Projektarbeit der Missionare in Ghana

„Ghana – ein Land mit Herz“. Für Michael Schmitz ist dieser afrikanische Staat an der Atlantikküste vor einem Vierteljahrhundert zu einem neuen Zuhause geworden. Seine Heimatstadt Kevelaer besucht der Missionar regelmäßig alle zwei Jahre für mehrere Wochen. Längst hat er sich an das Klima und die Lebensumstände in Ghana gewöhnt.
Als Bruder Michael 1992 als einer der ersten mit seinen Mitbrüdern die Projektarbeit in Ghana begann, fanden sie praktisch nur Busch und Urwald vor. Der Orden der Salesianer Don Boscos ist in 153 Ländern der Erde tätig, mit der Aufgabe, den in Armut lebenden Kindern und Jugendlichen eine Zukunft zu ermöglichen. Ghana war eines der letzten Länder, das dringend Hilfe benötigte.
Am Anfang stand die Versorgung der Menschen mit sauberem Wasser, Handpumpen wurden installiert. Es folgte der Bau von Schulen und Kapellen. Im Jahre 1996 konnte in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ein erstes Ausbildungszentrum eröffnet werden. In diesem Berufsschulzentum gibt es heute über 300 Azubis, die in unterschiedlichen Berufen ausgebildet werden z.B. im Maurerhandwerk oder in der Hauswirtschaft. Auf dem Gelände befindet sich auch das Ausbildungshaus des Ordensnachwuchses, in Afrika erfahren die Ordensgemeinschaften einen regen Zulauf.
Für Michael Schmitz reihten sich unterschiedliche Projekte in der Jugendarbeit aneinander. Die Arbeit mit den jungen Menschen war von Beginn an, genau sein Ding. Ganz bewusst hatte er sich für den Orden Don Boscos entschieden und lebt seine Einstellung bis heute. Seit 2008 ist es das Straßenkinderprojekt im 30.000 Einwohner zählenden Bankuman, für das er sich tatkräftig einsetzt. Im dortigen Dominic-Savio-Center besuchen die Kinder die Schule, aber es gibt auch Freizeitaktivitäten, Fußball ist da ein wichtiger Bestandteil. Das jährlich stattfindende Holiday-Camp ist „Ameland-Live“, erzählte Bruder Michael in seinem Vortrag.
Die Menschen in dem Stadtteil am Hafen sind arm. Die Erträge, die sie mit der Fischerei erreichen, sind gering. Durch Japaner, Chinesen und andere, die in großem Maße das Meer ausbeuten, bleibt für die Einheimischen nicht viel übrig. Die meist kinderreichen Familien leben in beengten Verhältnissen. Es ist nicht einfach Arbeit zu finden, es gibt keine Lebenswerte und traurige Geschichten sind an der Tagesordnung. So verschwinden oft ganz plötzlich Kinder oder Eltern. Die Hauptstadtteile sind gegliedert und die Unterschiede zwischen arm und reich sind erheblich. Jedes zweite Kind besucht trotz Schulplflicht nicht den Unterricht, weil es arbeiten muss.
Es herrscht ein ständiger Kampf ums Überleben. Noch vor 10 Jahren gab es weder Strom noch Wasser. Außerdem gibt es auch Alkohol- und Drogenprobleme. Das Mittagessen ist für die meisten Kinder die einzige Mahlzeit am Tag, abends ist kein Fisch mehr übrig.
Politische Verfolgung ist kein Thema und auch das Zusammenleben der unterschiedlichen Religionen ist friedvoll, man respektiert die anderen. Bisher hat es noch keinen Bürgerkrieg gegeben und auch von der damaligen Ebola-Krise ist Ghana verschont geblieben. Bruder Michael berichtet, dass in den betroffenen Nachbarländern auch Mitbrüder in ihrem Einsatz für die Kranken an der Krankheit verstorben sind. Er gibt zu, dass er das nicht hätte machen können.
Ziel der Projektarbeit ist, dass die Menschen im Land bleiben, denn jeder Euro wird für die Kinder gebraucht. Die Einheimischen finden keine Arbeit und verlassen das Land, während die großen Firmen ihre eigenen Arbeiter mitbringen.
„Don Bosco ist am Puls der Zeit“, sagt Bruder Michael, der in Ghana liebevoll „Obolo“ genannt wird, was soviel heißt wie „dicker oder starker Mann“. In Kürze wird er wieder zurück nach Ghana fliegen, gerade noch rechtzeitig, bevor es hier am Niederrhein so richtig usselig wird. In Afrika wird er dann demnächst dorthin zurückgehen, wo er angefangen hat. Seine Zukunft sieht er darin, den heranwachsenden Mitbrüdern im Noviziat das „Bruderbild zu vermitteln, das viele noch nicht kennen.“ In Ghana haben die Brüder und Priester den gleichen Stellenwert.
Aber zunächst einmal wird nach seiner Rückkehr das 25-jährige Jubiläum gefeiert, ganz bestimmt mit viel fröhlichem Gesang. Und sein Herz gehört weiterhin den Kindern und Jugendlichen.

