Aktuelles aus Kevelaer

Junge Leichtathleten mit guten Leistungen

Die U16 Leichtathleten des Kevelaerer SV gingen bei den Nordrhein Hallenmeisterschaften in Düsseldorf an den Start. Dort wurden neben Podiumsplatzierungen auch einige persönliche Bestleistungen erzielt.
Selina Leck und Berit Janowitz starteten über die 60 Meter. Berit schaffte es ins Finale und beendete diesen Lauf in einer guten Zeit von 8,52 Sekunden.
Anschließend stand der Dreisprung auf dem Plan. Hier zeigten Marie Jasinski, Nele Sophie Kaets, Melanie Bollendonk, Selina Leck und Berit Janowitz gute drei Versuche, wodurch sich alle für den Endkampf qualifizierten. Nach weiteren drei Sprüngen konnte sich Melanie Bollendonk über den Nordrhein Vizemeistertitel freuen.
Die Ergebnisse im Einzelnen: 2. Platz: Melanie Bollendonk, 9,74 Meter (persönliche Bestmarke); 3. Platz: Berit Janowitz , 9,59 Meter, 5. Platz: Selina Leck, 9,20 Meter (pB); 6. Platz: Marie Jasinski, 9,01 Meter (pB) und 8 . Platz: Nele Sophie Kaets, 8,52 Meter.
Nach diesem, für den Kevelaerer SV erfolgreichen Wettkampf , liefen Selina, Berit , Nele und Marie noch abschließend die 4×200 Meter Staffel. Das erste Mal in dieser Disziplin am Start, liefen die vier ein fehlerfreies Rennen und überquerten knapp als 2. in ihrem Lauf die Ziellinie. Am Ende bedeutete dies einen respektablen 15. Platz und erschöpfte, aber zufriedene Gesichter.

Eine bunte Gemeinschaft in Krisenzeiten

Bevor die rund 60 Damen den offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung der KfD St. Marien beginnen durften, erwartete sie eine angenehme Überraschung. Die Leiterin des Hubertus-Kindergartens, Johanna Dicks, war mit einer Kollegin und Kindern der Einrichtung gekommen, um eine charmante Tanzeinlage auf die Bretter der kleinen Canisius-Bühne zu zaubern.
Die Darbietung wurde von den Damen mit langanhaltendem Applaus bedacht. „Kann man Euch auch engagieren?“fragte Gertrud Koenen vom Kfd-Leitungsteam in die Runde und sprach von einer „wunderschönen Eröffnung für einen kfd-Nachmittag.“ Nach der Begrüßung bezeichnete Koenen ein buntes Tuch, das den Damen gezeigt wurde, als „Sinnbild für jeden von uns“. Damit unterstrich sie die individuelle „Vielfalt“ der Mitglieder in der katholischen Frauengemeinschaft.
Nach dem Gedenken an die Verstorbenen war erstmal das Formale angesagt: Waltraud Lemken verlas den Kassenbericht. Danach wurde der Vorstand entlastet, ehe geselliger Austausch und Genuss bei Kaffee und Kuchen folgten.
Später wurde im Rechenschaftsbericht deutlich, dass die Kfd aktuell über 320 Mitglieder verfügt, 28 weniger als im Januar 2018. Über die Leinwand ließ Lemken die vielfältigen Aktivitäten der Kfd-Frau im Jahr 2018 Revue passieren und ergänzte sie mit den entsprechenden Erläuterungen.
Später gab es noch einen Ausblick auf aktuelle Ereignisse wie die Fahrt zum Rheiner Salinenpark am 24. Juli, für den der Kartenvorverkauf schon läuft. In seinem Grußwort thematisierte Gregor Kauling danach sehr offen die brisante Lage der katholischen Kirche. Der Wallfahrtsrektor sprach angesichts des Missbrauchsskandals von einem „Blick in den Abgrund“ und einer Kirchenkrise „wie zuletzt in der Renaissance“.
Die Kirche müsse sich ein neues Gesicht geben und eine neue Struktur. „Und es muss schnell was passieren“, machte Kauling klar. Das Problem habe auch Kevelaer erreicht, „durch einen Seelsorger, der in Winnekendonk tätig war.“ Die Situation treffe „uns bis ins Mark“. Es sei „Transparenz nötig und wie mit den Opfern umgegangen wird.“
Das Kreisdekanat Goch, dessen Dechant Kauling ist, erstelle zurzeit ein Konzept. Das beschäftige sich unter anderem mit Sprache, wie man Jugendliche begleitet und einen Leitfaden, „falls Übergriffe oder ein Kommunikationsfehlverhalten“ stattfinden, „dass sich die Betroffenen sofort melden.“ Das Dekanat werde das dann auf jede Pfarrei herunterbrechen. Bis zum Sommer soll der Rahmen stehen, zwei Präventionsfachkräfte als Ansprechpartner bereitstehen.
Im Anschluss segnete Kauling die Osterkerzen, die die Teilnehmer zum Schluss mitnahmen, in der Hoffnung auf bessere Zeiten für die Kirche und in Erwartung eines lebendigen, abwechslungsrreichen gemeinschftlichen Jahres.

