Viktoria spielt in der Landesliga

kaendersDie Damenmannschaft der Viktoria Winnekendonk hat den Aufstieg in die Landesliga geschafft. Mit einem souveränen 8:1-Heimsieg gegen den TuB Mussum konnte die Mannschaft von Ulrich Berns den Sprung von der Bezirks- in die Landesliga ohne Probleme klar machen. Dass es kein einfaches Spiel werden würde, machte die Tabelle vor der Partie deutlich: Die abstiegsbedrohten Gäste aus Mussum hätten mit einem Sieg noch einmal alles offen halten können, nun ist die Mannschaft abgestiegen. „Die Gegenwehr war die gesamten 90 Minuten über groß, Mussum hat nach vorne alles versucht. Am Ende haben wir aber hochverdient gewonnen, unsere 3:0-Führung zur Halbzeit hat uns noch einmal beflügelt“, sagte Berns nach dem gelungenen Spiel um den Aufstieg.
Nun steht man also fast am Ende einer äußerst erfolgreichen Saison, nur ein Spiel steht noch auf dem Plan. Von den ersten 24 Spielen konnten die Winnekendonker Damen 18 Partien gewinnen, nur zweimal ging mal als Verlierer vom Platz. Nach einem guten dritten Platz in der vergangenen Saison war das Ziel in diesem Jahr klar: „Von Anfang an wollten wir oben mitspielen und um den Aufstieg kämpfen“, so Berns. Dass man am Ende vom ersten bis letzten Spieltag durchgehend auf dem ersten Tabellenplatz stehen würde, damit hatte man jedoch auch in Winnekendonk nicht gerechnet.
„Ein wenig überraschend ist es für uns schon, dass es so gut geklappt hat“, sagt Berns. Die Gründe sind dabei nach Ansicht des Trainers vielfältig. „Unser großes Plus ist die Kaderbreite und die starke Trainingsbeteiligung. Wir haben eine qualitativ ausgeglichene Mannschaft, sodass auch Verletzungen uns nicht vor große Probleme gestellt haben“, weiß der Trainer. Auch das nötige Glück sei bei manchen Spielen von Nöten gewesen. Doch das stärkste Attribut der Viktoria-Damen sei der Teamgeist: „Der Zusammenhalt ist nicht nur auf, sondern auch und vor allem neben dem Platz enorm. Die Mädels bringen sich gemeinsam toll ins Vereins- und Dorfleben ein und haben so die Sympathien bei den Zuschauern geweckt.“ Auch deshalb waren rund 150 Zuschauer am Sportplatz an der Kevelaerer Straße, als man die Sektkorken am Sonntag knallen lassen konnte. „Ich muss der Mannschaft ein riesengroßes Lob aussprechen, das war eine tolle Leistung über die gesamte Saison“, sagt Berns. Man habe zwar zwischendurch auch schlechtere Leistungen gezeigt, diese seien dann aber immer wieder ein Weckruf für das Team gewesen, sich wieder zusammenzureißen. „Gerade im letzten Drittel der Saison haben wir dann natürlich Blut geleckt, man hat gemerkt, dass wir alle unbedingt aufsteigen wollten.“
Nun spielt man in Winnekendonk also Landesliga. Einen großen Umbruch im Kader wird es aber zur neuen Spielzeit nicht geben: „Der Kader bleibt weitgehend so zusammen. Wir haben bereits in Sommer- und Wintervorbereitung gute Leistungen gegen Landesligisten gezeigt, ich denke also, dass wir dem gewachsen sind“, meint der Trainer. „Wir wollen es über den Teamgeist schaffen und die Mannschaft gar nicht groß umkrempeln. Ein Mittelfeldplatz könnte für uns drin sein.“
Berns hatte die Mannschaft vor drei Jahren gemeinsam mit Daniela Verrieth aufgebaut hat. Die derzeitige Co-Trainerin wird die Damen der Viktoria jedoch aus zeitlichen und beruflichen Gründen nach der Saison verlassen. „Mit ihrer Erfahrung im Damenfußball und ihrer Ruhe war sie für mich eine große Entlastung. Sie wird mir und der Mannschaft fehlen“, weiß Berns. Doch ein Nachfolger steht bereits fest: Mit Ulrich Henkemeyer bekommt Berns zur Landesliga-Saison einen männlichen Co-Trainer an die Seite gestellt, der auch gleich ein Talent für das Team mitbringt. Henkemeyers Tochter Lena, die bereits in der frühen Jugend kurzzeitig für die Viktoria spielte und zuletzt in der Juniorinnen-Bundesliga für Essen auflief, kommt gemeinsam mit ihrem Vater nach Winnekendonk. „Mit ihrer Qualität kann sie sicherlich wertvoll für uns sein“, meint Berns.
Als Konsequenz der starken Entwicklung der Damenfußball-Abteilung der Viktoria wird es ab der nächsten Saison neben Landesliga-Fußball auch eine neu gegründete zweite Mannschaft geben. „Das ist eine gute Lösung für alle: Einige Mädels, die aus der U19 hochkommen, können erst einmal in der zweiten Mannschaft Erfahrung sammeln. Wir wollen eine gemeinsame Abteilung bleiben, die im Training und neben dem Platz fest miteinander verankert ist“, beschreibt Berns die Gedanken zum neuen Projekt in Winnekendonk. Sicherlich keine schlechte Idee, werden doch die Belastungen in der Landesliga noch einmal höher sein als zuletzt in der Bezirksliga. Die Viktoria macht damit einen ersten Schritt in die richtige Richtung, um das Projekt Landesliga erfolgreich bestreiten zu können. (jaab)