Kinder schrauben die Deckel ab

Gut gelaunt und eine große Einkaufsbox tragend betreten Alina, Nils, Marcel und Marie mit ihrer Betreuerin Annemie Jansen den „Nah und Gut Markt“. „Hallo“, rufen die fünf fröhlich, worauf sie eine erwartungsvolle Frage anschließen: „Dürfen wir wieder Deckel abschrauben?“
Natürlich dürfen sie das. Den Weg zum Leergutlager kennen die Kinder des Offenen Ganztags in Twisteden bereits. Einmal wöchentlich besucht eine kleine Gruppe der Caritas Kevelaer-Geldern geführten OGS den gegenüberliegenden Supermarkt, um hier mit großem Eifer Kunststoffdeckel von leeren Getränkeflaschen zu schrauben. Warum sie dieses aber so gerne machen, können die 8- bis 10-jährigen Kids ganz genau erklären: „Wir sammeln diese Deckel“, berichtet Nils, „für einen guten Zweck“, fügt Alina hinzu. Marie, die ohne Unterlass einen Deckel nach dem anderen abschraubt, kennt den guten Zweck etwas näher: „Wenn wir genügend Deckel zusammen haben, bekommt ein anderes Kind eine Impfung“, erklärt das Mädchen. Will heißen: 500 Kunststoffdeckel ergeben eine Po­lio­impfung in Afghanistan, Pakistan und Nigeria.
In Deutschland gilt die auch als Kinderlähmung bekannte Krankheit als ausgerottet. Afghanistan, Pakistan und Nigeria gehören weltweit zu den Ländern, in denen diese durch Viren hervorgerufene Infektionskrankheit immer noch auftritt. Poliomyelitis führt zu Lähmungserscheinungen und bei einem schlimmen Krankheitsverlauf sogar zum Tod durch Atemlähmung. Die Ursache der Viruserkrankung kann bisher nur durch Impfungen eingedämmt werden. So kommt es, dass ein einfacher kleiner Kunststoffdeckel plötzlich enorm an Wert gewinnt. Ja, sogar Leben retten kann.
Das wissen auch die Kinder des Offenen Ganztags, die in ihrer Sammelenergie kaum zu bremsen sind. „Schau mal, wie viele Deckel wir schon haben“, rufen sie und deuten stolz auf ihre beachtliche Ausbeute. Schneller kann sammeln auch kaum funktionieren. Deckel abschrauben und ab in die Kiste. „Total easy“, verkünden die Kids.
Durch die Sammlung von Kunststoffdeckeln aus hochwertigen Kunststoffen (HDPE und PP) und dem anschließenden Verkaufserlös, werden gemeinnützige sowie mildtätige Projekte unterstützt. (Infos unter Deckel drauf e.V.-Deckel gegen Polio). Vorrangig wird das Programm „End Polio Now“, unterstützt. Damit soll eine weltweite Ausrottung von Poliomyelitis erreicht werden. Anders ausgedrückt: Kein Kind soll mehr an Kinderlähmung erkranken. Gesammelt werden Kunststoffdeckel von Ein- und Mehrwegflaschen, Getränkekartons oder auch das Gelbe vom „Überraschungsei“.
Sollten Sie, liebe Leser, auch das Bedürfnis verspüren, Deckel zu sammeln, dann nichts wie ran an die Drehung. Abgeben dürfen Sie diese Kunststoffdeckel an der St. Franziskusschule in Twisteden montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr.

