Unbeschwert und ungezwungen

Mit einer Party feierte die Lebenshilfelfe Gelderland im Bühnenhaus ihren 40. Geburtstag. „Eigentlich feiern wir schon fast ein ganzes Jahr“, gestand Günter Voß, Geschäftsführer der Lebenshilfe, „auf dieser Party aber sollen einfach alle, ob mit oder ohne Behinderung, unbeschwert und ungezwungen miteinander feiern können“, führte er weiter aus.
Und dieses Angebot nahmen besonders Familien und Angehörige der Lebenshilfe wahr. Denn die Gelegenheit, gleich drei Bands an einem Abend zu sehen und zu hören, bietet sich nicht so häufig. „Meine Tochter wird den Abend genießen und ich werde sie ganz schwer wieder mit nach Hause bekommen“, berichtete Ulrike Weyenberg, die die Partynacht nur zu gerne mit ihrer Tochter aufsuchte.
Gleich drei Live-Bands ließ die Lebenshilfe zur Partynacht aufspielen. Und kaum eröffneten „The Drakes of Dixieland“ mit ihren unverkennbaren Jazz- und Dixieklängen den Abend, eroberten die ersten Besucher schon die Tanzfläche vor der Bühne. „Es ist eine große Lebenshilfefamilie, die hier heute zusammengekommen ist und Geburtstag feiert“, verkündete Karl Timmermann, der durch den Abend moderierte und im Anschluss mit seiner Band „Universum“ für ein weiteres Highlight des Abends sorgte.
Mit Beautiful Sunday, Yellow River oder Familijedach von den Bläck Fööss, gelang es der Band, die Tanzfläche mit schunkelnden Partybesuchern zu füllen. Von Berührungsängsten keine Spur. Im Gegenteil. Es wurde getanzt, gelacht, geplaudert und gemeinsam geschunkelt. Als die Band mit Frontmann Karl Timmermann jedoch ein Medley von Howard Carpendale ankündigte und dafür tatkräftige Unterstützung benötigte, gab es für zahlreiche Partygäste kein Halten mehr. Im Nu stürmten sie die Bühne, umzingelten den Bandleader und tanzten und sangen mit. Mit Applaus wurden sie zu den wahren Stars des Abends gekürt. Die Partynacht endete mit aktuellen Hits und Songs der Band „Treasure“.
„Der Mensch im Mittelpunkt“ lautet der Slogan der Lebenshilfe Gelderland. Mit einer unbeschwerten Partynacht am vergangenen Samstag wurden sie diesem Slogan mehr als gerecht.
Hintergrund
Das Ziel der Lebenshilfe Gelderland mit Sitz in Geldern ist seit ihrer Gründung,
durch geeignete Hilfen die gesellschaftliche Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen zu überwinden. Inklusion – Der Mensch im Mittelpunkt – ist und war der Grundgedanke der Lebenshilfe Gelderland. Die Lebenshilfe mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sieht sich als starker Partner im sozialen Netzwerk des Gelderlandes und unterhält in Kevelaer folgende feste Einrichtungen:
Lebenshilfe Center, Marktstraße 23, Wohnheim Holbeinstraße, Holbeinstraße 1, Familienzentrum Sternschnuppe, Twistedener Straße 255, Integrative Kindertageseinrichtung Wiesenzauber, Twistedener Straße 257.

„Wenn ich 105 werde, dürfen alle wiederkommen“

Katharina Himmelberg huscht ein Lächeln über das Gesicht. Natürlich freue sie sich über ihren Geburtstag. „Aber es ist auch alles sehr aufregend“, sagt sie leise, fast bescheiden. Das ist nachvollziehbar. Denn 100 Jahre wird man nicht alle Tage und schon gar nicht jeder.
Katharina Himmelberg aber hat diesen hohen Geburtstag erlebt und durfte diesen im Kreise ihrer Familie feiern. In Twisteden erblickte Katharina Voss als älteste von vier Kindern am 17. Oktober 1917 das Licht der Welt. „Aber in Kevelaer bin ich zur Kommunion gegangen“, erinnert sich das Geburtstagskind noch sehr genau. Denn nur wenige Jahre nach ihrer Geburt seien die Eltern nach Kevelaer gezogen, bauten sich an der Walbecker Straße ein eigenes Heim.
Am 6. März 1942 heiratet sie ihren Mann Paul Himmelberg. Zwei Jahre später wird Tochter Margret geboren. Erst als ihr Mann aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt, zieht die Familie nach Wetten.
„Gearbeitet haben mein Mann und ich in der Kornbrennerei Moosbur“, berichtet Katharina Himmelberg, die trotz ihres hohen Alters eine wunderbar jugendliche Ausstrahlung besitzt. „Eine besondere Pflege habe ich aber nie gebraucht“, verrät sie mit einem Augenzwinkern. 1969 verliert sie ihren Mann. Für sie aber geht das Leben weiter.
Katharina Himmelberg nimmt am Leben teil. Auch heute noch. Sie ist an allem interessiert, was in ihrer Umgebung passiert, genießt ihre Ausflüge zum Markt oder zum Friedhof. Hier trifft sie auch immer noch auf Bekannte. „Auch wenn diese rar geworden sind“, sagt sie etwas nachdenklich.
Vier Enkel und fünf Urenkel
Bis vor zehn Jahren meistert Katharina Himmelberg ihr Leben alleine. Und besonders in Sachen Handarbeiten macht ihr keiner etwas vor. „Oh, was habe ich alles gestrickt“, bestätigt das Geburtstagskind. Davon profitieren vor allem ihre vier Enkel und fünf Urenkelkinder. Katharina Himmelberg erlebt das Glück, ihre Enkel- wie Urenkelkinder aufwachsen zu sehen. 2008 zieht sie zu ihrer Tochter Margret nach Kevelaer. Ein schwerer Schicksalsschlag bleibt ihr leider nicht erspart. Schmerzhaft muss sie 2014 den Tod ihrer Tochter erleben. „Das war nicht so einfach“, sagt sie traurig. Aber wieder geht das Leben weiter.
Seit 2013 lebt sie im Seniorenheim Regina Pacis. Hier wird liebevoll für sie gesorgt, hier fühlt sie sich wohl, freut sich über den Besuch ihrer Familie. Ja, aufregend sei so ein hoher Geburtstag schon. Aber: „Wenn ich 105 werde, dürfen alle wiederkommen“, sagt Katharina Himmelberg ganz leise und einem liebenswerten Lächeln.

