Aktuelles aus Kevelaer

Kevelaerer SV begrüßt fünf Neuzugänge

Der Bezirksligist Kevelaerer SV kommt in die finale Phase seiner Kaderplanung für die kommende Saison. „Stand heute haben 17 Spieler für die kommende Saison schon zugesagt“, blickt Sandro Scuderi sehr zufrieden auf die Gespräche zurück. Hinzu kommen aktuell fünf Neuzugänge, die das Team in der kommende Saison verstärken.
Mit Timo Verhoeven und David Brinkhaus werden zwei „alte Eisen” kürzer treten, da sich die Lebensverhältnisse nach Köln verschoben haben und somit die Zeit für den Fußball beim KSV deutlich weniger wird.
Mit Pierre Wetzels kommt ein ehemaliger Jugendspieler wieder zurück zu seiner alten Wirkungsstätte. Pierre Wetzels spielte zuletzt für den Landesligisten Hö/Nie. Davor hat er sämtliche Einsätze in der Landesliga vorzuweisen, die er bei Viktoria Goch und beim 1. FC Kleve absolviert hat. „Mit Pierre Wetzels soll nun die Lücke der scheidenden, erfahrenen Spieler Verhoeven und Brinkhaus geschlossen werden“, erhofft sich Scuderi Einiges vom 28-jährigen Spieler.
Hinzu kommt Justin Theelen, der zurzeit noch die Fußballschuhe beim SFB Broekhuysen schnürt. Ein junger, ambitionierter Spieler, der sich ganz aktuell einen Stammplatz beim Liga-Konkurrenten erkämpft hat. „Mit seiner jungen, unbeschwerten Art wird auch Justin uns gut tun“, freut sich Scuderi über diesen Transfer. Darüber hinaus wird auch Luca Rending vom SV Walbeck zum KSV stoßen, der in seiner Jugendzeit beim SV Straelen und 1. FC Kleve viele Spiele in der Niederrheinliga absolvierte. „Luca und Justin sollen bei uns ihren nächsten Schritt im Seniorenbereich machen. Beide haben schon Bezirksliga-Luft geschnuppert und werden eine Bereicherung in unserem ansonsten schon jungen Team sein“, ist sich Scuderi sicher.
Zu guter Letzt kann ein neuer Torwart präsentiert werden. Dennis Hussmann vom Stadtrivalen Union Kervenheim wird in der kommenden Saison die Handschuhe beim KSV schnüren. „Dennis hat schon für DJK Twisteden und jetzt für Union Kervenheim gespielt; nun ist es an der Zeit, dass er für die Stadt Kevelaer spielt“, blickt Scuderi augenzwinkernd ganz zuversichtlich in die Zukunft mit Dennis.
„Jetzt geht es nur noch um Nuancen in der Kaderplanung, vor allem in der Defensive, die Anfang April abgeschlossen werden sollen“, bestätigt Scuderi noch weitere, laufende Gespräche.
Auch Coach Ferhat Ökce freut sich über die Neuzugänge: „Alle Zusagen, der vorhandenen Spieler und der Neuzugänge, wurden unabhängig von der Liga gegeben. Das spricht für den Charakter jedes einzelnen Spielers“, freut sich Ökce auf die kommende Saison auf den Kader. Nun soll der volle Fokus auf die restliche Saison gelegt werden, um auch in der nächsten Saison in der Bezirksliga zu spielen.

Im Endspurtmodus

Es sieht gelassen und zugleich konzentriert aus, wie sich die Schauspieler des Kolping-Ensembles in den Kulissen auf der Bühne des Petrus-Canisius-Hauses bewegen.
Von außen nutzt Co-Regisseur Franz Girmes die Gelegenheit, die Akteure auf der Bühne auf einen wichtigen Aspekt aufmerksam zu machen: „Gewöhnt euch daran, laut zu sprechen“, macht er deutlich.
Danach schlüpft er wieder in die Rolle des herrischen Bürgermeisters, der seine Umgebung so sehr terrorisiert, dass sich seine Sekretärin von ihm abwendet und die Ehefrau (gespielt von Ulla Ries) entschließt, sich zu emanzipieren und eine Agentur zu gründen – inklusive weiterer heiterer Verwicklungen. In einer anderen Szene merkt der Schauspieler Girmes mit einem Mal, was er nicht getan hat: seinen Part spielen. „Ich hab meinen Einsatz vergessen“, sagt er. Die Mitspieler nehmen es alle gelassen.
Alle zwei Jahre wieder

Die Kolping-Schauspieler sind schon mächtig im Probenstress. Foto: AF


Alle zwei Jahre zaubert das Kolping-Ensemble ein heiteres Stück auf die Bühnenbretter des Canisius-Hauses. „Im November 1994 haben wir unser erstes Stück aufgeführt“, erzählt Hildegard van Aaken, die zweite Co-Regisseurin und einziges noch aktives Gründungsmitglied.
In dieser Zeit hat das Ensemble zwölf verschiedene Stoffe dargeboten – in diesem Jahr ist es die Komödie „Aufruhr in Hoppenstedt“. „Das hat uns allen auf Anhieb gefallen“, erzählt ihr Mann Rudi van Aaken.
Die Vorbereitungen zu dem Stück laufen seit Ende 2018. „Intensiv proben wir seit Januar, und jetzt geht es richtig los“, formuliert Hildegard van Aaken ihre Hoffnung, dass alles klappen wird. „Nächste Woche proben wir jeden Tag, das wird schon“, sagt die Leiterin der Gruppe.
Für dieses Mal hatte das Ensemble mit Umbrüchen zu kämpfen: einige Ensemblemitglieder schieden altersbedingt aus, sodass jüngere Interessierte wie Tanja Koppers dazukamen. „Ich hab vor Jahren schon gesagt, ich komme dazu, wenn die Kinder größer sind.“ Jetzt ist sie erstmals mit dabei und „es macht mir sehr viel Spaß“, auch wenn es „im Moment etwas viel ist.“
Nick Meiners hat einen besonderen Part: „Es gibt in unseren Stücken immer einen, der nicht richtig hören oder sehen kann, und einen Betrunkenen. Diesmal hab ich die Besoffenenrolle.“
Der Abschied von Heinz Peters machte es erforderlich, dass sich Hildegard van Aaken und Franz Girmes die Regiearbeit teilen. „Das ist schon schwierig, weil man nur situationsbedingt agieren kann, sobald man spielt“, meint Girmes. Auch van Aaken spielt in dem Stück eine kleine Rolle.
Aufführungen am 5. und 6. April
Beide sind sich aber einig: Bangemachen gilt nicht. Und sie freuen sich auf die Aufführungen, die am 5. April um 20 Uhr und am 6. April (15 und 20 Uhr) im Petrus-Canisius-Haus stattfinden werden. Dann wird übrigens auch das „Kevelaerer Blatt“ eine ganz besondere Rolle spielen.