Kunst- und Kreativnetzwerk „wirKsam e.V.“ gegründet

unst und Kultur in unserer Stadt – das ist es, was uns antreibt!“ da sind sich die Gründungsmitglieder einig. Raphaele und Peter Feldbrügge, „Fredda“ Wouters, Tatjana van Went, Daniel Wouters, Anne und Ruben van Rennings haben gemeinsam einen Verein gegründet: „wirKsam e.V. – Kunst – und Kreativnetzwerk Kevelaer und Umgebung“.
Künstlerisch, kreativ und kulturell
Kennen und schätzen gelernt haben sich die sieben über ihre bereits bestehenden Projekte: Die Landpartie am Niederrhein, das KUK-Atelier, den Zeltplatz Anna Fleuth sowie die sozialen Kunstprojekte des Atelier van Went. „In den vergangenen Jahren wurde immer wieder deutlich, dass eine gemeinsame organisatorische und rechtliche Struktur wertvoll sein könnte,“ erklärt Künstlerin Fredda Wouters, die zusammen mit Anne van Rennings, einer der Initiatorinnen der Landpartie am Niederrhein, den Vorstand von wirKsam e.V. bildet.
Neben Kunst und Kultur in ihren vielfältigen Facetten, soll kulturelle Bildung aller Altersgruppen sowie der Austausch künstlerisch, kreativ und kulturell aktiver Menschen untereinander gefördert werden. Aktuelle Projekte sind unter anderem die Landpartie am Niederrhein und das KUK-Atelier, der Verein ist zudem Partner des „Internationalen Madonnari-Festival“ und ein Kinder-Kunst-Projekt ist in Planung. „Wir sehen unseren Verein als kooperationsfreudigen Netzwerkpartner und Projektträger,“ erläutert Anne van Rennings, „Mit eigenen Projekten und zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern, der Stadt, Schulen und anderen Aktiven und Vereinen werden wir uns für eine Bereicherung des kulturellen Lebens in Kevelaer einsetzen. Ideen dafür gibt es unzählige.“ Zur Finanzierung setzt der Verein auf öffentliche Fördergelder, Spenden und Sponsorengelder.
Interessierte sind eingeladen die Kulturarbeit von „wirKsam e.V.“ als Fördermitglied zu unterstützen. Jeden Donnerstag ab 19.30 Uhr laden die Vereinsmitglieder zum Kulturstammtisch ins KUK-Atelier am Johannes-Stalenus-Platz. Fragen, Anregungen und Projektideen sind willkommen. Informationen zu aktuellen Projekten und Kontaktmöglichkeiten gibt es außerdem auf der Internetseite „wirksam-ev.de“.
Die Vereinsmitglieder von „wirKsam“ präsentieren sich auf einem Posterfoto auf der Rückseite dieser KB-Ausgabe.

