Viel Spaß trotz vieler Gegentore

Dass sich Fußball-Bundesligisten mal in die niederrheinische Provinz kommen, ist keine Normalität. Umso bedeutender war der Auftritt des Damenteams von Borussia Mönchengladbach auf dem Kunstrasen-Gelände bei „Scholten“.
Der Tabellenletzte trat in einem Freundschaftsspiel gegen eine gemeinsame Mannschaft aus Walbeck und Warbeyen an. Die Drähte für diese Partie hatte Sandro Scuderi gelegt, der als sportlicher Leiter des Kevelaerer SV und Co-Trainer der Gladbacher über die notwendigen Kontakte verfügte.
Für den Verein sei das „gute Werbung und schön, dass wir unseren Mitgliedern was Besonderes bieten können“, unterstrich KSV-Präsident Christian Schick die Bedeutung der Partie. „Wir suchten einen Testspielgegner Und die Trainer von Werbeyen und Walbeck kannten wir“, so der 36-jährige Scuderi. In der Bundesliga habe man „viel Haue gekriegt“, da helfe so eine Partie, sagte der Fußballlehrer. „Selbst mal Tore bejubeln und Spiellaune kriegen“, das sei der Sinn eines solchen Vergleichs.
Die jungen Kickerinnen aus der Niederrheinliga sahen das Spiel so wie die Warbeyenerin Selina Grabbe als „Highlight und ein Erlebnis“ an. „Da braucht man nix zu sagen“, fasste der Walbecker Coach Rolf Sturme die Taktik der 90 Minuten in einen Satz: „Mit dem gebotenen Respekt. Es soll der Freude dienen.“
Entsprechend gingen die Spielerinnen auch zu Werke, wobei die unterklassigeren Damen in den ersten Minuten die Partie noch offen gestalten und der Bundesligist ein bisschen Zeit benötigte, um den Zugriff zu bekommen.
Mit dem ersten Treffer war dann allerdings der Bann gebrochen und der Boden für ein Torfestival bereitet. „Man merkt schon, dass die schneller am Ball sind“, stellte Torhüterin Viola Koblenz, die sich mit einigen guten Paraden auszeichnen durfte, in der Pause fest. „Aber es macht trotzdem Spaß.“
Die Chance auf das Ehrentor per Elfmeter ließ die zusammengewürfelte Mannschaft jedoch liegen. Das 15:0 klang am Ende zwar „standesgemäß“. Das Ergebnis ließ aber nicht deutlich werden, mit wieviel Engagement und Einsatz die Spielerinnen aus Warbeyen und Walbeck zu Werke gegangen waren.