Kinder warten bald auf Bienen-Besuch

Ein kleines Glas mit großer Wirkung. Insgesamt 13 Kindergärten, darunter St. Antonius-Kindergarten in Kevelaer und Kervenheim, St. Marien-Kindergarten, St. Hubertus-Kindergarten, ev. Jona-Kindergarten, Caritas Kindergarten Am Broeckhof, Kindertageseinrichtung Sternschnuppe, Kindergarten Wiesenzauber, Städtischer Kindergarten Spatzennest, allesamt in Kevelaer Stadtmitte, sowie St. Urbanus Kindergarten und Elterninitiative Sterntaler e.V. in Winnekendonk, St. Peter Kindergarten in Wetten, St. Quirinus-Kindergarten in Twisteden, und die Spielgruppen Kervenheim und Vergissmeinnicht nahmen in der vergangenen Woche mit Begeisterung die gerade erst auf den Markt gekommene Niederrheinische Wildblumenmischung entgegen. (Das KB berichtete).
Auf Initiative von Horst van Lier und mit Unterstützung des Gartencenters Breuer, die die Wildblumenmischung für die Kindergärten und Spielgruppen zur Verfügung stellten, werden die Kinder mit ihren Betreuerinnen in den nächsten Wochen mit der Aussaat für blühende Beete sorgen und mit den Pflanzen auch Nahrung für Insekten, Bienen und Co bieten.
Die Natur schützen

„Denn“, so der Naturliebhaber, „nur wenn unsere Kinder lernen, die Natur zu schützen, sie zu erhalten und zu achten, haben wir vielleicht noch eine Chance auf eine einigermaßen intakte Umwelt – und da hilft jeder noch so kleine Beitrag“, betont Horst van Lier.
Heike Rankers vom Städtischen Kindergarten Spatzennest freut sich mit ihren „Kipkes“-Gruppenkindern über das Glas mit der Wildblumenmischung. Wie ein Schatz werden die Kinder das Glas mit dem wertvollen Inhalt bis zur Aussaat behüten. „Wir haben da auch schon einen Platz ins Auge gefasst“, versichert die Erzieherin.
Einen Platz für Wildblumen hatten die Regenbogen-, Sternen-, Wolken-und Sonnenkinder des Sternschnuppenkindergartens bei der Übergabe noch nicht gefunden. Der Niederrheinischen Wildblumenmischung aber boten sie einen großen Empfang. „Wir werden das Wachstum und den damit verbundenen Besuch von Bienen und Hummeln genau beobachten“, verspricht Judith Gietmann.
Im Twistedener St. Quirinus-Kindergarten möchten sich die Kinder der Bären-, Fisch-und Wichtelgruppe in Zukunft näher mit der Artenvielfalt beschäftigen. Ein noch trauriges Beet soll mit der Blumenmischung bestückt werden, damit auch hier Bienen und Co. etwas zum Naschen haben. „Eine Hummelbeobachtungsstation haben wir bereits; jetzt freuen wir uns, dass wir mit dem Aussäen von Wildblumen vielleicht noch einiges mehr beobachten können“, freut sich Patty Brüncken, Leiterin der Twistedener Einrichtung.

 

