Die Botschaft geht nicht unter

Wer an Shakespeare keinen Gefallen findet, der wird wohl kaum einen Draht zum Theater finden. Bei der TheaterWerkstatt Haus Freudenberg steht auch deshalb alle zwei Jahre ein Shakespeare-Klassiker auf dem Programm. „Wie es euch gefällt“ heißt es in diesem Jahr. Und es geht – fast möchte man sagen: wie immer bei Shakespeare – um die großen gesellschaftlichen, politischen und emotionalen Themen der Menschheit: Liebe, Hass, Macht, Geld… Die Fassung, die auf dem Originalstück von 1599 basiert, stammt von Matthias Hahn; die Inszenierung hat wieder Anna Zimmermann-Hacks übernommen. „Es wird ein lustiges Stück, dessen Botschaft jedoch nicht im Humor untergehen wird“, sagt die Regisseurin.

Den Spaß spüren

Den Spaß spürt man bei den Projekten der TheaterWerkstatt immer schon vorher: Rund ein halbes Jahr dauern die Vorbereitungen. Mehr als 100 Menschen arbeiten auf und hinter der Bühne auf einen gelungenen Abend hin – und in diesem Jahr werden es erstmals fünf Aufführungen werden, darunter zwei im Konzert- und Bühnenhaus in Kevelaer. Bühnenbild und Kostüme, Frisuren und Make-Up – alles ist selbstgemacht, steht aber der Qualität professioneller Bühnen in nichts nach.

Ein „Klassiker“ ist auch die musikalische Begleitung der TheaterWerstatt-Stücke geworden, gerade traf die diesjährige Band (Vivien Zastrow, Felix Pickers und Daniel Bormann) erstmals zur Probe mit dem Schauspiel-Ensemble zusammmen. Für alle ein spannender Moment, sagt Vivien Zastrow, denn allen wird klar: Es geht auf die Zielgerade. Und der Song „Tanz“ von Stefan Stoppok, den die Band unter anderem spielt, macht im Refrain klar, worum es irgendwie immer geht, wenn diese Gruppe ein Theaterstück auf die Bühne bringt: „Beweg‘ den Herz zum Hirn, schick‘ beide auf die Reise, tanz‘, tanz‘, tanz‘, aber dreh‘ dich nicht, dreh‘ dich nicht im Kreise.“

Vor 16 Jahren startete das Ganze mal mit einer inklusiven Idee – von der heute keiner mehr spricht, denn schon nach wenigen Minuten spielt es kaum noch eine Rolle, ob und welches Handicap jemand hat. Anna Zimmermann-Hacks sagt, sie sehe oft die vermeintlichen Schwächen als Stärken, und setze die Mitspieler dementsprechend ein. Und auf der Bühne führt das dann ganz schnell dazu, dass Unterschiede nebensächlich werden.
Dem können einige Mitspieler nur zustimmen: Gregor Wellens lobt die „große, ungezwungene Gemeinschaft“ und die Kevelaerer Familie Pichler ist mittlerweile zu viert vertreten: „Ein echtes Familienprojekt“, freut sich Dominik Pichler über die Zeit, die er mit Frau und zwei Kindern, aber auch in der großen Familie der TheaterWerstatt verbringen darf.

Aufführungen
Samstag, 29. Februar, 19 Uhr und Sonntag, 1. März, 15 Uhr, Bühnenhaus Kevelaer; Samstag, 7. März, 19 Uhr, Stadthalle Kleve;
Samstag 14. März, 19 Uhr, Sonntag, 15. März, 15 Uhr, Lise Meitner Gymnasium Geldern.

Der Kartenvorverkauf beginnt am 20. Januar, in Kevelaer gibt es die Karten im Service-Center im Rathaus. Der Eintritt beträgt 8 Euro.