KSV übernimmt nach 5:0-Sieg die Tabellenführung

Der Kevelaerer SV hat nach einem 5:0-Auswärssieg bei der DJK Grün-Weiß Appeldorn die Tabellenführung in der Kreisliga A übernommen. Nach fünf Siegen aus sechs Spielen hat die Mannschaft von Trainer Ferhat Ökce damit ihren starken Saisonauftakt weiter vergoldet.
„In der ersten Halbzeit haben wir noch etwas verkrampft gespielt“, meinte Ökce nach dem am Ende überzeugenden Sieg. „Da fehlte uns die Spritzigkeit und wir waren nicht mutig genug.“ Folgerichtig hatte der KSV das Spiel zwar unter Kontrolle, blieb aber in der Offensive zu harmlos. Erst in der 43. Minute war es Abwehrmann Stefan Heufs, der mit seinem Tor für die 1:0-Führung der Gäste sorgte. Nach einer Standardsituation hatte Kapitän Dennis Hermens einen Kopfball zunächst genau auf den Torhüter der DJK gebracht, den Abpraller konnte Heufs dann aber über die Linie drücken. Im Zuge des Kevelaerer Torjubels handelte sich Appeldorns Keeper dann eine rote Karte ein (44.), sodass die Gastgeber eine komplette Halbzeit lang in Unterzahl agieren mussten.
Das konnte der KSV dann im zweiten Durchgang in weitere Tore ummünzen. Nach einer Stunde stellte David Brinkhaus auf 2:0. „Das hat uns dann die nötige Sicherheit gegeben. Wir haben ganz anders gespielt, hatten das nötige Tempo und haben am Ende auch in der Höhe verdient gewonnen“, lobte Ökce. Die letzten zehn Minuten gehörten dann allein KSV-Neuzugang Miroslav Sekela. Zunächst erhöhte er in der 82. Minute per Elfmeter auf 3:0, drei und sechs Zeigerumdrehungen später sorgte er dann für einen lupenreinen Hattrick. „Die drei Punkte in der Fremde waren für uns sehr wichtig“, meinte der Trainer nach dem Spiel.
Weiter geht es für den KSV am Sonntag mit einem weiteren Auswärtsspiel, um 15 Uhr ist man bei der DJK Labbeck-Uedemerbruch zu Gast. „Da müssen wir anders auftreten als in der ersten Halbzeit gegen Appeldorn“, kündigte Ökce an. „Labbeck hat eine abgezockte und erfahrene Mannschaft. Wir haben eine Woche Zeit, uns im Training darauf vorzubereiten. Wir wollen möglichst drei Punkte einfahren und einfach so lange wie möglich auf Platz eins bleiben“, so der Trainer vor dem Duell beim aktuellen Tabellenzehnten. JAN ABEN

Wetten beweist Moral und fährt ersten Saisonsieg ein

Die Union Wetten hat in der aktuellen Kreisliga A-Saison den ersten Sieg eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Marcel Lemmen setzte sich am Freitagabend vor heimischer Kulisse mit 5:4 gegen die SGE Bedburg-Hau II durch und kletterte damit in der Tabelle auf Rang 13.
„Das Spiel war der Hammer“, meinte Lemmen nach dem knappen Heimsieg, der erst in letzter Sekunde eingefahren wurde und bei dem die Union gleich zweimal in Rückstand geraten war. „Es war ein ständiges Auf und Ab, ein richtiges Spiel auf Messers Schneide. In der Offensive waren beide Teams stark, in der Defensive dementsprechend beide eher schwach. Am Ende hatten wir das glücklichere Ende für uns“, bilanzierte der vor der Saison zur Union gewechselte Coach.
Dabei erwischten die Hausherren aus Wetten den besseren Start. Bereits nach sieben Minuten war es Unions Offensivmann Simon Tombergs, der für die frühe Führung sorgte. Doch nur fünf Zeigerumdrehungen spöter glichen die Gäste durch Ammanuel Dadson aus (12.). „Nach der Führung kam die prompte Antwort. Wir haben uns danach aber gut gefangen“, zeigte sich Lemmen froh. Zehn Minuten vor der Pause traf David Hundertmarck zum 2:1, doch erneut konnte Bedburg gleich eine Antwort geben und stellte auf 2:2 (39.), womit es in die Pause ging.
Nach dem Seitenwechsel erwischte die SGE den besseren Start und ging durch Casten Langenberg in Führung (49.), doch David Hundertmarck glich kurz darauf mit seinem zweiten Treffer aus (56.). Die neuerliche Bedburger Führung (65.) egalisierte der in den Kader zurückgekehrte Timo Clasen rund zehn Minuten vor Schluss, ehe Jannik Hornbergs in der 89. Minute mit einem Traumtor zum 5:4 für Riesenjubel auf Wettener Seite und die ersten drei Punkte für die Union sorgte. „Da haben wir wirklich gute Moral bewiesen“, freute sich Lemmen.
Als nächstes steht für die Union das schwere Auswärtsspiel beim TSV Weeze auf dem Programm, der mit zehn Punkten auf Tabellenplatz fünf steht. „Der Gegner ist noch nicht ganz in der Saison drin, aber das ist für uns eine Hausnummer. Wir wollen den Schwung vom ersten Saisonsieg mitnehmen und auch da Punkte holen. Dazu müssen wir aber in der Defensive stabiler stehen.“ Anstoß der Partie ist am Sonntag um 15 Uhr. JAN ABEN