Museum digital

Dank der Unterstützung des Vereins für Museumsförderung können nun zahlreiche Bestände des Niederrheinischen Museums für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer digitalisiert und sachgemäß archiviert werden. Damit werden sie für die wissenschaftliche Arbeit zugänglicher und bleiben für die Nachwelt erhalten. Vor allem größere Formate können einfacher erfasst werden. Der 1910 gegründete Verein förderte mit der Anschaffung eines großen Archivscanners Ende 2018 die museumseigenen Aufgaben. Die Inventarisierung der zum Teil großen grafischen Sammlungen wird enorm vereinfacht und kann nun direkt vor Ort umgesetzt werden. Peter Hohl, Vorsitzender des Fördervereins (2.v.l.): „Ganz im Sinne unseres Vereinszwecks fördern wir diesmal im technischen Bereich die so wichtige Museumsarbeit.“ „Auch wenn es noch ein langer Weg ist den gesamten Bestand des Museums zu digitalisieren, ist der Anfang nun gemacht“, so die Leiterin des Museums, Veronika Hebben (l.).

Ich bin dann mal ein touristischer Pilger

Ja, so ist das mit dem Jakobsweg. Es gibt nicht nur den einen. Mittlerweile mag man sogar den Eindruck bekommen, den Weg zur Kathedrale von Santiago de Compostella vor lauter Muscheln kaum noch erkennen zu können. Aber den Weg zu sich selbst, der manchmal mit Gott und der Welt, aber weit weniger mit dem namensgebenden angeblichen Grab des Apostels Jakobus zu tun hat, findet nun wohl doch der eine oder die andere beim Etappenlauf in sein Innerstes.
So sei es, so will es das in seinem Namen veröffentlichte Buch, auch dem deutschen Entertainer Hape Kerkeling ergangen. Der machte sich Anfang des 2. Jahrtausends nach Christi und nach persönlichen gesundheitlichen Problemen auf seinen Jakobsweg und veröffentlichte seinen Wanderbericht im Jahre des Herrn 2006. Es wurde in Millionenauflage verkauft und führte zu einem weiteren wahren Boom dieser touristischen Pilger-Reiseform.
Irgendwie kann dieser geborene Entertainer nicht aus seiner Haut: Mit einer gehörigen Portion Humor meistert er in seinem Bericht den steinig-hügeligen Weg, amüsiert sich über Sonderbares und Sonderlinge (also etwa seinesgleichen) – und entzieht sich dabei immer wieder dem religiösen Boden, dem Spirituellen. Einerseits hat er dafür gesorgt, dass der Jakobsweg in aller Munde ist und so mancher seine Angst oder Scheu verloren haben mag, andererseits hat er ihn ein langes Stück weit beliebig gemacht.
Hape und Humor

Urs Alexander Schleiff hat die fürs Theater bearbeitete Fassung von Monika Reithofer mit einem engagierten Ensemble des Westfälischen Landestheaters Castrop-Rauxel auf die Bühne gebracht. Und er gibt sich nicht wirklich viel Mühe, der Vorlage Spiritualität einzuhauchen. Es sind die absonderlichen und teils amüsanten Begegnungen mit Wegesabschnittsgefährten, die hier ins rollen kommen. Wo Hape Kerkeling draufsteht, muss, verdammt nochmal, auch Humor drin sein. Man wird bei dem ganzen Theater auf dem Jakobsweg ja wohl noch lachen dürfen.
Sicher, das tut man, schmunzelt zumindest. Ja, das Buch ist ganz unterhaltsam, die Theaterumsetzung umrundet die tiefsten der allgemein eher seichten philosophischen Abgründe weiträumig, bevor es zu Gedankenstaus kommt. Die Reise ist interessanter und verläuft auf der Bühne flotter, als es die 800 Kilometer in der Wirklichkeit befürchten lassen. Engagierte Schauspieler und ein unterhaltsamer Abend im Theater-Sessel, mehr darf man, wenn man die Vorlage kennt, auch nicht erwarten. Ein touristisch erschlichener Pilgerweg, eine Reise ins Ich eines erschöpften Alleinunterhalters – das trägt in diesem Falle, um ein allzu grüblerisches Theaterabendformat zu vermeiden und sich an einigen aufblitzenden Humorspitzen durchaus zu erfreuen. Um wirklich anrührend, vielleicht gar angreifend zu sein, bedürfte es einer Vorlage anderen Ernstes. Die, da muss man kein Prophet sein, auch in einer Wallfahrtsstadt weit weniger Publikum zöge.
Die Zuschauer in Kevelaer dankten für diese Aufführung am Ende mit langem, warmem Applaus.