Umgang mit dem eigenen Leben

Rund 30 Zuhörer hatten den Weg in die Jesus-Christus-Kirche gefunden, um die Lesung des auf Bornholm lebenden Autors und Seminarleiters Udo Schroeter zu erleben. „Das Buch ‚Meer als alles‘ wurde mir empfohlen. Ich habe es gelesen und fand es spannend“, betonte Andreas Lassmann vom Presbyterium der Herz-Jesu-Kirche, dass ihn vor allem das Thema angesprochen hatte.
„Das Leben, wie es im Hamsterrad ist, auf sich hören und aus dem Hamsterrad, das in uns steckt, hinauszukommen“, nannte er bei der Begrüßung das eigene Beispiel, eine Woche zu Fuß mit dem Zelt in der Eifel unterwegs gewesen zu sein. „Bei mir ist es das Wandern, bei ihm ist es das Meer.“
Es entwickelte sich keine Lesung im „klassischen Sinn“, sondern mehr die Vermittlung eines philosophischen Lebens-Grundgerüstes, das sinnbildend für den Zuhörer angelegt war. Dabei trug Schroeter Auszüge aus der Geschichte des alten Angelführers Leif vor, der fünf Tage mit dem Sinnsucher Daniel am Meer verbringt. Der Autor schlüsselte begleitend seine Idee von der Verwirklichung des Menschen in seinem eigenen Leben auf.
Einen seiner zentralen Kernsätze nannte er gleich zu Beginn: „Viel mehr auf das eigene Herz hören und dem zu folgen.“ Schroeter skizzierte anhand einer Zeichnung den Lebensverlauf von Geburt über Pubertät und Älter werden bis zum Sterben. Äußere und innere Reisen zögen sich durch das gesamte Leben. Beim Älterwerden stellten sich neue Sinnfragen wie „Was will ich von der Zeit? Was sind meine Gaben und Talente?“
Dabei gehe es auf die Reise „zurück zu dem, der man im Grunde ist.“ Die meisten Männer, die zu seinen Angel-Seminaren kämen, nähmen die „Einladung auf der Suche nach dem eigenen Wert“ für sich an.
Als zentral erwies sich ein Buchauszug, wo Leif und Daniel im Meer im Wasser stehen und Leif ihn fragt, wieweit er die Rute werfen kann? Dieser Entfernungskreis spiegele „in unser alltäglichen Welt das Hier und Jetzt“ wider. „Der Augenblick, in dem sich ein Fisch deinen Köder packt, ist niemals in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Er finde immer und ausschließlich im Hier und Jetzt statt.“
Anhand zweier Plastikflaschen zur Linken und Rechten des Tisches und Steinen in der Mitte versinnbildlichte Schroeter, dass es im Leben nicht darauf ankommt, in die Vergangenheit zurückzublicken oder große Blicke auf die Zukunft zu richten, sondern im Hier und Jetzt zu leben.
So finde man mehr zu sich selbst, mit Herz und Verstand. „Zurück in die Mitte seines Kreises zurückkommen, ein Feuer entfachen“, nannte das Schroeter und stellte den Bezug zu dem christlichen Grundgedanken „Fürchte Dich nicht“ her. „Sicherheit ist aus dem Lexikon der kleinen Jungen“, machte er im Zusammenhang mit der Geschichte deutlich. Man solle für sich ein Wort finden, das auf der Visitenkarte des eigenen Lebens steht. Er zitierte Leif, dessen Wort von einer Navajo-Frau stammt: „Bird­triber“ ist der, der das Feuer wieder anmacht.“
Im Buch ist Daniel der Diplom-Ingenieur, der seinen Job gekündigt habe, um als „Fummler“ mit Holz und allem Möglichen zu werkeln. „Den gibt es wirklich. Der fährt heute mit einem Wagen herum, bastelt mit Kindern und ist der glücklichste Mensch der Welt“, versichert der Autor.
Tatsächlich fand sich im Publikum mit dem Schwalmtaler Stefan Vogt ein Gast, der für sich bei Schroeter vor einem Jahr das Identitätswort „Kaffee“ gefunden hatte. „Jetzt bringe ich mit einer kleinen Rösterei eine eigene Kaffeekreation heraus.“

