300. Betriebsjubiläum des alteingesessenen Handwerksbetriebes te Niersen-van Aaken

Bereits seit 1455 sind Angehörige der Familie van Aaken in Kevelaer in alten Kirchenbüchern erwähnt, Angehörige der Familie te Niersen sind spätestens mit der Einsetzung des Bildstocks der Gnadenkapelle 1642 urkundlich erwähnt. Vor in diesem Jahr genau 300 Jahren gründete Caspar te Niersen an der Hauptstraße in Kevelaer seine eigene Zimmerei und Schreinerei. Als die Zimmermannstochter Bernadine te Niersen den Zimmermeister August van Aaken am 22. Juli 1903 heiratete, verschmolzen beide alte niederrheinische Handwerkerfamilien miteinander und sind bis heute in Kevelaer als Handwerksfamilie präsent. Lange Zeit hatten die Familien neben dem Handwerk auch noch Pilger beherbergt und bewirtet. Besagte Bernadine te Niersen und August van Aaken schenkten elf Kindern das Leben. Das siebte Kind, geboren am 6. Juli 1914 in Kevelaer, sollte sein Leben als Steyler Missionar und Bischof in Argentinien und Paraguay verbringen: August van Aaken. Er lebte und arbeitete für die Indios in Paraguay, die vielfach noch im Urwald lebten und half ihnen bei der Selbsthilfe. Seine Bischofsresidenz war ein einfaches Holzhaus, er lebte unter den armen, einfachen Menschen selbst bescheiden und schlicht, aber mit frohem Herzen und getrieben von der Liebe Gottes, die er auch den Menschen im Urwald bringen und verkünden wollte.
Im Jahr 1989 wurde er mit dem großen Bundesverdienstkreuz mit Stern geehrt, hoch angesehen starb er nach einem Leben in der Mission am 11. August 1990 in Obligado in Paraguay. 20 Nichten und Neffen des hohen Würdenträgers leben heute noch und sprechen noch stets voll Bewunderung von ihrem Onkel. „Mein Onkel prägte mich von Jugend an mit seinen Briefen und Berichten aus seiner Missionsarbeit. Seine väterliche Mitmenschlichkeit und ihm eigene Lebensfreude, steckten mich an. Er lebte, was er verkündete!“, erzählt Elisabeth Wackers.
„Onkel August war immer da, wenn ich Hilfe und Rat brauchte. 1997 konnte ich mit einem Vetter in Paraguay selbst erleben, wie die Einheimischen ihren verstorbenen ‚Bischof der Hemdlosen’ fast wie einen Heiligen verehrten“, weiß Heinz-Josef van Aaken.
Gemeinsam mit allen Cousins und Cousinen und allen weiteren Nachkommen der Familien Te Niersen und van Aaken wird es am 7. September anlässlich des 300. Betriebsjubiläums des Handwerksbetriebes te Niersen-van Aaken einen Dank- und Gedenkgottesdienst geben, der um 9 Uhr in der Kerzenkapelle stattfindet. Am Ende der Hl. Messe wird Pastor Gregor Kauling ein Porträt ihres berühmten Vorfahren, Bischof August van Aaken SVD, überreicht, der ja ein namhafter Sohn Kevelaers ist, aber bisher im Priesterhaus noch kein eigenes Porträt hatte. Das soll sich nun ändern und sein Bild zur wertvollen Erinnerung an den hohen Würdenträger aus Kevelaer auch das Priesterhaus zieren. Die Verantwortlichen laden alle herzlich ein, die sich dem Missionsbischof oder den beiden Familien verbunden fühlen, den Dank- und Gedenkgottesdienst mitzufeiern und am Ende auf noch viele segensvolle Jahre in Kevelaer gemeinsam anzustoßen.