Zweite Fastenpredigt mit Blick auf Europa

Das Jahr 2019 sei ein Jahr voller Jubiläen, begann Pfarrer Dr. Antonius Hamers die zweite Fastenpredigt in der Marienbasilika: 100 Jahre Frauenwahlrecht, 100 Jahre Versailler Friedensvertrag und Weimarer Reichsverfassung, 80 Jahre Beginn des Zweiten Weltkrieges und 70 Jahre Grundgesetz.
Das Gelingen eines Staates hänge von uns ab und davon, wie weit wir in eine weitere größere Völkerfamilie eingebunden seien. Kevelaer selbst bezeichnete Hamers als eine europäische Gegend, einen Ort, der von vielen jenseits der Grenze mitbestimmt sei.
Der europäische Gedanke selbst sei nach dem Zweiten Weltkrieg besonders von drei Männern aus einer christlichen Grundhaltung heraus vorangetrieben worden: Konrad Adenauer, Robert Schuman und Alcide de Gasperi. Alle drei lebten das Motto: Feindschaft überwinden, Frieden wagen. „Sie warfen ihr Herz über die Grenzen, um Krieg und Gewalt abzubauen“, sagte der Direktor des Katholischen Büros in Düsseldorf.
Auch heute noch gelte es, nach dem Vorbild Jesu die Hände zu reichen und für Frieden und Versöhnung zu arbeiten und so die Spirale von Hass und Gewalt zu durchbrechen. Dies könne nur gelingen durch das Bewusstsein, dass jeder Mensch die gleiche Würde, das gleiche Menschsein, das gleiche Recht auf Leben und Freiheit besitze. In Bezug auf Großbritannien und den Brexit meinte er nur: „Mit dem Affentheater, das sich dort abspielt, bestrafen sich die Briten vor allem selbst.“ Die EU sei, so der Prediger, natürlich nicht perfekt, vieles sei verbesserungswürdig, aber dadurch dürfte nicht das Ganze in Frage gestellt werden.
Statt Missstände nur zu benennen, gelte es, sich selbst einzubringen, sich zu engagieren und für den europäischen Gedanken einzustehen. Uns Christen sei es besonders durch die Enzyklika „Gaudium et spes“ ins Stammbuch geschrieben, aus christlicher Verantwortung am Reich Gottes mitzubauen, christliches Engagement zu zeigen, an der Seite der Scwachen zu stehen, die Schöpfung zu bewahren und für Gerechtigkeit und Frieden einzutreten.
„Die drei Gründungsväter Europas stehen dafür, dass wir auch heute im kleinen Bereich das Gute tun, Europa auch im Kleinen verteidigen, zur Wahl gehen und die Grenzen überwinden, damit Feindschaft nicht entstehen kann, die zerstört, sondern Frieden, der aufbaut“, schloss er seine Predigt.
Unter Gesang und Orgelbegleitung ließ Pastor Gregor Kauling anschließend zu den einzelnen Fürbitten Weihrauch aufsteigen.
Die dritte Fastenpredigt findet am Freitag, 21. März, wieder um 19.30 Uhr in der Marienbasilika statt. Fastenprediger ist der Gemeindereferent und Sprecher von „Mensch! Maria!“ Dirk Tecklenborg.