Marc Buchholz hat in 13 Jahren viel bewirkt

An diesem Freitag wird der Erste Beigeordnete der Wallfahrtsstadt Kevelaer, Marc Buchholz, verabschiedet. Nach mehr als 13 Jahren sucht der Duisburger eine neue Herausforderung als Sozialdezernent der Stadt Mülheim an der Ruhr. Das KB sprach mit ihm über seine Zeit in Kevelaer und das, was nun kommt.
Kevelaerer Blatt: Herr Buchholz, erinnern Sie sich noch, wie Sie vor 13 Jahren nach Kevelaer gekommen sind?
Marc Buchholz: Ja, damals war Dr. Axel Stibi neuer Bürgermeister. Er suchte zwei Wahlbeamte, einen technischen und einen allgemeinen Beigeordneten. Ich war damals in der CDU-Fraktionsgeschäftsstelle in Düsseldorf und wurde von Axel Stibi und dem damaligen Fraktionsvorsitzenden Stefan Janssen angesprochen. Wir haben schnell Gemeinsamkeiten festgestellt und schließlich wurde ich mit den Stimmen der CDU gegen einen Gegenkandidaten der anderen Fraktion zum Beigeordneten gewählt. Ich wollte immer aus der politischen Ebene heraus weiter Richtung Wahlbeamter. Die politischen Verhältnisse in Düsseldorf unter Oberbürgermeister Joachim Erwin waren sicher eine gute Schule.
Was erwartete Sie in Kevelaer?
Meine erste Aufgabe war direkt die Einführung des Offenen Ganztags. Ich kam am 1. Oktober 2005 nach Kevelaer und musste damit bis zum Sommer 2006 fertig sein. Unter Einbeziehung der Eltern habe ich damals einen Vorschlag erarbeitet und auf den Weg gebracht. Das hat viel dazu beigetragen, dass ich in Kevelaer gut angekommen bin und zeigen durfte, dass ich etwas vom Zusammenspiel zwischen Politik und Verwaltung verstehe. Der damalige FDP-Fraktionsvorsitzende Klaus Sadowski sagte in der Etatrede nach der Einführung des Offenen Ganztags: „Aus heutiger Sicht hätte die FDP den Allgemeinen Beigeordneten mitwählen können.“ Das hat mir gut getan.
Welche weiteren großen Aufgaben werden Ihnen in Erinnerung bleiben?
Die Umwandlung der Schullandschaft des Schulzentrums mit der Gesamtschule und dem Auslaufen der Haupt- und Realschule. In diesem Zusammenhang ist der viel zu früh verstorbene Schulleiter Michael Cuypers zu erwähnen, der großen Anteil daran hatte, dass die Realschule erkannt hat, dass sich das Schulsystem ändert und der mit der Verwaltung den neuen Weg gegangen ist.
Überhaupt ist das Schulzen­trum in der näheren Umgebung einzigartig. Das liegt nicht nur an den modernen naturwissenschaftlichen Räumen, die sowohl Gesamtschule als jetzt auch das Gymnasium haben. Wir haben eine Vorzeigemensa, zwei große Turnhallen und bald zum Hallenbad ein Mehrzweckbad in unmittelbarer Nähe. Außerdem haben wir dort ein tolles Umfeld mit der Kleinfeldanlage, dem Jugendtreff und bald einem Skaterpark.
Investitionen in die Schullandschaft sind bei den Kevelaerer Politikern aber auch ein dankbares Thema, oder?
Ja, wir haben immer gemeinsam mit der Politik großen Wert darauf gelegt, nicht nur das Notwendige, sondern auch das Wünschenswerte zu machen. Da bin ich auch meinen Kollegen insbesondere aus der Kämmerei dankbar, dass das so gelungen ist. In Kevelaer geben die Leute für Bildung ihr letztes Hemd, das ist auch an den Grundschulen erkennbar.
Auch für Kindergärten und Tagespflege haben Sie Geld auftreiben können. Sind Sie mit dem Resultat zufrieden?
Wir haben zwei neue Kindergärten in der Stadt gebaut. Es gibt für alle Ü3-Kinder einen Kindergartenplatz – wenn auch nicht immer im Wunschkindergarten. Im U3-Bereich ist die Situation etwas anders. Hier werden oft auch Tagesmütter bevorzugt, weil sie oft zeitlich flexibler sind. Ich denke, Kevelaer muss sich nicht verstecken.
Ein viel diskutiertes Projekt in Ihrer Zeit ist das vorhin erwähnte Mehrzweckbecken. Ob dessen Nutzung so intensiv wird, wie erhofft, bekommen Sie jetzt nicht mehr mit.
Das Mehrzweckbecken wäre ohne den Bäderverein nie entstanden. Ich bin immer noch begeistert vom Bäderverein, auch wenn der mitunter etwas anstrengend ist, weil er viel einfordert. Aber er leistet eine sinnvolle, tolle und erfolgreiche Arbeit und man sollte ihm weiter zuhören und ihn unterstützen. Das gemeinsame Wassersportangebot wird eine wichtige Rolle spielen, um mit den Kursangeboten die Betriebskosten zu senken.
Vorhin sagten Sie, mit dem CDU-Bürgermeister Dr. Axel Stibi hätten Sie viele Gemeinsamkeiten festgestellt. In den letzten Jahren hatten Sie mit Dr. Dominik Pichler aber einen SPD-Chef.
Nach der letzten Bürgermeisterwahl hatten viele gemutmaßt: Jetzt gibt es eine große Auseinandersetzung. Das Gegenteil war der Fall. Ich kann Dominik in der Zusammenarbeit nicht hoch genug loben, die hat bestens funktioniert. Im Persönlichen haben wir nie einen Konflikt ausgetragen. Fachlich haben wir uns ausgetauscht und da habe ich respektiert, dass er der Bürgermeister ist und ich ihm zuarbeite. Wir haben nie unsere Parteimitgliedschaft in den Raum gestellt. Dominik ist ein toller Typ und ein guter Verwaltungsleiter.
Liegt das auch daran, dass Dominik Pichler durchaus nicht immer nach dem Parteibuch entscheidet?
Der jetzige Bürgermeister ist an der Sache orientiert. Er vertritt auch mal CDU-Positionen und hat eine eigene Meinung. Dominik hat mir viele, wenn nicht alle Freiheiten gelassen und wusste auch, wofür es Mehrheiten gibt. Eine Geschwisterkinderbefreiung vom Elternbeitrag wäre wünschenswert – das finde ich auch – aber wenn der Haushalt das nicht zulässt, ist das so. Das würde Kevelaer einen Großteil der 1,1 bis 1,2 Millionen Euro kosten – das ist nicht mal eben so durch Einsparungen möglich.
Mit den Bereichen Schule und Soziales dürften die Möglichkeiten des Haushalts für Sie häufiger ein Thema gewesen sein.
Ich bin sowohl Karl Aengenheyster wie jetzt Ralf Püplichuisen dankbar, bei denen ich die Pflichtleistungen nie habe erklären müssen und die immer der Kreativität des Beigeordneten haben folgen können. Ich habe viele Ideen mitentwickelt, wie übergreifende Finanzregelungen rechtlich möglich sind. So haben wir es beispielsweise geschafft, drei der fünf Schulsozialarbeiter aus dem Bereich der Stadt zu bezahlen.
Ich habe mich mit dem Kämmerer immer eng ausgetauscht und finde, es gilt dasgleiche wie im privaten Bereich: Ich kann nur das ausgeben, was ich habe. Das ist eine Haltung, die ich auch an meine neue Wirkungsstätte mitnehme.
Welche Projekte in Ihrer Zeit fanden Sie noch besonderes wichtig?
