In Zukunft Kevelaer

Kevelaer. Zum 1. August wolle er „voll hier einsteigen“, sagt Bastian Rütten, und das hört sich richtig tatendurstig an. Man darf gespannt sein, denn schon mit seinem bisherigen, ehrenamtlichen Engagement als Autor des Mysterienspiels „Mensch! Maria!“ hat er sich in Kevelaer einen Namen gemacht.
Und er war oft in der Marienstadt. Dabei hat er viele durch seinen besonderen Einsatz und seine Fähigkeit zur Motivation im Zusammenspiel mit Elmar Leenen beeindruckt. Auch Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann. Der hatte schnell eine der zentralen Fragen des Bistums im Hinterkopf: „Wie wird das sein in der Zukunft in so einem Wallfahrtsort? Wie kann man Leute zur Weiterentwicklung der Wallfahrt gewinnen?“ Unter anderem damit wird sich, dem Wunsch des Bischofs folgend, Bastian Rütten in den kommenden Jahren in Kevelaer auseinandersetzen.
Der studierte Theologe mit Doktortitel ist beileibe kein Theoretiker. Der gebürtige Niederrheiner aus Nettetal sagt von sich, er habe eine „katholische Dorfjugend“ verbracht. Er absolvierte nach seiner Fachoberschulreife eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Nach Zivildienst und Fachabitur schlug Bastian Rütten mit dem Studium der Religionspädagogik und Praktischen Theologie an der Katholischen Hochschule NRW in Paderborn die akademische Laufbahn ein. Es folgten Studien der Theologie und Missionswissenschaften an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in St. Augustin bei Bonn. Anschließend arbeitete Rütten als Theologischer Referent für Schulnahe Jugendarbeit in den Diaporabezirken Lahn-Dill-Eder und Wetzlar des Bistums Limburg. 2012 promovierte er mit einer religionspädagogisch-katechetischen Arbeit zum Neuen Geistlichen Lied an der Pädagogischen Hochschule in Karls­ruhe. Er arbeitete als Referent für Spiritualität und Katechese in der Jugendpastoral und ist aktuell auch noch Leiter der Jugendherberge in Nettetal.
In dem niederrheinischen Ort will er mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern auch zunächst wohnen bleiben, sagt der Mittdreißiger. Sein Schreibtisch werde aber künftig in Kevelaer stehen. Aber ein „Schreibtischtäter“ scheint er irgendwie nicht zu sein. Dazu passt, dass er sich neben der Weiterentwicklung der Wallfahrt auch auf zwei weiteren Feldern tummeln wird: in der Pastoral, etwa bei Firmung und Verkündigung sowie in der Wallfahrt bei der Gruppenbegleitung, der Seelsorge und Liturgie.
Der „noch“ Wallfahrtsrektor und baldige Weihbischof Rolf Lohmann jedenfalls freut sich auf die Zusammenarbeit und betont, dass Bischof und Bistum damit auch ein Zeichen gesetzt hätten, wie wichtig die Wallfahrtsorte und deren Zukunft seien.
Und dann ist da ja noch das Mysterienspiel „Mensch! Maria!“ am 10. und 11. Juni. Es gibt viel zu tun. Bastian Rütten wirkt wie einer, der vieles richtig anpackt.