„Menschlichkeit in Zeiten von Digitalisierung & Biotechnologie“

Die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) oder auch „CDU-Sozialausschüsse“ ist eine Vereinigung der CDU mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Gesellschaftspolitik. „Es gibt wohl keinen Ort, wo man besser über die katholische Soziallehre reden kann, als im Priesterhaus. Sie ist der genetischen Code der CDA und somit der CDU“, begründete Matthias Wirth, CDA-Kreisvorsitzender, den ungewöhnlichen Ort für eine politische Veranstaltung bei der Begrüßung.
Beim Informations- und Diskussionsabend zum Thema: „Menschlichkeit in Zeiten von Digitalisierung & Biotechnologie – Braucht die Soziallehre ein Update für das 21. Jahrhundert?“ waren 13 interessierte Kevelaerer und vier Gäste aus Kerken gekommen. Veranstalter war die CDA Kreis Kleve und die CDU Kevelaer-Mitte.
Bevor Wirth an den Referenten des Abends übergab, wies er darauf hin, dass in der zunehmend schnelllebigen Zeit, in der Orwells Welt immer realere Züge annehme und  Menschen zunehmend durch Maschinen ersetzt werden, immer die soziale- und Sinnfrage gestellt werden muss.
Als Referenten konnte Pfarrer Dr. jur. Christian Stenz aus Kerken gewonnen werden, der ein Impulsreferat hielt, das den Weg zum neuen Grundsatzprogramm der CDU aufzeigen sollte.
Da „den Menschen die Kenntnisse über die katholische Soziallehre abhandengekommen ist“, wie es Wirth formulierte, gab Stenz zunächst einen Überblick über deren Inhalte. „Evangelisierung und Soziallehre“, „Rechte und Pflichten der Kirche“, oder „Die Soziallehre unserer Zeit“, wurden angeschnitten. Dabei führte er aus, dass nach der Zusage, in der Offenbarung des Johannes (Kpt. 21,3), dass Gott seine Wohnung unter den Menschen nehmen wird, diese auch bereitet werden müsse. Die Soziallehre sei nicht als eine Idee von irgend welchen Menschen zu verstehen, sondern als ultimativer Auftrag Gottes. Hierbei ginge es nicht um das Reden, sondern um das Handeln. „Soziallehre setzt Gottes Wort in die Tat um“, sagte Stenz.
Er beschrieb die Weiterentwicklung der Soziallehre, die als eine Summe von Äußerungen der Kirche zu verstehen sei, durch einen ständigen Dialog mit anderen Wissenschaften, wie Philosophie, Rechts- und Sozial- sowie Naturwissenschaften. Hierdurch ergebe sich eine Interpretation der heutigen Welt, die sich unter anderen in den Enzykliken, den Lehrschreiben der Päpste widerspiegele.
Diese beschäftigen sich bereits im „Rerum novarum“ 1892 mit den neuen Dingen, fordern im „Populorum progressio“ 1967 weltweit humane Lebensbedingungen, befürworten im Schreiben „Sollicitudo rei socialis“ 1988 Demokratie, die freie Marktwirtschaft und Solidarität um letztlich in der Botschaft von Papst Franziskus „Laudato si“ 2015 den Blick auf die ganzheitliche Ökologie richtet, wo dazu aufgefordert wird, die Welt zu einer bewohnbaren Wohnung zu machen, in der auch die nächsten Generationen leben können.
Da die Weiterentwicklung immer aus dem Wort Gottes erfolge, käme so die katholische Soziallehre immer aus der richtigen Richtung.