Ein Klangteppich in höheren Sphären

Schon vor dem Erklingen des ersten Sangestons machte Romano Giefer deutlich, was das Publikum in der gut gefüllten Basilika zu erwarten hatte. „Das ist ein weiterer Höhepunkt in dem Chorprogramm zum Wallfahrtsjubiläum“, war ihm die Freude über die „Rückkehr“ des Kölner Kantoreichores „nach dem Appetizer vor zwei Jahren in der Kerzenkapelle“ anzumerken. Dann wünschte der Chordirektor „ein schönes Konzert und viel Freude mit der Musik.“
„Es ist großartig hier in der Marienbasilika zu singen“, versicherte Georg Hage. Der Dirigent und Chorleiter hatte für seinen 41-köpfigen Chor das „Magnificat“, den Lobgesang Marias und seine gesang­lichen Vertonungen vom frühen Christentum bis in die heutige Zeit als Thema des Konzerts ausgewählt.
Daneben kamen auch andere Texte und Mariengesänge mit dem Lobpreis der Barmherzigkeit Gottes durch Maria und das ausdrucksstarke „Cantus missae“ des Komponisten Joseph Gabriel Rheinberger zu Gehör.
Zu Beginn erklang im weiten Rund die große Trommel von Reinhard Toriser. Davon begleitet schritten die Mitglieder des Kantoreichores mit getragenem Gesang durch die drei Bankreihen der Basilika. Sie gingen die Stufen zum Altar hinauf und in den etwas zurück versetzten Teil des Kirchenschiffes hinein, ehe sie später auf die Stufen zurückkehrten.
Mit dem Hymnus „Ave regina caelorum“ von Guillaume Defay zeigte der Chor seinen außergewöhnlichen Klang. Claudi Monteverdis „Ave maria stella“ aus der Marienvesper wechselte zwischen voller Achtstimmigkeit, Vierstimmigkeit und Doppelchörigkeit und versetzte den Zuhörer in das Italien des frühen 17. Jahrhunderts. Bei Andrea Hammerschmids „Meine Seele erhebet den Herrn“ als deutsche „Magnificat“-Version bestach der Chor bei wechselnden Textarten mit bewegendem, lebendigem Lobgesang. Wolfram Buchenbergs sakralartige „Magnificat“-Variante eröffnete die Sopranistin Despina Kousoulidi mit dem Jubelruf Marias, ehe die Frauenstimmen das Solo des Anfangs aufnahmen, während die Männer als Unterchor fungierten. Am Ende vereinigten sich beide Klangkörper zu einem „Maginificat“, das sich als Klangteppich in immer sphärischere Höhen aufschwang.
Beeindruckend geriet Knut Nysteds moderne Version „Mary´s Song“ , komponiert für einen vierstimmigen Frauenchor, mit dem dynamischen An- und Abschwellen des Frauengesangs, der für das Wiegen des neugeborenen Jesus steht und mit großer Feinfühligkeit und Sanftmut vorgetragen wurde.
Den „Magnificat“-Reigen beendete der Chor mit dem zeitgenössischen Komponisten Jean Belmont, einem beeindruckenden Werk mit diversen Takt-und Tempowechseln, mit Frauengesang im Flüsterton, einem beschwingten Sopran-Mariensolo, dem klangmächtigen Dialog des Chores mit Trommel und Pauke und einem bewegenden „Amen“ zum Abschluss.
Besonders beeindrucke ihn am „Magnificat“ das „Rebellische, Reformatorische und Revolutionäre“ des Textes, wo die Verhältnisse auf den Kopf gestellt würden, versicherte Hage nach dem Konzert. „Die Mächtigen vom Thron stürzen“ sei eine unglaubliche Passage.
Und es komme „die Freude Marias über das Wunder der Geburt Jesu und der Überwindung der Ungerechtigkeit der Welt“ zum Ausdruck.