Da ist sicher das Mehrgenerationenhaus der Caritas zu erwähnen. Die Stadt hat daran zwar nur einen kleinen Anteil, aber die Bedeutung zeigte sich beispielsweise bei der Unterbringung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge. In Zusammenarbeit mit Caritas und Anna-Stift war eine richtige pädagogische Betreuung möglich, anstelle der Unterbringung in Sammelunterkünften.
Im Bereich des Jobcenter sollte man die Mensa noch mal erwähnen, mit ihren Ausbildungsplätzen für benachteiligte Jugendliche, aber auch für Erwachsene. Da danke ich dem SOS-Kinderdorf, dass es 2012 das Risiko mit eingegangen ist. Das ist eine tolle Geschichte. 2018 hat die Mensa 80.000 frische Essen zubereitet. Auch der Mittagstreff mit Holger van Elten und seinem Team ist ein Gelingungsfaktor, weil er das begleitet. Wir haben da die einzigartige Situation, dass Jugendhilfe und Schule so eng zusammenwirken, dass die Kinder von morgens bis in die Abendstunden betreut werden können, ich betone können, nicht müssen.
In Ihre Zeit in Kevelaer fiel auch die Flüchtlingsdebatte.
Das war eine Herausforderung für alle Kommunen. Ich hoffe, dass sich die Länder gegenüber dem Bundesfinanzminister aktuell durchsetzen, der drei Viertel des Etats dafür streichen will. Wir sind aus der Notlage heraus die Verpflichtung eingegangen, die Menschen unterzubringen und zu integrieren. Diese Aufgabe ist noch nicht abgeschlossen. Es kommen nicht mehr so viele wie 2015/16, aber um die, die da sind, müssen wir uns kümmern.
Aus meiner Sicht ist es sicher auch möglich, durch Anreizsysteme die Rückreise leichter zu machen. Viele wollen ja eigentlich zurück, aber haben dort oft nichts mehr. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass man den Sozialstaat nicht überfordern darf.
Gab es in den vergangenen Jahren auch Dinge, die Sie gerne gemacht hätten, aber nicht konnten oder durften?
Nein, eigentlich nicht. (überlegt) Höchstens im Baubereich die leidige Dacherneuerung der Kroatenturnhalle. Und ich wäre gerne mal Bürgerbus gefahren.
Wie haben Sie die Ausgliederung Ihres Fachbereichs an den Hoogeweg erlebt?
Ich war nicht unglücklich, dass wir am Hoogeweg eine Unterkunft haben finden können. Ich wäre sehr glücklich, wenn der Umbau der Virginia-Satir-Schule bewilligt werden würde. Hier haben alle Hand in Hand zusammengearbeitet, um den Antrag auf den Weg zu bringen. Die Entscheidung liegt jetzt bei der Bezirksregierung und dem Ministerium.
Welche Reaktionen gab es, seit bekannt wurde, dass Sie Kevelaer wahrscheinlich verlassen werden?
Ich habe in den letzten Wochen viel Wertschätzung erfahren und kann nicht leugnen, dass ich das genossen habe. Ich wusste zwar immer, dass man mit meiner Arbeit zufrieden ist und mir keine größeren Ausreißer untergekommen sind. Aber das habe ich auch einem super Team zu verdanken. Es ist wichtig, Mitarbeiter so zu pflegen, dass man sie behalten kann, indem man ihnen die Chance zur Weiterentwicklung gibt. Das ist eine Riesenherausforderung, gerade in kleinen Kommunen, wo ein Bereich manchmal aus einer Person besteht – Stichwort Wissensmanagement.
Welche zukünftigen Aufgaben hinterlassen Sie Ihrem Team?
Ein großes Thema ist sicher der mögliche Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz ab 2025. Da wird es auch um die Frage gehen, welche Standards für alle Kommunen gelten sollen. Kevelaer gibt derzeit etwa 460 Euro pro Kind und Jahr aus, in Mülheim sind es etwa 2000 Euro.
Wichtig ist auch die Rückkehr von G8 zu G9. Da gibt es zusätzliche Landesmittel für den Ausbau und man muss sehen, wie das sinnvoll ins Schulzentrum einfließen kann, um das Angebot noch besser zu machen.
Am Monatsende verlassen Sie Kevelaer. Was nehmen Sie mit?
Ich habe hier vieles erfahren und lernen dürfen, auch durch die räumliche Nähe zu meinen sachbearbeitenden Kollegen. Da habe ich viel mitbekommen, was mir in Mülheim durchaus helfen kann. Dafür bin ich dankbar. Ich hatte auch ein tolles Vorzimmer und diese Erfahrung mache ich jetzt auch schon in Mülheim.
Beeindruckt haben mich auch viele kleine Dinge, beispielsweise die ehrenamtliche Gruppe „Senioren aktiv“ oder auch die Kevelaerer Tafel. Es ist toll, dass es Menschen gibt, die sich für andere so engagieren.
In der Ruhrgebietsstadt Mülheim dürften Sie größere Herausforderungen erwarten als im ländlichen Kevelaer.
Die Sozialstruktur ist eine andere, das ist so. Ob im gleichen Maß Ressourcen aufgewendet werden, weiß ich noch nicht. Man muss das aber auch in Relation zur Verwaltung sehen: In Kevelaer waren zwei Mitarbeiter mit Altersarmut beschäftigt. In Mülheim sind es sicher mehr, aber dafür gibt es auch mehr Personen mit Ansprüchen. Die grundsätzlichen Themen sind die gleichen. Kinderarmut gibt es auch in Kevelaer. Da gilt es genauso, sie in Bildung und Teilhabe zu bringen, und bis auf ein paar Sonderförderungen für Ballungsräume gibt es dafür die gleichen Werkzeuge. Auf jeden Fall freue ich mich auf die Herausforderung.
Auch auf die Zusammenarbeit mit der Politik? Die SPD-Fraktion in Mülheim ist verärgert, dass der neue Sozialdezernent nicht aus ihren Reihen stammt.
Ich habe in den letzten Tagen den Fraktionsvorsitzenden der SPD bei einem Kaffee kennengelernt. Mein Eindruck ist, dass die SPD nach vorne gucken und sich mit den Realitäten abfinden will. Außerdem habe ich angeboten, dass ich in die SPD-Fraktion wie in alle anderen komme. Ich habe zwar ein Parteibuch, bin aber Verwaltungsmensch und berate alle Fraktionen. Und ich glaube, wenn sie mich kennengelernt haben, können sie mit mir genauso gut umgehen wie andere SPD-Politiker, wie mein Freund, der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link und wie die Parteien hier in Kevelaer es getan haben. In Kevelaer haben wir bei den Themen Schule/Kinder/Jugend/Familie Entscheidungen in der Regel mit großer Mehrheit in der Politik auf den Weg gebracht. Das zeichnet Kevelaer aus.
Was werden Sie in Mülheim vermissen?
Auf jeden Fall meine Kollegen, von denen ich mich wahrscheinlich gar nicht einzeln verabschieden kann. Ich werde versuchen, den Kontakt nach Kevelaer so weit mir möglich zu halten – zum Beispiel die Einladung zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft von Hansgerd Kronenberg, der als Ortsvorsteher und Kommunalpolitiker Vorbild ist. Nach all den Jahren gibt es ja auch den ein oder anderen persönlichen Kontakt. Wenn meine Zeit es erlaubt, werde ich auch mal nach Kevelaer kommen. Das ist nicht zuletzt meinem Neffen geschuldet, der ist vier. Mit dem Irrland hat die Familie Tebartz-van Elst etwas Tolles geschaffen, was wir aufsuchen werden.

