Erster Kunstrasenplatz im Frühjahr bereit

Lange hatte man in Kevelaer und Twisteden darum gekämpft, nun sind die Fortschritte immens: In Sachen Kunstrasen dürfen sowohl der Kevelaerer SV als auch die DJK Twisteden mit einer mehr oder weniger zeitnahen Fertigstellung rechnen.
Uwe Wassen, Jugendobmann des KSV, zeigt sich optimistisch, dass auch auf der Sportanlage bei Scholten bald die Bagger rollen: „Die Planungen sind weit vorangeschritten. Durch die Lage des Platzes ist die Handhabung bei uns etwas komplizierter als in Twisteden, da viel Boden abgetragen werden und der Wasserablauf geregelt werden muss.“ In Kürze sollen die Ausschreibungen für Baufirmen erfolgen, um den nächsten Schritt zu machen und die bauliche Umsetzung zu beginnen. „Wir haben bereits mit einem Architekten, der beispielsweise die Sportplätze in Winnekendonk konzipiert hat, alles Nötige erörtert“, sagt Wassen.
Zeitdruck verspürt man unterdessen nicht beim KSV. „Etwa sechs bis zehn Wochen kann man – je nach Witterungsbedingungen – als Zeitraum vom ersten Spatenstich bis zum fertigen Kunstrasenplatz rechnen. Wenn wir rund um den Oktober dieses Jahres fertig werden, dann sind wir glücklich. Wir wollen die kommende Winterzeit mit einem Kunstrasenplatz bestreiten“, gibt Wassen das Ziel aus. Im Sommer, wenn die Naturrasenplätze sowieso bespielbar sind, habe man dann genug Zeit, um auch zu erörtern, welche Leistungen in Eigenarbeit geleistet werden können, um Kosten zu sparen.
Die Finanzierung des Kunstrasenplatzes wird von der Stadt Kevelaer unterstützt. 150 000 Euro Zuschuss gibt es, der Restbetrag wird durch Vereinsgelder und Sponsoren gestemmt. „Die Finanzierung ist ein laufender Prozess, in dem wir für jegliche Unterstützung dankbar sind – wir sprechen mit den Kevelaerer Unternehmen, um noch weitere Sponsorengelder zu generieren“, erklärt Wassen.
Genutzt werden soll der Kunstrasenplatz nach Fertigstellung von allen Kevelaerer Mannschaften. 24 Jugendteams und zwei Seniorenmannschaften werden dann bei schlechten Witterungsbedingungen auf dem Platz trainieren und spielen wollen. „Natürlich müssen wir dann einen Plan erarbeiten, wie der Platz bestmöglich und gerecht unter allen Mannschaften aufgeteilt werden kann“, sagt Wassen. „Wichtig ist, dass es ein Platz für alle ist. Der KSV ist nicht nur die Erste Mannschaft – gerade die Jugendmannschaften sollen im Winter vom Platz profitieren, wenn kein Platz in den Turnhallen für sie ist.“ Spätestens in der kommenden Schlechtwetterperiode soll das dann kein Problem mehr sein.
Deutlich weiter vorangeschritten sind die Planungen und Bauarbeiten in Twisteden. Mitte Dezember wurde dort begonnen, den Sportplatz, der direkt an das Vereinsheim grenzt, vom Naturrasen- in einen Kunstrasenplatz zu verwandeln. In Eigenarbeit wurde zunächst das Stankett entfernt, ehe kurz vor Weihnachten der Mutterboden abgetragen wurde. Anfang Januar begannen dann die eigentlichen Arbeiten am neuen Platz: „Zunächst wurde viel Kies angefahren, was als Teil des Unterbaus dient. Diese Arbeiten wurden gerade abgeschlossen, ab jetzt kommt eine Schotterschicht darauf, ehe eine Dünnschicht und dann der eigentliche Kunstrasen aufgetragen werden“, erklärt Johannes Kleuskens, 1. Vorsitzender der DJK. Im Kevelaerer Nachbardorf hat man das Ziel, spätestens Ende April mit den Bauarbeiten fertig zu sein. „Mit dieser Planung haben wir auch mit Blick auf die Witterungsbedingungen ein gutes Polster“, meint Kleuskens.
Rund 350 000 Euro kostet der neue Kunstrasenplatz in Twisteden. Auch hier bezuschusst die Stadt das Projekt mit 150 000 Euro, und auch hier wird der Rest von vereinseigenen Mitteln, Sponsorengeldern und Darlehen bezahlt. Eine Fachfirma übernimmt bei der DJK lediglich die finale Verlegung der Dünnschicht und des Kunstrasens. Neben den größtenteils abgeschlossenen Erd­arbeiten werden die Einzäunung, die Pflasterarbeiten und die Erneuerung des Stanketts in Eigenregie bewältigt.
Zum Ende der laufenden Saison also soll in Twisteden auf dem neuen Platz gespielt werden können. „Ob wir dann zum Saisonende oder zum Beginn der neuen Spielzeit die offizielle Eröffnung feiern und in welchem Rahmen das passiert, ist noch unklar“, sagt Kleuskens. „Aber spielen kann man dort ja auch vor der Eröffnung.“ Genutzt wird der Platz auch bei der DJK von allen Altersklassen: „Es wird einen detaillierten Nutzungsplan geben, sodass jeder davon profitieren kann“, sagt der Vorsitzende. Meisterschaftsspiele werde man aber auch weiterhin nach Möglichkeit auf den Naturrasenplätzen austragen.
Mit den neuen Plätzen werden die Verantwortlichen sowohl beim KSV als auch der DJK im Winter weniger tiefe Sorgenfalten bekommen. Platz für alle Teams wird auch auf den neuen Kunstrasenplätzen nicht sein, doch ein großer Schritt in die richtige Richtung ist mit diesen Umsetzungen lang gehegter Träume getan.