0:2 – Twisteden verliert das Nachholspiel beim GSV Geldern

Der Frust wird tief sitzen bei der DJK Twisteden. Die Mannschaft von Trainer Andreas Holla verlor am Mittwochabend ihr Nachholspiel in der Bezirksliga beim GSV Geldern mit 0:2. Vor wenigen Wochen war auf dem Gelderner Sportplatz kurz vor Schluss beim Stand von 2:2 das Flutlicht ausgefallen, so gesehen haben die Twistedener mindestens einen Zähler verloren. In der Bezirksliga-Tabelle steht die Holla-Elf damit mit 19 Punkten weiterhin auf Rang acht.
„Unterm Strich haben wir heute keine Punkte verdient“ – Holla zeigte sich nach der Niederlage in Geldern unzufrieden. Zwar hatte seine Mannschaft in der ersten Halbzeit noch mindestens auf Augenhöhe mit dem Gastgeber, der Tabellenzweiter ist, gespielt, doch in Führung ging der GSV. „Wir haben zwei einhundertprozentige Möglichkeiten liegen gelassen“, ärgerte sich der Übungsleiter. „Auf der anderen Seite bekommt der Gegner dann einen völlig unnötigen, aber berechtigten Strafstoß.“ Diesen konnte Gelderns Aykut Songur verwandeln.
Spätestens nach dem Seitenwechsel war die DJK dann eingebrochen. „Wir waren in den zweiten 45 Minuten nicht mehr so konsequent, der Gegner war eindeutig aggressiver“, so der Coach. Lange blieb das Ergebnis mit dem 1:0 jedoch offen, zehn Minuten vor Schluss sorgte dann der zweite GSV-Treffer durch Cristian Voicu für die vorzeitige Entscheidung. Damit hat die DJK die vierte Saisonniederlage kassiert, steht in der Bezirksliga-Tabelle aber mit 19 Punkten dennoch gut da.
Weiter geht es für die Holla-Elf am Sonntag mit dem Auswärtsspiel gegen den FC Moers-Meerfeld. Der kommende Gegner steht mit 17 Punkten auf Rang zehn, ist demnach in Schlagdistanz zu den Twistedenern. „Wir müssen dort auf die Asche, es wird ein richtig schwieriges Spiel“, so Holla. „Momentan haben wir nicht nur Verletzungspech, wir schwächen uns auch immer wieder mit zu vielen Gelben Karten selber“, beschwerte sich der Trainer über die personellen Probleme vor dem Duell in Moers, das am Sonntag um 15 Uhr angepfiffen wird. JAN ABEN

Kochen wie in Twisteden

Unter dem Motto: „Ein Dorf ist kreativ“, veranstaltet der Natur- und Heimatverein Twisteden seinen ersten Sternenmarkt. Am Samstag, 18. November, ab 13 Uhr verwandelt sich die Minigolfanlage in einen vorweihnachtlichen Markt mit kreativen Ständen, Handgemachten Unikaten, Unterhaltung für Groß und Klein, unwiderstehlichen Köstlichkeiten und gemütlichem Beisammensein.
Das verlangt aber schon im Vorfeld kreative Köpfe mit Ideen. Diese befinden sich unter anderem auch im Büchereiteam Twisteden. Rita Spitz-Lenzen und Karin Böskens haben diese Idee in die Tat umgesetzt, vielmehr geschrieben. Das Büchereiteam bringt, federführend durch Rita Spitz-Lenzen und Karin Böskens, pünktlich zum Sternenmarkt ein eigenes und wohl auch einmaliges Kochbuch heraus.
Darin sind nicht nur Rezepte von Twistedener Bürgern für Suppen, Soßen und Salaten verewigt. Auch verführerische Hauptgerichte, süße Nachspeisen und beschwipste Cocktails sind zu finden. Alle Gerichte sind in den Twistedens Küchen mehrfach gekocht und zubereitet worden. Mehr noch. Es sind Rezepte die von Freunden und Familienmitgliedern der Köche heiß geliebt werden. „Es sind zum Beispiel bewährte Rezepte von den ehemaligen Kochfrauen des DJK-Ferienlagers oder auch von unserer fast 90-jährigen Backfee Annemarie Grüner“, erklären die Autoren des Kochbuches.
Allerdings sind genauso viele moderne Rezepte aus jungen Haushalten vertreten. Bratapfellikör, Geniales griechisches Hähnchen mit Gemüsecouscous & Zaziki, Schokoladensuppe mit Schneeflocken oder ein Rosmarin-Mozzarella-Brot lassen schon beim Lesen das Wasser im Munde zusammenlaufen. „Einige Rezepte haben wir selber nachgekocht oder gebacken“, verrät Karin Böskens voller Begeisterung.
Als das Büchereiteam im März auf die Idee kam, ein Koch- und Backbuch zu gestalten, war die Begeisterung groß. Eine umfangreiche Rezeptsammlung der Twistedener Bürger überflutete schon bald die Adressaten. Mehr als 300 Rezepte galt es zu lesen und zu sortieren. „Mit so vielen Rezepten hatten wir doch gar nicht gerechnet“, versicherrt Rita Spitz-Lenzen, die sich mit Karin Böskens vor der großen Herausforderung sah, daraus ein Buch zu gestalten. „Das bereitete uns schon einige Kopfschmerzen“, so die Rezeptsammler.
Da die meisten Rezepte handgeschrieben eingereicht wurden, verfassten sie diese am Laptop in einem einheitlichen Format. Unterstützung erhielten die beiden Frauen von allen Seiten. Sei es durch Kollegen, die durch Notfallbereitschaft PC Probleme behoben, Johanna Welbers und der Volksbank an der Niers, die sie finanziell unterstützten, Christina Bergers-Janßen, die beim Schreiben half und Hannah Roßmann, die mit ihrer kreativen Ader die Deckblätter für die einzelnen Rubriken und das Cover entwarf.
Zahlreiche Abende verbrachten die Kochbuchautoren mit Kartoffelgerichten, Kräutermischungen und Backzutaten, verinnerlichten so manche Zubereitungstipps. Der Aufwand aber hat sich gelohnt. Ein 212 Seiten starkes Kochbuch mit Rezepten aus Twisteden kann noch in dieser Woche in Druck gehen. Etwa 300 Exemplare können während des Sternenmarktes angeboten werden.
„Darauf sind wir schon ein bisschen stolz“, sagen die beiden Rezeptliebhaber. Der Erlös soll der Bücherei Twisteden, die zusätzlich selbstgenähte Leseknochen und Lesezeichen aus der Hand von Rita Schaffers, Ulrike Lorenzer, Jessika Ehren, Hille Wustmans, Heike Wehling und Karin Böskens anbieten, zu Gute kommen. Ein kreatives Büchereiteam mit vielen Fähigkeiten die auf dem ersten Sternenmarkt in Twisteden vertreten sind. „Uns bleibt nur noch Danke zu sagen an alle, die uns ihr Lieblingsrezept überlassen haben“ so Rita Spitz-Lenzen und Karin Böskens.
Rosmarien Mozzarella Brot
Ein Rezept dürfen wir, mit freundlicher Genehmigung der Autoren, schon mal präsentieren: Es ist das Rosmarien Mozzarella Brot und stammt aus der Rezeptküche von Johanna Ambrosius, Ortsvorsteherin von Kleinkevelaer.
Dafür nehme man: 210 ml Wasser – 350 g Mehl – 1 EL Olivenöl – 1/2 TL Salz – 1TL Zucker -1 TL Trockenhefe oder 1/3 Päckchen Frischhefe
Aus den Zutaten einen Hefeteig  kneten und aufgehen lassen. Dann 200 g geriebenen Mozzarella oder Käsereste wie Gouda oder Emmentaler, unterkneten und ein Fladenbrot formen.
Weitere Zutaten: Olivenöl, Meersalz, Rosmarin (frisch oder getrocknet)
Das Fladenbrot mit etwas  Olivenöl bestreichen und mit Meersalz und Rosmarin bestreuen. Bei 180 Grad 20 bis 30 Minuten backen.
Variante: Getrocknete Tomaten und/oder Oliven klein geschnitten unter den Teig kneten. Schmeckt sehr gut mit Kräuterquark, Kräuterbutter oder Zaziki. Dazu passt Rot- oder Weißwein aber auch ein kühles Bier.

