Kolping macht wieder Theater

Schon lange vorher wurde es angekündigt: Die Kolpingsfamilie macht wieder Theater. Unübersehbar prangten die Plakate in der gesamten Kevelaerer Innenstadt. Am vergangenen Wochenende war es dann soweit; der „Aufruhr in Hoppenstedt“ konnte beginnen.
Im Petrus-Canisius-Haus waren sämtliche Stuhlreihen belegt, an der Theke standen Getränke, Kuchen und Würstchen bereit und die Besucher freuten sich auf eine humorvolle und spritzige Theateraufführung. Und sie wurden nicht enttäuscht.
Hildegard van Aaken begrüßte das Publikum mit einer kleinen Rede. „Nach vier Jahren Pause ist es nun endlich wieder soweit“, sagte sie strahlend und teilte mit, dass vier neue junge Akteure und -innen dabei seien und man sich freue, dass das Kolping-Theater sich um Nachwuchs keine Sorgen machen müsse. Zudem bedankte sie sich als zuständige Organisatorin für alles, was vor und hinter der Bühne zu regeln war, bei den vielen Helfern, wie der Hostienbäckerei, die die Mikrofone ausleiht, der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze, die finanziell unterstützt hat und auch bei diversen ehemaligen Mitgliedern des Kolping-Theaters.
Der Bürgermeister und seine Frau

Nun konnte es losgehen: Der Bürgermeister von Hoppenstedt (gespielt von Franz Girmes), ein echter Macho, möchte seine Frau (Ursula Ries) nur in der Küche sehen. Diese hat jedoch andere Pläne; sie möchte eine Agentur für Nachbarschaftshilfe gründen. Ihr zur Seite stehen Dora (Tanja Koppers), Ida (Annika Diehl) und Else (Hildegard van Aaken), die ihr dabei helfen.
Durch viele Irrungen und Wirrungen denkt der Bürgermeister jedoch, dass seine Frau gegen ihn kandidieren möchte und versucht, mit Hilfe seines Stadtrates (Rudi van Aaken), dessen Frau (Brunhilde Kersten) und seinem Sekretär (Nick Meiners) herauszufinden, was seine Frau im Schilde führt. Zu allem Überfluss mischt sich auch noch ständig die „rasende“ Reporterin Hilda Klappmann (Nicole Ganss) ein, die mit Falschmeldungen in der Zeitung das Chaos perfekt macht.
Die Zuschauer waren begeistert und sparten nicht mit Applaus. Auch Zwischenrufe aus dem Publikum wurden von den Akteuren „mit ins Programm“ genommen. Bewundernswert war, dass sich alle Schauspieler nicht aus der Ruhe bringen ließen. Und war doch mal ein „Hänger“ da; im versteckten Häuschen saß Souffleuse Lisa Koenen, die mit den passenden Worten aushalf.
Alle unter einem Hut

In der Pause, in der die Zuschauer sich stärken konnten, berichtete Hildegard van Aaken bei einem kleinen Interview, dass bereits im vergangenen Sommer die Manuskripte zum Lernen des Textes ausgegeben worden waren, die Proben im November angefangen hätten und viel Organisatorisches zu regeln gewesen sei, vor allem, zu den Probenzeiten alle unter einen „Hut“ zu bekommen, da auch einer der jungen Akteure im Schichtdienst arbeite.
Nach dem Ende des Stückes und großem Applaus bedankte sich Franz Girmes, der die spielerische Leitung dieses Stückes übernommen hatte, beim Publikum, dem Thekenteam, den Bühnenbauern, den „Vorhangkindern“ und allen, die mitgeholfen hatten, dass diese Aufführung so erfolgreich werden konnte.