High-Fidelity-Premiere in Kevelaer

Das Kevelaerer Blatt hat einen exklusiven Einblick in die Proben zum neuen Programm der am Niederrhein sehr bekannten Coverband High Fidelity erhalten. KB-Herausgeber Rudolf Beerden war live dabei, als die Gruppe, die aus 28 Musikern besteht, für ein Wochenende ihr Probenstudio in der Jugendherberge Xanten bezog.
Die Band, die vor elf Jahren aus einem Projekt der Kreismusikschule in Geldern entstand, spielt ein Repertoire, das aus bekannten Rock-, Pop- und Soulstücken besteht. Der Name High Fidelity (engl. für „hohe Wiedergabetreue“) soll zum Ausdruck bringen, dass dem Zuhörer ein Klangerlebnis geboten wird, bei dem die Cover-Stücke möglichst nah am Original und mit hoher Präzision und Perfektion gespielt werden, wie diese in einer solchen Klangbreite sonst nur selten zu hören sind – so stellt sich die Band auf ihrer Internetseite selbst vor.
24 Musiker auf engem Raum
Ich traf 24 der insgesamt 28 Musikern in einem Raum von ca. zehn mal zehn Metern Größe an, der die Technik aus Mischpulten, Verstärkern, Lautsprechern, Mikrofonen sowie unzählige Instrumente und ein endloses Kabelgewirr aufnehmen musste. Zusätzlich waren dort noch diverse Tische, die man kurzerhand auf die Seite geschoben hatte. Jeder Musiker hatte gerade einmal so viel Platz, dass er stehend oder sitzend sein Instrument spielen konnte. Mein erster Eindruck: „Eingepfercht, wie damals vor ca. 45 Jahren während meines letzten Jugendherbergsaufenthalts, mit sechs Jungs in einem kleinen Zimmer. Aber eine besondere Stimmung, die von den Menschen in diesem Raum ausgeht.“
Offensichtlich hatte der musikalische Leiter der Band, Patric Driessen, mir meine Gedanken angesehen und sagte: „Gleich wird es auch noch richtig laut!“
Er behielt Recht. Driessen rief seine Bandmitglieder zur Konzentration auf und wählte den ersten Titel aus. Ein kurzes Kommando und schon ging es los. Für mich als Nicht-Musiker, aber Musikbegeisterten, war der Auftakt schon ein wahres Spektakel an Klangerlebnis, obwohl nur wenig Technik zum Einsatz kam – nur das Nötigste, das man für eine Probe braucht. Die nachfolgenden Musikstücke begeisterten mich gleichfalls und sorgten für Gänsehautgefühl. Bei einem Soulklassiker – die acht Sängerinnen und Sänger ließen ihre starken und gefühlvollen Stimmen erklingen – da konnte ich nicht mehr anders: Ich sang einfach mit und bewegte mich zum Rhythmus, den die Musiker auf ihren Instrumenten spielten. Es war ein wunderbares Erlebnis, an diesem Sonntagnachmittag dabei zu sein.
Unsere Schulpraktikant, Jos van den Berg, war auch mitgekommen. Er hatte die Aufgabe übernommen, die Proben mit unserer Videokamera aufzunehmen, da wir für die Premierenveranstaltung ein kleines Werbevideo anfertigen wollten. Kein leichtes Unterfangen, da er kaum Platz fand, um sich zwischen den Musikern zu bewegen.
Zwischendurch nahm sich Patric Driessen immer wieder einzelne Musiker vor und korrigierte oder regte an, mal etwas schneller zu spielen oder etwas mehr Druck auf die Stimme zu geben. Manchmal wurde er auch etwas deutlicher, wenn er beispielsweise die Sänger anwies, kräftig und resolut einzusetzen und mit Blick zum Organisten sagte: „ … und wenn er zu spät einsetzt, dann ist das sein Problem.“
Mir wird klar, dass eine so große Band in diesem Moment einen Chef braucht, der sagt, wo es lang geht; insbesondere, wenn man weiß, dass die Musiker von Freitag- bis Sonntagnachmittag geprobt und in den Nächten vermutlich noch gefeiert haben. Deutlich wurde dies bei dem Stück „Bohemian Rhapsodie“ von Queen, das noch zum alten Programm gehört. Der Gitarrist Markus Kempkens sang die Stimme von Freddy Mercury, als ihm kurz die Stimme wegblieb und er das kommentierte: „War doch hart gestern Nacht.“ Allgemeines Gelächter, aber danach machte er es umso besser.
Disziplin und Party
Disziplin ist im Bandleben wichtig, um die Individualisten im Zaum zu halten und um ein tolles Klang­ergebnis zu produzieren. Das Programm und die Auswahl der neuen Stücke sind eine Gemeinschaftsproduktion. Das Arrangement der Stücke nimmt Christian Claesen vor, um diese an die Erfordernisse der Band anzupassen. An der Choreographie der Sänger wird während der Proben spontan gearbeitet. Der Feinschliff dazu erfolgt erst später.
Die Auftritte der Band stehen immer unter dem Motto „Just Music“ und geben keinen Aufschluss darüber, was den Besucher zum Konzert erwartet. Noch wird nicht verraten, was die Musiker mit professionaler Hingabe einstudieren und zur Premiere am 8. April 2017 um 20 Uhr im Konzert- und Bühnenhaus in Kevelaer präsentieren werden.
Die Band will die Spannung für ihre Fans ganz hoch halten und mit den 14 neuen Stücken überraschen und begeistern. Ich kann nur sagen, dass es ein Hochgenuss war, die 24 Musiker zu erleben und vor allem zu hören und dass sich ein Konzertbesuch ganz sicher mehr als lohnt.


Karten zu gewinnen

Das Kevelaerer Blatt verschenkt 4 x 2 Eintrittskarten für das Konzert am 8. April 2017 in Kevelaer. Wer die begehrten Tickets erhalten möchte, der ruft nachfolgenden Link auf und folgt den Anweisungen: www.kevelaerer-blatt.de/highfidelity.