Viktoria unterstreicht starke Form mit Remis in Rindern

Die Viktoria Winnekendonk ist in der aktuellen Kreisliga A-Saison weiterhin ungeschlagen geblieben und hat beim Favoriten SV Rindern auswärts ein 2:2-Unentschieden erreicht. Durch den einen Punkt musste die Elf von Trainer Sven Kleuskens zwar die Tabellenführung an den Kevelaerer SV abtreten, steht aber mit 16 Punkten immernoch auf Rang zwei.
Auf fremdem Platz gingen die Winnekendonker bereits nach drei Minuten in Führung. Einen Patzer des SVR-Keepers konnte Mittelfeldmann Jannen Pakiyanathan ausnutzen und zum frühen 1:0 einschieben. „Das war natürlich ein Traumstart“, sagte Kleuskens. „Danach haben wir mit Mann und Maus verteidigt. Wir wussten, dass Rindern uns qualitativ überlegen ist, aber wir haben gemerkt, dass wir sie ärgern können.“ Doch die Führung für die Viktoria war nach einer halben Stunde vorbei, dann nämlich stellte Rindern in Folge einer Standardsituation durch Bernard Alijaj auf 1:1.
Im zweiten Durchgang musste die Viktoria dann einen Rückstand hinnehmen. Der Schiedsrichter entschied eine Viertelstunde vor Schluss auf Strafstoß für die Gastgeber, den Daniel Beine zur 2:1-Führung für Rindern verwandelte. „Das war unberechtigt, das Foul war klar außerhalb des Strafraums“, beschwerte sich Kleuskens. Doch der Trainer sah dann ausgleichende Gerechtigkeit, denn fünf Minuten vor Schluss bekam dann auch die Viktoria einen fragwürdigen Elfmeter zugesprochen. „Da ist der Schiedsrichter großzügig, das musste man nicht pfeifen“, betonte der Trainer. Dennoch verwandelte Alexander Tebart sicher und stellte somit kurz vor Schluss den 2:2-Endstand her. „Wir sind hochzufrieden nach Hause gefahren, da wir gezeigt haben, dass wir mit viel Leidenschaft auch gegen einen starken Gegner wie Rindern bestehen können“, lobte Kleuskens seine Mannschaft nach dem Punktgewinn.
Weiter geht es für die Viktoria bereits am Donnerstagabend, dafür ist am Wochenende spielfrei. Um 20 Uhr empfängt man im Viktoria-Sportpark den Tabellenfünften SC Blau-Weiß Auwel-Holt. „Für uns ist es das nächste Topspiel. Der Gegner hat eine in der Breite stark besetzte Mannschaft, wir hingegen sind personell etwas gebeutelt. Trotzdem ist es natürlich unser Ziel ungeschlagen zu bleiben“, kündigte Kleuskens an. JAN ABEN

