Modern und vielfältig

In schwarz und in weiß präsentierten sich die Mitglieder des Theaterchores Niederrhein schon während ihrer Probe im Bühnenhaus. Dirigiert von Regisseur Peter van Aar und Chormitglied Theresa Kruse positionierten sich die gut 100 Mitglieder des Chores an den Eingängen. Dann marschierten sie auf ungewöhnliche Art und Weise ein und sangen auf der Bühne die zwei jeweiligen Liedblöcke durch.
Wieder einmal proben die Sängerinnen und Sänger für ihr großes Jahreskonzert. Die Latte hat sich der Chor mit seinen umjubelten Auftritten im Rahmen der 30er-Jahre-Revue „Ich brauche keine Millionen“ selbst ziemlich hoch gelegt. Davon wollen sich die Akteure aber nicht verrückt machen lassen – und 2019 mit ihrem neuen Programm “Freedom“ das Publikum überzeugen.
Es hat sich so ergeben

„Das hat sich so ergeben“, beschreibt Mitbegründerin Marloes Lammerts den Diskussionsprozess innerhalb des Chores bei der Entscheidung für das Thema, wobei der Chordirigent Tom Löwenthal einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Grundidee hatte. Mitauslöser war dabei das Lied „Dry your tears, Africa“, sagt Lammerts. „Darüber sind wir auf das Thema Frieden und Freiheit gekommen“ – ein brandaktuelles Sujet. Bei der Auswahl des Repertoires „haben uns teilweise die Texte geleitet, dann die Frage, was wollen die Mitglieder und wovon gibt es Chorsätze.“ Dazu kamen Songs, die Lammerts mit ihrem Chor in Arcen früher gesungen hat. Den Begriff „Freiheit“ habe man dabei ganz bewusst auch sehr „frei“ interpretiert, sagt die Sängerin. „Es gibt ja ganz viele Freiheien – die persönliche Freiheit, den zu lieben, den man möchte, zu wohnen, wie man möchte, die künstlerische Freiheit oder die persönliche körperliche Freiheit.“ Einige dieser vielen Aspekte finden sich auch in dem Repertoire des diesjährigen Konzerts wieder. Und auch musikalisch werde es verschiedene Stilrichtungen und Sprachen mit Rock, Pop und auch afrikanischer Musik geben. „Da ist für jeden etwas dabei.“
In diesem Jahr wird kein großes Orchester auftreten, sagt Lammerts. „Diesmal haben wir den Pianisten Wolfgang Czeranka gefragt, der die Band dafür zusammengestellt hat. Es ist reduzierter und wird somit ein komplett anderes Konzert „back to the roots.“
Erstmals wird auch der Mittelstufenchor des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums mit zwei Liedern vertreten sein. „Ich war bei Maymusic, hab die gehört und gesehen: die stehen da zu acht und singen dreistimmig. Da habe ich gedacht: Da kann ich ja mal fragen.“ Der Gedanke dahinter ist auch, mittelfristig Nachwuchs für den Chor zu interessieren.
Aus ihrer Sicht befindet sich der Chor hinsichtlich der Vorbereitung auf einem guten Weg. „Das letzte Viertel kriegen wir jetzt auch hin, wenn die Leute was zuhause machen“, ist sie überzeugt davon, dass es zwei gute Konzerte geben wird. Und hinsichtlich neuer Projekte gebe es noch ganz viele Ideen.