Stenz wies auch noch auf die Prinzipien der katholischen Soziallehre hin. Diese seien die Personalität, bei der letzter Maßstab immer der Mensch sei: Die Subsidiarität, die Entscheidungen von der untersten Ebene festlege und die oberen Ebenen nur als Hilfegeber ansehe. Die Solidarität, bei der es bei Problemen im Alltag immer darum ginge: Einer für Alle, Alle für Einen. Die Nachhaltigkeit, die bestimmen würde, dass wir so handeln müssen, dass für spätere Generationen noch gute Lebensbedingungen vorhanden sind und schließlich das Gemeinwohl, welches zu einem gerechten Leben für alle Menschen führen würde.
Um zu zeigen, was katholische Soziallehre an Antworten auf dem Weg ins Zeitalter der Industrie 4.0 bereithalte, was sie für Lösungen biete um Menschsein in Zeiten künstlicher Intelligenz und Biotechnologie zu ermöglichen, beantwortete Stenz mit einer Erklärung der Stiftung CAPP. Sie beschreibt die „Ethik für ein Zeitalter der neuen Dinge“ und damit Verantwortung, Kreativität und persönliches Engagement im digitalen Zeitalter. An erster Stelle steht hier die Ausbildung im digitalen Bereich, denn nur so sei es möglich, dass nicht viele Menschen abgehängt werden, sondern die Technik erwerben, um die vorhandene Technik als Werkzeug zu nutzen.
In den Familien müsse es einen Dialog zwischen den Generationen geben, um Respekt und Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen. Technologieanwender müssten Schwache schützen, denen durch den Fortschritt droht, von Computern ersetzt zu werden. Bei der Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten sei ein fließender Verlauf unumgänglich. Durch eine unvorbereitete und plötzliche Modernisierung würden sonst Menschen in ein Vakuum fallen, ohne Möglichkeiten der Anpassung zu finden. Gerechte Verteilung der Erträge wird gefordert, damit es nicht zu Klassenkämpfen kommt, sondern zu einer Zusammenarbeit.
Da, wo die Rechte der Arbeitnehmer wegfallen (Streik wird unsinnig, wenn Maschinen dann die Arbeit machen), müssen neue Mechanismen entwickelt werden, um Arbeitnehmer zu stärken. Bei den Banken wird eine Institualisierung der Rechenschaftspflicht eingefordert. Umweltschäden müssen durch Verursacher heute beseitigt und nicht auf die folgenden Generationen abgeschoben werden. Das Internet muss so modifiziert werden, dass Missbrauch und Menschenhandel verhindert wird. Die Wegwerfkultur, bei der über 30 Prozent der vorhandenen Lebensmittel vernichtet werden, muss aufhören und innovative Lösungen gefunden werden, um die notleidenden Menschen in armen Ländern zu unterstützen. Kreativität und Verantwortung muss als Grundlage der Gerechtigkeit gefördert werden.
Die CAPP hat diese Erklärung an den heiligen Vater nach Rom geschickt und hofft, dass ein Teil der Erklärung in die nächste Enzyklika einfließt.
Im Anschluss fand noch eine rege Diskussion statt, die aufgrund der Intensität den gesetzten zeitlichen Rahmen deutlich überschritt. Ob die Soziallehre ein Update benötigt, wurde nur indirekt beantwortet.
Zur Person
Dr. Christian Stenz, 1962 in Ludwigshaven geboren, der zunächst Jura studierte und als Personalleiter in der Medien- und Pharmaindustrie in Berlin, Dresden, Paris und Asien im Einsatz war, beschloss mit 40 Jahren Priester zu werden. Nach seiner Priesterweihe durch Bischof Dr. Felix Genn 2015, wurde er im November 2018 Pfarrer von St. Dionysius in Kerken. In diesem Jahr wurde er auch Mitglied der päpstlichen Stiftung Centenimus Annus Pro Pontifice (CAPP) die sich die Förderung der katholischen Soziallehre zum Ziel gesetzt hat.

