Am Ende gab‘s den Segen für die Sicherheit

Es war eine recht große Gruppe, die da auf dem Peter-Plümpe Platz einfuhr, um sich langsam zu Fuß von dem Gelände der fahrRadpause den Weg durch eine belebte Busmannstraße Richtung Gnadenkapelle zu bahnen.

Gut 100 Fahrradpilger hatten sich zuvor vom Weezer Flughafen aus zur 2. Radwllfahrt auf den Weg Richtung Kevelaer gemacht. Am Parkpatz Hülsparkstadion wurde dann weiteren Mitfahrern das „Zusteigen“ in die gemeinsame Gruppe ermöglicht. So wie die Nettetalerin Anne Fleck, deren Mann sie mit dem Rad abgesetzt hatte und die der Gruppe sogar etwas entgegenfuhr. „Für die paar Kilometer gibt mir Maria sonst keinen Segen“, schmunzelte die 69-Jährige, die häufiger nach Kevelaer kommt. „Das ist für mich ein Stück weit ein Ort, wo ich abschalten kann.“

Der Kevelaerer Theo Achten stieß erst direkt am Hülspark zu der Truppe. Bei schönerem Wetter , wäre der 71-Jährige auch von Weeze aus gefahren. Doch auch so hoffte er auf den Maria-Segen: „Das gibt ein bisschen mehr Schutz bei dem Verkehr und die E-Räder sind ja eh alle schneller.“

Ähnlich sah‘s Dominik Lemken, der von Weeze aus mitgefahren war. Der 38-Jährige „vertrat“ wegen des trüben Wetters allein seine Familie: „Da passiert viel auf der Straße. Da ist es gut, wenn man mit dem Segen in die Saison startet.“
An der Spitze des Zuges, der erneut von der Radsportgruppe des DJK Twisteden mit sieben Leuten flankiert wurde, trat erneut Kaplan Christoph Schwerhoff in die Pedale. „Dass Menschen sich kennenlernen, austauschen und eine gute Zeit haben unter Gottes Schutz“, sei der Sinn des Ganzen. Er freute sich über jeden Teilnehmer, der sich vom schlechten Wetter nicht abhalten ließ.

Doris und Anton Stullenberg waren sogar aus Mönchengladbach gekommen, um mitzuradeln. „Wir sind Kevelaer sehr verbunden, fahren von der Pfarrei St. Konrad aus einmal im Jahr hierhin“, schätzten die beiden Senioren „die schöne Gemeinschaft.“ Mit fast 84 Jahren war Elisabeth Daniels die älteste Mitfahrerin, „weil mir das Spaß macht und hier genug Leute zum Mitfahren sind.“

Am Kapellenplatz strahlte pünktlich zur Ankunft der Radpilger die Sonne. Angelehnt an die Lesung aus dem Buch Tobit über den Engel Rafael, der den Tobias als „Reisegefährte“ begleitet, wünschte Schwerhoff allen, „dass Sie auf Ihren Fahrten stets einen Engel an Ihrer Seite haben, der auf Sie aufpasst.“

Im Anschluss erteilte er allen mit ihren Rädern den Segen und ging dabei mit dem Weihwasser entlang der Fahrerinnen und Fahrer. „Ich bin 5.000 Kilometer damit unterwegs, da ist das nicht verkehrt“, sagte Paul Koenen. Er und seine 18 Mitstreiter von den Rad-und Wanderfreunden Pfalzdorf brachen anschließend auf, um in der Stadt noch einen Kaffee zu trinken.