Kevelaerer säubern ihre Umwelt

Nach zweieinhalb Stunden Arbeit hatten sie es sich verdient: Nach und nach trudelten die engagierten Müllsammler am Samstagmittag auf dem „Edeka“-Parkplatz an der Feldstraße ein. Dort wurden sie vom stellvertretenden Filialleiter Simon Wellmanns mit Brötchen, Würstchen und etwas zu trinken empfangen. „Wir haben mit 150 gerechnet, jetzt sind es sogar ein paar mehr“, freute er sich darüber, „so wenigstens den Helfern was Gutes tun“ zu können.
Von insgesamt vier Treffpunkten aus – von der Gelderner Straße unter der Brücke der Weller Landstraße, von der Niersbrücke in Schravelen, dem Edeka-Parkplatz an der Feldstraße und dem Parkplatz am KSV-Stadion (für die Vereinsmitglieder) hatten sich die Helfer auf den Weg gemacht, um die Stadt vom Müll zu befreien.
Außerdem versammelten sich die Menschen in Kervenheim am Scoutopia, am Wettener Sportplatz, am Winnekendonker Rathaus am Alten Markt und am Achterhoeker Dorfplatz. In Kleinkevelaer waren die Helfer von der Kapelle aus bereits am Freitagnachmittag gestartet und hatten dann ihr Sammelwerk verrichtet.
Allein der KSV hatte aus seinen Teams 120 Leute mobilisieren können – ein Verdienst von KSV-Präsident Christian Schick und seinem Vorstand. „So kommen unsere Hallensportler mal nach draußen“, meinte KSV-Schatzmeister Heinz Litjens augenzwinkernd.
Dabei waren auch die Volleyballer vom KSV. „Spritzen in der Nähe von Butzon & Bercker, überall Zigarettenkippen, wo man auch hinging“ oder „ne Felge, Radkappen, ein Sofa hinten am Baumarkt“ hatten André Ophey und Jannik Janßen auf ihrer Tour vom Bahnhof bis zum Freibad ausgemacht.
In Keylaer hatten Tanja und Dirk Wienhofen „ganz viele Wodkaflaschen und den Bach entlang viel Plastikmüll“ gefunden. „Man müsste so was drei-, viermal pro Jahr machen“, waren sich beide einig. „Man könnte hundert Stunden laufen und wird immer wieder fündig.“
Zwei Zeitungsbündel hatte Jan Eyll im Park entdeckt. Und Julia Hösl, die mit Bekannten den Vormittag Revue passieren ließ, zeigte sich wie viele andere auch über die Funde in dem Waldstück an der Windmühlenstraße besonders erschrocken. „Da lagen bestimmt auf einem Quadratkilometer 30 volle Hundekottüten – das war krass abstrakt.“
„Bei uns waren es um die 20 Helfer. Wir waren so in dem Bereich Gelderner Straße, OW1 und Südstraße“, zeigte sich der Initiator der Aktion, Thomas Molderings, vollauf zufrieden mit der Aktion. „Das war das erste Mal, dass wir das so in der Form übergreifend gemacht haben“, drückte Molderings die Hoffnung aus, „dass die Sensibilität geschärft wird, nicht jeden Müll zu verbreiten oder auf dem Boden liegen zu lassen, sondern aufzuheben und vernünftig zu entsorgen.“ Das habe in den letzten 15 Jahren unheimlich zugenommen, „das kannte ich so vor 20, 30 Jahren nicht“, meinte er. Aus seiner Sicht „wurde es höchste Eisenbahn, dass Kevelaer da was tut.“
Die Klimaschutzmanagerin Nina Jordan hatte mit ihren Mitstreitern in Schravelen unter anderem „alte Teppiche, Metallstücke und Bonbonpapier“ zusammengetragen und freute sich auch über die gute Beteiligung. Und Walter Speulmanns vom Kevelaerer Bauhof konnte nur staunen: „Das sind zwei Wagen voll – was da in zwei Stunden zusammengekommen ist, und das nur in Kevelaer. Das ist irre.“