Das kleinste Huhn der Welt kennt keine Angst

Gewissenhaft musterten Thomas Osterath und Sabine Klopphausen das sich vor ihnen bewegende Tier. Fast majestätisch plusterte sich dabei der kleine malaysische Zwerghahn vor den beiden Jurymitgliedern auf der Kunstrasenmatte auf und präsentierte sein Gefieder. Entsprechend notierten die beiden die Punktzahl für Verhalten, Gestalt und Form des Seramas, wogen „Benny“ kurz ab. „420 Gramm“, stellte der Vorsitzende des „Seramaclubs Deutschland e.v.“ fest.
„Benny“ war nur einer von 35 malaysischen Serama-Hühnern, die sich dem Besucher am „Café zum Schafstall“ am Grenzweg der Jury präsentierten – die Hennen am Vormittag, die Hähne am Nachmittag.
„Das läuft hier nach Gewichtsklassen und einem Punktesystem ab. Die Besten kommen in eine „Best-of-best-Runde“, aus denen werden die mit den drei meisten Punkten ausgewählt und der als Sieger gekürt, der die beste Präsentation hinlegt“, so Osterath.
Dabei gehe es nicht um die Farben und die Schönheit des Tieres allein, sondern vor allem um Typ und Charakter, unterstrich Sabine Klophausen. „Dass es protzig und wie ein kleiner Soldat stolziert“, darauf komme es mit an, meinte die Dormagenerin, die selbst fünfzehn Jungtiere zuhause hat.
„Das sind hier hauptsächlich Tiere aus Deutschland und Belgien“, erläuterte der stellvertretende Vorsitzende des Clubs, Franz Bienefeld. „Sie gelten als die kleinsten Hühner der Welt.“ Die Tiere waren in den 70er-Jahren über diverse Kreuzungen in Malaysia entstanden – und dann trotz Ausfuhrverbot in die USA und später über Benelux nach Europa gelangt.
Was das Faszinierende an den Tieren ist? „Jedes normale Huhn wäre schon über alle Berge“, meinte Thomas Osterath angesichts der Ruhe, mit der die Tiere auf dem Tisch blieben. „Die haben vor nix Angst, sind zahm, menschenbezogen und mögen es, wenn man sich mit ihnen beschäftigt“, charakterisierte Klophausen die putzigen kleinen Exemplare.
Nadine Oberste-­Wilms war aus Neukirchen bei Rheine gekommen und nahm eins der Tiere aus dem Käfig auf die Hand. Sie züchtet die exotische Rasse seit 2014. „Ich habe nach einer Rasse gesucht, wo auch meine Kinder mit umgehen können“, erläuterte die 40-Jährige. Sie hatte im Internet recherchiert – und war auf die Seramas gestoßen.
Auch Klaus Reinermann aus Ahaus hatte einige seiner Tiere mitgebracht. „Ich will einfach mal überprüfen lassen, ob das eigene Qualitätsempfinden richtig ist“, beschrieb er seine Motivation zur Teilnahme. Und natürlich gebe es auch das Bestreben, einmal Sieger zu sein. Im Wesentlichen blieben die Liebhaber an diesem Tag aber unter sich. Nur wenige Besucher schauten bei dem Contest mal vorbei. Die es taten, zeigte sich dann von den Tieren angetan.
„Die ganze Eleganz, diese Ausstrahlung und diese Zutraulichkeit“ fand der Bocholter Ulrich Wagner einfach nur faszinierend. „Was man so für Tiere entdeckt“, zeigte sich die Twistedenerin Sabine Mags überrascht ob der Besonderheit des Federviehs. Ihr vierjähriger Sohn Hendrik hatte jedenfalls eine klare Meinung: „Mir gefallen alle.“

