Mit Rodeoreiten auf der Tigerente und Preisschießen
Eine Idee, die vor 60 Jahren ins Leben gerufen wurde, hat auch heute noch Bestand und erfreut sich großer Beliebtheit. Das Kinder-Schützenfest in Achterhoek feiert am Ostermontag, 22. April, ab 15 Uhr, einen runden Geburtstag.
„Wir hoffen, dass wir ganz viele Geburtstagsgäste, insbesondere Kinder, begrüßen dürfen“, verkünden Karina Vermöhlen, Birgit Ingenbleek und Isabella Stenmans vom Vorstand des Kinderschützenfestes Achterhoek. Das Kinderschützenfest ist in den letzten 60 Jahren zu einer liebgewonnenen Tradition geworden, die das Organisationsteam gerne aufrechterhalten und so lange wie möglich weiterführen möchte. „Natürlich werden die Kinder hier im Dorf immer weniger“, erklärt Karina Vermöhlen, „deshalb laden wir schon seit einigen Jahren alle Kinder aus den umliegenden Ortschaften zu diesem Schützenfest herzlichst ein“, führt die aktive Dame in Sachen Kinderschützenfest weiter aus.
Ganz besonders im Jubiläumsjahr. Schließlich gehe es nicht nur darum, Kindern einen geselligen bunten Nachmittag mit jeder Menge Spiel und Spaß zu bieten, sondern, und das ist das Wichtigste überhaupt, einen neuen Schützenkönig zu ermitteln. „Der dann wiederum seine Königin auswählt und eine Ministerriege um sich bildet“, ergänzen die Frauen. „Und das ist ganz toll“, bestätigt die strahlende amtierende Königin Nadine Ingenbleek, die an der Seite von Jaron Stenmans den aktuellen Kinder-Thron präsentiert.
Den ersten Kinderschützenthron 1959 besetzte damals ihre Oma, Thea Ingenbleek, an der Seite von König Hans-Josef Fleuren. Robert Nass, Herbert Jacobs mit Karin Hoogen und Maria Aengen-Eyndt bildeten dazu die Ministerriege. „Damals hieß ich noch Aengen-Eyndt, und was soll ich sagen: Es war ein Ereignis“, weiß die damalige Königin zu berichten.
Die Idee, ein eigenes Kinderschützenfest ins Leben zu rufen, stammt von Heinz Leonardi. Der damalige Lehrer der Achterhoeker Schule hatte festgestellt, dass zur traditionellen Achterhoeker Maikirmes den Kindern zu wenig geboten wurde. Ihm gefiel es nicht, dass sich die Kinder im Zelt und dazu noch an der Biertheke aufhielten. So beschloss er, den Kindern ein eigenes Schützen-Fest zu bereiten. Der 14-jährige Tischlerlehrling Peter Peters fertigte aus Holzzigarrenkisten den ersten und zum Abschuss freigegebenen Vogel.
Auf diesen schießen durften und dürfen bis heute ausschließlich nur die Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren. 22 Jungen beteiligten sich 1959 am ersten Kinder-Vogel-Schießen. Eine eigene Schützenkette mit Königsschild stiftete die St. Maria-Bruderschaft.
Zur Tradition gehörte, damals wie heute, die Teilnahme am Festumzug während der Kirmes. „Für die Kinder ein weiteres Highlight“, weiß das Organisations-Team zu berichten. Ausgiebige Spielaktivitäten, wie Hau den Lukas, Kuhmelken, Eierlaufen, Tauziehen bis hin zum Enten- angeln, lassen während des Kinder-Schützen-Tages keine Langeweile aufkommen.
Im Laufe der Jahre wurde das Kinder-Schützenfest durch neue Spiele und weitere Attraktionen immer umfangreicher und dadurch bei der Bevölkerung, auch außerhalb Achterhoeks, immer beliebter. In 60 Jahren ist es den Organisatoren gelungen, den Kindern ein ganz besonderes Programm zu gestalten, sie mit Spiel und Spaß in Traditionen einzubinden.
Am Ostermontag, 22. April, soll ab 15 Uhr im Achterhoeker Festzelt der 60. Kinderschützenkönig ermittelt werden. Mit einem umfangreichen Jubiläumsprogramm wie Geschwindigkeitsschießen, Rodeoreiten auf einer Tigerente, Schminken, Ballon-Clown sowie Preisschießen für alle Kinder oder einer attraktiven Verlosung soll Kindern wie Erwachsenen ein unvergesslicher Nachmittag beschert werden.
Eine Fotoausstellung „60 Jahre Vogelschießen“, dürfte dabei so manche Erinnerungen wachrufen. „Eingeladen sind alle, die einen unbeschwerten Nachmittag erleben wollen, besonders aber die Kinder, auch aus den umliegenden Ortschaften“, versichert das Organisations-Team.