Seite an Seite in die Zukunft

Dankbar wirken Gertrud und Franz Baaken. Dankbar für ein gemeinsames Leben. Am vergangenen Montag jährte sich der Hochzeitstag von Gertrud und Franz Baaken zum 60. Mal.
„Wir können es selber kaum glauben“, sagt das Diamantjubelpaar, „es ist doch gerade erst ein paar Jahre her, da feierten wir unsere Goldhochzeit“, fügt Gertrud Baaken lachend hinzu. Ja, das liegt gerade mal zehn Jahre zurück.
Dass Gertrud und Franz Baaken aus Achterhoek jetzt ihr Fest der Diamanthochzeit erleben dürfen, empfinden beide als Geschenk. „Wir sind zwar zehn Jahre weiter und auch älter“, bemerkt Franz Baaken, „aber soll ich etwas verraten“, fügt er mit glänzenden Augen hinzu: „ich bin so froh, dass ich meine Frau noch an meiner Seite habe.“ Gertrud Baaken schaut ihren Mann liebevoll an, hegt den gleichen Gedanken.
Das Jubelpaar weiß um die wertvollen gemeinsamen Jahre, blickt aber auch ebenso freudig in die gemeinsame Zukunft. „Wichtig ist, dass wir gesund bleiben“, sagt die 84-jährige Jubelbraut mit einem herzlichen Lachen.
1954 lernen sich die in Veen geborenen Gertrud Spettmann und der Achterhoeker Franz Baaken während einer Tanzveranstaltung in Sonsbeck kennen. „Damals dachte ich mir: Du musst diese Frau unbedingt näher kennenlernen“, verrät der 89-jährige Jubelbräutigam, der sich gerne an diese Zeit erinnert.
Am 16. Oktober 1957 läuten für Gertrud und Franz Baaken die Hochzeitsglocken. Sie sagen „Ja“ zueinander. Ein Schritt, den das Diamantpaar heute genauso wieder machen würde. „Auf jeden Fall“, versichern die dreifachen Eltern und fünffachen Großeltern, denen das Familienleben über alles geht. Denn irgendein Familienmitglied kommt immer zu Besuch. Eben schauen, wie es den Eltern und Großeltern geht. Und wenn dann die Jubelbraut, natürlich rein zufällig, gerade ihre unschlagbaren Spezialitäten gekocht hat, dann steht einem gemütlichen Beisammensein nichts mehr im Wege. Der jüngste Enkel Raphael Baaken bringt es mit seinen Worten auf den Punkt: „Oma und Opa sind die besten Kumpel.“
Das dürften auch viele Achterhoeker so sehen. Das im Dorf engagierte Diamantpaar ist bekannt und beliebt. Der gelernte Gärtner, der bis zur Pensionierung 40 Jahre als Obergärtner im gleichen Betrieb arbeitete, setzte seinen grünen Daumen auch für die Grünanlagen rund um die St. Josefs-Kapelle ein. Erst in diesem Jahr wurde Franz Baaken für seine 70-jährige Zugehörigkeit zur St. Maria Bruderschaft Achterhoek geehrt. Für die Bruderschaft trug er 1963, seine junge Frau zur Seite, die Königswürde. 20 Jahre später trug er die Festkette zur Winnekendonker Kirmes. Als sich 2013 der NuK Verein (Natur und Kultur im Achterhoek) gründet, werden Gertrud und Franz Baaken sofort Mitglied im neuen Heimatverein. Und auch hier sind die beiden auf Veranstaltungen oder Aktionen gern gesehene Gäste.
„Mittlerweile lassen wir es aber etwas ruhiger angehen“, gesteht das Jubelpaar, dem die Erhaltung des Dorfes sehr am Herzen liegt.
Auch am Buch „Achterhoek-op gen Winkel“ ist Franz Baaken maßgeblich beteiligt. „Mein Vater steuerte mit einem großen Fundus an Geschichten und Bildern über Achterhoek den Löwenanteil am Buch bei“, versichert der Buchautor Johannes Baaken.
Den Haushalt und die alltäglichen Dinge führen und erledigen Gertrud und Franz Baaken immer noch weitestgehend alleine. Dazu gehört auch noch das Werkeln im Garten. Denn in Sachen Hecke schneiden und Rosenpflege macht dem Gärtner keiner was vor. „Das ist immer noch meine Sache“, betont der Gartenliebhaber.
Unterstützung erfahren sie durch ihren Sohn Johannes und seine Frau Petra Baaken, die gleich nebenan wohnen. Sie sind zur Stelle, wenn etwas nicht mehr so geht wie noch vor einigen Jahren. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Gertrud Baaken, die ihre täglichen Runden auf dem E-Bike durch den Achterhoek dreht.
Am Samstag möchten Gertrud und Franz Baaken mit einem Dankgottesdienst für ihre 60 gemeinsamen Ehejahre danken und diesen Ehrentag mit der ganzen Familie genießen.