Seite an Seite in die Zukunft

Dankbar wirken Gertrud und Franz Baaken. Dankbar für ein gemeinsames Leben. Am vergangenen Montag jährte sich der Hochzeitstag von Gertrud und Franz Baaken zum 60. Mal.
„Wir können es selber kaum glauben“, sagt das Diamantjubelpaar, „es ist doch gerade erst ein paar Jahre her, da feierten wir unsere Goldhochzeit“, fügt Gertrud Baaken lachend hinzu. Ja, das liegt gerade mal zehn Jahre zurück.
Dass Gertrud und Franz Baaken aus Achterhoek jetzt ihr Fest der Diamanthochzeit erleben dürfen, empfinden beide als Geschenk. „Wir sind zwar zehn Jahre weiter und auch älter“, bemerkt Franz Baaken, „aber soll ich etwas verraten“, fügt er mit glänzenden Augen hinzu: „ich bin so froh, dass ich meine Frau noch an meiner Seite habe.“ Gertrud Baaken schaut ihren Mann liebevoll an, hegt den gleichen Gedanken.
Das Jubelpaar weiß um die wertvollen gemeinsamen Jahre, blickt aber auch ebenso freudig in die gemeinsame Zukunft. „Wichtig ist, dass wir gesund bleiben“, sagt die 84-jährige Jubelbraut mit einem herzlichen Lachen.
1954 lernen sich die in Veen geborenen Gertrud Spettmann und der Achterhoeker Franz Baaken während einer Tanzveranstaltung in Sonsbeck kennen. „Damals dachte ich mir: Du musst diese Frau unbedingt näher kennenlernen“, verrät der 89-jährige Jubelbräutigam, der sich gerne an diese Zeit erinnert.
Am 16. Oktober 1957 läuten für Gertrud und Franz Baaken die Hochzeitsglocken. Sie sagen „Ja“ zueinander. Ein Schritt, den das Diamantpaar heute genauso wieder machen würde. „Auf jeden Fall“, versichern die dreifachen Eltern und fünffachen Großeltern, denen das Familienleben über alles geht. Denn irgendein Familienmitglied kommt immer zu Besuch. Eben schauen, wie es den Eltern und Großeltern geht. Und wenn dann die Jubelbraut, natürlich rein zufällig, gerade ihre unschlagbaren Spezialitäten gekocht hat, dann steht einem gemütlichen Beisammensein nichts mehr im Wege. Der jüngste Enkel Raphael Baaken bringt es mit seinen Worten auf den Punkt: „Oma und Opa sind die besten Kumpel.“
Das dürften auch viele Achterhoeker so sehen. Das im Dorf engagierte Diamantpaar ist bekannt und beliebt. Der gelernte Gärtner, der bis zur Pensionierung 40 Jahre als Obergärtner im gleichen Betrieb arbeitete, setzte seinen grünen Daumen auch für die Grünanlagen rund um die St. Josefs-Kapelle ein. Erst in diesem Jahr wurde Franz Baaken für seine 70-jährige Zugehörigkeit zur St. Maria Bruderschaft Achterhoek geehrt. Für die Bruderschaft trug er 1963, seine junge Frau zur Seite, die Königswürde. 20 Jahre später trug er die Festkette zur Winnekendonker Kirmes. Als sich 2013 der NuK Verein (Natur und Kultur im Achterhoek) gründet, werden Gertrud und Franz Baaken sofort Mitglied im neuen Heimatverein. Und auch hier sind die beiden auf Veranstaltungen oder Aktionen gern gesehene Gäste.
„Mittlerweile lassen wir es aber etwas ruhiger angehen“, gesteht das Jubelpaar, dem die Erhaltung des Dorfes sehr am Herzen liegt.
Auch am Buch „Achterhoek-op gen Winkel“ ist Franz Baaken maßgeblich beteiligt. „Mein Vater steuerte mit einem großen Fundus an Geschichten und Bildern über Achterhoek den Löwenanteil am Buch bei“, versichert der Buchautor Johannes Baaken.
Den Haushalt und die alltäglichen Dinge führen und erledigen Gertrud und Franz Baaken immer noch weitestgehend alleine. Dazu gehört auch noch das Werkeln im Garten. Denn in Sachen Hecke schneiden und Rosenpflege macht dem Gärtner keiner was vor. „Das ist immer noch meine Sache“, betont der Gartenliebhaber.
Unterstützung erfahren sie durch ihren Sohn Johannes und seine Frau Petra Baaken, die gleich nebenan wohnen. Sie sind zur Stelle, wenn etwas nicht mehr so geht wie noch vor einigen Jahren. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Gertrud Baaken, die ihre täglichen Runden auf dem E-Bike durch den Achterhoek dreht.
Am Samstag möchten Gertrud und Franz Baaken mit einem Dankgottesdienst für ihre 60 gemeinsamen Ehejahre danken und diesen Ehrentag mit der ganzen Familie genießen.