Großes Engagement und großer Dank
In Kevelaer sammelten rund 170 Personen Müll, in Wetten waren die Geselligen Vereine federführend, in Kervenheim nahmen etwa 45 Personen (Pfadfinder, Heimat- und Verschönerungsverein, Dorfmarketing und Helfer) teil. In Kleinkevelaer rief traditionell der Kapellenverein zu der seit Jahren durchgeführten Müllsammelaktion auf. Für Winnekendonk dankt der Heimatverein im Namen der Geselligen Vereine allen Beteiligten. Hier waren vertreten: Teil des Präsidiums der Geselligen Vereine, die St. Sebastianus-Schützen Winnekendonk, der Sportverein mit seiner zweiten Damenmannschaft, der Musikverein, der Kirchenchor, die Landjugend und der Heimatverein Ons Derp Winnkendonk sowie viele weitere Freiwillige.
Klimaschutzmanagerin Nina Jordan lobte: „Seitens der Stadt danken wir besonderes dem Betriebshof, der das Gesammelte entsorgt hat, und dem Sponsor des Imbisses, Edeka Brüggemeier.“

„Oh, wie schön ist Panama“

Das Rheinische Landestheater Neuss zeigte in seinem Gastspiel im Bühnenhaus den Klassiker „Oh, wie schön ist Panama“ von Janosch.
Allein schon das zauberhafte Bühnenbild von Amelie Hensel mit seinen beweglichen Requisitenteilen – Kisten, Urwaldbäumen, der Leiter und den vielen anderen Kleinigkeiten – bot dem Zuschauer eine visuelle Anregung, die zu der Phantasie des Originals durchaus passte.
Schlicht schön

Dazu kamen noch die schlicht-schönen Kostüme, die den vielen unterschiedlichen Tieren – vom Raben bis zum Löwen, die von Emilia Haag dargestellt wurden, die jeweils passende Gestalt verliehen.
Und da war noch die eigentliche Geschichte, die von Sehnsucht und Neugier nach der Ferne, der Suche nach Glück und einer besonderen Freundschaft handelt.
Denn eigentlich sind ja der kleine Bär (gespielt von Katharina Dalichau) und der Tiger (Hubertus Brandt) glücklich, finden Pilze, gehen gerne angeln – bis der Bär auf einmal eine Kiste entdeckt, die aus Panama stammt und von oben bis unten nach Bananen riecht.
Beide beschließen: Panama ist das Land unserer Träume – und so machen sie sich zu zweit auf die Suche nach diesem ihnen unbekannten, aber in ihren Gedanken wunderschön erscheinenden Land mit Palmen und Bananen und Fischen und allem, was man sich nur denken kann.
Ihr Weg führt dabei über den Fluss, zum Bauern und durch den Wald bis in die höchsten Höhen.
Dabei begegnen sie immer wieder unterschiedlichen Tieren – von der sprachlich „britisch“ angehauchten Maus über den sie immer wieder begleitenden Frosch, den Löwen, der sich mit dem Bären ein lautes Brüllduell liefert, bis zu dem federnden Raben, der sich zu „Fly away“ von Lenny Kravitz an der Gitarre begleitet und ihnen zumindestens einen Aussichtsplatz in Richtung Panama verschafft.
Panama bedeutet Mut und Glück

Und die Tier-Figuren erinnern den Zuschauer immer wieder daran, was die eigentliche Botschaft des Stückes ist – ob sie nun den alten Rühmann-Klassiker „Ein Freund, ein guter Freund“ zu hören bekommen oder den Gedanken, dass „Panama“ eigentlich „Mut und Glück“ bedeutet.
Den Kindern und ihren Etern machte das Stück jedenfalls sehr viel Freude – und das größte Kompliment dafür, dass den Schauspielern es gelungen war, das alles rüberzubringen, steckte in der Antwort der sechsjährigen Johanna aus Kevelaer auf die Frage, welches Tier und was ihr überhaupt am besten gefallen hatte: „Panama“.