Holla nach 1:3-Niederlage in Uerdingen unzufrieden

Die DJK Twisteden hat ihr Bezirksliga-Auswärtsspiel beim VfB Uerdingen am Wochenende mit 1:3 verloren und dabei über weite Strecken eine schwache Leistung gezeigt. Durch die 1:3-Niederlage beim VfB Uerdingen steht die DJK nun mit weiterhin zwölf Punkten auf dem elften Tabellenplatz. Es geht in die Englische Woche.
„Wir sind richtig gut gestartet“, sagte DJK-Trainer Andreas Holla nach dem Abpfiff. Bereits nach einer Minute hatte Louis Cox einen schönen Twistedener Angriff zum 1:0 vollendet. „Das war aber auch leider der Einzige“, kommentierte Holla. „Danach haben wir als Mannschaft kollektiv versagt. Wir haben alles vermissen lassen, was uns in den letzten Wochen stark gemacht hat“, so der Coach weiter.
20 Minuten waren gespielt, da rächte sich das nachlässige Twistedener Spiel, sodass die Gastgeber aus Uerdingen durch Serkan Yilmaz ausgleichen konnten. Bis zur Pause konnte die DJK das 1:1 halten, doch gleich nach Wiederanpfiff ging der VfB dann in Führung. Erneut war es Yilmaz, der in der 48. Minute auf 2:1 stellte. Die Entscheidung brachte dann rund zehn Minuten später Emre Kizil, der den 3:1-Endstand erzielte und die Twistedener Niederlage besiegelte. „Alle drei Tore sind nach krassen individuellen Fehlern gefallen. Da müssen wir uns hinterfragen“, zeigte sich Holla unzufrieden.
Nun geht es für die DJK in eine Englische Woche, in der gleich zwei Kracher auf dem Programm stehen. Bereits am Mittwochabend (20 Uhr) ist die DJK auswärts beim GSV Geldern gefordert, der mit 14 Punkten auf Platz fünf steht. Am Sonntag wartet dann das Heimspiel gegen den 13. Viktoria Goch. „Wir müssen in beiden Spielen ein anderes Gesicht zeigen, wenn wir gegen diese Gegner bestehen wollen“, gab Holla vor den Duellen ein klares Signal an seine Mannschaft. JAN ABEN

Union bestätigt starke Form mit 3:1-Sieg beim SV Veert II

Die Union Wetten hat in der Kreisliga B mit einem 3:1-Auswärtssieg bei der Zweiten Mannschaft des SV Veert den vierten Sieg im sechsten Spiel eingefahren. Die Mannschaft von Spielertrainer Dany Wischnewski kletterte damit in der Tabelle auf den zweiten Rang und hat nun 13 Punkte auf dem Konto.
„In der ersten Halbzeit haben wir uns noch etwas schwerer getan“, sagte Wischnewski nach dem Abpfiff und dem damit resultierenden dritten Sieg in Folge. „Da haben wir noch nicht so Fußball gespielt, wie wir uns das vorstellen. Wir hatten kein Tempo in den Aktionen. Trotzdem hatten wir mehr Spielanteile.“ Die Führung erzielten dann aber kurz vor dem Halbzeitpfiff die Gastgeber aus Veert, die mit dem ersten eigenen Torschuss auf 1:0 stellen konnten. „Wir haben uns in der Pause gesagt, dass wir deutlich mehr Gas geben müssen und über die Außenbahnen kommen wollen“, erklärte der Kervenheimer Trainer.
Gesagt, getan. Nach Wiederanpfiff drehten die Gäste auf und kamen schnell zum Ausgleich durch Alexander Horsten (55.). Nur fünf Minuten später war es Kay Cleve, der für die verdiente Führung der Union sorgte, ehe 20 Minuten vor Schluss Horsten mit seinem zweiten Treffer den Deckel drauf machte und für den 3:1-Endstand sorgte. „Die Chancen waren da, noch zwei, drei Tore mehr zu erzielen. Am Ende war es aber auch so ein ungefährdeter Sieg“, meinte Wischnewski.
Bereits am Dienstagabend geht es für die Union weiter, dann steht das vom kommenden Wochenende vorgezogene kleine Derby gegen die Viktoria Winnekendonk II auf dem Programm. „Der Gegner hatte um eine Verlegung gebeten, dem sind wir nachgekommen. Im Derby wird es zur Sache gehen, da dürfen wir Winnekendonk nicht unterschätzen. Wir wollen mit vollem Tempo agieren und erneut drei Punkte holen“, kündigte Wischnewski an. Die Zweitvertretung der Viktoria hat bisher noch keinen Punkt gesammelt und bereits 28 Gegentreffer kassiert. Anstoß der Partie in Kervenheim ist am Dienstagabend um 19.30 Uhr. JAN ABEN