Kevelaer ist ein Zuzugsgebiet

Politiker, Vertreter der Sozialeinrichtungen und interessierte Bürger waren in die Mensa des Schulzentrums gekommen, um sich den Zwischenbericht zu den Ergebnissen der Umfrage zu „Kevelaer hält zusammen“ anzuhören. Sozialdezernent Marc Buchholz und die Organisatorin der Fragebogenaktion, Vanessa Freienstein, begrüßten die Gäste.
„Kevelaer ist keine arme Stadt, aber es gibt Armut,“ sagte Buchholz. In dem Vortrag wurde deutlich, dass in der Stadt 15,1 Prozent unter 1.500 Euro verdienen, 3,7 Prozent unter 750 Euro oder weniger. Die Zahlen seien allgemein geeignet, um künftig politisch damit zu arbeiten. Anträge für „soziale Teilhabe“ an das Land könnten gestellt werden, um für besondere Gruppen an Fördertöpfe zu kommen“, so der Dezernent.
Bürgermeister Dominik Pichler dankte dem Team für seine Arbeit: „Die SPD wollte schon immer eine Sozialraumstudie.“ Dies beinhalte möglicherweise Schlüsse, „wo wir sehen, dass wir was verändern müssen.“
Die Debatten würden zukünftig anders gestrickt sein, machte auch Heinz Ermers als Vorsitzender des Sozialausschusses klar, auch was die Chance möglicher gezielter Maßnahmen betreffe, „statt mit der Gießkanne“ Dinge zu fördern. Man habe vor Kurzem mit den Ortsvorstehern und Fraktionsvorsitzenden in Kevelaer zusammengesessen. „Da hatten alle das Gefühl, daran wollen wir arbeiten.“ Die 0,7 Prozent mit einem Einkommen von unter 500 Euro „erschrecken mich schon“, sagte Ermers.
Anschließend stellte Vanessa Freienstein ausführlich die aktuell vorliegenden Ergebnisse der sozialraumbezogenen Daten zu den Schwerpunkten „Familienarmut und Kinder/Jugendarmut in Kevelaer“ vor. 941 Fragebögen seien von Eltern, 776 von Schülern und 245 Fragebögen von Einrichtungsmitarbeitern ausgefüllt worden, dazu kommen noch 38 Fragebögen von polnischen Mitbürgern.
Der Bericht stellte dar, wie viele Personen mit wie vielen Geschwistern in den Familien zusammenleben, wer zusammen wohnt (davon 11,43 Prozent Alleinerziehende), welche Sprache gesprochen wird oder in welchem Stadtteil sie wohnen.
Überrascht gab sich Buchholz, dass 60,43 Prozent der befragten Kevelaerer nicht in Kevelaer geboren wurden. Knapp ein Drittel lebt sogar noch weniger als zehn Jahre hier. „Kevelaer ist also deutliches Zuzugsgebiet“, so der Dezernent. Auffällig waren auch die Werte für die Wohnform. Demnach liegt der höchste Eigentumsanteil in Twisteden und Kleinkevelaer mit über 80 Prozent. In Winnekendonk leben gut 75 Prozent in den eigenen vier Wänden, in Kervenheim und Wetten sind die Zahlen nur knapp darunter, während in Kevelaer nur 57 Prozent in Eigentum leben.
Erstaunlich fand Buchholz auch die Tatsache, dass die Eltern die Familienfreundlichkeit Kevelaers um zehn Prozent höher bewerten als die Mitarbeiter. „Was kann Verwaltung tun, um den Mitarbeitern dieses Gefühl zu vermitteln?“, fragte er sich laut.
Die Gründe für „weniger Familienfreundlichkeit“ waren ähnlich: „zu hohe Kita-Gebühren“, „Mangel an Spielplätzen“, der Verkehr, Wohnraum oder „Wallfahrt und Pilger“ wurden da genannt. Das Land werde die Kibiz-Richtlinien ab 2019 regeln. Dann gebe es auch eine neue Beitragssatzung, so Buchholz. Auch flexiblere Abholzeiten bei der OGS seien ein Thema.
Diskussionsthema war auch die Tatsache, dass kaum jemand die Caritas und die AWO als Träger der Übermittagsbetreuung kennt. „Das ist nicht so dramatisch“, fand die Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbandes, Marion Kurth. Die Tatsache, dass über die Hälfte der Eltern (55,04 Prozent) mehrere Autos habe, deutete Vanessa Freienstein als Beleg für das vermehrte Ver­kehrs­aufkommen am Mittag.
Zahlen, die bei der Ausweisung künftiger Neubaugebiete berücksichtigt werden müssten, gab Marc Buchholz zu bedenken. Interessant sei auch die positive Wahrnehmung des ÖPNV, obwohl ihn über zwei Drittel der Eltern gar nicht nutzten. „Das zeigt, der Stellenwert des Bürgerbusvereins zum Beispiel ist hoch angesiedelt.“
In Sachen Bildung und Teilhabe kam heraus, dass ein Drittel der Mitarbeiter in den Einrichtungen selbst das „Bildungs- und Teilhabepaket“ für gezielte Hilfen nicht kennt. Das gilt auch für 43 Prozent der Eltern. Gut 43 Prozent davon vermuteten, keinen Anspruch zu haben. „Da müssen wir sehen, ob wir über Multiplikatoren noch arbeiten müssen“, hatte Buchholz entsprechende Flyer dabei.
Vorstellung in den Ortschaften
Die Zahlen für Kevelaer und die einzelnen Ortschaften werden jetzt in lokalen Vorstellungsrunden vor Ort nochmal dargestellt, ehe es am 13. Dezember zur Ergebnispräsentation kommen wird. Das erste Sozialraumtreffen findet am 6. November in Twisteden statt, zwei Tage später folgt Kervenheim, am 9. November dann Wetten. In Kevelaer finden Treffen am 14. November und 1. Dezember statt.

