besuchen darf: „Wir sind keine Sozialkontrolle.“ Niemand überprüft den sozialen Status der Besucher. Die Veranstalter bauen auf Ehrlichkeit. Erwachsene zahlten für den Basar einen Euro Eintritt. Die Einnahmen kommen einem Projekt für Flüchtlingskinder zugute, erklärt Rommen-Ahlbrecht.
Während des Gesprächs wird im Hintergrund geschleppt, gefaltet und organisiert. „Die Hauptakteure sind die Damen der Kleiderkammer“, betont Rommen-Ahlbrecht. Insgesamt sind an der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung circa 15 Helfer beteiligt. Mit Blick auf die Kleidung im Saal lächelt Rommen-Ahlbrecht: „Diese schönen Dinge sollen einfach weiter Freude machen.“ Für die vielen Kleiderspenden ist sie den Kevelaerer Bürgern sehr dankbar. Neben Kleidung seien vor allem Bettwäsche und Frottee-Sachen gefragt.
Die Vorbereitungen für den Basar erstreckten sich vor Ort über den Dienstagnachmittag. Also stand der Eröffnung des Basars am Mittwochmorgen nichts mehr im Wege. Auch keine Kartons.
Die Kleiderkammer im Petrus-Canisius-Haus am Luxemburger Platz hat dienstags von 9 bis 11 Uhr für die Kleiderannahme geöffnet und donnerstags sowie freitags von 15 bis 17 Uhr zur Kleiderausgabe.

VFR Teenies-Garde gewinnt bei den Duisburger Tanztagen

Die Teenies-Garde des VFR Blau-Gold Kevelaer hat bei den Duisburger Tanztagen – dem größten deutschen Amateurtanzfestival mit mehr als 5.000 Teilnehmern – am vergangenen Samstag den ersten Platz belegt. Der tänzerische Ausdruck, die Choreographie und die Energie der Teenies aus Kevelaer konnten die Jury am meisten überzeugen. Nach ihrer Rückkehr nach Kevelaer wurden sie mit einer kleinen Party bei „Scholten“ überrascht.
Angesport von diesem Erfolg, fuhren am vergangenen Sonntag auch die VFR-Showgirls in die Ruhrgebietsmetropole. Bereits bei den Tanztagen 2017 hatten sie in der Kategorie „Show, Musical, Steps“ bei den „Adults“ den ersten Platz geholt. Und auch in diesem Jahr waren sie von einem erneuten Sieg nicht weit entfernt: Ein starker zweiter Platz darf als Bestätigung der kontinuierlichen Arbeit des Vereins in diesem Bereich gesehen werden.
Dementsprechend gratulierte Elke Tebartz den beiden Gruppen. „Ich bin wahnsinnig stolz auf unsere Mädels“, meinte die VFR-Vorsitzende und sprach von einer „tollen Leistung.“