Kleines Mädchen mit großer Kraft

Luisa Schmitz kenne ich schon seit ihrer Geburt und schon lange macht sie mir Freude mit ihrer frohen und offenen Art. Ihre Uroma wohnte auf unserer Straße. Seit einiger Zeit ist sie mit meinem Sohn gemeinsam im Kinderchor bei Romano Giefer und oft sehe ich sie schon frühmorgens auf dem Weg zur Schule an unserem Haus vorbeiflitzen und fröhlich winken und grüßen.
Luisa ist jedoch in einem Punkt etwas anders als die „normalen“ Menschen: Sie ist kleinwüchsig und mit acht Jahren 99 Zentimeter groß. Besonders ihre Arme und Beine sind kurz. Weil ihr Rumpf aber größer ist, trägt sie verschiedene Größen: Bei Hosen etwa Größe 104, für Oberteile aber 128.
Vieles, worüber wir Normalgroße uns keine oder kaum Gedanken machen, ist für sie ohne Hilfe schwer oder unmöglich: Zugfahren etwa ist schwer, weil der Einstieg für ihre Füße allein nicht möglich ist oder sie etwa den Fahrkartenautomaten nicht erreichen kann. Spielplatzbesuche, Duschen und Haarewaschen sind allein nicht möglich. Auch der Gang auf normale Toiletten ist schwer, sie kann normale Waschbecken ohne Treppchen nicht erreichen.
Aber Luisa ist kein Mensch, der klagt und jammert. Sie macht aus ihrer Situation das Beste und ist ein fröhliches Mädchen mit ganz viel Selbstbewusstsein. „Ich kann richtig schnell laufen, so schnell, dass die anderen gar nicht mehr mitkommen“, versichert sie lachend. Auch, wenn ich meinen Sohn zum Chor bringe oder ihn abhole, sehe ich Luisa immer mit den anderen Kindern spielen oder herumtollen.
Im Kegeln ein echtes Ass
In der Schule sitzt sie auf einem Triptrapstuhl, den sie selbst hochklettern kann. Beim Sportunterricht macht sie mit, so gut sie kann. Da sie mit ihren Beinen jedoch etwa viermal so viele Schritte machen muss wie andere, ist sie schnell aus der Puste. Doch dafür ist sie im Kegeln ein echtes Ass.
Besonders in der Musik hat sie ihr Hobby gefunden: Neben dem Kinderchor bei Romano Giefer lernt sie auch Gitarre, die sie in einer etwas kleineren Kindergröße spielt. Ihre Familie unterstützt sie, wo sie kann. Auch ihre fünf Jahre ältere Schwester Kerstin hilft viel mit und hat gelernt, auch zurückzustehen, wenn ihre jüngere Schwester oft mehr von ihren Eltern hat.
Vor Kurzem haben Annette und Thomas Schmitz das erste Kleinwüchsigentreffen in Kevelaer mit organisiert. Der Verein wurde von betroffenen Eltern gegründet, im September feiert der Verein sein 25-jähriges Bestehen. Besonders bei den jährlichen Tagestreffen, die immer durch eine betroffene Familie an ihrem Wohnort organisiert werden, soll es um einen guten Austausch gehen.
Etwa 60 Personen, davon 30 kleinwüchsige Kinder und Jugendliche kamen dieses Jahr aus ganz NRW nach Kevelaer und Familie Schmitz sorgte für den Rahmen und die Verpflegung. Auch eine dicke Freundin hat Luisa durch die Treffen schon gefunden: Die siebenjährige Greta ist sogar eine Freundin ganz auf Augenhöhe. Sie wohnt zwar in Detmold, am anderen Ende von NRW, so- dass sich die Freundinnen nicht so oft sehen können. Aber dafür verbringen beide Familien dann das ganze Wochenende zusammen.
Dieses Wochenende hat Greta mit ihrer Mutter, die auch kleinwüchsig ist, bei Familie Schmitz verbracht und sie konnten sich gegenseitig austauschen und Mut machen. „Die Jahrestreffen sind immer ganz fröhlich und meist sind schon die altbekannten Gesichter dabei“, erzählen Annette und Thomas Schmitz. „Wir können da gegenseitig viele Ängste nehmen oder Probleme lösungsorientiert ansprechen. Zwei Säuglinge war nun zum ersten Mal dabei.“
Dass Ängste und Sorgen nichts bewirken, sondern nur verschlimmern, mussten sie auch erst selbst lernen: „Man muss die Kinder stark machen fürs Leben. Anfangs hatten wir noch große Unsicherheiten, als Luisa etwa einmal operiert werden musste. Aber wir haben zum Glück schnell gelernt, optimistisch nach vorne zu blicken.“ Mittlerweile konnten sie auch erleben, wie positiv sich ihre Tochter entwickelt, wie Therapien auch anschlagen und sie wissen: „Die kommt klar. Die wird ihren Weg gehen.“
Luisa ist auch dank ihrer Familie eine echte Frohnatur. Als ich sie besuche, malt und schreibt sie ein Blatt nach dem anderen voll mit. „Doris ist die Beste!“ und „Johannes ist der Beste!“ Aber ich kann ihr die Komplimente nur lächelnd zurückgeben. Für mich steht schon lange fest: „Luisa ist die Beste!“ Luisa ist einfach ein tolles Mädchen, stark und fröhlich, vielleicht kleiner als andere, aber dafür mit einem Lächeln auf den Lippen und mit ganz viel Liebe in ihrem großen Herzen.

Pedelec-Fahrer bei Unfall schwer verletzt

Am Mittwoch, 27. März 2019, gegen 14.40 Uhr fuhr ein 77-jähriger Mann aus Kevelaer mit einem Pedelec auf der Straße Broecksteg in Geldern in Richtung Walbeck. Ein 75-jähriger Mann aus Geldern war in einem Toyota Yaris auf der Straße Am Bröckelken in Richtung Kevelaerer Straße unterwegs. Der Pedelc-Fahrer stieß an der Kreuzung mit dem von rechts kommenden Toyota zusammen. Der 77-Jährige verletzte sich bei dem Unfall schwer und wurde mit dem Rettungswagen zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Der 75-Jährige blieb unverletzt. An der Kreuzung Broecksteg/Am Böckelken gilt die Vorfahrtsregelung “Rechts vor links”.

