Es muss mehr Gemeindearbeit geleistet werden

Im Anschluss an den Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden fand die Gemeindeversammlung der Evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer statt. Im Gemeindesaal des Generationenhauses hatten sich 25 Mitglieder eingefunden, darunter das Presbyterium. In dieses Leitungsgremium der Gemeinde war zuvor Tristan Hartmann (18 Jahre) als „Nachrücker“ für die ausgeschiedene Marion Kohlhoff aufgenommen worden.
Pfarrerin Karin Dembek berichtete von einer Tagung des Presbyteriums, auf der über Änderungen in der Liturgie nachgedacht wurde. So wird der Pfarrer in Zukunft hinter dem Tisch stehen und nur die Fürbitten und den Segen vor dem Tisch sprechen. Der Einzug des Presbyteriums zusammen mit Pfarrerin oder Pfarrer soll die gemeinsame Verantwortung für den Gottesdienst verdeutlichen.
Birgit Ginter, freigestellte Leiterin des Jona-Kindergartens, berichtete über die vielen baulichen Veränderungen und die zahlreichen Neuanschaffungen für die momentan 59 Kinder in drei Gruppen. Die „News aus dem Walfischbauch“ beschrieben unter anderem die stark gestiegene Verwaltungsarbeit durch immer neu angeforderte Statistiken. Aber auch die neue Bobycar-Bahn und den, durch den Förderverein angeschafften großen Bobycar-Fuhrpark sowie das neue Gerätehaus, die fertiggestellte Seilbahn (hier gab es hohe Auflagen für den Betrieb) und der neuen Personalraum kamen zur Sprache. Das Jubiläum 500 Jahre Reformation wurde angesprochen und noch einmal hervorragende Veranstaltungen benannt, die auf der Homepage der Gemeinde zu ersehen sind. Dr. Andreas Lassmann, berichtete als 1. Vorsitzender über den „Förderverein Generationenhaus e.V.“ der Evangelische Kirchengemeinde Kevelaer. Dieser fördert die Begegnung von Kindern, Jugendlichen und Senioren sowie generationsübergreifende Aktionen.

Tristan Hartmann.


Schwerpunkt der Gemeindeversammlung war aber die „Pfarrstellenrahmenkonzeption“ des Kirchenkreises Kleve. Sie orientiert sich an den Gemeindegliederzahlen aber auch an den zukünftig vorhandenen Theologen. Bis zum Jahre 2030 werden die Pfarrstellen von jetzt 2.000 in der Rheinischen Landeskirche wegen fehlender Stelleninhaber, sinkender Gemeindezahlen und nicht zuletzt sinkender Kirchensteuereinnahmen auf 1.000 sinken.
Im Kirchenkreis Kleve ist zurzeit angedacht, den Kirchenkreis in vier Regionen aufzuteilen und entsprechende Pfarrstellen einzurichten. Für Kevelaer würde dies heißen, dass die Gemeinde zusammen mit Geldern, Issum und Kerken 3,41 Pfarrstellen zur Verfügung hat und somit im Vergleich zu den anderen Regionen am stärksten besetzt gilt. Die Pfarrerinnen und Pfarrer werden sich dann zunehmend auf ihre Kernaufgaben „Verkündigung, Seelsorge und (zusammen mit dem Presbyterium) Gemeindeleitung“ konzentrieren müssen. Hierdurch kommt der ganzen Gemeinde und somit jedem einzelnen Gemeindeglied eine größere Verantwortung zu.
Wie im Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden wird es notwendig sein, dass Aufgaben ehrenamtlich, von engagierten Gemeindeangehörigen übernommen werden müssen, um die Aufgaben und Inhalte der christlichen Gemeinschaft aufrechterhalten zu können. Auch Verkündigung, Gemeindeaufbau und Verwaltungsaufgaben sind davon nicht ausgenommen. „Dies bedeutet, dass mehr Gemeindearbeit geleistet werden muss“, so Pfarrerin Dembek.