ElisaMarie erobert die Kerzenwelt

Kerzen sind in Kevelaer allgegenwärtig. Verziert mit den uns bekannten und auch liebgewonnenen Symbolen sind sie fast überall präsent. Ein Blick ins Schaufenster von Kerzenkunst „bauMgärtner“ am Kapellenplatz erlaubt aber einen zusätzlichen Blick.
Portion Herzblut
„ElisaMarie will Meer“, fällt sofort ins Auge. „Genau das war unsere Absicht“, gestehen Marion Piegenschke, Inhaberin von Kerzen bauMgärtner und Elisabeth Kisters, im wirklichen Leben Erzieherin. Zwar haben diese beiden Frauen die Kerze nicht neu erfunden. Aber dafür neu gestaltet. Und das mit Liebe und einer gehörigen Portion Herzblut.
Was die beiden Frauen verbindet, ist ein unweigerlich gutes Gespür, Emotionen und Gefühle auszudrücken und diese auf eine Kerze zu verewigen. Ihnen ist es gelungen, ihre jeweilige Leidenschaft zu vereinen. Liegt der einen die Gestaltung von Kerzen im Blut, so besitzt die andere das Talent, im richtigen Moment den Auslöser einer Kamera zu drücken. „Und letztendlich war es tatsächlich eine schlaflose Nacht im Frühjahr vergangenen Jahres, die unsere Idee auf den Weg brachte“, erklären Elisabeth Kisters und Marion Piegenschke.
In dieser besagten Nacht wandern Fotomotive von endlosen Stränden, Sonnenunter- wie Sonnenaufgänge, Blumenarrangements und auch erste Ideen diese Motive auf einer Kerze zu verewigen, dank moderner Kommunikationsapp, hin und her. Da die Frauen ihre Ideen gerne in die Tat umsetzen, erfährt auch dieses Gedankenspiel eine kreative Umsetzung. „Diese Idee musste einfach umgesetzt werden“, erklärt Elisabeth Kisters, die ihr Hobby, das Fotografieren, zum Ausgleich ihres Alltags sieht. Das Ergebnis teilt sie gerne mit anderen. Eben auch mit Marion Piegenschke, die 2007 das Kerzenhaus am Kapellenplatz übernimmt.
„Eine Anzeige im Kevelaerer Blatt hat mich in dieses Kerzenhaus gebracht“, erklärt die gelernte Erzieherin, die mit der Übernahme auch ihre ungebrochene Leidenschaft zu Kerzen entdeckt. Seitdem gestaltet sie mit viel Liebe zum Material, das übrigens überwiegend aus Deutschland stammt, Kerzen zu allen Anlässen. „Geht nicht, gibt es nicht“, versichert die Fachfrau in Sachen Kerzen. Da war es schon fast vorbestimmt, dass der Anblick der vielsagenden Fotos von Elisabeth Kisters sofort eine kreative Gestaltungsschmiede in Gang setzte. Passende Texte zu den Fotos machen die neue Kerze perfekt. „Manchmal kommen die Texte vor den Fotos, dann muss ich eben nach dem passenden Motiv suchen“, erklärt Elisabeth Kisters, die in den meisten Fällen fündig wird.
Sonnenstrahlen fürs Herz
Im August 2018, nach einigen Versuchen und Experimenten, erlebt „ElisaMarie“, (der Name ist zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben beider Frauen), ihre Geburtsstunde. Die Kerze „ElisaMarie“ besitzt die Fähigkeit, Menschen in allen Lebenslagen zu begleiten. Nicht nur das. Sie soll und kann trösten, Mut machen, Licht geben, zum Lachen oder auch zum Weinen bringen, Menschen verbinden ob nah oder fern und vielleicht noch vieles mehr. Es sind die Botschaften wie „Sonnenstrahlen fürs Herz“, „Kopf hoch-du kannst die Sterne sehen“, „Das Leben ist bunt“ oder „Das Meer ruft nach mir“, die die Herzen der Menschen erreichen sollen. „ElisaMarie ist mit Herz für Menschen mit Herz gemacht“, bestätigen die pfiffigen Erfinderinnen. ElisaMarie will und kann eben Mee(h)r.