KSV scheidet im Pokal in letzter Minute aus

Lange hatte es nach torlosen 90 Minuten und damit einer Verlängerung im Kreispokalspiel zwischen dem Kevelaerer SV und dem SV Walbeck ausgesehen. Dann aber schlug der Bezirksligist aus dem Spargeldorf doch noch zu und feierte am Ende durch zwei späte Treffer einen 2:0-Auswärtssieg bei der Mannschaft von Trainer Ferhat Ökce. Der Kevelaerer Coach hatte trotz der Niederlage und dem Ausscheiden eine starke Mannschaftsleistung gesehen.
„Wir haben das Spiel dominiert, waren die bessere Mannschaft und hatten die klar besseren Torchancen“, bilanzierte Ökce nach dem bitteren Pokalaus. Die Hausherren kamen gut in die Partie und erspielten sich schnell ein Chancenplus, doch immer wieder fehlte die letzte Präzision. „Am Ende fehlte vor dem Tor die Konsequenz. Wir haben zu viele gute Möglichkeiten liegen gelassen“, so der Übungsleiter.
Einen Kevelaerer Treffer verwehrte dann der Schiedsrichter. „Beim Stand von 0:0 haben wir ein Tor erzielt, der Schiri hat dann im Nachhinein noch ein Foul gepfiffen, das er vorher gesehen haben will. Für mich war das unverständlich“, erklärte Ökce. Umso bitterer, denn kurz vor dem Abpfiff und damit dem Beginn der Verlängerung schlugen die Walbecker dann doch noch zu – und das gleich zweifach. Zunächst war es Hubertus Arians, der einen zu kurz abgewehrten Freistoß vor die Füße bekam und einschieben konnte (90.+1), drei Minuten später begrub Marcel Giesen mit dem zweiten Treffer in der Nachspielzeit alle Kevelaerer Hoffnungen (90.+4). „Gerade im Pokal ist es natürlich extrem bitter, wenn man so kurz vor Schluss noch Gegentore kassiert“, sagte Ökce.
Gegen den Tabellen-17. der Bezirksliga schlug sich der KSV wacker, belohnte sich am Ende aber nicht für die starke Leistung. „Wir haben alles gegeben und waren die klar bessere Mannschaft. Ich war begeistert von der Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben. Unser Weg wird weitergehen, wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf das nächste Heimspiel am Sonntag“, machte der KSV-Coach Mut. Als nächstes haben die Kevelaerer in der Kreisliga A die SGE Bedburg-Hau II zu Gast, die in der Tabelle mit 14 Punkten auf Rang sieben steht, während die Ökce-Elf mit 23 Zählern souverän das Tableau anführt. Anstoß der Partie im Hülsparkstadion ist um 15 Uhr. JAN ABEN