Wiesenzauber und Sterntaler haben gut lachen

Zum 14. Mal übergab der Verein Jugendzahnpflege im Kreis Kleve e.V. das Zertifikat „Zahngesunder Kindergarten“ an Kindereinrichtungen im südlichen Kreisgebiet, die sich im Vorjahr gemeinsam mit den Kindern, Eltern, Prophylaxehelferinnen des Vereins und den Patenzahnärzten besonders für die Zahnpflege eingesetzt haben.
Viele Kindergärten erhalten das Zertifikat schon seit vielen Jahren und zeigen damit, wie wichtig sie die Thematik Zahnpflege nehmen.
Für dieses Engagement wurden die Einrichtungen nun für den zurückliegenden Zeitraum 2018 ausgezeichnet.
Gespannt warteten die Vorschulkinder aus den 17 Kindertagesstätten im Herzogtheater in Geldern auf ihre Zertifikate. Dabei wechselten 17 coole, bunte Swing-Roller den Besitzer. Mit diesen coolen Fahrzeugen können die Kinder nun den Frühling begrüßen und mit einem strahlenden Lächeln die Sonne hervorlocken, denn mit gesunden Zähnen haben die Kinder „gut lachen“.
Das nächste Etappenziel „Gesunde Zähne 2019“ haben die Kinder schon in Sichtweite. Durch das gemeinsame Engagement der Erzieherinnen in den Einrichtungen und der Eltern zu Hause ist die Zahnprophylaxe für die Jungen und Mädchen in den zertifizieren Einrichtungen eine Selbstverständlichkeit geworden und gehört wie die sonstige Körperpflege zur Routine. Auch 2019 wird der Verein Jugendzahnpflege gemeinsam mit den Erzieherinnen/Erziehern und Eltern weiterhin alles dafür tun, dass die Zähne der Kinder im Kindergartenalter (und darüber hinaus) möglichst kariesfrei bleiben.
Für die Erreichung des Zertifikates „Zahngesunder Kindergarten“ haben die Erzieherinnen gemeinsam mit den Kindern und Eltern einiges getan. Neben der Beherrschung der richtigen Zahnputztechnik ist auch die gründliche Reinigung der Zähne mit einer dem Alter des Kindes entsprechenden, fluoridhaltigen Zahnpasta wichtig.
Unter den Preisträgern des „Zahngesunden Kindergartens“ waren die Einrichtungen „Wiesenzauber“ aus Kevelaer und die Kindertagestätte „Sterntaler“ Winnekendonk. Im Rahmen der Auszeichnung erhielten die Kindereinrichtungen jeweils eine Zertifizierungsurkunde, 200 Euro, Zahnpastatuben für jede Gruppe und einen coolen Swing-Roller.
Die Urkunden und Präsente wurden durch Dr. Martina Scherbaum als Geschäftsführende Vereinsvorsitzende gemeinsam mit Dennis Kodelka (AOK Rheinland/Hamburg) als Vertreterin der gesetzlichen Krankenkassen und den Mitarbeiterinnen des Vereins Jugendzahnpflege im Kreis Kleve e.V. Anja Groß und Angela Jaron überreicht.
Zuckerfreier Bouns
Für die Kinder gab es noch einen zuckerfreien Bonus, weil ohne sie eine Zertifizierung zum „Zahngesunden Kindergarten“ nicht möglich wäre. Sie konnten sich zum Abschluss der Auszeichnungsveranstaltung über den Kinofilm „Biene Maja – Die Honigspiele“ freuen.

Neues Duo in der Geschäftsführung

Die Frühförderstelle für den Kreis Kleve stellt das veränderte Duo in der Geschäftsführung vor. Als neuer Geschäftsführer ist Carsten Otto aus Uedem bestellt worden. Die langjährige Prokuristin und stellvertretende  Geschäftsführerin Sonja Barthel aus Kevelaer komplettiert auch weiterhin das Duo.
Die Frühförderstelle für den Kreis Kleve wurde 1981 von der Aktion St. Nicolaus e.V. und der Lebenshilfe Gelderland e.V. in Kevelaer gegründet. Seit 2007 wird die Förderung für Säuglinge und Kinder bis zur Einschulung im Rahmen der Komplexleistung erbracht. Damit war die Frühförderstelle für den Kreis Kleve gGmbH eine der ersten Einrichtungen in NRW, die interdisziplinäre Förderung, als sogenannte Komplexleistung für mehrfach förderbedürftige Kinder angeboten haben.
Das interdisziplinäre Team der Frühförderstelle besteht aus Pädagogen, Logopäden, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen und Kinderärzten und natürlich auch Verwaltungsmitarbeitern. Besonders schätzt die Frühförderstelle die  bestehenden Kooperationen mit  den niedergelassenen Kinderärzten im Kreis Kleve, wodurch eine enge Zusammenarbeit ermöglicht wird. Die Arbeit der gemeinnützigen GmbH wird von der Stiftung Wohlfahrtspflege und der Aktion Mensch unterstützt.
Aus den ehemals 17 Mitarbeitern sind inzwischen  über 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geworden, die in drei Einrichtungen in Kevelaer, Kleve und seit 2017 auch in Rees für die Frühförderstelle beschäftigt sind. Auch die Zahl der geförderten Kinder ist seit 2007 stetig gestiegen. Waren es zu Beginn der Komplexleistung noch 190 Kinder pro Jahr, so sind es inzwischen rund 800 Kinder, die jährlich in den drei Einrichtungen gefördert werden.
Die Kinder werden mit einer entsprechenden Verordnung von den Kinderärzten an die Frühförderstelle verwiesen. „Da es mittlerweile an Kinderärzten im Kreis Kleve fehlt, werden zunehmend auch Kinder  von Hausärzten versorgt, die dann die entsprechende Verordnung für die Frühförderstelle ausstellen“, führt die Vorsitzende der Lebenshilfe Gelderland Adelheid Ackermann aus. „Der Fachärztemangel ist und bleibt eine der großen Herausforderungen für die kommenden Jahre“, ist auch  Wilhelm Stassen, Vorsitzender der Aktion St. Nicolaus und Kinderarzt im Ruhestand überzeugt.
Der neue Geschäftsführer Otto ist im Kreis Kleve aufgewachsen und  zur Schule gegangen. Dem Vater einer kleinen Tochter liegt die Förderung der Kinder sehr am Herzen. In der Frühförderstelle wird er sich insbesondere der Vernetzung und der strategischen Ausrichtung der gemeinnützigen GmbH widmen. „Herr Otto ist sehr gut im Kreis Kleve aber auch darüber hinaus vernetzt. Seine Kontakte werden die Frühförderstelle weiter voran bringen und für die Zukunft fit machen.“, ist Stassen überzeugt. Ackermann wünscht der neuen Geschäftsführung viel Erfolg für die gemeinsame Arbeit und versichert: „Wir werden als Gesellschafter das neue Duo Otto und Barthel unterstützen und gemeinsam Hand in Hand an der Zukunft der Frühförderstelle für den Kreis Kleve arbeiten.“