„Piepshow“, Spinnereien und Treckersurfen

Den Streuobstwiesen-Tag hätte Bio-Landwirt Bernd Verhoeven eigentlich absagen können. Als im vorgezogenen Frühling und dann doch noch einmal einsetzenden Frost alle Blüten erfroren, war schon klar: die Obstbäume auf den Wiesen würden kaum Ertrag bringen. So hätte sich der Anlass des Festes von selbst erledigt.
Nicht so bei dem Ehepaar Anne und Bernd Verhoeven mit Tochter Lucie. Grund zum Feiern gibt es auch ohne Obst, das dieses Jahr nur in Plantagen mit Berieselungsanlagen ausreichend gab. Hunderte Besucher des Hofes am Rande von Kervenheim zeigten dies anschaulich.
Auf dem Weg zum Hof stieg einem schon der Duft von Bio-Bratwurst vom Grill und Schmörkes entgegen. Selbstgebackener Kuchen, Fleisch, Wurst und Käse aus eigener Verarbeitung sowie Flammkuchen und Brot aus dem Steinofen lockten außerdem zum Verzehr.
Direkt hinter dem Eingang erwartete den Besuchern eine „Piepshow“, so stand es zumindest auf einem der farbigen Vogelhäuschen aus Holz. Dort gab es auch Nist- und Schlafbeutel aus Seegras. Mit allen Farben aus der Natur hatte eine Ausstellerin Schafswolle gefärbt. Nun saß sie am antiken Spinnrad und verarbeitete diese zu strickfertigem Garn. Honigstände, Handarbeitsarbeiten und Bekleidung aus Naturstoffen ergänzten das Angebot.
Verhoevens haben viele Angestellte. Auf einem Schild an der Scheune, die mit Holztischen und alten Stühlen zum Verweilen einlädt, steht geschrieben: Hier arbeiten 300 Ziegen, 40 Kühe und 20 Schweine für uns.“ Als der Reporter einige der mitarbeitenden Schweine besuchte, die sich im Heu wälzten und durchs Gehege tobten, bemerkte er ein kleines, etwa fünf Jahre altes Mädchen: „Die fühlt sich aber wohl hier.“
Es gab ein großes Angebot für Kinder. Ein Heuboden mit Trampolin, Kletternetz, Kettcar, Bio-Eis und die Attraktion des Tages, Treckersurfen wurden mit Begeisterung angenommen. Besuche bei den Ziegen und Kälbern waren aber auch sehr angesagt.
Planwagenfahrt und „Nach Ackergold suchen“ (Kartoffeln) waren bei den Erwachsenen sehr beliebt. Jeder konnte eine Tüte vollmachen und mit nach Hause nehmen.
Fürs nächste Jahr erhoffen alle wieder eine reiche Obsternte, damit der Streuobstwiesen-Tag auch seinem Namen Ehre macht.

Einblicke in Technik und Design

llen, Modelle präsentieren – diesen Ansatz verfolgten erneut die sieben Kevelaerer Autohäuser bei ihrer Präsentation auf dem Peter-Plümpe-Platz am vergangegen Samstag. Sie zeigten ihre aktuellen Modelle, führten Kundengespräche und machten den einen oder anderen neugierig auf „ihr“ Fahrzeug.
Hohe Sitzflächen liegen weiter im Trend
Die Kervenheimer Gerd und Christian Peplinski nutzen die Gunst der Stunde, um sich dem Mazda CX-5 näher anzusehen. „Wir wolllten einfach mal gucken, was es hier so Neues gibt. Für ich kommt nur was Höheres in Frage – das ist bequemer beim Ein- und aussteigen.“
Auch der frühere VFR-Präsident Willi Holtappels riskierte einen Blick auf die Autos. Er beschrieb, was ein Auto aus seiner Sicht heutzutage haben muss: „Es muss zweckmäßig sein“, befand er und äußerte seine Bewunderung für die Mercedes-A-Klasse bei Herbrand. „Ein tolles Auto, aber wenn Du in den Kofferraum guckst….“ zog er den Vergleich zu seinem VW Golf. „Aber der ist ein Diesel. Da muss man überlegen, ob man umschwenken kann.“ Gegenüber den begrenzten Reichweiten der E-Autos zeigte er sich dennoch skeptisch.
„Das ist eine ganz hinterhältige Sache. Ich habe einen fünf Jahre alten Diesel“, erregte sich der Gelderner Peter Schaal über die Automobilindustrie, vor der die Politik „den Schwanz einzieht“. „Und jetzt verkaufen Sie E-Autos und haben keinen Ladestrom dafür. Unausgegorene Sache“, lautete die Schlussfolgerung des 73-Jährigen.
Das eine oder andere Hybridmodell fand sich im Portfolio der Anbieter durchaus wieder und wurde auch begutachtet.
„Ich bin mit Tesla letztens gefahren und war da sehr überrascht, was es da gibt an Navigationssystem. Das sagt dir, wo sich die nächste Tankstelle befindet und reserviert gleich einen Stellplatz für Dich. Aber so ein Wagen kostet an die 100 000 Euro“, beschrieb Peter Ruiters. „Ich bin bundesweit unterwegs, auch oft im Raum Stuttgart – und da gibt es schon Diesel-Fahrverbote.“
Auch Händler sind von den Herstellern enttäuscht
„Der Diesel ist ein Gesprächsthema“, räumte auch Hans-Gerd Jannsen vom Autohaus Kamps freimütig ein. „Ich hab gedacht, dass bei dem Diesel-Gipfel was rauskommt“, verbarg er seine Enttäuschung nicht – zumal die Kunden sich natürlich zurückhielten, weil sie nicht genau wüssten, wo eigentlich jetzt die Reise hingehe.
Der Alpenerin Isabelle Todet war die Diskussion egal. „Hauptsache, es ist ein schönes Auto“, hatte die 24-Jährige den Suzuki Swift vor ihr innerlich fast schon gekauft. Und Verkäufer Dietmar Verheyden resümierte: „Man muss als Kevelaerer Autohaus hier präsent sein. Die Kunden nehmen das gut an.“