Ehrungen und Rückblick

Im Rahmen der alljährlichen Jahreshauptversammlung der DLRG OG Kevelaer ehrte Herbert van Bühren als Vorsitzender des Ehrungsausschusses wieder einige Mitglieder für langjährige Treue zur DLRG oder vorbildliche Mitarbeit.
Ausgezeichnet wurde Gregor Douteil für 65-jährige Treue, Monika Martens für 50-jährige Mitgliedschaft und acht Schwimmer für 25-jährige Mitgliedschaft. Unter ihnen waren auch Hans Bruckmann und Reiner Op de Hipt. Die Mitarbeitsurkunde erhielt eine Ausbilderin.
Mit dem Verdienstzeichen in Bronze für vorbildliche Mitarbeit wurde Claudia Roeling geehrt. Wolfgang Reul erhielt das Verdienstzeichen in Silber. Mit dem Gregor-Douteil-Gedächtnis-Pokal wurde in diesem Jahr das Ehepaar Monika und Gerhard Martens für das Engagement in der DLRG OG Kevelaer ausgezeichnet. Dieser Pokal wird alle zwei Jahre vom Ehrungsausschuss an ein besonders verdientes Mitglied verliehen. Die beiden engagieren sich besonders in der Sanitäts- und Erste-Hilfe-Ausbildung.
Zudem blickte die DLRG auf ein erfolgreiches Jahr 2018 zurück. Trotz der vorübergehenden Hallenbadschließung haben viele Gruppenstunden und Aktionen für die Kinder und Betreuer stattgefunden. Vorsitzender Werner Pfeifer dankte allen für ihren Einsatz und die vorbildliche Zusammenarbeit.

Boogie Woogie Company im Löwen

Am Freitag, 29. März, gastiert um 20 Uhr die Kölner Boogie Woogie Company auf der Bühne im Goldenen Löwen, Amsterdamer Straße 13, in Kevelaer.
Das Jazz-Quartett aus der Domstadt wurde 1964 nach einer Jamsession des Boogie-Woogie-Pianisten Leo von Knobelsdorff und des Modern-Jazz-Gitarristen Ali Claudi nebst Rhythmusgruppe im Kölner Kintopp-Saloon gegründet. Das Publikum war begeistert. So etwas hatte man noch nicht gehört. Boogie Woogie als Bandkonzert mit virtuosen Solisten.
Mit der Frische und Power ihrer Musik hatte sich die neu gegründete Band nach kurzer Zeit in die Herzen der Zuhörer gespielt. Es ist somit die erste deutsche, wenn nicht gar erste europäische Boogie-Band. Sie hat seitdem mehr als 2600 Konzerte gegeben und war auf allen Festivals im Inland und im benachbarten Ausland zu Gast. 2019 feiert die Boogie Woogie Company ihr 55-jähriges Bestehen.
Zahlreiche junge Boogie-Pianisten profitieren von ihrer Vorarbeit, denn es war der Band gelungen, die Tradition der großen Boogie Woogie Klassiker A. Ammons, M.L. Lewis, J.P. Johnson unter anderem mit modernen Jazzelementen zu verbinden und so einen zeitgenössischen Boogie-Woogie-Stil zu schaffen. Und nicht nur dies. Im typischen Rhythmus dieses gut 100 Jahren alten „Tanz-Jazz“ lassen sich auch Arrangements von E. Clapton, G. Gershwin oder W. Littlefield spielen, um nur ein paar der bekannten Jazz-Interpreten aufzuzählen.
Zwei der Gründungsmitglieder, Ali Claudi und Kalle Hoffmeister, tragen bis heute die Band. Der dritte, Boogie-Altmeister Leo von Knobelsdorff, ist 2013 verstorben.
Für das Konzert in Kevelaer ist folgende Besetzung geplant, wenn es heißt „Let the good time roll“: Claudi (Guit. + Voc.), Daniel Paterok (Piano), Paul G. Ulrich (Bass + Voc.) und Kalle Hoffmeister (Drums). Ein Ohrenschmaus genialer Jazz-Oldies mit viel Fingerfertigkeit am Piano und Rhythmus-Gefühl wird geboten. Einlass ist ab 19 Uhr. Der Eintritt kostet 15 Euro.