Maria auf Augenhöhe begegnet

Maria auf Augenhöhe begegnen. Der Kapellenverein Kleinkevelaer machte dieses für die Besucher des Gottesdienst an der „Sieben Schmerzen Kapelle“ möglich. Zum gleichnamigen Fest holten Mitglieder des Kapellenvereins die von Papst Franziskus gesegnete Kopie des Kevelaerer Gnadenbildes zu sich.
Die Gottesdienstteilnehmer kamen in der Empfangshalle von Euro Fleurs zusammen. Familie Elbers hatte diese zur Verfügung gestellt. Denn eine Messe unter freiem Himmel war wegen Regen und Sturm nicht möglich. Theo Heuvens, Vorsitzender des Kapellenvereins, begrüßte die rund 60 Gläubigen sowie Pastor Andreas Poorten, der den Gottesdienst zelebrierte.
Anlässlich des 375-jährigen Bestehens der Wallfahrt und zum eigenen 15-jährigen Bestehen nutze der Kapellenverein die Möglichkeit, eine von Papst Franziskus gesegnete Kopie des Marienbildes zu beherbergen. „Das ist auch für uns etwas Besonderes“, versicherte Heuvens. Er hatte das Bild der Trösterin der Betrübten gemeinsam mit Johanna Ambrosius und Sybille Thielen am Abend vor dem Gottesdienst in der Kerzenkapelle in Empfang genommen. „Überreicht wurde es uns von unserem ehemaligen Bürgermeister Dr. Axel Stibi“, verriet Johanna Ambrosius. (Stibi ist Brudermeister der Consolatrix Afflictorum, Anmerkung der Red.).
„Durch die Erhaltung und Pflege der Sieben-Schmerzen-Kapelle bekommt Maria ein Zuhause“, lobte Pastor Poorten das Engagement des Kapellenvereins. Der Pfarrer fühlte sich angesichts des Marienbildchens und einer Messfeier unter Palmen (einige dieser Prachtexemplare zierten die Empfangshalle) dem Himmel sehr nahe. Diese Atmosphäre entging auch den Gottesdienstteilnehmern nicht. „Hier begegnen wir Maria auf Augenhöhe. Sie fühlt und leidet mit uns. Ihr können wir unsere Nöte und Sorgen anvertrauen“, umschrieb Poorten das Bild der Trösterin der Betrübten in seiner Predigt. Hierbei erscheine sie nicht hocherhaben, sondern sympathisch. „Eben als Mutter, als unsere Mutter“, so der Pastor weiter.
Nach dem Gottesdienst nutzten die Teilnehmer aus Kleinkevelaer und Twisteden die Möglichkeit, in entspannter Runde ins Gespräch zu kommen. Die Kopie des Marienbildchens wurde am nächsten Tag wieder zurückgegeben.
Nach Beendigung der Aktion „Das Gnadenbild von Haus zu Haus“, die am 1. November endet, erhält der ehemalige Wallfahrtsrektor, Weihbischof Rolf Lohmann, die Kopie des Gnadenbildes als Geschenk.